1 In diesem Buch enthüllt Jesus Christus Gottes Geheimnisse und Pläne, damit seine Diener wissen, was bald geschehen wird. Durch einen Engel hat Christus dies alles seinem Diener Johannes gezeigt.
2 Alles, was er gesehen und gehört hat, gibt Johannes hier weiter. Er bezeugt, was Gott gesagt und Jesus Christus ihm gezeigt und bestätigt hat.
3 Wer die prophetischen Worte dieses Buches liest, auf sie hört und danach handelt, der ist wirklich glücklich zu nennen. Denn schon bald wird dies alles in Erfüllung gehen.
4 Dies schreibt Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: ch wünsche euch Gnade und Frieden von Gott; von ihm, der immer da ist, der von Anfang an war und der kommen wird. Gnade und Frieden auch von seinem Heiligen Geist{Wörtlich: von den sieben Geistern. Vgl. Jesaja 11,2} , der vor Gottes Thron ist,
5 und von Jesus Christus, der uns zuverlässig Gottes Wahrheit bezeugt. Er ist als erster von den Toten auferstanden{Wörtlich: Erstgeborener.} und herrscht über alle Könige dieser Erde. Er, der uns liebt und durch seinen Tod am Kreuz{Wörtlich: durch sein Blut.} von unseren Sünden befreit hat,
6 er gibt uns Anteil an seiner Herrschaft und hat uns zu Priestern gemacht, die Gott, seinem Vater, dienen. Ihm gehören Ehre und alle Macht für immer und ewig. Das steht unumstößlich fest!{Wörtlich: Amen.}
7 Seht! Jesus Christus wird - für alle sichtbar{Wörtlich: mit den Wolken. Vgl. Daniel 7,13; Matthäus 24,30} - wiederkommen. Alle Menschen werden ihn sehen, auch die, die ihn ans Kreuz geschlagen haben. Dann werden alle Völker dieser Erde jammern und klagen. Das ist ganz sicher!
8 "In meiner Macht steht alles, von A bis Z. Ich bin der Anfang, und ich bin das Ziel",{Wörtlich: Ich bin das A (Alpha) und das O (Omega).} spricht Gott, der Herr. Er ist immer da, von allem Anfang an, und er wird kommen: der Herr über alles!
9 Ich bin Johannes, euer Bruder, und teile mit euch Bedrängnis und Verfolgung. Wie ihr warte auch ich geduldig und standhaft darauf, daß Jesus Christus wiederkommt; dann werde ich mit euch an seiner Herrschaft teilhaben. Weil ich Gottes Wort verkündet und Jesus öffentlich bezeugt habe, wurde ich auf die Insel Patmos verbannt.
10 An einem Sonntag war es, als Gottes Geist mich ergriff. Ich hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, durchdringend wie eine Posaune:
11 "Schreibe alles auf, was du siehst, und sende das Buch an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, Smyrna und Pergamon, nach Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea."
12 Ich drehte mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Da sah ich sieben goldene Leuchter.
13 Mitten zwischen ihnen stand einer, der wie ein Mensch aussah. Er hatte einen langen Mantel an, und um die Brust trug er einen goldenen Gürtel.
14 Die Haare auf seinem Kopf waren wie weiße Wolle, ja leuchtend weiß wie Schnee. Seine Augen glühten wie Feuerflammen,
15 die Füße glänzten wie flüssiges Gold im Schmelzofen, und seine Stimme dröhnte wie ein tosender Wasserfall.
16 In seiner rechten Hand hielt er sieben Sterne, und die Worte aus seinem Mund wirkten wie ein scharfes, doppelschneidiges Schwert. Sein Gesicht leuchtete strahlend hell wie die Sonne.
17 Als ich das sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Aber er legte seine rechte Hand auf mich und sagte: "Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte,
18 und ich bin der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich für immer und ewig, und ich habe Macht über den Tod und das Reich des Todes.
19 Schreibe alles auf, was du siehst: das, was jetzt schon geschieht und was in Zukunft geschehen wird.
20 Die sieben Sterne in meiner Hand und die sieben goldenen Leuchter, die du gesehen hast, haben folgende Bedeutung: Die sieben Sterne sind die von Gott beauftragten Leiter der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind diese Gemeinden selbst."
1 "Schreibe an den Leiter{Vgl. Kap. 1,20} der Gemeinde in Ephesus:Der in seiner rechten Hand die sieben Sterne hält und zwischen den sieben goldenen Leuchtern einhergeht, der läßt eurer Gemeinde sagen:
2 Ich weiß, wieviel Gutes du tust, weiß von all deiner Arbeit, und ich kenne auch deine Standhaftigkeit. Es ist gut, daß du die Bösen in eurer Mitte nicht duldest und die als Lügner entlarvst, die sich als Apostel ausgeben und es doch nicht sind.
3 Geduldig hast du für mich Schweres ertragen und niemals aufgegeben.
4 Aber das eine habe ich gegen dich: Du liebst mich nicht mehr so wie früher.
5 Erinnere dich daran, mit welch leidenschaftlicher Hingabe du dich einmal für mich entschieden hast. Was ist davon geblieben? Kehre um, und werde wieder so, wie du am Anfang warst.{Wörtlich: Gedenke nun, von welcher Höhe du gefallen bist, und kehre um und tue wieder die ersten Werke.} Wenn du dich nicht von Grund auf änderst und zu mir umkehrst, werde ich kommen und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen.
6 Eins aber will ich dir zugutehalten: Dir ist das Treiben der zügellosen Nikolaiten{Irrlehrer, deren Oberhaupt wohl Nikolaus hieß.} ebenso verhaßt wie mir.
7 Hört genau hin, und achtet darauf,{Wörtlich: Wer Ohren hat zu hören, der höre.} was Gottes Geist den Gemeinden sagt. Denn wer durchhält und das Böse besiegt, dem will ich die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben, der in Gottes Paradies steht."
8 "An den Leiter der Gemeinde in Smyrna schreibe: iese Botschaft kommt von dem, der zugleich der Erste und der Letzte ist, der tot war und nun wieder lebt.
9 Ich kenne alle deine Leiden und weiß, in welcher Armut du lebst; doch in Wirklichkeit bist du reich.{Vgl. Lukas 6,20; 2. Korinther 6,10; Jakobus 2,5} Mir ist auch nicht entgangen, wie bösartig euch die Leute verleumden, die sich für fromm halten,{Wörtlich: die von sich sagen, sie seien Juden.} in Wirklichkeit aber Gehilfen des Satans sind.
10 Fürchte dich nicht vor dem, was dir noch bevorsteht. Der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen, um euch auf die Probe zu stellen. Zehn Tage lang werdet ihr leiden müssen. Doch wenn du mir treu bleibst, treu bis zum Tod, werde ich dir den Preis des Siegers geben: das ewige Leben.
11 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. Wer durchhält und das Böse besiegt, dem wird der zweite, der ewige Tod nichts anhaben können."
12 "Schreibe an den Leiter der Gemeinde in Pergamon:Das läßt dir der sagen, der das scharfe, doppelschneidige Schwert trägt.
13 Ich weiß, daß du in einer Stadt wohnst, die vom Satan regiert und beherrscht wird.{Wörtlich: wo der Thron des Satans ist.} Trotzdem bekennst du dich treu zu mir und hast deinen Glauben nicht widerrufen; selbst dann nicht, als Antipas, mein treuer Zeuge, in dieser Hochburg des Satans getötet wurde.
14 Und doch habe ich etwas an dir auszusetzen: Du duldest in eurer Mitte Leute, die an der Lehre Bileams festhalten. Aber Bileam brachte Balak dazu, das Volk Israel ins Verderben zu stürzen. Er verführte sie, das Fleisch von Götzenopfern zu essen, und verleitete sie zu sexueller Zügellosigkeit{Wörtlich: Hurerei. Vgl. 4. Mose 31,16; 25,1-2} .
15 Außerdem gibt es unter euch Leute, die den Nikolaiten und ihrer Irrlehre folgen.
16 Wenn du dich nicht von Grund auf änderst und zu mir umkehrst, werde ich sehr schnell zu dir kommen. Meine Worte werden diese Leute treffen wie ein scharfes Schwert.
17 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. Wer durchhält und das Böse besiegt, wird Brot vom Himmel essen{Wörtlich: von dem verborgenen Manna. Vgl. 2. Mose 16; 4. Mose 11} . Als Zeichen des Sieges werde ich ihm ein Täfelchen aus weißem Marmor{Wörtlich: einen weißen Stein.} geben. Darauf steht ein neuer Name, den nur der kennt, der ihn erhält."
18 "Schreibe an den Leiter der Gemeinde in Thyatira:Dies sagt dir der Sohn Gottes, dessen Augen wie Feuerflammen glühen und dessen Füße wie flüssiges Golderz glänzen.
19 Ich sehe alles, was du tust. Ich weiß, mit welcher Liebe du mir dienst und mit welcher Treue du am Glauben festhältst. Ich weiß, daß du dich in deinem Dienst für andere aufopferst, und ich kenne deine Geduld. Und heute setzt du dich noch mehr ein als früher.
20 Trotzdem habe ich etwas an dir auszusetzen: Du unternimmst nichts gegen diese Isebel, die sich als Prophetin ausgibt. Durch ihre Lehre verführt sie die Gläubigen zu einem zügellosen Leben{Wörtlich: Hurerei.} und ermuntert sie, ohne Bedenken das Fleisch der Götzenopfer zu essen.
21 Diese Frau hat genug Zeit gehabt, ihr Leben zu ändern. Aber sie weigert sich umzukehren.
22 Darum wird sie nun im Krankenbett für ihre Untaten büßen. Und alle, die sich mit ihr eingelassen haben, werden ebenso Schlimmes erdulden müssen, wenn sie nicht bereit sind, sich von ihr zu trennen.
23 Ihre Kinder werde ich dem Tod ausliefern. Dann werden alle Gemeinden wissen, daß ich die Menschen durch und durch kenne, selbst ihre geheimsten Gedanken und Wünsche. Und jeder wird den Lohn von mir bekommen, den er verdient.
24 Allen anderen in Thyatira, die der Irrlehre nicht gefolgt sind und sich auf diese sogenannten tiefen Erkenntnisse über den Satan nicht eingelassen haben, will ich keine zusätzlichen Lasten auferlegen.
25 Haltet nur unerschütterlich an dem fest, was ihr habt, bis ich wiederkomme.
26 Denn wer durchhält und das Böse besiegt, wer bis zuletzt nach meinem Willen lebt und handelt, dem werde ich Macht über die Völker der Erde geben.
27 Mit eiserner Hand{Wörtlich: eisernem Stab.} wird er über sie herrschen und sie zerschlagen, so wie man Tongefäße in tausend Stücke schlägt.
28 Und wie mein Vater mir Macht und Herrschaft gab, will ich sie auch jedem geben, der im Glauben festbleibt. Zeichen dieser Macht soll der Morgenstern{Ein Bild für den wiederkommenden Christus.} sein, den ich ihm schenken werde.
29 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt."
1 "Schreibe an den Leiter der Gemeinde in Sardes:Das sagt der, dem die sieben Geister{Vgl. Kap. 1,4} Gottes dienen und der die sieben Sterne in seiner Hand hält. ch weiß alles, was du tust. Man sagt von euch, daß ihr eine lebendige Gemeinde seid. Aber in Wirklichkeit seid ihr tot.
2 Wache auf und stärke die wenigen, deren Glaube noch lebendig ist, bevor auch ihr Glaube stirbt. Denn so, wie du bisher gelebt hast, kannst du vor Gott nicht bestehen.
3 Hast du denn ganz vergessen, wie du Gottes Wort gehört und aufgenommen hast? Besinne dich wieder darauf, kehre um und ändere dich von Grund auf. Wenn du nicht wach wirst, werde ich plötzlich da sein, unerwartet wie ein Dieb. Und du wirst nicht wissen, wann ich komme.
4 Aber auch bei euch in Sardes sind einige, denen der Schmutz dieser Welt nichts anhaben konnte. Sie werden immer bei mir sein und weiße Kleider tragen; denn sie sind es wert.
5 Wer durchhält und das Böse besiegt, der wird solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihm bekennen.
6 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt!"
7 "Schreibe an den Leiter der Gemeinde in Philadelphia:Das sagt dir der eine, der heilig und wahrhaftig ist. Er allein hat als Nachkomme Davids den Schlüssel zum Heil. Wo er aufschließt, kann niemand mehr zuschließen; wo er aber zuschließt, kann niemand mehr öffnen.
8 Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Siehe, ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann. Deine Kraft ist klein; doch du hast an meinem Wort festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.
9 Achte jetzt auf alles, was geschehen wird: Es werden Leute zu dir kommen, die von sich behaupten, fromme, gottesfürchtige Menschen zu sein. Aber sie lügen; in Wirklichkeit gehören sie zur Gefolgschaft des Satans.{Wörtlich: Einige aus der Synagoge des Satans, die behaupten, sie seien Juden. .} Diese Männer werde ich dazu bewegen, daß sie vor dir auf die Knie fallen; denn sie sollen erkennen, daß ich dich liebe.
10 Ihr habt meinem Wort gehorcht und geduldig ausgehalten. Deshalb will ich dich auch in der schweren Prüfung bewahren, die über die ganze Erde kommen wird, um alle Menschen auf die Probe zu stellen.
11 Ich komme schnell und unerwartet. Darum halte fest, was du hast, damit dir niemand deinen Siegeskranz nehmen kann.
12 Denn wer durchhält und das Böse besiegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen; er wird dort immer bleiben. Und er soll den Namen meines Gottes tragen und wird ein Bürger des neuen Jerusalem sein, der Stadt, die Gott selbst auf dieser Erde errichten wird.{Wörtlich: Ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das herabkommt vom Himmel von meinem Gott.} Auch meinen eigenen neuen Namen wird er erhalten.
13 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt."
14 "An den Leiter der Gemeinde in Laodicea schreibe: ies sagt dir der eine, der die Erfüllung aller Zusagen Gottes ist. Christus ist Gottes treuer und wahrhaftiger Zeuge. Von ihm kommt alles, was Gott geschaffen hat.
15 Ich kenne dich genau und weiß alles, was du tust. Du bist weder kalt noch heiß. Ach, wärst du doch das eine oder das andere!
16 Aber du bist lau. Das ekelt mich an, und ich werde dich ausspucken.
17 Du hältst viel von dir und sagst: 'Ich bin reich und habe alles, was ich brauche! Was bist du nur für ein Narr! Du merkst gar nicht, wie es wirklich um dich steht und wie jämmerlich du dran bist: arm, blind und nackt bist du.
18 Wäre es da nicht an der Zeit, du würdest dich endlich um den wahren Reichtum bemühen, um das reine Gold, das im Feuer geläutert wurde? Nur dieses Gold macht dich reich, und nur von mir kannst du es bekommen. Laß dir auch die weißen Kleider von mir geben, damit du nicht länger nackt und bloß dastehst. Kaufe dir Augensalbe, die deine blinden Augen heilt.
19 Es ist ein Zeichen meiner Liebe, wenn ich deine Schuld aufdecke und dich mit Strenge erziehe. Nimm dir das zu Herzen und kehre um!
20 Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem werde ich einkehren. Gemeinsam werden wir das Festmahl essen.
21 Wer durchhält und das Böse besiegt, wird mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich mich als Sieger auf den Thron meinesVaters gesetzt habe.
22 Hört genau hin, und achtet darauf, was Gottes Geist den Gemeinden sagt."
1 Danach, als ich aufblickte, sah ich eine Tür am Himmel, die war offen. Dieselbe Stimme, die schon vorher zu mir gesprochen hatte, gewaltig wie der Schall einer Posaune, sagte: "Komm herauf! Ich will dir zeigen, was in Zukunft geschehen wird!"
2 Gottes Geist ergriff mich, und dann sah ich: Im Himmel stand ein Thron, auf dem jemand saß.
3 Die Gestalt leuchtete wie ein Edelstein, wie ein Jaspis oder Karneol. Und um den Thron strahlte ein Regenbogen, leuchtend wie lauter Smaragde.
4 Dieser Thron war von vierundzwanzig anderen Thronen umgeben, auf denen vierundzwanzig Älteste saßen. Sie trugen weiße Gewänder und auf dem Kopf goldene Kronen.
5 Blitze, Donner und gewaltige Stimmen gingen von dem Thron aus. Davor brannten sieben Fackeln: Das sind die sieben Geister Gottes.{Vgl. 1,4; 3,1}
6 Gleich vor dem Thron war so etwas wie ein Meer, durchsichtig wie Glas, strahlend und hell wie Kristall. n der Mitte und um den Thron herum standen vier mächtige Lebewesen, die überall Augen hatten.
7 Die erste dieser Gestalten sah aus wie ein Löwe, die zweite glich einem Stier; die dritte hatte ein Gesicht wie ein Mensch, und die vierte glich einem fliegenden Adler.
8 Jede dieser Gestalten hatte sechs Flügel. Auch die Flügel waren innen und außen voller Augen. Unablässig, Tag und Nacht, singen sie: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott, der schon immer war, der heute da ist und der kommen wird!"
9 Diese vier Lebewesen loben und preisen den mit ihrem Gesang, der vor ihnen auf dem Thron sitzt und immer und ewig leben wird.
10 Und jedesmal fallen die vierundzwanzig Ältesten dabei vor ihm nieder und beten den an, dem alle Macht gegeben ist und der ewig lebt. Sie legen ihre Kronen vor seinem Thron nieder und rufen:
11 "Dich, unseren Herrn und Gott, beten wir an. Du allein bist würdig, daß wir dich ehren und rühmen, uns deiner Macht unterordnen. Denn du hast alles erschaffen. Nach deinem Willen entstand die Welt und alles, was auf ihr lebt."
1 Ich sah, daß der auf dem Thron in seiner rechten Hand ein Buch hielt. Es war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln verschlossen.
2 Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit gewaltiger Stimme rief: "Wer ist würdig, dieses Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?"
3 Doch es war niemand da, der es öffnen und hineinsehen konnte; niemand im Himmel, niemand auf der Erde und auch niemand im Totenreich.
4 Da weinte ich sehr, weil niemand da war, der würdig gewesen wäre, das Buch zu öffnen und hineinzusehen.
5 Doch einer von den Ältesten sagte zu mir: "Weine nicht! Einer hat gesiegt; er kann das Buch öffnen und seine sieben Siegel brechen. Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der Nachkomme König Davids."
6 Und dann sah ich es: In der Mitte vor dem Thron, umgeben von den vier mächtigen Gestalten und den Ältesten, stand ein Lamm, das aussah, als ob es geschlachtet wäre. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen. Das sind die sieben Geister Gottes, die in die ganze Welt ausgesandt worden sind.
7 Und Christus, das Lamm, ging zu dem, der auf dem Thron saß, und empfing das Buch aus dessen rechter Hand.
8 Im selben Augenblick fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder. Jeder von ihnen hatte eine Harfe und goldene Schalen voller Weihrauch. Das sind die Gebete des Volkes Gottes.
9 Und alle sangen ein neues Lied:"Du allein bist würdig, das Buch zu nehmen, nur du darfst seine Siegel brechen. Denn du bist geopfert worden, und mit deinem Blut hast du Menschen für Gott freigekauft; Menschen aller Sprachen, aus allen Völkern und Nationen.
10 Durch dich sind sie jetzt Könige und Priester unseres Gottes, und sie werden über die ganze Erde herrschen."
11 Danach sah ich viele tausend Engel, eine unzählbare Menge, und ich hörte sie singen. Sie standen um den Thron, um die vier Gestalten und um die Ältesten.
12 Gewaltig ertönte ihre Stimme:"Allein dem Lamm, das geopfert wurde, gehören alle Macht und aller Reichtum. Christus allein gehören Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Anbetung!"
13 Dann hörte ich, wie auch alle anderen Geschöpfe in diesen Lobgesang einstimmten. Alle, die im Himmel und auf der Erde leben, die Toten unter der Erde wie die Geschöpfe des Meeres, sie alle sangen:"Lob und Ehre, alle Herrlichkeit und Macht gehören dem, der auf dem Thron des Siegers sitzt, und dem Lamm für immer und ewig!"
14 Die vier Gestalten bekräftigten dies mit ihrem "Amen". Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten Gott an.
1 Nun sah ich, wie das Lamm das erste der sieben Siegel aufbrach. Da hörte ich eine der vier Gestalten mit gewaltiger Donnerstimme rufen: "Los!"
2 Und als ich mich umsah, erblickte ich ein weißes Pferd. Sein Reiter trug einen Bogen und erhielt die Krone des Siegers. Er kam als Sieger, um erneut zu siegen.
3 Als das Lamm das zweite Siegel aufbrach, hörte ich die zweite der mächtigen Gestalten sagen: "Los!"
4 Diesmal kam ein Reiter auf einem feuerroten Pferd. Ihm gab man ein großes Schwert. Damit sollte er den Frieden von der Erde nehmen und sie mit Krieg und Mord überziehen. Erbarmungslos würden sich die Menschen gegenseitig umbringen.
5 Dann brach das Lamm das dritte Siegel auf, und ich hörte die dritte Gestalt sagen: "Los!" Und nun sah ich ein schwarzes Pferd. Sein Reiter hielt eine Waage in der Hand, die eine Teuerung ankündigen sollte.
6 Da rief eine von den vier Gestalten: "Für den Lohn eines ganzen Arbeitstages gibt es ein Kilo Weizen oder drei Kilo Gerste. Nur von den Luxusgütern - Öl und Wein - ist genug da!"
7 Nachdem das vierte Siegel aufgebrochen war, hörte ich die vierte Gestalt sagen: "Los!"
8 Da sah ich ein fahlbleiches Pferd. Sein Reiter hieß Tod, und ihm folgte ein Heer von Toten aus der Unterwelt. Er und sein Gefolge hatten die Macht über ein Viertel der Erde, um die Menschen durch Kriege, Hungersnöte, Seuchen und wilde Tiere dahinzuraffen.
9 Jetzt brach das Lamm das fünfte Siegel auf. Ich sah unten am Altar all die Menschen, die man getötet hatte, weil sie sich treu zu Gottes Wort bekannt und durch nichts von ihrem Glauben hatten abbringen lassen.
10 Laut riefen sie: "Du heiliger und wahrhaftiger Gott! Wann endlich sprichst du dein Urteil über all die Menschen auf der Erde, die uns verfolgt und getötet haben? Wann wirst du sie dafür bestrafen?"
11 Jeder von ihnen bekam ein weißes Gewand, und man sagte ihnen: "Wartet noch so lange, bis sich das Schicksal eurer Brüder und Leidensgefährten auf der Erde erfüllt hat, die auch noch getötet werden müssen."
12 Als das Lamm das sechste Siegel öffnete, gab es ein gewaltiges Erdbeben. Die Sonne wurde schwarz und finster und der Mond rot wie Blut.
13 Und wie der Feigenbaum seine reifen Früchte abwirft, wenn er vom Sturm geschüttelt wird, so fielen die Sterne vom Himmel auf die Erde.
14 Wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, verschwand der Himmel vor meinen Augen. Die Berge wankten und stürzten in sich zusammen, und die Inseln versanken.
15 Angst und Schrecken ergriff die Mächtigen und Herrscher der Erde, die Heerführer, die Reichen und die Starken, die Herren ebenso wie ihre Untergebenen. Sie alle suchten Schutz in Höhlen und zwischen den Felsen der Berge.
16 Und alle schrien zu den Bergen: "Stürzt doch auf uns herab! Verbergt uns vor den Augen dessen, dem alle Macht gehört! Bewahrt uns vor dem Zorn des Lammes!
17 Der Tag seines Gerichts ist jetzt gekommen. Wer kann da bestehen?"
1 Dann sah ich in jeder der vier Himmelsrichtungen einen Engel stehen. Sie hielten die Winde und Stürme zurück, und es war vollkommen still. Kein Lufthauch war zu spüren, weder auf der Erde noch auf dem Meer; nicht ein Blättchen raschelte an den Bäumen.
2 Aus dem Osten, da wo die Sonne aufgeht, sah ich einen anderen Engel heraufsteigen; der trug das Siegel des lebendigen Gottes. Den vier Engeln, die von Gott die Macht erhalten hatten, das Verderben über Land und Meer zu bringen, rief er mit lauter Stimme zu:
3 "Wartet! Bringt noch kein Unheil über das Land, das Meer und die Bäume. Erst wollen wir allen, die zu Gott gehören und ihm dienen, sein Siegel auf die Stirn drücken."
4 Dann hörte ich, wie viele dieses Zeichen erhielten. Es waren 144 000; sie kamen aus allen Stämmen Israels:
5 je zwölftausend aus den Stämmen Juda, Ruben, Gad, Asser, Naphtali, Manasse, Simeon, Levi, Isaschar, Sebulon, Joseph und Benjamin.
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9 Jetzt sah ich eine Menschenmenge, so unübersehbar groß, daß niemand sie zählen konnte. Die Menschen kamen aus allen Nationen, Stämmen und Völkern; alle Sprachen der Welt waren zu hören. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm. Als Zeichen ihres Sieges hatten sie weiße Gewänder an und trugen Palmenzweige in ihren Händen.
10 Mit lauter Stimme riefen sie: "Heil und Rettung kommen allein von unserem Gott, der alle Macht in seinen Händen hält,{Wörtlich: der auf dem Thron sitzt. Vgl. 6,16} und von Christus, dem Lamm!"
11 Alle Engel standen um den Thron, um die Ältesten und die vier mächtigen Gestalten. Sie fielen vor dem Thron nieder und beteten Gott an.
12 "Ja, das steht fest", sagten sie, "Anbetung und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Kraft gehören unserem Gott für immer und ewig. Amen!"
13 Da fragte mich einer von den Ältesten: "Weißt du, wer diese Menschen mit den weißen Kleidern sind und wo sie herkommen?"
14 "Nein, Herr", antwortete ich, "aber du weißt es. Sage es mir doch!" Da antwortete er mir: "Sie kommen aus Verfolgung, Leid und Bedrängnis. Im Blut des Lammes haben sie ihre Kleider reingewaschen.
15 Deshalb stehen sie hier vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Gott selbst wird sie beschützen!
16 Sie werden nie wieder Hunger oder Durst leiden; keine Sonnenglut oder sonst etwas wird sie jemals wieder quälen.
17 Denn das Lamm, das vor dem Thron steht, wird ihr Hirte sein. Es wird sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens entspringt. Und Gott wird ihnen alle Tränen von ihren Augen abwischen!"
1 Als das Lamm das siebte Siegel aufbrach, wurde es im Himmel ganz still. Diese Stille dauerte etwa eine halbe Stunde lang.
2 Ich sah die sieben Engel vor Gott stehen, und sie erhielten sieben Posaunen.
3 Dann kam ein anderer Engel. Mit einem goldenen Weihrauchgefäß trat er vor den Altar. Ihm wurde viel Weihrauch gereicht, den er vor dem Thron opfern sollte als Zeichen dafür, daß die Gebete des Volkes Gottes zu Gott gelangen.
4 Und so geschah es auch. Der Duft des Weihrauchs stieg aus der Hand des Engels zusammen mit den Gebeten all der Menschen, die Gott gehören, zu ihm auf.
5 Jetzt füllte der Engel das Weihrauchgefäß mit Feuer vom Altar und schleuderte es auf die Erde. Da begann es zu blitzen und zu donnern, und die Erde erbebte.
6 Nun machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen.
7 Der erste Engel begann. Kaum ertönte seine Posaune, da fielen Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, auf die Erde. Ein Drittel der Erde verbrannte mit allen Bäumen und dem grünen Gras.
8 Jetzt blies der zweite Engel seine Posaune. Etwas, das wie ein großer feuerglühender Berg aussah, stürzte brennend in das Meer. Und ein Drittel des Meeres wurde zu Blut.
9 Auch ein Drittel aller Lebewesen des Meeres ging zugrunde, und ein Drittel aller Schiffe versank in den Fluten.
10 Dann ertönte die Posaune des dritten Engels. Ein riesiger Stern fiel wie eine brennende Fackel vom Himmel. Er stürzte auf ein Drittel aller Flüsse und Quellen.
11 Dieser Stern heißt "Bitterkeit". Er vergiftete ein Drittel des Wassers auf der Erde. Viele Menschen starben, die von dem bitteren Wasser getrunken hatten.
12 Jetzt hörte ich die Posaune des vierten Engels. Schlagartig erloschen ein Drittel der Sonne und des Mondes; auch ein Drittel aller Sterne verfinsterte sich. Das Licht des Tages wurde um ein Drittel schwächer, aber die Finsternis der Nacht nahm um ein Drittel zu.
13 Ich blickte auf und bemerkte einen Adler, der hoch oben am Himmel flog und laut schrie: "Wehe! Wehe euch Menschen auf der Erde! Bald werden die drei anderen Engel ihre Posaune blasen. Und dann wird Furchtbares geschehen!"
1 Da stieß der fünfte Engel in seine Posaune. Ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Dieser Stern hatte den Schlüssel zum Abgrund der Hölle.
2 Er öffnete den Abgrund, und heraus quollen Rauch und beißender Qualm wie aus einem riesigen Schmelzofen. Die Luft war vom Rauch so verpestet, daß man die Sonne nicht mehr sehen konnte.
3 Aus dem Rauch quollen Heuschrecken und überfielen die Erde. Ihre giftigen Stiche waren bösartig und schmerzhaft wie die von Skorpionen.
4 Doch sie durften weder dem Gras noch den Bäumen oder irgendeiner Pflanze auf der Erde Schaden zufügen. Sie sollten nur die Menschen peinigen und quälen, die nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirn trugen.
5 Aber sie durften die Menschen nicht töten, sondern sie mußten ihnen fünf Monate lang qualvolle Schmerzen zufügen, wie sie der Stich eines Skorpions hervorruft.
6 In dieser Zeit werden sich die Menschen verzweifelt den Tod wünschen, aber er wird sie nicht erlösen. Sie wollen nichts mehr als nur sterben, aber der Tod wird vor ihnen fliehen.
7 Die Heuschrecken sahen aus wie Streitrosse, die in den Kampf ziehen. Auf ihren Köpfen glänzte es, als würden sie goldene Kronen tragen, und ihre Gesichter hatten menschliche Züge.
8 Sie hatten eine Mähne, lang und dicht wie Frauenhaar, und Zähne, wie sie sonst nur Löwen haben.
9 Brustschilde hatten sie wie Eisenpanzer, und ihre Flügel lärmten laut und bedrohlich wie das Rasseln der Kampfwagen, auf denen die Kämpfer in die Schlacht ziehen.
10 Sie hatten Schwänze und Stacheln wie Skorpione. Mit ihrem Gift konnten sie die Menschen fünf Monate lang quälen.
11 Als König herrschte über sie ein Engel der Hölle. Die Juden nennen ihn Abaddon, bei den Griechen heißt er Apollyon. Das bedeutet: Zerstörer.
12 Aber das ist noch nichtalles. Diesem ersten Unheil werden noch zwei weitere folgen.
13 Jetzt blies der sechste Engel seine Posaune. Ich hörte eine Stimme von allen vier Ecken des goldenen Altars, der vor dem Thron Gottes steht.
14 Diese Stimme forderte den sechsten Engel auf: "Befreie die vier Engel, die am Euphratstrom gefangen sind!"
15 Und die vier Engel wurden befreit. Auf dieses Jahr, diesen Monat, diesen Tag, ja genau auf diese Stunde hatten sie gewartet, um ein Drittel der Menschheit zu töten.
16 Sie hatten ein riesiges Heer. Jemand sagte, daß es zweihundert Millionen Reiter waren.
17 Und dann sah ich dieses Bild: Die Pferde trugen ebenso wie ihre Reiter feuerrot, himmelblau und schwefelgelb glänzende Rüstungen. Mächtig wie Löwenköpfe waren die Köpfe der Pferde. Feuer, Rauch und brennender Schwefel schossen aus ihren Mäulern.
18 Mit diesen drei Waffen töteten sie ein Drittel der Menschheit.
19 Aber nicht nur aus ihren Mäulern kamen Tod und Zerstörung, auch von ihren Schwänzen gingen tödliche Wirkungen aus. Denn ihre Schwänze sahen aus wie Schlangen. Sie bissen zu und töteten.
20 Doch trotz all dieser entsetzlichen Katastrophen dachten die Überlebenden nicht daran, sich zu ändern und umzukehren. Nach wie vor beteten sie die Dämonen an und ihre selbstgemachten Götzen aus Gold, Silber, Eisen, Stein oder Holz. Und dabei merkten sie nicht, daß diese Götzen völlig unfähig sind. Sie können weder hören noch sehen, ja nicht einmal den kleinsten Schritt tun.
21 Aber die Menschen kehrten nicht um. Sie hörten nicht auf, einander umzubringen, sich mit okkulten Dingen zu beschäftigen, Unzucht zu treiben und einander zu bestehlen.
1 Dann sah ich einen anderen mächtigen Engel vom Himmel herabkommen. Eine Wolke umgab ihn, und über seinem Kopf wölbte sich ein Regenbogen. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Beine glichen lodernden Feuersäulen.
2 In seiner Hand hielt er ein kleines, aufgeschlagenes Buch. Seinen rechten Fuß setzte er auf das Meer, seinen linken auf das Land.
3 Wie Löwengebrüll dröhnte seine Stimme, und laut krachend antworteten ihm sieben Donnerschläge.
4 Doch als ich aufschreiben wollte, was ich hörte, rief mir eine Stimme vom Himmel zu: "Schreibe nicht auf, was die sieben Donner geredet haben. Behalte es für dich!"
5 Jetzt erhob der Engel, den ich mit einem Fuß auf dem Meer und mit dem anderen auf dem Land stehen sah, seine rechte Hand zum Himmel.
6 Und er schwor bei dem, der immer und ewig lebt, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles Leben geschaffen hat: "Es wird keine Zeit zur Umkehr mehr geben!
7 Denn wenn der siebte Engel seine Posaune bläst, wird Gott seinen geheimen Plan vollenden, so wie er es seinen Dienern, den Propheten, zugesagt hat."
8 Noch einmal sprach die Stimme vom Himmel zu mir und forderte mich auf: "Geh und nimm das aufgeschlagene Buch aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf dem Land steht!"
9 Da ging ich zu dem Engel und bat ihn um das kleine Buch. Er antwortete mir: "Nimm das Büchlein, und iß es auf! Es schmeckt süß wie Honig, aber du wirst Magenschmerzen davon bekommen."
10 So nahm ich das kleine Buch aus seiner Hand und aß es. Es schmeckte wirklich süß wie Honig; aber dann lag es mir schwer im Magen.
11 Dann sagte mir jemand: "Gott wird dir noch einmal zeigen, was er mit den Völkern, den Nationen und ihren Herrschern vorhat. Das sollst du auch noch bekanntmachen!"
1 Nun erhielt ich einen Meßstab, der wie ein langes Rohr aussah, und jemand forderte mich auf: "Steh auf und miß den Tempel Gottes aus und den Altar. Zähle alle, die dort beten.
2 Nur den Vorhof draußen vor dem Tempel sollst du nicht messen. Denn ihn werden die Heiden besetzen, wenn sie Gottes heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang belagern und zerstören.{Vgl. Daniel 7,25; 12,7}
3 Ich werde ihnen meine zwei Zeugen schicken. Sie kommen in Trauerkleidung und werden in diesen 1260 Tagen verkünden, was Gott ihnen aufgetragen hat.
4 Diese beiden Zeugen sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Welt stehen.
5 Jeder, der es wagt, sie anzugreifen, wird durch das Feuer aus ihrem Mund getötet. Ja, wer sich an ihnen vergreift, der wird sterben.
6 Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, damit es nicht regnet, solange sie im Auftrag Gottes sprechen. Ebenso liegt es in ihrer Macht, jedes Gewässer in Blut zu verwandeln und Unheil über die Erde zu bringen, so oft sie wollen.
7 Wenn sie Gottes Auftrag ausgeführt haben, wird aus dem Abgrund der Hölle ein Tier heraufsteigen und gegen sie kämpfen. Es wird siegen und die beiden Zeugen töten.
8 Ihre Leichen wird man auf dem Platz der großen Stadt zur Schau stellen, in der auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Diese Stadt ist sozusagen ein neues "Sodom" oder "Ägypten".
9 Aus allen Völkern, von allen Stämmen werden sie kommen, Menschen aller Sprachen und Rassen, um sich die Toten dreieinhalb Tage lang anzusehen. Denn man wird es nicht gestatten, die Toten zu beerdigen.
10 Alle Menschen auf der Erde werden über den Tod der beiden Zeugen so erleichtert sein, daß sie Freudenfeste feiern und sich gegenseitig Geschenke machen. Denn was ihnen diese beiden Zeugen sagten, wollten die Menschen nicht hören; Gottes Wahrheit hat sie gestört und wurde ihnen zur Qual.{Wörtlich: Diese beiden Propheten haben die Bewohner der Erde gepeinigt.}
11 Nach dreieinhalb Tagen aber gab Gottes Geist ihnen neues Leben, und sie standen wieder auf! Alle, die das sahen, waren wie gelähmt vor Angst und Schrecken.
12 Dann forderte eine gewaltige Stimme vom Himmel die beiden Zeugen auf: "Kommt herauf!" Vor den Augen ihrer Feinde wurden sie in einer Wolke zum Himmel hinaufgehoben.
13 In demselben Augenblick gab es ein schweres Erdbeben. Ein Zehntel der Stadt stürzte ein, und siebentausend Menschen kamen ums Leben. Die Überlebenden waren entsetzt. Sie fürchteten sich und unterwarfen sich endlich der Herrschaft Gottes.
14 Aber das Unheil ist noch immer nicht vorüber. Der zweiten Schreckenszeit wird sehr bald eine dritte folgen.
15 Jetzt ertönte die Posaune des siebten Engels. Und im Himmel erklangen mächtige Stimmen: "Von jetzt an gehört die Herrschaft über die Welt unserem Gott und seinem Sohn Jesus Christus. Sie werden für immer und ewig herrschen!"
16 Die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich vor ihm nieder. Mit ihrem Lobgesang beteten sie:
17 "Wir danken dir, Herr, du großer, allmächtiger Gott, der du bist und immer warst. Du hast deine große Macht bewiesen und die Herrschaft übernommen.
18 Die Völker haben sich in Zorn von dir abgewandt. Darum trifft sie jetzt dein Zorn. Die Zeit des Gerichts ist gekommen, und die Toten wirst du richten. Allen wirst du ihren Lohn geben: deinen Dienern, den Propheten, allen, die dir gehören und nach deinem Willen leben, den Großen wie den Kleinen. Ohne Ausnahme wirst du alle vernichten, die unsere Erde zerstört haben."
19 Da öffnete sich der Tempel Gottes im Himmel, und die Bundeslade{Vgl. 1. Könige 8,1.6} - das Zeichen der Gegenwart und Treue Gottes - war zu sehen. Blitze zuckten über den Himmel, und Donner, Erdbeben und gewaltige Hagelstürme erschütterten die Erde.
1 Am Himmel sah man jetzt eine gewaltige Erscheinung: eine Frau, die mit der Sonne bekleidet war und den Mond unter ihren Füßen hatte. Auf dem Kopf trug sie eine Krone aus zwölf Sternen.
2 Die Geburt ihres Kindes stand unmittelbar bevor, und sie schrie, weil die Geburtswehen sie quälten.
3 Dann gab es noch eine Erscheinung am Himmel: Plötzlich sah ich einen großen, feuerroten Drachen mit sieben Köpfen und sieben Kronen; außerdem hatte er zehn Hörner.
4 Mit seinem Schwanz fegte er ein Drittel aller Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde. Der Drache stellte sich vor die Frau; denn er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.
5 Die Frau brachte einen Sohn zur Welt, der einmal mit eiserner Hand über die Völker der Erde herrschen sollte. Aber das Kind wurde gerettet und sofort zu Gott vor seinen Thron gebracht.
6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott selbst einen Zufluchtsort für sie vorbereitet hatte. 1260 Tage sollte sie dort versorgt werden.
7 Dann brach im Himmel ein Kampf aus: Michael und seine Engel griffen den Drachen an. Der Drache schlug mit seinem Heer von Engeln zurück;
8 doch er verlor den Kampf und durfte nicht länger im Himmel bleiben.
9 Der große Drache - es ist niemand anders als der Teufel oder Satan, der als listige Schlange die ganze Welt zum Bösen verführt -, er wurde mit allen seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde hinuntergestürzt.
10 Jetzt hörte ich eine gewaltige Stimme im Himmel rufen:"Nun ist der Sieg Gottes endlich sichtbar, seine Stärke und seine Herrschaft sind endgültig! Alle Macht liegt in den Händen seines Sohnes Jesus Christus. Denn er ist endgültig gestürzt, der Ankläger, der unsere Brüder Tag und Nacht vor Gott beschuldigte.
11 Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch die Wahrheit des Wortes Gottes, die sie bezeugt haben. Dafür haben sie ihr Leben eingesetzt und den Tod nicht gefürchtet.
12 Darum freut euch nun, ihr Himmel und alle, die ihr darin wohnt! Aber weh euch, ihr Menschen auf der Erde. Der Satan wurde auf euch losgelassen. Er ist voller Wut und Zorn; denn er weiß, daß er besiegt ist und ihm nicht mehr viel Zeit bleibt."
13 Als der Drache merkte, daß er auf der Erde war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte.
14 Doch Gott gab der Frau die starken Flügel eines Adlers. So konnte sie an ihren Zufluchtsort in der Wüste fliehen. Dreieinhalb Jahre wurde sie hier versorgt und war vor den Angriffen des Drachens, der bösen Schlange, sicher.
15 Doch die Bestie gab nicht auf. Eine gewaltige Wasserflut schoß aus ihrem Rachen, und die Frau geriet in große Gefahr.
16 Aber die Erde half der Frau. Sie öffnete sich und verschlang das Wasser, das der Drache ausspuckte.
17 Darüber wurde der Drache so wütend, daß er jetzt alle bekämpfte, die zu dieser Frau gehören. Das sind die Menschen, die nach Gottes Geboten leben und sich zu Jesus bekennen.
18 Und der Drache begab sich an den Strand des Meeres.
1 Ich sah ein seltsames Tier aus dem Meer auftauchen. Es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner; auf jedem Horn trug es eine Krone. Auf den Köpfen standen Namen, die sich gegen Gott richteten und ihn beleidigten.
2 Das Tier sah aus wie ein Panther, aber es hatte die Füße eines Bären und den Rachen eines Löwen. Der Drache gab ihm seine ganze Macht, setzte es auf den Herrscherthron und übertrug ihm alle Befehlsgewalt.
3 An einem Kopf des Tieres sah ich eine tödliche Wunde; aber diese Wunde wurde geheilt. Alle Welt lief dem Tier voller Bewunderung nach.
4 Und die Menschen fielen vor dem Drachen nieder und beteten ihn an, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte. Auch das Tier beteten sie an und riefen: "Wo auf der ganzen Welt ist jemand, der sich mit ihm vergleichen kann? Wer wagt es, den Kampf mit ihm aufzunehmen?"
5 Das Tier wurde ermächtigt, anmaßende und gotteslästerliche Reden zu halten. Zweiundvierzig Monate lang durfte es seinen Einfluß ausüben. Niemand hinderte es daran.
6 Wenn das Tier sein Maul aufriß, beleidigte und beschimpfte es Gott auf gemeinste Weise. Es verhöhnte seinen Namen, sein Heiligtum und alle, die im Himmel wohnen.
7 Nichts und niemand hinderte das Tier daran, gegen Gottes Volk zu kämpfen und es sogar zu besiegen. Das Tier herrschte uneingeschränkt über alle Völker und Nationen, über die Menschen aller Rassen und Sprachen; alle beteten es an.
8 Und alle Menschen auf der Erde werden das Tier verehren und anbeten: Alle, deren Namen nicht schon seit Beginn der Welt im Lebensbuch des Lammes stehen.
9 Hört genau hin und achtet darauf:{Wörtlich: Wer Ohren hat, der höre! Vgl. 2,7}
10 Wer dazu bestimmt ist, ins Gefängnis zu kommen, der wird auch gefangen genommen. Und wer durch das Schwert sterben soll, der wird auch mit dem Schwert getötet. Hier muß sich die Standhaftigkeit der Kinder Gottes und ihre Treue zu Christus bewähren.
11 Aus der Erde sah ich dann ein anderes Tier aufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber eine furchterregende Stimme wie der Drache.
12 Dieses Tier übte dieselbe Macht und Gewalt aus wie das erste, von dem es seine Aufträge erhielt. Es brachte die ganze Erde und alle ihre Bewohner dazu, das erste Tier, dessen tödliche Wunde geheilt war, wie einen Gott zu verehren und anzubeten.
13 Dieses zweite Tier vollbrachte erstaunliche Wunder. Vor den Augen der Menschen ließ es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde fallen.
14 Und immer, wenn das erste Tier dabei war, verführte es die Menschen durch solche Taten. Es forderte sie auf, ein Standbild zu Ehren des ersten Tieres zu errichten, das durchs Schwert tödlich getroffen und dann wieder lebendig geworden war.
15 Doch das war noch nicht alles. Es gelang ihm sogar, dem Standbild Leben zu geben. Es begann zu sprechen und verlangte, daß jeder getötet werden sollte, der das Bild nicht verehrt und anbetet.
16 Jeder - ob groß oder klein, reich oder arm, ob Herr oder Sklave - wurde gezwungen, auf der rechten Hand oder der Stirn ein Zeichen zu tragen.
17 Niemand konnte Arbeit finden oder etwas einkaufen,{Wörtlich: Daß keiner kaufen oder verkaufen kann. .} wenn er das Zeichen nicht hatte. Und dieses Zeichen war nichts anderes als der Name des Tieres, in Buchstaben geschrieben oder in Zahlen ausgedrückt.
18 Doch um das zu ergründen, ist Gottes Weisheit nötig. Wer Einsicht und Verstand hat, wird herausfinden, was die Zahl des Tieres bedeutet. Hinter ihr verbirgt sich die Zahl eines Menschen. Und diese Zahl ist 666.
1 Ich sah das Lamm auf dem Berg Gottes{Wörtlich: Zion. Vgl. Jesaja 4,5; Joel 3,5; Hebräer 12,22} stehen, umgeben von 144 000 Menschen. Auf ihrer Stirn stand sein Name und der Name seines Vaters.
2 Jetzt hörte ich Stimmen vom Himmel - gewaltig wie ein rauschender Wasserfall und wie heftige Donnerschläge und doch so zart und schön wie das schönste Harfenspiel.
3 Vor dem Thron Gottes, vor den vier Gestalten und den vierundzwanzig Ältesten sangen sie ein neues Lied. Aber nur die 144 000, die das Lamm durch sein Opfer losgekauft hat und die von allem Irdischen frei sind, können dieses Lied singen.{Wörtlich: Und niemand konnte das Lied lernen außer den 144 000, die von der Erde losgekauft waren.}
4 Sie sind ihrem Herrn treu geblieben und haben sich nicht durch Götzendienst verunreinigt.{Wörtlich: die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich.} Sie sind rein und folgen dem Lamm überallhin. Als erste von allen Menschen sind sie durch das Opfer Jesu Christi losgekauft und ganz Gott und dem Lamm geweiht.
5 Weder Lüge noch Falschheit gibt es bei ihnen; sie sind ohne Tadel, und niemand kann ihnen etwas vorwerfen.{Wörtlich: Und in ihrem Mund wurde keine Lüge gefunden; sie sind ohne Fehl.}
6 Jetzt sah ich einen Engel mitten durch den Himmel fliegen. Er hatte die Aufgabe, allen Menschen auf der Erde, allen Nationen und Völkern, den Menschen aller Rassen und Sprachen eine ewig gültige Heilsbotschaft zu verkündigen.
7 Laut rief er: "Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre! Denn jetzt wird er Gericht halten. Betet den an, der alles geschaffen hat: den Himmel und die Erde, das Meer und alle Wasserquellen."
8 Diesem Engel folgte ein zweiter. Er rief: "Babylon ist gefallen, die große Stadt Babylon! Sie, die alle Völker der Erde irregeführt und in ihre Sünde hineingerissen hat."{Wörtlich: die mit dem Zorneswein ihrer Hurerei alle Völker trunken gemacht hat.}
9 Nun kam ein dritter Engel. Niemand konnte überhören, als er rief: "Wehe allen, die das Tier aus dem Meer und sein Standbild verehren und anbeten, die das Kennzeichen des Tieres an ihrer Stirn oder Hand tragen!{Vgl. Kap. 13,15}
10 Denn sie werden schonungslos und ohne Erbarmen Gottes Zorn erfahren. In Gegenwart der Engel und vor den Augen des Lammes werden sie in Feuer und Schwefel qualvoll leiden.
11 Dieses Feuer wird niemals verlöschen; immer und ewig steigt sein Rauch auf. Niemals werden die Ruhe finden, die das Tier und sein Standbild angebetet und sein Zeichen angenommen haben.
12 Hier muß das Volk Gottes seine Standhaftigkeit beweisen; denn nur die können bestehen, die Gottes Gebote halten und dem Glauben an Jesus treu bleiben."
13 Dann hörte ich eine Stimme vom Himmel, die mich aufforderte: "Schreibe: Von jetzt an kann sich jeder freuen, der im Vertrauen auf den Herrn stirbt!" "Ja", antwortete der Geist, "sie dürfen von ihrer Arbeit und ihrem Leiden ausruhen. Der Lohn für all ihre Mühe ist ihnen gewiß!"
14 Danach sah ich eine weiße Wolke. Darauf saß einer, der wie ein Mensch aussah. Er trug eine goldene Krone auf seinem Kopf, und in der Hand hielt er eine scharfe Sichel.
15 Nun kam ein Engel aus dem Heiligtum und rief ihm zu: "Gebrauche deine Sichel, und fange an zu ernten! Denn die Erntezeit ist gekommen, und die Erde ist reif für die Ernte."
16 Und der auf der Wolke saß, schwang seine Sichel über die Erde, und die Ernte wurde eingebracht.
17 Ein anderer Engel trat aus dem Heiligtum im Himmel. Er hatte ein scharfes Messer.
18 Dazu kam noch ein Engel vom Altar, der Gewalt über das Feuer hatte. Er rief dem Engel mit dem Messer zu: "Nimm dein scharfes Messer, und schneide die Trauben vom Weinstock der Erde; sie sind reif."
19 Da schleuderte der Engel sein Messer auf die Erde und erntete die Trauben. Er warf sie in die große Weinpresse, die ein Bild ist für den Zorn Gottes.
20 Draußen vor der Stadt wurde der Saft aus den Trauben gekeltert. Ein riesiger Blutstrom ergoß sich aus der Weinpresse: dreihundert Kilometer weit und so hoch, daß er den Pferden bis an die Zügel reichte.
1 Danach sah ich am Himmel eine andere gewaltige Erscheinung, die mich betroffen machte: Sieben Engel waren dort, und jeder brachte eine neue Katastrophe auf die Erde. Erst damit sollte Gottes Gericht zu Ende gehen.
2 Ich sah so etwas wie ein Meer, durchsichtig wie Glas und leuchtend wie Feuer. An seinem Ufer standen alle, die Sieger geblieben waren über das Tier, die sein Standbild nicht angebetet und die Zahl seines Namens nicht angenommen hatten. In ihren Händenhielten sie Harfen, die Gott ihnen gegeben hatte.
3 Sie sangen das Siegeslied, das schon Mose, der Diener Gottes, gesungen hatte, und das Lied des Lammes:"Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr, du allmächtiger Gott! Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König aller Völker!
4 Wer sollte dich, Herr, nicht anerkennen, und wer deinen Namen nicht rühmen und ehren? Nur du allein bist heilig! Alle Völker werden kommen und dich anbeten, denn alle werden deine Gerechtigkeit erkennen!"
5 Dann sah ich, wie im Himmel das Allerheiligste des Tempels weit geöffnet wurde.{Wörtlich: Und danach schaute ich, und der Tempel "des Zeltes des Zeugnisses" im Himmel wurde geöffnet.}
6 Und aus dem Heiligtum kamen die sieben Engel mit den letzten Katastrophen. Sie trugen strahlendweiße Leinengewänder und ein goldenes Band um die Brust.
7 Eine von den vier mächtigen Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen. Jede von ihnen war angefüllt mit dem Zorn Gottes, der ewig lebt.
8 Die Wolke der Herrlichkeit und Macht Gottes erfüllte den Tempel. Und niemand konnte den Tempel betreten, bevor die sieben Engel nicht die sieben Katastrophen zum Abschluß gebracht hatten.
1 Jetzt hörte ich, wie eine gewaltige Stimme den sieben Engeln aus dem Heiligtum zurief: "Geht und überschüttet die Erde mit den sieben Schalen des Zornes Gottes."
2 Da ging der erste Engel und goß seine Schale auf die Erde. Sofort bildeten sich bei allen Menschen, die das Zeichen des Tieres trugen und sein Standbild angebetet hatten, bösartige und schmerzhafte Geschwüre.
3 Der zweite Engel goß seine Schale in das Meer. Da wurde das Wasser zu Blut. Es war wie das Blut von einem Toten. Und alle Lebewesen im Meer kamen um.
4 Der dritte Engel goß seine Schale über die Flüsse und Quellen. Alles wurde zu Blut.
5 Dabei hörte ich, wie der Engel, der über das Wasser herrscht, sagte: "Du hast dein Urteil gesprochen, du heiliger Gott, der du bist und immer warst. Dein Urteil ist richtig und gerecht.
6 Weil sie die getötet haben, die an dich glaubten, und das Blut deiner Propheten vergossen, hast du ihnen dieses Blut zu trinken gegeben. Das haben sie verdient!"
7 Und ich hörte, wie eine Stimme vom Altar her sagte: "Ja, Herr, du allmächtiger Gott! Deine Urteile sind wahr und gerecht."
8 Dann goß der vierte Engel seine Schale über die Sonne. Sie konnte jetzt die Menschen mit ihrem Feuer peinigen.
9 Alle Menschen litten unter der sengenden Sonnenglut. Doch keiner kehrte um und erkannte Gott als den Herrn an. Sie verfluchten vielmehr seinen Namen und lehnten sich weiter gegen den auf, der sie mit solch schrecklichen Katastrophen heimsuchte.
10 Der fünfte Engel schüttete seine Schale über dem Thron des Tieres aus. Da versank das Reich des Tieres in tiefste Finsternis. Die Menschen, die dort lebten, zerbissen sich vor lauter Schmerzen die Zunge.
11 Aber auch sie bereuten nichts und kehrten nicht um, sondern verfluchten Gott, weil sie solche Schmerzen und qualvollen Geschwüre ertragen mußten.
12 Der sechste Engel goß seine Schale in den großen Fluß, den Euphrat. Der Fluß trocknete aus, so daß die Könige aus dem Osten ungehindert mit ihren Armeen in das Land eindringen konnten.
13 Ich sah, wie aus dem Maul des Drachen, des Tieres und des falschen Propheten{Vgl. Kap. 13,11-15} drei unreine Geister hervordrangen, die wie Frösche aussahen.
14 Es sind dämonische Geister, die Wunder vollbringen und die Herrscher dieser Erde für sich gewinnen wollen. Alle sollen sich mit ihnen zum Kampf gegen den allmächtigen Gott verbünden, wenn der große Tag der Entscheidung kommt.
15 "Doch vergiß nicht!" sagt Christus. "Ich komme plötzlich und unerwartet wie ein Dieb! Nur wer wach bleibt und bereit ist, wird an diesem Tag glücklich sein. Nur wer seine Kleider griffbereit hat, braucht dann nicht nackt herumzulaufen und sich zu schämen."
16 Die dämonischen Geister versammelten die Heere der Welt an dem Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
17 Der siebte Engel schüttete seine Schale in die Luft. Da erklang vom Thron des Heiligtums im Himmel eine gewaltige Stimme: "Es ist geschehen!"
18 Blitze zuckten über den Himmel, und der Donner krachte. Die Erde bebte so heftig, wie es noch niemals vorher geschehen war, solange Menschen auf ihr leben.
19 Die große Stadt zerbrach in drei Teile, und die Städte der Welt sanken in Trümmer. Gott hatte das große Babylon und seine Sünden nicht vergessen. Schonungslos und ohne Erbarmen bekam es Gottes Gericht zu spüren.{Wörtlich: Und der großen (Stadt) Babylon wurde gedacht vor Gott, ihr den Becher mit dem Wein des grimmigen Zornes zu geben.}
20 Die Inseln versanken, und die Berge stürzten in sich zusammen.
21 Riesige Hagelbrocken - einen halben Zentner schwer - fielen vom Himmel aufdie Menschen und brachten Tod und Verderben. Und die Menschen verfluchten Gott wegen dieser furchtbaren Katastrophe.
1 Nun kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen erhalten hatten, zu mir und sagte: "Komm mit, ich will dir zeigen, wie Gott die große Hure straft, die an den vielen Wasserläufen so sicher thront.
2 Die Mächtigen dieser Welt sind ihr hinterhergelaufen und haben sich mit ihr eingelassen. Alle Menschen waren berauscht und begeistert von ihren lockenden Angeboten."{Wörtlich: Mit der die Könige der Erde Hurerei getrieben haben, und die Bewohner der Erde sind von dem Wein ihrer Hurerei trunken geworden. Vgl. Kap. 14,8}
3 Jetzt nahm mich der Engel und versetzte mich im Geist in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem grellroten Tier. Der Körper des Tieres mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern war überall beschrieben mit frechen Beleidigungen gegen den Namen Gottes.
4 Die Frau trug dunkel- und grellrote Kleider, dazu kostbaren, goldenen Schmuck mit wertvollen Edelsteinen und Perlen. In ihrer Hand hielt sie einen Becher aus Gold, der bis an den Rand gefüllt war mit der Bosheit ihrer Verführung und Unzucht.
5 Auf ihrer Stirn stand ein geheimnisvoller Name: "Das große Babylon, die Mutter aller Verführung und Abgötterei auf der Erde!"
6 Und ich sah, wie sie sich berauschte an dem Blut all der Menschen, die Gott gehörten und getötet wurden, weil sie Jesus die Treue hielten. Ich war erschüttert und betroffen von all dem, was ich sah.
7 "Warum bist du so fassungslos?" fragte mich der Engel. "Ich will dir verraten, wer diese Frau ist und was das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern bedeutet, auf dem sie sitzt.
8 Das Tier, das du gesehen hast, war einmal da, auch wenn es jetzt verschwunden ist. Aber es wird aus dem Abgrund der Hölle aufsteigen und dann seinem endgültigen Untergang nicht entgehen. Und die Menschen auf der Erde, deren Namen nicht schon seit Beginn der Welt im Buch des Lebens stehen, werden sprachlos vor Staunen sein, wenn sie dieses Tier sehen. Sie werden sich wundern, daß es zuerst da war, jetzt verschwunden ist und einmal wieder da sein wird.
9 Um das zu verstehen, ist Weisheit von Gott nötig: Die sieben Köpfe bedeuten sieben Hügel, von denen die Frau ihre Macht ausübt. Zugleich sind sie auch ein Bild für sieben Könige.
10 Fünf von ihnen sind schon gefallen. Der sechste regiert jetzt, und der siebte wird noch kommen. Aber seine Regierungszeit wird nur kurz sein.
11 Das Tier, das früher da war und jetzt nicht da ist, dieses Tier ist ein achter König; er ist genau wie die sieben anderen. Auch sein Weg führt in den Untergang.
12 Die zehn Hörner, die du gesehen hast, bedeuten zehn Könige, die noch nicht an die Macht gekommen sind. Aber wie Könige werden sie mit dem Tier herrschen, wenn auch nur für kurze Zeit.
13 Sie sind sich in allem einig, haben ein gemeinsames Ziel und stellen sich mit ihrer Macht und ihrem Einfluß dem Tier zur Verfügung.
14 Gemeinsam werden sie gegen das Lamm kämpfen. Aber das Lamm wird sie besiegen. Denn es ist Christus, der Herr über alle Herren, der König über alle Könige. Und mit ihm siegen alle, die von ihm berufen und auserwählt wurden und ihm treu sind."
15 Weiter sprach der Engel zu mir: "Die Wasserläufe, die du gesehen hast und an denen die Hure sitzt, sind ein Bild für die Völker aller Rassen, Nationen und Sprachen.
16 Das Tier und seine zehn Hörner, die du auch gesehen hast, werden die Hure hassen. Sie werden sie völlig ausplündern, so daß sie nackt und bloß dasteht. Ihr Fleisch werden sie fressen und alles andere im Feuer verbrennen.
17 Damit aber erfüllen sie nur die Absicht Gottes. Sie werden alles gemeinsam tun und ihre ganze Macht und ihren ganzen Einfluß dem Tier überlassen, bis alles erfüllt ist, was Gott gesagt hat.
18 Die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die über alle Könige der Erde herrscht."
1 Danach sah ich, wie ein anderer Engel vom Himmel herabkam. Er hatte besondere Macht, und von seinem Glanz erstrahlte die ganze Erde.
2 Mit gewaltiger Stimme rief er: "Gefallen ist Babylon, die große Stadt! Ja, sie ist gefallen! Nur noch Teufel und Dämonen leben in Babylon. Alle bösen und unreinen Geister sind dort zu Hause, und die Aasgeier suchen ihre Beute.{Wörtlich: (Babylon ist) zu einer Behausung für allerlei unreine Geister und zu einer Behausung für allerlei unreine und verhaßte Vögel geworden.}
3 Haben sich nicht alle Völker von dieser Stadt und ihren Verlockungen berauschen lassen? Sie konnten gar nicht genug bekommen! Auch die Herrscher dieser Erde haben sich mit ihr eingelassen.{Wörtlich: Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr gehurt.} Und durch ihren verschwenderischen Luxus rafften sich die Händler der Welt ihre Reichtümer zusammen."
4 Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: "Verlasse diese Stadt, du mein Volk! Nur wenn du dich von ihren Sünden fernhältst, kannst du dem Gericht Gottes über diese Stadt entgehen.
5 Denn ihre Sünden sind so unermeßlich groß, daß sie bis an den Himmel reichen. Aber Gott hat nicht eine einzige ihrer Schandtaten vergessen.
6 Gebt ihr zurück, was sie euch angetan hat. Ja, zahlt es ihr doppelt heim! Gab sie euch einen Kelch ihres Weines zu trinken, so gießt ihr doppelt ein!
7 So wie sie einst in Saus und Braus gelebt hat, soll sie jetzt Qual und Leid ertragen. Insgeheim aber denkt sie: 'Ich bin Königin und werde weiter herrschen. Ich bin keine hilflose Witwe; Not und Trauer werde ich niemals erfahren.
8 Aber an einem einzigen Tag wird alles über sie hereinbrechen: Hunger, Trauer und Tod. Im Feuer wird sie verbrennen. Denn Gott, der Herr, der mit ihr abrechnet, ist stark und mächtig.
9 Wer wird sie dann beweinen, wer ihr Ende beklagen? All die Mächtigen, die Herrscher der Erde, die ihr nachgelaufen sind und sich mit ihr eingelassen haben, werden jammern und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen.
10 Zitternd vor Angst werden sie aus großer Entfernung alles mitansehen und laut schreien: 'Ach, Babylon! Du großes, du starkes Babylon! Von einem Augenblick zum andern ist das Gericht über dich hereingebrochen!
11 Auch die Kaufleute der Erde weinen und trauern; denn niemand kauft mehr ihre Waren:
12 all das Gold und Silber, die Edelsteine und Perlen, feine Leinwand, teuerste Stoffe, Seide und scharlachrotes Tuch; edle Hölzer, Gefäße aus Elfenbein, kostbare Schnitzereien, Kupfer, Eisen und Marmor;
13 Gewürze, duftende Salben und Weihrauch, Wein und Olivenöl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen, ja sogar lebendige Menschen.
14 Auch die Früchte, die du so sehr liebtest, gibt es nicht mehr. Aller Glanz und alle Pracht sind dahin. Nie mehr wird dieser Reichtum wiederkehren.
15 So werden die Kaufleute, die durch ihren Handel mit Babylon reich geworden sind, alles von ferne mitansehen, weil sie Angst haben vor den Qualen dieser Stadt. Weinend und jammernd werden sie rufen:
16 'Welch ein Elend hat dich getroffen, du mächtige Stadt! Wo sind all deine Schätze, die kostbare Leinwand, die Purpur- und Scharlachstoffe? Du strahltest doch in goldenem Glanz und warst geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen!
17 Und in einem Augenblick ist alles vernichtet, zerstört und verloren! Von weitem beobachteten Kapitäne und Steuermänner mit ihren Schiffsbesatzungen, was dort geschah.
18 Als die den Rauch der brennenden Stadt sahen, riefen sie: 'Was auf der Welt konnte man mit dieser Stadt vergleichen?
19 In ihrer Trauer streuten sie sich Asche auf den Kopf, und laut weinend klagten sie: 'Welch ein Jammer um dich, du mächtige Stadt! Mit unseren Schiffen wurden wir reich durch deinen Reichtum. Und so schnell ist es damit nun endgültig vorbei!
20 Doch du, Himmel, freue dich darüber! Freut euch, die ihr Gott vertraut! Freut euch, ihr Apostel und Propheten! Gott hat sein Urteil an ihr vollstreckt für alles Unrecht, das ihr erleiden mußtet."
21 Dann hob ein mächtiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein. Den warf er ins Meer und rief: "So wie dieser Stein wird auch das große Babylon untergehen. Nichts wird davon übrigbleiben.
22 Nie wieder wird man dort Musik hören: keine Harfen, keine Sänger, weder Flöten noch Trompeten. Nie mehr wird ein Handwerker in dieser Stadt arbeiten, und der Lärm der Fabriken wird verstummen.
23 Alle Lichter werden für immer verlöschen, und die fröhlichen Hochzeitsfeste sind für alle Zeiten vorbei. Deine Kaufleute waren die fähigsten und beherrschten die Erde. Durch deinen betörenden Zauber hast du alle Völker verführt.
24 Du bist schuldig am Tod der Propheten und der Menschen, die zu Gott gehörten. Ja, du bist verantwortlich für den Tod aller Menschen, die auf der Erde umgebracht wurden."
1 Da hörte ich im Himmel viele Stimmen wie von einem großen Chor singen:"Halleluja! Lobt den Herrn! In ihm allein ist alles Heil, alle Herrlichkeit und Macht!
2 Er ist der unbestechliche und gerechte Richter. Denn er hat sein Urteil über die große Hure vollstreckt, die mit ihrem verlockenden Zauber{Wörtlich: Hurerei.} die ganze Welt verführte. Das Blut seiner Kinder, das sie vergossen hatte, forderte er von ihr zurück."
3 Immer wieder sangen sie: "Halleluja! Lobt den Herrn! Für alle Zeiten wird der Rauch dieser brennenden Stadt zum Himmel aufsteigen."
4 Da fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier mächtigen Gestalten vor dem Thron Gottes nieder. Sie beteten Gott an und riefen laut: "Amen! Lobt den Herrn. Halleluja!"
5 Jetzt erklang vom Thron eine Stimme:"Rühmt unseren Gott! Alle, ob groß oder klein, die ihr zu ihm gehört und ihm dient!"
6 Und wieder hörte ich Stimmen wie von einem gewaltigen Chor: mächtig wie Wassermassen, die zu Tal stürzen, und wie das Grollen des Donners. Sie sangen:"Halleluja! Lobt den Herrn! Denn der allmächtige Gott, unser Herr, ist der Sieger. Er hat seine Herrschaft angetreten.
7 Wir wollen uns darüber freuen, jubeln und Gott ehren. Jetzt ist der große Hochzeitstag des Lammes gekommen; seine Braut ist bereit!
8 In feines, strahlend weißes Leinen durfte sie sich kleiden."Das Leinen ist ein Bild für die gerechten Taten der Christen, die nach Gottes Willen leben.{Wörtlich: Die Leinwand nämlich, das sind die Rechttaten der Heiligen.}
9 Dann befahl mir der Engel: "Schreibe: 'Glücklich darf sich nennen, wer zum Hochzeitsfest des Lammes eingeladen ist! " Und er fügte hinzu: "Gott selber hat das gesagt!"{Wörtlich: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.}
10 Da fiel ich vor dem Engel nieder und wollte ihn anbeten. Aber er wehrte ab und sagte: "Nein, tu das nicht! Ich bin nichts anderes als du und deine Brüder, ein Diener, der von Jesus Christus beauftragt wurde. Bete allein Gott an! Wenn Jesus Christus spricht, dann schenkt uns sein Geist prophetische Worte."{Wörtlich: Ich bin dein Mitknecht und einer von deinen Brüdern, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.}
11 Da öffnete sich der Himmel vor meinen Augen, und ich sah ein weißes Pferd. Der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige. Es ist der gerechte Richter und der Kämpfer für Gerechtigkeit!{Wörtlich: Und mit Gerechtigkeit richtet und kämpft er.}
12 Seine Augen leuchteten wie flammendes Feuer, und sein Kopf war mit vielen Kronen geschmückt. Der Reiter trug einen Namen, dessen Bedeutung nur er selber kannte.
13 Sein Gewand war voller Blut, und man nannte ihn: "Das Wort Gottes".
14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden. Sie alle trugen Gewänder aus reinem, strahlend weißem Leinen.
15 Sein Mund war wie ein scharfes Schwert, mit dem er die Völker besiegt. Er wird sie mit eiserner Hand regieren. Und wie beim Keltern der Saft aus den Trauben gepreßt wird, so wird er sie zertreten, und sie werden den furchtbaren Zorn des allmächtigen Gottes zu spüren bekommen.
16 Auf seinem Gewand - ungefähr an der Hüfte - stand der Name: "König über alle Könige! Herr über alle Herren!"
17 Dann sah ich einen Engel, umstrahlt vom Sonnenlicht. Mit lauter Stimme rief er allen Vögeln zu, die am Himmel flogen: "Kommt her! Versammelt euch zum großen Schlachtfest Gottes.
18 Stürzt euch auf das Fleisch der Könige, der Heerführer und aller Mächtigen dieser Erde. Freßt das Fleisch der Pferde und ihrer Reiter, das Fleisch der Herren und der Sklaven, der Großen und der Kleinen."
19 Und ich sah das Tier und die Herrscher der Erde. Mit ihren Armeen waren sie angetreten, um gegen den Reiter auf dem weißen Pferd und gegen sein Heer zu kämpfen.
20 Doch das Tier wurde ergriffen und mit ihm der Lügenprophet, der im Auftrag des Tieres die großen Wunder getan hatte. Damit täuschte und verführte er alle, die das Zeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide - das Tier und der Lügenprophet - in einen See voller Feuer geworfen, in dem Schwefel brannte.
21 Die anderen wurden mit dem Schwert erschlagen, das aus dem Munde des Reiters kam,{Vgl. V. 15; Kap. 1,16} der auf dem weißen Pferd saß. Und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch.
1 Danach sah ich einen Engel vom Himmel herabkommen. In seiner Hand hielt er den Schlüssel zum Abgrund der Hölle und eine schwere Kette.
2 Er ergriff den Drachen, die alte Schlange - sie ist nichts anderes als der Satan -, und legte ihn für tausend Jahre in Fesseln.
3 Dann warf er ihn in den Abgrund der Hölle, verschloß den Eingang und versiegelte ihn. Nun konnte diese Bestie die Völker nicht mehr verführen, bis die tausend Jahre vorüber waren. Nach dieser Zeit muß er noch einmal für kurze Zeit freigelassen werden.
4 Und ich sah mehrere Thronsessel. Auf ihnen nahmen alle Platz, die das Recht hatten, über andere Gericht zu halten. Ich sah die Menschen, die man getötet hatte,{Wörtlich: die Seelen der Menschen, die enthauptet worden waren.} weil sie sich treu zu Jesus bekannt hatten und sich durch nichts von ihrem Glauben abbringen ließen. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet, hatten sein Zeichen nicht auf ihrer Stirn oder Hand getragen. Jetzt lebten sie mit Christus und herrschten mit ihm tausend Jahre lang.
5 Dies ist die erste Auferstehung. Die anderen Toten erwachten erst wieder zu neuem Leben, nachdem die tausend Jahre vorüber waren.
6 Glücklich und von Gott angenommen sind alle, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Über sie hat der zweite Tod (der für immer und ewig von Gott trennt) keine Macht. Als Priester Gottes und seines Sohnes werden sie tausend Jahre mit Christus herrschen.
7 Wenn die tausend Jahre vorüber sind, wird der Satan für kurze Zeit aus seinem Gefängnis freigelassen.
8 Alle Völker der Welt, den Gog und den Magog{Schon die Propheten haben vom Erscheinen des Königs Gog geweissagt, der mit seinem Volk Magog die ganze Erde mit Krieg überziehen wird. Vgl. Hesekiel 38 und 39.} , wird er dann anstiften und zum Kampf aufmarschieren lassen. So zahlreich wie der Sand am Meer werden sie sein.
9 Sie zogen herauf, überrannten die ganze Erde und umzingelten das Lager des Gottesvolkes und die geliebte Stadt Gottes. Doch da fiel Feuer vom Himmel und vernichtete die Heere des Satans.
10 Der Teufel, der sie verführt hatte, wurde nun auch in den See von Feuer und Schwefel geworfen zu dem Tier und dem Lügenpropheten. Immer und ewig müssen sie dort Tag und Nacht schreckliche Qualen erleiden.
11 Ich sah einen großen, weißen Thron und erkannte den, der darauf saß. Erde und Himmel konnten seinen Blick nicht ertragen, sie verschwanden im Nichts.{Wörtlich: Vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es fand sich keine Stätte mehr für sie.}
12 Und ich sah alle Toten vor dem Thron Gottes stehen: die Mächtigen und die Namenlosen. Nun wurden Bücher geöffnet, auch das Buch des Lebens. Über alle wurde das Urteil gesprochen, und zwar nach ihren Taten, wie sie in den Büchern aufgezeichnet waren.
13 Das Meer gab seine Toten zurück, ebenso der Tod und sein Reich. Alle, ohne jede Ausnahme, wurden entsprechend ihren Taten gerichtet.
14 Der Tod und sein ganzes Reich wurde in den See aus Feuer geworfen. Das ist der zweite Tod.
15 Und diesen endgültigen Tod, der für immer von Gott trennt, mußten alle erleiden, deren Namen nicht im Buch des Lebens verzeichnet waren.
1 Dann sah ich eine neue Welt: den neuen Himmel und die neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und auch das Meer war nicht mehr da.
2 Ich sah, wie die Stadt Gottes, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag.
3 Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: "Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein!{Wörtlich: Siehe, die Wohnstätte Gottes bei den Menschen!} Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst als ihr Herr in ihrer Mitte leben.
4 Er wird alle ihre Tränen trocknen, und der Tod wird keine Macht mehr haben. Leid, Angst und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei."
5 Der auf dem Thron saß, sagte: "Siehe, alles werde ich jetzt neu schaffen!" Und mich forderte er auf: "Schreibe auf, was ich dir sage, alles ist zuverlässig und wahr."
6 Und weiter sagte er: "Alles ist in Erfüllung gegangen. Von A bis Z steht alles in meiner Macht. Ich bin der Anfang, und ich bin das Ziel.{Wörtlich: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.} Allen Durstigen werde ich Wasser aus der Quelle des Lebens schenken.
7 Wer durchhält bis zum Sieg, wird dies alles besitzen. Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
8 Furchtbar aber wird es denen ergehen, die mich feige verleugneten und von mir abgefallen sind, den Mördern und Ehebrechern, allen, die okkulte Praktiken ausüben und sich ihre Götzen und Idole geschaffen haben, den Lügnern und Betrügern. Sie alle werden in den See aus Feuer und Schwefel geworfen. Das ist der zweite Tod, der für immer von Gott trennt."
9 Dann kam einer von den sieben Engeln, die in ihren Schalen die letzten sieben Katastrophen gebracht hatten, zu mir und sagte: "Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes!"
10 Gottes Geist ergriff mich und führte mich auf einen großen, hohen Berg. Dort zeigte er mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott aus dem Himmel herabkam.
11 Die Stadt erstrahlte im Glanz der Herrlichkeit Gottes. Sie leuchtete wie ein Edelstein, wie ein kostbarer Jaspis, strahlend wie Kristall.
12 Die hohe und breite Mauer rund um die Stadt hatte zwölf Tore, die von zwölf Engeln bewacht wurden. An den Toren standen die Namen der zwölf Stämme Israels.
13 Auf jeder Seite - im Norden, Süden, Osten und Westen - gab es drei Tore.
14 Die Mauer ruhte auf zwölf Grundsteinen, auf denen die Namen der zwölf Apostel des Lammes standen.
15 Der Engel, der mit mir redete, hielt in seiner Hand einen goldenen Meßstab, um die Stadt, ihre Tore und Mauern auszumessen.
16 Die Stadt hatte die Form eines Vierecks und war ebenso lang wie breit. Mit seinem Meßstab hatte der Engel gemessen, daß die Stadt etwa zweitausendfünfhundert Kilometer lang, breit und hoch ist.
17 Dann maß er auch die Mauer der Stadt. Nach unseren heutigen Maßen war sie siebzig Meter hoch{Wörtlich: Einhundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das auch das Maß der Engel ist.}
18 und bestand ganz und gar aus Jaspis. Die Stadt war aus reinem Gold gebaut, klar und durchsichtig wie Glas.
19 Die Grundsteine der Stadtmauer schmückten die verschiedensten Edelsteine. Der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,
20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Karneol, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth und der zwölfte ein Amethyst.
21 Die zwölf Tore bestanden aus zwölf Perlen, jedes Tor aus einer einzigen Perle. Aus reinem Gold, klar und durchsichtig wie Glas, waren die Straßen.
22 Nirgendwo in der Stadt sah ich einen Tempel. Ihr Tempel ist der Herr selbst, der allmächtige Gott, und mit ihm Christus, das Lamm.
23 Die Stadt braucht als Lichtquelle weder Sonne noch Mond, denn in ihr leuchtet die Herrlichkeit Gottes und das Licht des Lammes.
24 In diesem Licht werden die Völker der Erde leben, und die Herrscher der Welt werden kommen und ihre Reichtümer in die Stadt bringen.
25 Weil es keine Nacht gibt, werden die Tore niemals geschlossen; sie stehen immer offen.
26 Alles, was die Völker der Welt an Schätzen und Kostbarkeiten besitzen, werden sie in die Stadt bringen.
27 Doch wer Böses tut und die Sünde liebt, wer lügt und betrügt, der darf diese Stadt niemals betreten. Nur wer im Lebensbuch des Lammes steht, wird eingelassen.
1 Nun zeigte mir der Engel den Fluß, in dem das Wasser des Lebens fließt. Er entspringt am Thron Gottes und des Lammes, und sein Wasser ist so klar wie Kristall.
2 An beiden Ufern des Flusses - zwischen dem Fluß und der großen Straße der Stadt - wachsen Bäume des Lebens. Sie tragen zwölfmal im Jahr Früchte, jeden Monat aufs neue. Mit den Blättern dieser Bäume werden die Völker geheilt.
3 In der Stadt wird nichts und niemand mehr unter dem Fluch Gottes stehen. Denn der Thron Gottes und des Lammes steht in ihr, und alle, die dort wohnen, werden Gott dienen.
4 Sie werden Gott sehen, wie er wirklich ist,{Wörtlich: Und sie werden sehen sein Angesicht.} und seinen Namen werden sie auf ihrer Stirn tragen.
5 Dort wird es keine Nacht geben, und man braucht weder Lampen noch das Licht der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird ihr Licht sein, und sie werden immer und ewig mit ihm herrschen.
6 Danach sprach Jesus Christus{Wörtlich: Und er sprach zu mir. (Möglicherweise ist auch der Engel von Kap. 1,1 gemeint. } zu mir: "Diesen Worten kannst du vertrauen; sie sind zuverlässig und wahr. Gott, der Herr, dessen Geist durch den Mund der Propheten spricht, hat seinen Engel geschickt, damit alle, die Gott dienen, von ihm selbst erfahren, was bald geschehen muß.
7 Macht euch bereit! Ich bin schon unterwegs. Wirklich glücklich zu nennen ist jeder, der an dem festhält, was in diesem Buch vorausgesagt ist!"
8 Dies alles habe ich, Johannes, gehört und gesehen. Ich fiel vor dem Engel, der mir alles gezeigt hatte, nieder und wollte ihn anbeten.
9 Aber er wehrte ab und sagte: "Nein, tu es nicht! Ich diene Gott ebenso wie du und deine Brüder, die Propheten und wie all die anderen, die nach den Worten dieses Buches leben. Gott allein sollst du anbeten!"
10 Dann sagte Jesus zu mir: "Halte die prophetischen Worte nicht geheim, die du aufgeschrieben hast.{Wörtlich: Versiegle die Worte der Weissagung dieses Buches nicht.} Jeder soll sie kennen, denn bald wird alles in Erfüllung gehen.
11 Wer dennoch in der Sünde leben will, der soll nur weiter darin leben. Wer seinen Lastern nicht absagen will, der wird weiter daran gebunden bleiben. Doch wer ein Leben führt, wie es Gott gefällt, der soll darauf achten, daß sich daran nichts ändert. Und wer Gott gehört, der soll alles daransetzen, daß er ihm immer mehr zur Verfügung steht.{Wörtlich: und wer heilig ist, heilige sich weiter.}
12 Macht euch bereit! Ich komme schnell und unerwartet und werde jedem den Lohn geben, den er verdient.
13 Von A bis Z steht alles in meiner Macht. Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel.
14 Glücklich werden alle sein, die ihre Kleider rein gewaschen haben. Sie dürfen durch die Tore in die Stadt hineingehen und die Früchte vom Baum des Lebens essen.
15 Draußen vor den Toren der Stadt müssen alle Feinde Gottes bleiben: alle, die Gott den Rücken gekehrt haben und sich mit okkulten Praktiken abgeben,{Wörtlich: die Hunde und Zauberer.} die Ehebrecher und Mörder, alle, die ihren Götzen und Idolen nachjagen, die Lügner und Betrüger.
16 Ich, Jesus, habe meinen Engel zu dir gesandt, damit du den Gemeinden alles mitteilst. Ich bin die Wurzel und der Nachkomme aus dem Geschlecht Davids. Ich bin der helle Morgenstern."
17 Der Geist und die Braut sagen: "Komm!" Und wer das hört, soll auch rufen: "Komm!" Wer durstig ist, der soll kommen. Jedem, der es haben möchte, wird Gott das Wasser des Lebens schenken.
18 Wer auch immer die prophetischen Worte dieses Buches hört, den warne ich nachdrücklich: Wer diesen Worten etwas hinzufügt, über den wird Gott all das Unheil kommen lassen, das in diesem Buch beschrieben wurde.
19 Und wer etwas von diesen prophetischen Worten unterschlägt, dem wird Gott auch seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, wie es in diesem Buch beschrieben ist.
20 Der alle diese Dinge bezeugt, der sagt: "Ja, ich komme bald!"Amen! Ja, komm, Herr Jesus!
21 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!