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1 Vor mehr als einem Jahr hatten die Israeliten Ägypten verlassen. Noch immer befanden sie sich in der Wüste Sinai. Am 1. Tag des 2. Monats sprach der Herr im heiligen Zelt zu Mose:

2 "Zähle zusammen mit Aaron die ganze Gemeinschaft der Israeliten! Mustert ihre Truppen! Schreibt die Namen aller wehrfähigen Männer ab zwanzig Jahren auf, nach Sippen und Familien geordnet.

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4 Aus jedem Stamm soll euch ein Sippenoberhaupt dabei helfen:

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6 Schelumïel, der Sohn Zurischaddais vom Stamm Simeon,

7 Nachschon, der Sohn Amminadabs vom Stamm Juda,

8 Netanel, der Sohn Zuars vom Stamm Issaschar,

9 Eliab, der Sohn Helons vom Stamm Sebulon,

10 Elischama, der Sohn Ammihuds vom Stamm Ephraim, Gamliël, der Sohn Pedazurs vom Stamm Manasse - Ephraim und Manasse waren Söhne Josefs -,

11 Abidan, der Sohn Gidonis vom Stamm Benjamin,

12 Ahiëser, der Sohn Ammischaddais vom Stamm Dan,

13 Pagiël, der Sohn Ochrans vom Stamm Asser,

14 Eljasaf, der Sohn Deguëls vom Stamm Gad,

15 und Ahira, der Sohn Enans vom Stamm Naftali."

16 Die ausgewählten Männer waren die Stammesfürsten und Oberhäupter des Volkes Israel.

17 Mose und Aaron holten sie herbei

18 und riefen noch am selben Tag das ganze Volk zusammen. Jeder Israelit ab zwanzig Jahren wurde in ein Verzeichnis eingetragen, das nach Sippen und Familien geordnet war.

19 So ließ Mose das Volk in der Wüste Sinai mustern, wie der Herr es ihm aufgetragen hatte.

20 Und dies war das Ergebnis: Der Stamm Ruben, die Nachkommenschaft des ältesten Sohnes Israels, hatte 46 500 Mann im wehrfähigen Alter. Sie wurden nach Sippen und Familien gemustert und in ein Verzeichnis eingetragen. Der Stamm Simeon hatte 59 300 Mann, Gad 45 650, Juda 74 600, Issaschar 54 400 und Sebulon 57 400.

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32 Der Stamm Ephraim zählte 40 500, der Stamm Manasse 32 200 Mann. Ephraim und Manasse waren Söhne Josefs gewesen. Benjamin hatte 35 400, Dan 62 700, Asser 41 500 und Naftali 53 400 Leute im wehrfähigen Alter.

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44 All diese Männer wurden von Mose, Aaron und den zwölf Stammesoberhäuptern Israels gemustert.

45 Die Gesamtzahl der wehrfähigen Israeliten ab zwanzig Jahren

46 betrug 603 550 Mann.

47 Die wehrfähigen Männer des Stammes Levi wurden nicht mitgezählt,

48 denn der Herr hatte zu Mose gesagt:

49 "Die Leviten sollst du nicht mustern und sie nicht zu den anderen Israeliten dazurechnen.

50 Sie haben die Aufgabe, für das heilige Zelt zu sorgen, in dem das Bundesgesetz aufbewahrt wird, und für alles, was an Gefäßen, Werkzeugen und sonstigen Dingen noch dazugehört. Rings um das Heiligtum sollen sie lagern und die Arbeit darin verrichten.

51 Wenn das Volk weiterzieht, sollen sie das Zelt abbauen. Unterwegs müssen sie es tragen, und wenn haltgemacht wird, sollen sie es wieder aufstellen. Nur die Leviten dürfen sich dem Heiligtum nähern. Wer es sonst tut, muß getötet werden.

52 Die anderen Israeliten sollen jeweils bei dem Feldzeichen des Heeresverbands lagern, zu dem sie gehören.

53 Die Leviten aber sollen ihre Zelte rings um das Heiligtum aufschlagen, damit kein anderer zu nahe herankommt und meinen Zorn über euch alle herausfordert. Sie sind verantwortlich für den Dienst im heiligen Zelt, in dem das Bundesgesetz aufbewahrt wird."

54 Die Israeliten führten alles so aus, wie der Herr es Mose aufgetragen hatte.

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1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

2 "Die Israeliten sollen ihr Lager in einigem Abstand rings um das heilige Zelt aufschlagen, jeder bei den Feldzeichen seines Heeresverbands und seiner Sippe."

3 Im Osten sollte das Banner der Abteilung stehen, die vom Stamm Juda geführt wurde. Ihr Oberhaupt war Nachschon, der Sohn Amminadabs.

4 Seine Truppen zählten 74 600 Mann.

5 Daneben lagerten die 54 400 Mann des Stammes Issaschar unter dem Befehl von Netanel, dem Sohn Zuars,

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7 und die 57 400 Mann vom Stamm Sebulon mit ihrem Fürsten Eliab, dem Sohn Helons.

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9 Zusammen waren das 186 400 wehrfähige Männer. Sie alle gehörten zum Heeresverband von Juda. Sie sollten den Zug des Volkes anführen.

10 Im Süden stand das Feldzeichen der Abteilung, die vom Stamm Ruben geführt wurde. Ihr Oberhaupt war Elizur, der Sohn Schedëurs.

11 Seine Truppen zählten 46 500 Mann.

12 Neben ihnen schlugen die 59 300 Mann des Stammes Simeon ihr Lager auf. Sie standen unter dem Befehl von Schelumiël, dem Sohn Zurischaddais.

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14 Zu dieser Abteilung gehörte auch der Stamm Gad mit seinem Oberhaupt Eljasaf, dem Sohn Deguëls.

15 Seine Truppen zählten 45 650 Mann.

16 Der Heeresverband von Ruben umfaßte also insgesamt 151 450 Mann. Sie brachen an zweiter Stelle auf.

17 Ihnen folgten die Leviten mit dem heiligen Zelt, die sich in der Mitte des Lagers befanden. Die Stämme zogen in der Reihenfolge los, in der sie lagerten, jeder unter seinem Feldzeichen.

18 Im Westen stand das Banner der Abteilung von Ephraim. Ihr Oberhaupt war Elischama, der Sohn Ammihuds.

19 Seine Truppen zählten 40 500 Mann.

20 Daneben lagerten die 32 200 Mann des Stammes Manasse unter dem Befehl von Gamliël, dem Sohn Pedazurs,

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22 und die 35 400 Mann von Stamm Benjamin mit ihrem Oberhaupt Abidan, dem Sohn Gidonis.

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24 Der Heeresverband von Ephraim umfaßte 108 100 Mann und brach als dritter auf.

25 Im Norden stand das Feldzeichen der Abteilung von Dan. Ihr Oberhaupt war Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.

26 Seine Truppen zählten 62 700 Mann.

27 Neben ihnen lagerten die 41 500 Mann vom Stamm Asser unter dem Befehl von Pagiël, dem Sohn Ochrans,

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29 und die 53 400 Mann des Stammes Naftali mit ihrem Oberhaupt Ahira, dem Sohn Enans.

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31 Der ganze Heeresverband Dans umfaßte 157 600 Mann und bildete das Ende des Zuges.

32 Die Gesamtzahl der gemusterten Israeliten in allen Abteilungen und Lagern betrug 603 550 Mann.

33 Nur die Leviten wurden nach der Anweisung des Herrn nicht dazugerechnet.

34 Die Israeliten führten alles so aus, wie der Herr es Mose befohlen hatte: Ob sie lagerten oder weiterzogen, jeder von ihnen blieb bei seiner Familie, seiner Sippe und seiner Abteilung.

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1 Zu der Zeit, als der Herr am Berg Sinai mit Mose sprach, hatte Aaron{Wörtlich: . . hatten Aaron und Mose diese Nachkommen: Die Namen der Söhne Aarons waren. .}

2 vier Söhne. Der Älteste war Nadab, die anderen hießen Abihu, Eleasar und Itamar.

3 Sie waren zu Priestern gesalbt und in ihr Amt eingeführt worden.

4 Doch Nadab und Abihu starben im Heiligtum in der Wüste Sinai, weil sie dem Herrn ein unerlaubtes Opfer darbrachten. Sie hatten keine Söhne. So blieben nur noch Eleasar und Itamar, die zusammen mit Aaron den Priesterdienst versahen.

5 Der Herr sprach zu Mose:

6 "Ruf die Männer vom Stamm Levi zusammen, und laß sie zu Aaron kommen. Ich möchte, daß sie ihm helfen.

7 Sie sollen für ihn und das ganze Volk der Israeliten die Arbeiten erledigen, die beim heiligen Zelt anfallen:

8 Sie haben die Aufgabe, die Werkzeuge und Gefäße in Ordnung zu halten und die Dienste zu verrichten, die ich den Israeliten aufgetragen habe.

9 Als einziger von allen Stämmen Israels sollen die Leviten Aaron und seinen Nachkommen zur Verfügung stehen.

10 Aber das Priesteramt selbst dürfen nur Aaron und seine Nachkommen ausüben. Jeder andere, der es eigenmächtig übernehmen will, muß getötet werden!"

11 Weiter sagte der Herr zu Mose:

12 "Du siehst, ich habe von allen Stämmen die Leviten ausgesucht. Ich nehme sie anstelle eurer ältesten Söhne, damit sie ganz für mich da sind.

13 Denn eigentlich gehören mir alle Menschen und Tiere in Israel, die als erste zur Welt kommen. Ich habe sie zu meinem Eigentum erklärt, als ich den ältesten Söhnen der Ägypter das Leben nahm. Eure Erstgeborenen gehören mir, dem Herrn!"

14 Dann sprach der Herr zu Mose in der Wüste Sinai:

15 "Zähle alle männlichen Leviten, die älter als einen Monat sind, und schreibe sie nach Sippen und Familien geordnet auf!"

16 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte.

17 Der Stammvater Levi hatte drei Söhne gehabt: Gerschon, Kehat und Merari.

18 Gerschons Söhne waren Libni und Schimi,

19 Kehats Söhne hießen Amram, Jizhar, Hebron und Usiël,

20 und Meraris Söhne waren Machli und Muschi. Von ihnen allen stammen die Sippen der Leviten ab.

21 Die Libniter und Schimiter, die Nachkommen Gerschons,

22 zählten 7500 Männer und Jungen, die älter als einen Monat waren.

23 Sie sollten im Westen hinter dem heiligen Zelt lagern.

24 Ihr Oberhaupt war Eljasaf, der Sohn Laëls.

25 Die Gerschoniter bekamen die Verantwortung für das heilige Zelt, für die Decke, den Vorhang am Zelteingang,

26 für die Vorhänge zur Abgrenzung des Vorhofs rings um Zelt und Altar, den Vorhang am Eingang des Vorhofs und die Seile. Ihnen wurden alle Arbeiten übertragen, die damit zusammenhingen.

27 Von Levis Sohn Kehat stammen die Sippen Amram, Jizhar, Hebron und Usiël ab.

28 Die Zahl ihrer Männer und Jungen, die älter als einen Monat waren und im Heiligtum dienen sollten, betrug 8 600.

29 Sie lagerten an der Südseite des heiligen Zeltes.

30 Ihr Oberhaupt war Elizafan, der Sohn Usiëls.

31 Den Kehatitern wurde die Verantwortung für die Bundeslade, den Tisch, den Leuchter und die Altäre übertragen, ebenso für den Vorhang zum Allerheiligsten und für die Gefäße und Werkzeuge, die im Heiligtum gebraucht wurden. Sie sollten alle Arbeiten erledigen, die damit zusammenhingen.

32 Das höchste Oberhaupt der Leviten war Eleasar, der Sohn des Priesters Aaron. Er hatte die Aufsicht über alle, die im Heiligtum dienten.

33 Von Levis Sohn Merari stammen die Sippen Machli und Muschi ab.

34 Sie zählten 6 200 Jungen und Männer.

35 Ihr Oberhaupt war Zuriël, der Sohn Abihajils. Sie sollten an der Nordseite des Heiligtums lagern.

36 Den Nachkommen von Merari übertrug man die Verantwortung für die Holzplatten des Zeltes, die Querbalken, die Säulen, die Sockel, alle dazugehörigen Werkzeuge, für die Pfosten der Abgrenzung des Vorhofs, ihre Sockel, Pflöcke und Seile und für alle Arbeiten, die damit zusammenhingen.

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38 Vor dem Eingang des heiligen Zeltes im Osten lagerten Mose und Aaron mit seinen Söhnen. Sie sollten den Dienst im Heiligtum ausüben, wie der Herr es den Israeliten befohlen hatte. Wer sich aber dem heiligen Zelt unerlaubt näherte, mußte sterben.

39 Nach der Zählung, die Mose und Aaron im Auftrag des Herrn durchführten, gab es insgesamt 22 000 männliche Leviten, die einen Monat und älter waren.

40 Dann sprach der Herr zu Mose: "Zähle alle ältesten Söhne in Israel, die älter als einen Monat sind, und schreib ihre Namen auf.

41 Du sollst an ihrer Stelle die Leviten zu meinem Eigentum erklären, und anstelle der erstgeborenen Tiere der Israeliten sollst du mir das Vieh der Leviten geben."

42 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte, und ließ alle erstgeborenen Israeliten zählen,

43 die einen Monat und älter waren. Ihre Zahl betrug 22 273.

44 Der Herr sprach zu Mose:

45 "Die Leviten und ihr Vieh gehören nun mir, dem Herrn - anstelle der erstgeborenen Söhne der anderen Israeliten und ihrer erstgeborenen Tiere.

46 Da es nun mehr Erstgeborene als Leviten gibt, sollen die 273 überzähligen Erstgeborenen freigekauft werden.

47 Nimm für jeden von ihnen fünf Silberstücke zu je 12 Gramm, nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt!

48 Dieses Geld, das aus dem Loskauf der überzähligen Erstgeborenen zusammenkommt, sollen Aaron und seine Söhne erhalten."

49 Mose ließ sich das Silber von den erstgeborenen Israeliten geben. Es waren 1 365 Silberstücke, die zusammen etwa 16 Kilogramm wogen.

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51 Er gab das Silber Aaron und seinen Söhnen, wie der Herr es ihm aufgetragen hatte.

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1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

2 "Zählt die Nachkommen Kehats vom Stamm Levi, und schreibt sie nach Sippen und Familien geordnet auf.

3 Alle Männer zwischen 30 und 50 Jahren sollen zur Arbeit im Heiligtum verpflichtet werden.

4 Sie sind für das Allerheiligste verantwortlich.

5 Wenn das Lager abgebrochen wird, müssen Aaron und seine Söhne in das heilige Zelt gehen, den Vorhang zum Allerheiligsten abnehmen und ihn über die Bundeslade legen.

6 Dann sollen sie eine Decke aus Tachasch-Leder{Vermutlich handelt es sich beim Tachasch um einen Meeressäuger wie Delphin, Seehund oder Seekuh.} und zuletzt ein Tuch aus violettem Purpur darüberbreiten und die Tragstangen anbringen.

7 Auch über den Tisch für die mir geweihten Brote sollen sie ein violettes Tuch legen. Darauf kommen die Brote, die Schüsseln, die Schalen und Opferschalen sowie die Kannen für das Trankopfer.

8 Über dies alles sollen Aaron und seine Söhne ein rotes Tuch und eine Decke aus Tachasch-Leder ausbreiten. Zum Schluß müssen auch hier Tragstangen angebracht werden.

9 Weiter sollen sie den Leuchter und die Öllampen zusammen mit den Dochtscheren, den Pfannen und Schalen für das Öl in violetten Stoff hüllen,

10 in eine Tachasch-Decke einwickeln und auf eine Trage legen.

11 Dann sollen Aaron und seine Söhne ein violettes Tuch über den goldenen Räucheropferaltar breiten, eine Tachasch-Decke darüberlegen und die Tragstangen anbringen.

12 Alle Gefäße und Werkzeuge, die im Heiligtum verwendet werden, müssen Aaron und seine Söhne in violettes Tuch hüllen, mit Tachasch-Leder umwickeln und auf Tragen laden.

13 Sie sollen die Asche vom Brandopferaltar fegen und ein purpurrotes Tuch über ihn breiten.

14 Darauf kommen die Gefäße und Werkzeuge, die am Altar verwendet werden: Feuerbecken, Fleischgabeln, Schaufeln und Schalen zum Auffangen des Blutes. Alles wird mit Tachasch-Leder bedeckt, und dann werden die Tragstangen befestigt.

15 Diese Teile des heiligen Zeltes sollen die Kehatiter tragen. Sie dürfen aber erst kommen und sie mitnehmen, nachdem Aaron und seine Söhne alles, was zum heiligen Zelt gehört, verhüllt haben. Denn wenn die Kehatiter die heiligen Dinge selbst berühren, müssen sie sterben.

16 Die Aufsicht über das heilige Zelt und alles, was darin ist, hat Eleasar, der Sohn des Priesters Aaron. Er ist auch verantwortlich für das Lampenöl, das Salböl, für die wohlriechende Weihrauchmischung und für die täglichen Speiseopfer."

17 Weiter sprach der Herr zu Mose und Aaron:

18 "Sorgt dafür, daß die Kehatiter vom Stamm Levi nicht sterben müssen,

19 wenn sie sich dem Allerheiligsten nähern! Aaron und seine Söhne sollen jeden einzelnen von ihnen zu seiner Traglast führen und so verhindern, daß sie mit dem Tod bestraft werden.

20 Laßt sie nicht allein hineingehen! Denn wenn sie das Heilige nur einen Augenblick sehen, müssen sie sterben!"

21 Dann sprach der Herr zu Mose:

22 "Erstelle auch eine Liste von den Nachkommen Gerschons, geordnet nach Sippen und Familien.

23 Alle Männer zwischen 30 und 50 Jahren sollen zur Arbeit am Heiligtum verpflichtet werden.

24 Ihre Aufgabe ist es,

25 die Zeltdecken zu tragen: das Dach, die Schutzdecke aus Tachasch-Leder und den Vorhang vom Zelteingang,

26 außerdem die Vorhänge zur Abgrenzung des Vorhofs rings um das Zelt und den Altar, den Vorhang am Eingang des Vorhofs, die Seile und das dazugehörige Werkzeug. Sie sind für alle Arbeiten zuständig, die damit zusammenhängen.

27 Bei allem sollen sie sich an die Weisungen Aarons und seiner Söhne halten. Achtet darauf, daß sie ihren Dienst gewissenhaft ausüben.

28 Bei der Erfüllung dieser Aufgaben soll Itamar, der Sohn des Priesters Aaron, sie anleiten."

29 Der Herr befahl: "Zählt auch die Nachkommen Meraris, und schreibt sie nach Sippen und Familien geordnet auf.

30 Alle Männer zwischen 30 und 50 Jahren sollen mir im Heiligtum dienen.

31 Ihre Aufgabe ist es, folgende Teile des heiligen Zeltes zu tragen: die Wandplatten, die Querbalken, die Säulen und die Sockel,

32 außerdem die Pfosten und Sockel für die Abgrenzung des Vorhofs, die Pflöcke, Seile und das dazugehörige Werkzeug. Sagt jedem einzelnen genau, was er zu tragen hat.

33 Die Merariter sollen unter der Leitung von Itamar arbeiten, dem Sohn des Priesters Aaron."

34 Mose, Aaron und die führenden Männer des Volkes zählten die Kehatiter mit ihren Familien und Sippen,

35 alle Männer zwischen 30 und 50 Jahren, die im Heiligtum dienen sollten:

36 es waren 2 750.

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38 Bei den Gerschonitern waren es 2 630

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42 und bei den Meraritern 3 200 Mann.

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46 Insgesamt zählten Mose, Aaron und die führenden Männer Israels 8 580 Leviten, die im Heiligtum dienen und es tragen sollten, wenn das Volk unterwegs war.

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49 Unter der Aufsicht Moses erfuhr jeder einzelne genau, was er zu tun hatte und was er tragen sollte. So hatte der Herr es Mose befohlen.

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1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Befiehl den Israeliten, jeden aus dem Lager zu schicken, der aussätzig ist, eine Hautkrankheit hat oder an einem Ausfluß leidet. Es darf auch niemand dableiben, der einen Toten berührt hat und dadurch unrein geworden ist.

3 Ganz gleich, ob es Männer oder Frauen sind, sie sollen das Lager verlassen, damit es nicht verunreinigt wird. Denn ich selbst wohne hier mitten unter euch!"

4 Die Israeliten gehorchten dem Herrn und schickten alle aus dem Lager, die nicht rein waren.

5 Der Herr sprach zu Mose:

6 "Ich gebe dir eine Anweisung, die für alle Israeliten gelten soll, ganz gleich, ob Männer oder Frauen: Wer einen anderen um sein Eigentum betrügt, lehnt sich gegen mich, den Herrn, auf und macht sich schuldig.

7 Er soll sein Vergehen zugeben und alles zurückerstatten, was er dem anderen schuldet, ja, sogar noch ein Fünftel des Wertes hinzufügen.

8 Wenn der Geschädigte aber inzwischen gestorben ist und keine Erben hat, die sein Eigentum an seiner Stelle zurücknehmen können, fällt es mir, dem Herrn, zu. Es soll den Priestern gehören, so wie der Schafbock, den der Priester für den Schuldigen opfern muß, damit ich seine Sünde vergebe.

9 Im übrigen erhalten die Priester einen Anteil an allen Opfergaben, die von den Israeliten zum Heiligtum gebracht werden. Diese Anteile sollen allein den Priestern gehören."

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11 Der Herr befahl Mose:

12 "Sag den Israeliten: Stellt euch vor, eine verheiratete Frau gerät auf Abwege. Sie wird ihrem Mann untreu

13 und schläft mit einem anderen. So hat sie Schuld auf sich geladen. Ihr Mann hat sie nicht dabei gesehen, weil es heimlich geschehen ist. Niemand hat sie ertappt, es gibt keine Zeugen.

14 Aber der Mann hat eine böse Ahnung. Die Eifersucht packt ihn, weil er meint, daß seine Frau ihm untreu war. Doch weiß er es nicht sicher, sie könnte auch unschuldig sein.

15 In einem solchen Fall soll der Mann seine Frau zum Priester bringen. Er soll für sie eine Opfergabe von eineinhalb Kilogramm Gerstenmehl mitnehmen. Das Mehl darf nicht mit Öl übergossen oder mit Weihrauch bestreut werden, denn es dient als Eifersuchtsopfer, das verborgene Schuld aufdeckt.

16 Der Priester läßt die Frau näherkommen und vor den Altar treten.

17 Er füllt geweihtes Wasser in ein Tongefäß und streut Erde vom Boden des Heiligtums hinein.

18 Dann löst er das Haar der Frau, die vor dem Altar steht, und legt das Eifersuchtsopfer in ihre Hände. Er selbst hält das Wasser, das Fluch und Qual bringt.

19 Dann spricht der Priester eindringlich zu der Frau und sagt: 'Wenn du deinem Mann nicht untreu warst und nicht mit einem anderen geschlafen hast, soll dir dieses Wasser des Fluches und der Qual nichts anhaben.

20 Aber wenn du Schuld auf dich geladen und als verheiratete Frau mit einem anderen Mann geschlafen hast,

21 dann soll der Herr dich unfruchtbar machen{Wörtlich: deine Hüfte schwinden lassen. - So in den Versen 21, 22 und 27.} und deinen Unterleib anschwellen lassen! Dieses fluchbringende Wasser wird in deine Eingeweide eindringen. Es wird dich unfruchtbar machen und deinen Bauch aufblähen. Mit Schrecken und Abscheu werden die Leute auf dich zeigen! So warnt der Priester die Frau vor der drohenden Strafe. Und die Frau soll antworten: 'Ja, so soll es sein!

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23 Dann schreibt der Priester den Fluch auf ein Blatt und taucht es in das Wasser, bis die Schrift sich auflöst.

24 Dieses Wasser muß die Frau später trinken, damit es in ihren Körper gelangt und der Fluch sie treffen kann.

25 Vorher nimmt der Priester das Eifersuchtsopfer aus ihren Händen. Er schwingt es vor dem heiligen Zelt hin und her, um zu zeigen, daß es mir, dem Herrn, gehören soll; dann geht er damit zum Altar.

26 Hier läßt er eine Handvoll Mehl in Rauch aufgehen. Schließlich gibt er der Frau das Wasser zu trinken.

27 Wenn sie schuldig ist und ihrem Mann untreu war, wird sie schwer erkranken. Das Wasser wird sie unfruchtbar machen und ihren Unterleib aufblähen. Voller Schrecken und Abscheu werden die Leute sich von ihr fernhalten.

28 Hat die Frau aber keine Schuld auf sich geladen, dann wird das Fluchwasser ihr nicht schaden, und sie wird weiter Kinder bekommen können.

29 Dieses Gesetz gilt für den Fall, daß ein Mann seine Frau des Ehebruchs verdächtigt. Wenn ihn die Eifersucht packt und er glaubt, daß seine Frau sich schuldig gemacht hat und ihm untreu geworden ist, soll er sie zum Heiligtum bringen. Dann soll der Priester alles so ausführen, wie dieses Gesetz es vorschreibt.

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31 Den Mann trifft in einem solchen Fall keine Schuld. Hat aber die Frau tatsächlich die Ehe gebrochen, muß sie die Folgen tragen."

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1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Sag den Israeliten: Wenn ein Mensch, gleich ob Mann oder Frau, ein Gelübde abgelegt hat, sich eine Zeitlang ganz mir, dem Herrn, zu weihen,

3 dann soll er weder Wein noch sonst ein berauschendes Getränk, noch Essig zu sich nehmen. Er darf auch keinen Traubensaft trinken und weder frische noch getrocknete Trauben essen.

4 Solange sein Versprechen gilt, soll er nichts verzehren, was aus Trauben zubereitet wird, auch nicht die Kerne oder die Haut der Trauben.

5 Während der ganzen Zeit, in der er sich mir geweiht hat, dient er allein mir. Als Zeichen dafür soll er sein Haar in dieser Zeit nicht schneiden, sondern frei wachsen lassen.

6 Er darf auch nicht in die Nähe eines Toten kommen, solange er mir geweiht ist.

7 Selbst wenn sein Vater, seine Mutter, sein Bruder oder seine Schwester stirbt, darf er sich nicht dadurch verunreinigen, daß er in ihre Nähe kommt. Denn er dient mir, dem Herrn,

8 und soll rein bleiben, solange sein Versprechen gilt.

9 Wenn jemand unvorhergesehen stirbt, während er in der Nähe ist, wird er unrein und entweiht sein Haar, das er als Zeichen seiner Weihe wachsen ließ. Sieben Tage später soll er sich reinigen und die Haare abschneiden lassen.

10 Am achten Tag muß er mit zwei Turteltauben oder zwei anderen jungen Tauben zum Eingang des heiligen Zeltes gehen und sie dem Priester geben.

11 Dieser bringt die eine Taube als Sündopfer und die andere als Brandopfer dar. So erwirkt der Priester Sühne für den, der durch die Nähe eines Toten unrein geworden ist; noch am selben Tag soll der Priester ihn erneut weihen.

12 Dann soll der Geweihte ein einjähriges Lamm zur Vergebung seiner Schuld opfern. Die Zeit, die er mir versprochen hat, muß nun noch einmal von vorn beginnen. Die Tage vorher zählen nicht, weil er sich durch die Verunreinigung entweiht hat."

13 "Weiter gilt für den Menschen, der sich mir, dem Herrn, geweiht hat: Wenn die Zeit um ist, in der er ganz für mich da war, soll man ihn zum Eingang des heiligen Zeltes führen.

14 Er soll mir drei gesunde, fehlerlose Tiere opfern: zwei einjährige Lämmer - ein männliches für das Brandopfer und ein weibliches für das Sündopfer - und einen Schafbock für das Dankopfer;

15 außerdem die dazugehörigen Speise- und Trankopfer sowie einen Korb voll Kuchen und Fladenbrote, die aus Feinmehl ohne Sauerteig gebacken sind. Die Kuchen sollen aus mit Öl vermengtem Mehl zubereitet und die Fladen mit Öl bestrichen sein.

16 Der Priester nimmt alles mit zum Altar und bringt mir das Sündopfer und das Brandopfer dar.

17 Dann folgen der Schafbock als Dankopfer, der Korb mit den ungesäuerten Kuchen und Fladen sowie die übrigen Speise- und Trankopfer.

18 Während der Opferung soll der Gottgeweihte am Eingang des heiligen Zeltes sein langes Haar abschneiden lassen und ins Feuer unter dem Dankopfer werfen.

19 Wenn dies geschehen ist, holt der Priester eine gekochte Schulter des Schafbocks, einen Kuchen und einen Fladen aus dem Korb und legt alles in die Hände des Geweihten.

20 Dann nimmt er es wieder zurück, hält es in Richtung des Altars hoch und schwingt es hin und her, um zu zeigen, daß es mir, dem Herrn, gehören soll. Dieses Schwingopfer behält der Priester. Er bekommt außerdem als seinen Anteil die Brust und einen Schenkel des Dankopfers, die er ebenfalls hin- und herschwingt. Wenn die Opfer dargebracht sind, darf der Geweihte wieder Wein trinken.

21 Diese Bestimmungen gelten für jeden, der mir, dem Herrn, in besonderer Weise dienen will. Er muß alle Opfer darbringen, die dieses Gesetz vorschreibt. Er kann auch noch mehr geben. Auf jeden Fall aber soll er das einhalten, was er versprochen hat und was dieses Gesetz verlangt."

22 Der Herr sprach zu Mose:

23 "Sag Aaron und seinen Söhnen, sie sollen die Israeliten mit diesen Worten segnen:

24 'Der Herr segne dich und bewahre dich!

25 Der Herr wende sich dir in Liebe zu und zeige dir sein Erbarmen!

26 Der Herr sei dir nah und gebe dir Frieden!

27 So sollen sie in meinem Namen zu den Israeliten sprechen, und ich selbst werde mein Volk dann segnen."

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1 Als das Heiligtum fertiggestellt war, weihte Mose es ein. Er besprengte das Zelt und alles, was darin war, mit Salböl, dann den Altar und alle dazugehörigen Gefäße und Werkzeuge. So weihte er alles dem Herrn.

2 Danach kamen die zwölf führenden Männer Israels mit Geschenken für das Heiligtum. Es waren die Stammesoberhäupter, die Mose bei der Zählung der wehrfähigen Israeliten geholfen hatten. Sie brachten sechs Planwagen zum heiligen Zelt, die von zwölf Rindern gezogen wurden. Jedes Stammesoberhaupt schenkte ein Rind, und je zwei brachten zusammen einen Wagen.

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4 Der Herr forderte Mose auf:

5 "Nimm diese Geschenke an! In den Wagen soll das heilige Zelt transportiert werden. Gib sie jenen Leviten, die sie für ihre Aufgaben brauchen."

6 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte.

7 Den Gerschonitern gab er zwei Wagen und vier Rinder für ihren Dienst.

8 Die Merariter unter der Leitung von Itamar, dem Sohn des Priesters Aaron, hatten mehr zu tragen und erhielten deshalb vier Planwagen und acht Rinder.

9 Den Kehatitern gab Mose keinen Wagen; sie waren für jene Gegenstände verantwortlich, die nur auf den Schultern getragen werden durften.

10 Zur Einweihung des Altars brachten die Stammesoberhäupter Geschenke und Opfertiere vor den Altar.

11 Der Herr wies Mose an: "Laß sie ihre Opfer nacheinander darbringen, an jedem Tag soll ein Stammesoberhaupt kommen!"

12 Am ersten Tag übergab Nachschon, der Sohn Amminadabs vom Stamm Juda, seine Geschenke:

13 eine silberne Schüssel, nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt, etwa eineinhalb Kilogramm schwer, und eine silberne Opferschale von etwa 800 Gramm; beide waren für das Speiseopfer mit feinem Mehl gefüllt, das mit Öl vermengt war;

14 weiter brachte Nachschon ein Schälchen aus 120 Gramm Gold voll wohlriechender Weihrauchmischung,

15 außerdem einen jungen Stier, einen Schafbock und ein einjähriges Lamm für das Brandopfer,

16 einen Ziegenbock für das Sündopfer,

17 dazu zwei Rinder, fünf Schafböcke, fünf Ziegenböcke und fünf einjährige Lämmer für das Dankopfer.

18 Die anderen Stammesoberhäupter brachten an den nächsten elf Tagen die gleichen Geschenke zum Heiligtum. Auf Nachschon folgte Netanel, der Sohn Zuars vom Stamm Issaschar.

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24 Am dritten Tag war Eliab, der Sohn Helons vom Stamm Sebulon, an der Reihe.

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30 Dann kamen Elizur, der Sohn Schedëurs vom Stamm Ruben, Schelumiël, der Sohn Zurischaddais vom Stamm Simeon, und Eljasaf, der Sohn Deguëls vom Stamm Gad.

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48 Am siebten Tag opferte Elischama, der Sohn Ammihuds vom Stamm Ephraim.

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54 Darauf folgten Gamliël, der Sohn Pedazurs vom Stamm Manasse, Abidan, der Sohn Gidonis vom Stamm Benjamin, und Ahiëser, der Sohn Ammischaddais vom Stamm Dan.

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72 Am Schluß kamen Pagiël, der Sohn Ochrans vom Stamm Asser, und Ahira, der Sohn Enans vom Stamm Naftali.

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84 Insgesamt stifteten die Stammesoberhäupter Israels zur Einweihung des Altars zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Opferschalen und zwölf goldene Schälchen.

85 Die Schüsseln wogen je eineinhalb Kilogramm und die Opferschalen je 800 Gramm. Zusammen waren es etwa 28 Kilogramm Silber.

86 Die goldenen Schälchen für die Weihrauchmischung wogen je 120 Gramm, zusammen also fast eineinhalb Kilogramm.

87 Zum Brandopfer gaben die Stammesoberhäupter insgesamt zwölf Stiere, zwölf Schafböcke und zwölf einjährige Lämmer mit den dazugehörigen Speiseopfern; für das Sündopfer brachten sie zwölf Ziegenböcke

88 und für das Dankopfer vierundzwanzig Stiere, sechzig Schafböcke, sechzig Ziegenböcke und sechzig einjährige Lämmer. All diese Tiere wurden zur Einweihung des Altars geopfert.

89 Dann ging Mose in das heilige Zelt, um mit dem Herrn zu sprechen. Er hörte die Stimme Gottes zwischen den beiden Cherub-Engeln, die auf der Deckplatte der Bundeslade standen. Hier sprach der Herr von nun an zu Mose.

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1 Der Herr ließ Aaron durch Mose sagen: "Wenn du die sieben Öllampen des Leuchters anzündest, achte darauf, daß sie zur vorderen Seite hin scheinen!"

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3 Aaron gehorchte dem Herrn und setzte die Lampen mit dem Docht nach vorn auf den Leuchter.

4 Der Leuchter war ganz aus Gold geschmiedet, vom Fuß bis hinauf zu den Blütenornamenten. Mose hatte ihn so anfertigen lassen, wie der Herr es ihm gezeigt hatte.

5 Der Herr sprach zu Mose:

6 "Versammle die Leviten an einem besonderen Ort, abseits vom übrigen Volk. Du sollst sie für ihren Dienst im Heiligtum reinigen

7 und dabei so vorgehen: Besprenge sie mit Wasser zur Reinigung von aller Schuld; laß sie ihren ganzen Körper rasieren und ihre Kleider waschen, damit sie rein werden.

8 Dann sollen sie einen jungen Stier bringen und dazu als Speiseopfer feines, mit Öl vermengtes Mehl, außerdem einen zweiten Jungstier zum Sündopfer.

9 Ruf die Leviten zum heiligen Zelt, und versammle dort alle Israeliten!

10 Nun sollen sich die Leviten vor dem heiligen Zelt aufstellen, und die anderen Israeliten sollen die Hände auf sie legen.

11 Dann muß Aaron mir die Leviten weihen als ein Opfer{Wörtlich: Schwingopfer. - So auch in den Versen 13, 15 und 21.} , das die Israeliten mir bringen. Denn sie geben die Leviten aus ihrer Mitte her, damit sie mir im Heiligtum dienen.

12 Danach sollen die Leviten ihre Hände auf den Kopf der beiden Stiere legen. Laß den einen als Sündopfer, den anderen als Brandopfer darbringen. So wird den Leviten alle Schuld vergeben.

13 Wenn du die Leviten zu Aaron bringst und er sie mir wie eine Opfergabe darbietet,

14 dann trennst du sie damit von den anderen Israeliten und übergibst sie mir.

15 Du reinigst sie und weihst sie mir wie ein Opfer, damit sie von jetzt an den Dienst im heiligen Zelt verrichten.

16 Von allen Israeliten sind sie nun ganz und gar mein Eigentum. Ich habe sie anstelle eurer ältesten Söhne ausgewählt.

17 Denn mir gehört jeder erstgeborene israelitische Sohn und jedes eurer Tiere, das als erstes von seiner Mutter zur Welt gebracht wurde. Als ich die Erstgeborenen der Ägypter sterben ließ, habe ich die ältesten Söhne der Israeliten zu meinem Eigentum erklärt.

18 Doch nun nehme ich an ihrer Stelle die Leviten

19 und gebe sie Aaron und seinen Söhnen. Sie sollen die Dienste im Heiligtum verrichten, die ich den Israeliten aufgetragen habe, und sie sollen für das ganze Volk die Vergebung seiner Schuld erwirken. Die anderen Israeliten aber dürfen sich dem heiligen Zelt nicht nähern, sonst kommt Unheil über euer Volk."

20 Mose, Aaron und das ganze Volk Israel führten alles so aus, wie der Herr es befohlen hatte.

21 Die Leviten reinigten sich und wuschen ihre Kleider. Aaron bot sie dem Herrn als Gabe dar und opferte die Stiere zur Vergebung ihrer Sünde.

22 Dann begannen die Leviten unter der Leitung von Aaron und seinen Söhnen ihren Dienst am Heiligtum.

23 Weiter sprach der Herr zu Mose:

24 "Die Leviten sollen ihren Dienst im heiligen Zelt mit 25 Jahren beginnen

25 und mit 50 Jahren beenden. Wer älter ist, soll nicht mehr zu den Arbeiten eingeteilt werden.

26 Er kann den jüngeren Leuten jederzeit helfen, soll aber keine Pflichten mehr haben. So sollst du den Dienst der Leviten ordnen!"

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1 Im 1. Monat des 2. Jahres, nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten, sprach der Herr in der Wüste Sinai zu Mose:

2 "Ihr sollt das Passahfest zur vorgeschriebenen Zeit feiern:

3 am Abend des 14. Tages in diesem Monat. Haltet euch an alle Bestimmungen und Vorschriften für das Fest!"

4 Mose teilte es den Israeliten mit.

5 So feierten sie am Abend des 14. Tages im 1. Monat das Passahfest in der Wüste Sinai. Sie befolgten dabei alle Anweisungen des Herrn.

6 Einige Männer aber hatten zuvor eine Leiche berührt. Dadurch waren sie am Tag des Passahfestes unrein und konnten nicht mitfeiern. Sie fragten daher Mose und Aaron um Rat:

7 "Wir haben einen Toten berührt und sind dadurch unrein geworden. Sollen wir deshalb vom Fest ausgeschlossen werden? Wir würden auch gerne dabeisein, wenn alle Israeliten dem Herrn ihre Opfer darbringen!"

8 Mose antwortete: "Wartet hier! Ich will hören, was der Herr dazu sagt."

9 Der Herr sprach zu Mose:

10 "Was ich dir jetzt sage, soll für immer gelten: Wer sich durch die Berührung eines Toten verunreinigt hat oder auf einer Reise ist und deshalb nicht am Fest teilnehmen kann,

11 der soll es genau einen Monat später nachholen. Dann soll er das Passahlamm mit bitteren Kräutern essen und mit Brot, das ohne Sauerteig gebacken ist.

12 Er darf nichts davon bis zum nächsten Morgen übriglassen und dem Lamm keinen Knochen brechen. Er muß alle Bestimmungen und Vorschriften für das Passahfest genau befolgen.

13 Aber wenn jemand das Fest im 1. Monat nicht feiert, obwohl er rein ist und sich auch nicht auf Reisen befindet, soll er getötet werden. Er hat mir, dem Herrn, sein Opfer nicht zur festgelegten Zeit dargebracht und muß die Folgen dieser Sünde tragen.

14 Wenn ein Ausländer, der bei euch wohnt, zu meiner Ehre das Passahfest feiern will, muß auch er dabei alle Vorschriften beachten. Für Einheimische und Ausländer soll dasselbe Recht gelten!"

15 Als man das heilige Zelt aufgestellt hatte, in dem die Gesetzestafeln aufbewahrt wurden, kam die Wolke des Herrn und bedeckte es. In der folgenden Nacht leuchtete sie wie Feuer.

16 Sie blieb von nun an über dem Heiligtum. Am Tag glich sie einer Wolke und nachts einem Feuer.

17 Wenn sie aufstieg, brachen die Israeliten auf und folgten ihr. Und wo sie sich niederließ, schlugen sie ihr Lager wieder auf.

18 Durch die Wolke gab ihnen der Herr das Zeichen zum Weiterziehen oder Haltmachen. Solange die Wolke auf dem Heiligtum ruhte, ließen die Israeliten ihre Zelte stehen.

19 Das dauerte manchmal sehr lange. Auch dann hielten sie sich an die Weisung des Herrn und brachen nicht auf.

20 Es kam auch vor, daß sie nur wenige Tage an einem Ort blieben, ganz wie der Herr es befahl.

21 Manchmal ließ die Wolke sich am Abend nieder und stieg schon am nächsten Morgen wieder auf. Dann zogen die Israeliten sofort los. Die Wolke konnte einen Tag und eine Nacht bleiben,

22 aber auch zwei Tage, einen Monat oder noch länger. Immer wenn die Wolke auf dem heiligen Zelt ruhte, schlugen die Israeliten ihre Zelte auf und blieben so lange, bis die Wolke sich wieder erhob.

23 Sie folgten bei ihrem Zug durch die Wüste den Weisungen des Herrn und taten, was er ihnen durch Mose sagte.

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1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Schmiede dir zwei Trompeten aus Silber! Mit ihnen sollst du das Volk zusammenrufen oder zum Aufbruch blasen.

3 Wenn beide Trompeten mit langen, kräftigen Stößen geblasen werden, soll sich die ganze Gemeinschaft der Israeliten bei dir am Eingang des heiligen Zeltes versammeln.

4 Wird eine allein geblasen, sollen nur die Stammesoberhäupter Israels zu dir kommen.

5 Erklingen aber beide Trompeten mit kurzen Tönen, ist dies das Zeichen zum Aufbruch. Beim ersten Signal ziehen die Stämme los, die im Osten lagern,

6 beim zweiten Signal brechen die Stämme im Süden auf.

7 Wenn ihr aber das Volk zusammenrufen wollt, sollt ihr - anders als beim Aufbruch - die Trompeten mit langanhaltenden Tönen blasen.

8 Für das Blasen der Trompeten sind die Nachkommen Aarons, die Priester, zuständig. So soll es für immer bleiben.

9 Das kurze Signal sollt ihr auch dann geben, wenn ihr gegen Feinde in den Kampf zieht, die euer Land angreifen. Ich, der Herr, euer Gott, werde es hören und euch vor ihnen retten.

10 Blast die Trompeten außerdem bei euren Festen und Gottesdiensten, am Anfang jedes Monats und immer, wenn ihr eure Brandopfer und Dankopfer darbringt. Ich werde es hören und mich euch zuwenden, denn ich bin der Herr, euer Gott!"

11 Am 20. Tag des 2. Monats - die Israeliten hatten Ägypten vor gut einem Jahr verlassen - erhob sich die Wolke vom heiligen Zelt.

12 Da brachen die Stämme Israels der Reihe nach auf, verließen die Wüste Sinai und folgten der Wolke in die Wüste Paran. Dort machten sie halt.

13 Zum ersten Mal zogen sie in der Ordnung los, die der Herr durch Mose befohlen hatte.

14 An der Spitze gingen die Verbände des Stammes Juda unter der Leitung von Nachschon, dem Sohn Amminadabs.

15 Zu dieser Abteilung gehörten auch der Stamm Issaschar unter seinem Fürsten Netanel, dem Sohn Zuars,

16 und der Stamm Sebulon, geführt von Eliab, dem Sohn Helons.

17 Dann folgten die levitischen Sippen Gerschon und Merari mit dem heiligen Zelt, das sie vorher abgebaut hatten.

18 Hinter den Leviten kamen die Verbände des Stammes Ruben, die von Elizur, dem Sohn Schedëurs, geführt wurden.

19 Ihm unterstanden auch der Stamm Simeon mit seinem Fürsten Schelumiël, dem Sohn Zurischaddais,

20 und der Stamm Gad unter der Leitung von Eljasaf, dem Sohn Deguëls.

21 Dann brach die levitische Sippe Kehat auf. Sie trug die Gegenstände aus dem Inneren des heiligen Zeltes. Die Leviten aus den Sippen Gerschon und Merari waren bereits mit der Abteilung Juda vorangezogen, um das Heiligtum aufzubauen, bevor die anderen eintrafen.

22 Als nächstes folgten die Verbände des Stammes Ephraim unter der Führung von Elischama, dem Sohn Ammihuds.

23 Dazu gehörten auch der Stamm Manasse mit seinem Fürsten Gamliël, dem Sohn Pedazurs,

24 und der Stamm Benjamin, dem Abidan, der Sohn Gidonis, vorstand.

25 Den Schluß bildeten die Verbände des Stammes Dan. Sie wurden von Ahiëser, dem Sohn Ammischaddais, angeführt

26 und umfaßten neben Dan den Stamm Asser mit seinem Fürsten Pagiël, dem Sohn Ochrans,

27 und den Stamm Naftali unter der Leitung von Ahira, dem Sohn Enans.

28 In dieser Reihenfolge zogen die Verbände der Israeliten los.

29 Mose sagte zu seinem Schwager Hobab, dem Sohn seines Schwiegervaters Reguël aus Midian: "Wir machen uns jetzt auf den Weg in das Land, das der Herr uns versprochen hat. Komm doch mit! Du wirst es gut bei uns haben, denn der Herr hat gesagt, daß es uns gutgehen wird."

30 Aber Hobab lehnte ab: "Nein, ich möchte nicht mit euch gehen, sondern wieder zurück in meine Heimat, zu meinen Verwandten."

31 Da bat ihn Mose: "Laß uns bitte nicht im Stich! Du weißt, wo man in der Wüste lagern kann. Wir brauchen dich, um uns zurechtzufinden!

32 Wenn du mit uns kommst, werden wir dich reich beschenken. Du sollst an dem Guten teilhaben, das der Herr uns geben wird."

33 Die Israeliten brachen vom Berg Sinai auf und zogen drei Tagesreisen lang durch die Wüste. An der Spitze des Zuges wurde die Bundeslade getragen, und die Wolke des Herrn war den ganzen Tag über ihnen. Sie führte das Volk bis zum nächsten Lagerplatz.

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35 Immer wenn die Leviten mit der Bundeslade aufbrachen, rief Mose: "Steh auf, Herr! Schlag deine Feinde in die Flucht! Verjag alle, die dich hassen!"

36 Und wenn sie mit der Bundeslade haltmachten, rief er: "Komm zurück, Herr, zu den vielen tausend Menschen deines Volkes Israel!"

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1 Die Israeliten waren wegen der Wanderung durch die Wüste unzufrieden und begannen sich zu beklagen. Als der Herr das hörte, wurde er sehr zornig. Er ließ am Rand des Lagers ein Feuer ausbrechen, das Zelt um Zelt zerstörte.

2 Die Israeliten rannten zu Mose und schrien um Hilfe. Da betete er für sie zum Herrn, und das Feuer erlosch.

3 Den Ort nannte man Tabera ("Brand").

4 Doch das Jammern nahm kein Ende. Unter den Israeliten waren viele Fremde, die sich dem Volk angeschlossen hatten, als es Ägypten verließ. Sie forderten nun besseres Essen, und schon fingen auch die Israeliten wieder an zu klagen: "Niemand gibt uns Fleisch zu essen!

5 In Ägypten war das anders! Da bekamen wir umsonst so viel Fisch, wie wir wollten, da gab es Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch.

6 Aber hier haben wir nichts. Wir hungern! Alles, was es hier gibt, ist dieses Manna!"

7 Das Manna bestand aus kleinen Körnern, ähnlich dem Koriandersamen, und war durchsichtig wie Bedellion-Harz.

8 Jede Nacht fiel es mit dem Tau auf das Lager. Die Israeliten sammelten es ein und zerkleinerten es mit Handmühlen oder Mörsern. Sie kochten es oder backten Fladenbrot davon, das wie Ölkuchen schmeckte.

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10 Die israelitischen Familien saßen vor ihren Zelten und klagten. Als Mose das hörte, geriet er außer sich, denn er wußte, daß sie erneut den Zorn des Herrn herausforderten.

11 "Warum tust du mir das an?" fragte er den Herrn. "Ich bin zwar dein Diener! Aber mußt du mir wirklich die Verantwortung für dieses ganze Volk aufhalsen? Hast du denn kein Erbarmen mit mir?

12 Bin ich etwa die Mutter dieser Menschen? Habe ich sie zur Welt gebracht? Oder bin ich ihr Pflegevater? Soll ich sie wie einen Säugling auf meinen Armen in das Land tragen, das du ihren Vorfahren versprochen hast?

13 Sie weinen und flehen mich an: 'Gib uns Fleisch zu essen! Woher soll ich denn Fleisch für Hunderttausende von Menschen nehmen?

14 Ich kann die Verantwortung für dieses Volk nicht länger allein tragen. Ich halte es nicht mehr aus!

15 Wenn es so weitergehen soll, bring mich lieber gleich um! Wenn dir aber etwas an mir liegt, dann erspar mir dieses Elend!"

16 Der Herr antwortete Mose: "Such unter den Ältesten Israels siebzig Männer aus! Nimm Leute, die als zuverlässige Anführer des Volkes bekannt sind. Bring sie zum heiligen Zelt, und stell dich mit ihnen dort auf!

17 Denn ich will herabkommen und mit dir sprechen. Ich werde etwas von meinem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen von nun an die Last mit dir teilen. Du mußt die Verantwortung für das Volk nicht mehr allein tragen.

18 Und dem Volk Israel sollst du sagen: 'Reinigt euch, und macht euch bereit! Denn morgen wird euch der Herr Fleisch zu essen geben. Er hat euer Gejammer gehört, mit dem ihr ihm in den Ohren liegt. Er weiß, daß ihr Fleisch essen wollt und am liebsten wieder in Ägypten wärt! Nun, morgen werdet ihr Fleisch bekommen!

19 Und das nicht nur ein, zwei Tage lang, auch nicht fünf oder zehn oder zwanzig Tage,

20 nein, einen ganzen Monat lang, bis es euch zum Hals heraushängt und ihr euch davor ekelt! Denn ihr habt den Herrn, der mitten unter euch wohnt, verachtet und ihm bittere Vorwürfe gemacht, weil er euch aus Ägypten befreit hat. "

21 Mose erwiderte: "Dieses Volk hat allein 600 000 wehrfähige Männer, und du willst uns Fleisch für einen ganzen Monat geben?

22 Wie viele Schafe, Ziegen und Rinder sollen denn geschlachtet werden, damit es für alle reicht? Oder willst du alle Fische im Meer fangen, damit jeder etwas bekommt?"

23 Der Herr entgegnete: "Traust du mir das etwa nicht zu? Du wirst bald sehen, ob ich mein Wort halte oder nicht!"

24 Da berichtete Mose den Israeliten, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Er suchte unter den Ältesten des Volkes siebzig Männer aus und befahl ihnen, sich im Halbkreis vor dem Heiligtum aufzustellen.

25 Dann sahen sie, wie der Herr in der Wolke herabkam. Er sprach mit Mose und legte etwas von dem Geist, der auf Mose ruhte, auf die siebzig Ältesten. Im selben Augenblick begannen sie zu reden, was der Herr ihnen eingab. Das geschah jedoch nur dieses eine Mal.

26 Zwei der siebzig Männer, deren Namen Mose aufgeschrieben hatte, waren nicht zum heiligen Zelt gekommen, sondern im Lager geblieben. Der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch auf sie kam der Geist des Herrn, und auch sie begannen zu reden, was der Herr ihnen eingab.

27 Ein junger Mann lief zu Mose und meldete ihm: "Eldad und Medad führen sich mitten im Lager wie Propheten auf!"

28 Das hörte Josua, der Sohn Nuns, ein Mann, der von Jugend an Mose gedient hatte. Er sagte zu Mose: "Verbiete es ihnen!"

29 Doch Mose erwiderte: "Hast du Angst, daß mir jemand meinen Platz streitig macht? Ich wünschte, der Herr würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten!"

30 Dann ging er mit den Ältesten zurück ins Lager.

31 Der Herr ließ einen starken Wind aufkommen und trieb gewaltige Schwärme Wachteln vom Meer herbei. Sie fielen in der Nähe des Lagers zu Boden und blieben im Umkreis von etwa dreißig Kilometern bis zu einem Meter hoch liegen.

32 Die Israeliten brauchten den ganzen Tag, die Nacht und auch noch den nächsten Tag, um die Vögel aufzulesen. Jeder hatte hinterher mindestens zehn große Körbe voll. Dann wurde das Fleisch der Vögel rings um das Lager ausgebreitet, damit es in der Sonne trocknen konnte.

33 Doch kaum hatten die Israeliten sich die ersten Fleischstücke in den Mund geschoben, da entlud sich der Zorn des Herrn. Sehr viele starben

34 zur Strafe für ihre Gier. Man begrub die Toten in der Nähe des Lagers und nannte den Ort Kibrot-Hattaawa ("Gräber der Gier").

35 Dann zog das Volk Israel weiter nach Hazerot und schlug dort sein Lager auf.

12

1 Mirjam und Aaron machten Mose Vorwürfe, weil er eine Kuschiterin geheiratet hatte.

2 Sie sagten auch: "Spricht der Herr etwa nur durch Mose? Hat er nicht auch durch uns geredet?"Mose schwieg dazu. Er war ein zurückhaltender Mann, demütiger als alle anderen Menschen auf der Welt. Aber der Herr hatte gehört, was Aaron und Mirjam gesagt hatten.

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4 Darum befahl er den beiden und Mose: "Geht zum heiligen Zelt!"Die drei gehorchten.

5 Der Herr kam in der Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang des Zeltes. Er rief Aaron und Mirjam, und sie traten vor.

6 Dann wies er sie zurecht: "Hört, was ich euch sage! Wenn ich einem Propheten unter euch etwas mitteilen will, erscheine ich ihm in einer Vision oder spreche im Traum zu ihm.

7 Mit Mose aber rede ich anders. Denn er ist mein treuer Diener, ihm habe ich mein Volk anvertraut.

8 Ich rede mit ihm von Angesicht zu Angesicht, nicht in geheimnisvollen Bildern, sondern in klaren Worten. Er kann mich sogar sehen. Wie könnt ihr es da wagen, ihn anzugreifen?"

9 Nach diesen Worten entfernte sich der Herr voller Zorn,

10 und die Wolke verschwand vom heiligen Zelt. Als Aaron sich zu Mirjam umdrehte, war ihre Haut weiß wie Schnee, denn sie war aussätzig geworden!

11 Aaron flehte Mose an: "Bitte, vergib uns! Wir haben unrecht gehandelt und Schuld auf uns geladen.

12 Aber laß Mirjam nicht wie eine Totgeburt aussehen, die halb verwest aus dem Mutterleib kommt!"

13 Da rief Mose zum Herrn: "O Gott, mach sie bitte wieder gesund!"

14 Der Herr antwortete ihm: "Wenn ihr Vater ihr verächtlich ins Gesicht gespuckt hätte, würde sie sich da nicht eine Woche lang schämen? Deshalb soll sie sieben Tage außerhalb des Lagers festgehalten werden. Danach könnt ihr sie wieder bei euch aufnehmen."

15 So mußte Mirjam eine Woche außerhalb des Lagers bleiben. In dieser Zeit zog das Volk nicht weiter. Erst als sie wieder zurückgekehrt war,

16 brachen die Israeliten von Hazerot auf und lagerten dann in der Wüste Paran.

13

1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Sende Kundschafter nach Kanaan! Sie sollen sich in dem Land umsehen, das ich euch Israeliten geben will. Such dazu aus jedem Stamm einen angesehenen Mann aus!"

3 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte. Alle, die er in der Wüste Paran auswählte, gehörten zu den führenden Männern ihrer Stämme.

4

5 Schafat, der Sohn Horis vom Stamm Simeon,

6 Kaleb, der Sohn Jefunnes aus Juda,

7 Jigal, der Sohn Josefs vom Stamm Issaschar,

8 Hoschea, der Sohn Nuns aus Ephraim,

9 Palti, der Sohn Rafus aus Benjamin,

10 Gaddiël, der Sohn Sodis vom Stamm Sebulon,

11 Gaddi, der Sohn Susis vom Stamm Manasse,

12 Ammiël, der Sohn Gemallis aus Dan,

13 Setur, der Sohn Michaels aus Asser,

14 Nachbi, der Sohn Wofsis vom Stamm Naftali,

15 und Gëuël, der Sohn Machis vom Stamm Gad.

16 Diese Männer beauftragte Mose, das Land zu erkunden. Hoschea, dem Sohn Nuns, gab er einen neuen Namen: Josua ("Der Herr ist Rettung").

17 Bevor Mose die Kundschafter losschickte, sagte er zu ihnen: "Nehmt den Weg durch die Wüste Negev, und geht ins Gebirge hinauf!

18 Seht euch das Land an und die Menschen, die dort leben. Findet heraus, ob sie stark oder schwach sind, zahlreich oder wenig,

19 ob sie in ungeschützten Siedlungen oder in befestigten Städten wohnen. Seht, ob das Land gut oder schlecht ist,

20 fruchtbar oder karg, und ob es dort Bäume gibt. Habt keine Angst! Und bringt uns etwas von den Früchten mit, die dort wachsen." Zu der Jahreszeit reiften nämlich gerade die ersten Trauben.

21 Die Männer brachen auf und erkundeten das Land Kanaan von der Wüste Zin im Süden bis zur Stadt Rehob im Norden, die an der Straße nach Hamat liegt.

22 Zunächst durchquerten sie die Wüste Negev und erreichten Hebron. Dort lebten die Sippen Ahiman, Scheschai und Talmai vom Volk der Anakiter. Ihre Stadt war sieben Jahre früher als das ägyptische Zoan gegründet worden.

23 Dann kamen die Kundschafter ins Eschkoltal. Dort pflückten sie Granatäpfel und Feigen. Sie schnitten eine Weinrebe ab, die so schwer war, daß zwei Männer sie an einer Stange tragen mußten.

24 Darum nannte man dieses Tal später Eschkol ("Traube").

25 Vierzig Tage lang erkundeten die zwölf Männer das Land. Dann kehrten sie zurück.

26 Als die Kundschafter in Kadesch in der Wüste Paran eintrafen, berichteten sie Mose, Aaron und dem ganzen Volk, was sie gesehen hatten, und zeigten ihnen die Früchte aus Kanaan.

27 Sie sagten zu Mose: "Wir sind in dem Land gewesen, in das du uns geschickt hast. Du hattest recht: Dort fließen Milch und Honig. Sieh dir nur diese Früchte an!

28 Allerdings leben mächtige Völker dort, und ihre Städte sind gewaltige Festungen. Wir haben Anakiter gesehen.

29 Und in der Wüste Negev siedeln die Amalekiter, im Gebirge die Hetiter, Jebusiter und Amoriter. Außerdem wohnen am Mittelmeer und am Jordan die Kanaaniter."

30 Da machten die Israeliten Mose wieder Vorwürfe. Kaleb versuchte, sie zu beruhigen, und rief: "Wir sind stark genug, das Land zu erobern. Wir müssen nur losziehen und es in Besitz nehmen!"

31 Aber die anderen Kundschafter widersprachen: "Gegen diese Völker können wir auf keinen Fall antreten. Sie sind viel stärker als wir."

32 Und sie erzählten den Israeliten die schlimmsten Geschichten über ihre Reise: "Wir haben das Land durchzogen, wir wissen, wie es dort aussieht. Glaubt uns, dort herrschen Mord und Totschlag! Alle Menschen, die wir gesehen haben, sind groß und kräftig.

33 Die Anakiter, die wir getroffen haben, sind Riesen. In deren Augen waren wir klein wie Heuschrecken, und so haben wir uns auch gefühlt!"

14

1 Die Israeliten schrien entsetzt auf und weinten die ganze Nacht.

2 Alle schimpften auf Mose und Aaron. "Wären wir doch in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben!" riefen sie.

3 "Warum bringt uns der Herr in solch ein Land? Damit man uns tötet und unsere Frauen und Kinder als Gefangene verschleppt? Lieber kehren wir nach Ägypten zurück!"

4 Dann legten sie sich einen Plan zurecht: "Laßt uns einen neuen Anführer wählen und zurück nach Ägypten gehen!"

5 Da warfen sich Mose und Aaron vor dem versammelten Volk zu Boden.

6 Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zerrissen entsetzt ihre Gewänder

7 und riefen den Israeliten zu: "Das Land, das wir erkundet haben, ist sehr gut!

8 Dort gibt es alles im Überfluß! Wenn der Herr Gefallen an uns hat, wird er uns dorthin bringen und uns das Land schenken.

9 Lehnt euch nicht gegen ihn auf! Ihr müßt keine Angst vor den Leuten dort haben. Wir werden sie leicht überwältigen, denn sie haben keinen Schutz mehr. Ihr braucht euch nicht vor ihnen zu fürchten, der Herr ist auf unserer Seite!"

10 Aber die Israeliten schrien: "Steinigt sie!" Da erschien der Herr in seiner Macht und Herrlichkeit am heiligen Zelt, so daß alle es sehen konnten.

11 Er sprach zu Mose: "Dieses Volk hört nicht auf, mich zu beleidigen. Wie viele Wunder habe ich vor ihren Augen getan, und sie vertrauen mir noch immer nicht! Doch damit ist jetzt Schluß,

12 denn ich werde sie durch eine Seuche ausrotten. An ihrer Stelle will ich deine Nachkommen zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als sie."

13 Doch Mose wandte ein: "Wenn das geschieht, werden es die Ägypter erfahren. Sie haben erlebt, wie du unser Volk mit gewaltigen Taten aus ihrem Land befreit hast.

14 Auch die Bewohner von Kanaan haben gehört, daß du, Herr, mitten unter uns bist und dich uns sogar zeigst. Sie wissen, daß deine Wolke über uns steht, daß du uns bei Tag in der Wolkensäule vorangehst und bei Nacht in der Feuersäule.

15 Wenn du nun ganz Israel auf einen Schlag tötest, dann werden alle diese Völker, die schon so viel von dir gehört haben, davon erfahren und sagen:

16 'Der Herr konnte dieses Volk nicht in das Land bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hat. Er hat sie in der Wüste abgeschlachtet.

17 Darum bitte ich dich, Herr: Zeige deine Macht auf andere Weise. Du hast gesagt:

18 'Meine Geduld ist groß, und meine Liebe kennt kein Ende. Ja, ich vergebe die Schuld, doch ich strafe auch. Wer sündigt, muß die Folgen tragen, aber nicht nur er, sondern auch seine Kinder, Enkel und Urenkel!

19 Herr, weil deine Liebe so groß ist, bitte ich dich: Vergib diesem Volk, wie du es auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher immer wieder getan hast."

20 Da antwortete der Herr: "Ich will dem Volk vergeben, weil du mich darum bittest.

21 Aber ich sage dir: So wahr ich lebe und so wahr die ganze Welt meine Herrlichkeit erkennen wird:

22 Diese Leute hier werden das Land nicht sehen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe. Keiner, der mich beleidigt hat, wird hineinkommen. Zehnmal haben sie mich nun schon herausgefordert. Obwohl sie meine Macht und die Wunder in Ägypten und hier in der Wüste mit eigenen Augen gesehen haben, wollen sie einfach nicht auf mich hören.

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24 Nur eine Ausnahme gibt es: Kaleb, meinen Diener, der mir immer treu gefolgt ist. Ihn werde ich in das Land bringen, das er bereits gesehen hat. Seine Nachkommen sollen es besitzen.

25 Die Amalekiter und die Kanaaniter jedoch werden in der Ebene wohnen bleiben. Aber zuvor werdet ihr alle in die Wüste zurückkehren. Morgen sollt ihr wieder in Richtung Schilfmeer aufbrechen."

26 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

27 "Ich habe gehört, was die Israeliten mir vorwerfen. Soll ich ihre Bosheit noch weiter dulden? Sie haben sich lange genug gegen mich aufgelehnt!

28 Darum richtet ihnen aus: Ich habe genau gehört, was ihr gesagt habt. Ich schwöre, so wahr ich lebe, daß ich euren Wunsch erfüllen werde!

29 Hier in der Wüste werdet ihr sterben, und zwar jeder wehrfähige Mann, der heute zwanzig Jahre oder älter ist. Weil ihr euch gegen mich aufgelehnt habt,

30 werdet ihr niemals in das Land kommen, das ich euch mit einem Eid versprochen habe. Nur Kaleb, den Sohn Jefunnes, und Josua, den Sohn Nuns,

31 werde ich dorthin bringen, und auch eure Kinder, die ihr schon in der Gewalt eurer Feinde gesehen habt. Sie werden das Land kennenlernen, das ihr nicht haben wolltet.

32 Aber eure Leichen werden in der Wüste verwesen.

33 Eure Kinder sollen vierzig Jahre mit euch umherziehen, bis ihr alle tot seid. So lange müssen sie mit darunter leiden, daß ihr mir untreu wart.

34 Vierzig Tage lang habt ihr das Land erkundet - vierzig Jahre lang werdet ihr nicht hineinkommen. Für jeden Tag, den ihr dort unterwegs wart, werdet ihr ein Jahr lang die Folgen eurer Sünde tragen. Ihr sollt erleben, was es heißt, wenn ich mich abwende.

35 Das verspreche ich, der Herr, und ich werde es auch tun. Ja, ich schwöre euch: Alle, die sich gegen mich verbündet haben, werden in der Wüste umkommen. Dieses ganze boshafte Volk wird hier sterben!"

36 Die Männer aber, die Mose als Kundschafter losgeschickt hatte, tötete der Herr sofort. Denn sie hatten die schlimmen Gerüchte über das Land verbreitet und das Volk in Aufruhr gebracht.

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38 Nur zwei von ihnen blieben am Leben: Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes.

39 Als Mose den Israeliten die Worte des Herrn ausgerichtet hatte, fingen sie an zu weinen und zu klagen.

40 Am nächsten Morgen machten sie sich bereit, ins nördliche Bergland vorzurücken. Sie sagten: "Wir wollen unseren Fehler wiedergutmachen! Wir gehorchen jetzt und ziehen hinauf in das Land, von dem der Herr gesprochen hat!"

41 Aber Mose rief: "Warum widersetzt ihr euch schon wieder dem Befehl des Herrn? Das kann nicht gutgehen!

42 Bleibt hier! Der Herr ist nicht mit euch, er schützt euch nicht vor euren Feinden.

43 Dort drüben erwarten euch die Amalekiter und Kanaaniter, und sie werden euch umbringen. Der Herr wird euch nicht helfen, denn ihr habt euch von ihm abgewandt!"

44 Doch die Israeliten hörten in ihrem Stolz nicht zu, sondern zogen ins Bergland hinauf. Mose ging nicht mit, und auch die Bundeslade des Herrn blieb unten im Lager.

45 Da kamen ihnen die Amalekiter und Kanaaniter aus dem Bergland entgegen, besiegten die Israeliten und jagten sie bis nach Horma.

15

1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Eines Tages werde ich diesem Volk das versprochene Land geben, und ihr werdet dort leben. Sag den Israeliten, daß sie dann diese Anweisungen beachten sollen:

3 Immer wenn ihr mir ein Rind, eine Ziege oder ein Schaf als Brand- oder Schlachtopfer darbringt, dann sollt ihr eineinhalb Kilogramm Mehl, mit einem Liter Öl vermengt, als Speiseopfer dazugeben, ganz gleich, ob ihr damit ein Gelübde erfüllt, ob ihr es freiwillig darbringt oder bei euren Festen mir zur Freude opfert.

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5 Wer ein Schaf opfert, soll dazu ein Trankopfer von einem Liter Wein darbringen.

6 Wer einen Schafbock opfert, soll zweieinhalb Kilogramm Mehl dazutun, vermengt mit anderthalb Litern Öl.

7 Und als Trankopfer soll er eineinhalb Liter Wein geben. Dann wird sein Opfer mir gefallen.

8 Wenn jemand von euch ein Rind darbringt, soll er ein Trankopfer von zwei Litern Wein dazugeben und ein Speiseopfer von vier Kilogramm Mehl, das mit zwei Litern Öl vermengt ist. So gefällt mir seine Gabe. Diese Vorschrift gilt unabhängig davon, ob er das Rind als Brand- oder Schlachtopfer darbringt und ob er damit ein Gelübde erfüllt oder ein Dankopferfest feiert.

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11 Dies alles sollt ihr jedesmal tun, wenn ihr ein Rind, einen Schafbock, ein Schaf oder eine Ziege opfert.

12 Bringt ihr mehrere Tiere dar, dann gehören zu jedem Tier die entsprechenden Speise- und Trankopfer.

13 Diese Vorschriften soll jeder Israelit beachten, der mir zu Ehren ein Feueropfer darbringt.

14 Auch die Ausländer, die unter euch leben oder bei euch zu Gast sind, sollen sich daran halten, wenn sie mir ein Tier opfern.

15 Für alle, die im Land Kanaan leben - ob Einheimische oder Ausländer -, sollen die gleichen Gesetze gelten. Denn vor mir sind alle Menschen gleich. Dies gilt für alle Zeiten und für alle eure Nachkommen.

16 Ausländer, die bei euch leben, haben dieselben Rechte und Pflichten wie ihr selbst."

17 Der Herr befahl Mose:

18 "Sag den Israeliten: Wenn ich euch in das versprochene Land gebracht habe

19 und ihr dort Getreide erntet, sollt ihr mir einen Teil davon als Opfer darbringen.

20 Backt mir vom ersten gemahlenen Korn ein Brot,

21 und gebt mir auch etwas vom ersten gedroschenen Getreide! Diese Vorschrift soll für immer gelten."

22 Weiter sprach der Herr: "Es kann geschehen, daß ihr aus Versehen gegen meine Gebote verstoßt

23 und nicht alles beachtet, was ich euch bis heute durch Mose befohlen habe und was ich noch in Zukunft anordnen werde.

24 Wenn dies ohne Absicht und unbewußt geschehen ist, soll das ganze Volk Israel einen jungen Stier als Brandopfer darbringen, zusammen mit dem vorgeschriebenen Speise- und Trankopfer. Außerdem muß ein Ziegenbock als Sündopfer geschlachtet werden.

25 Der Priester soll die Opfer darbringen, um das Volk wieder mit mir zu versöhnen. Dann werde ich euch vergeben, weil ihr meine Gebote nicht absichtlich verletzt habt und weil ihr mir ein Brandopfer und ein Sündopfer dargebracht habt.

26 Dem ganzen Volk will ich vergeben, auch den Ausländern unter euch. Denn sie gehören zu eurer Gemeinschaft und sind für die Sünden mit verantwortlich, die ihr aus Versehen begeht.

27 Wenn aber ein einzelner Mensch unabsichtlich meine Gebote übertritt, soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen.

28 Der Priester soll dies für ihn tun und so seine Schuld sühnen. Dann werde ich ihm die Sünde vergeben.

29 Das gilt auch für die Ausländer unter euch: Wenn einer von ihnen unabsichtlich gesündigt hat, soll er das gleiche Opfer darbringen wie ein Einheimischer."

30 "Wenn aber jemand aus eurem Volk oder ein Ausländer, der bei euch lebt, mit Absicht eins meiner Gebote übertritt, dann beleidigt er mich und muß sterben.

31 Er hat mein Wort verachtet und mein Gesetz gebrochen. Darum muß er die Folgen tragen und mit seinem Leben dafür bezahlen."

32 Während des Zuges durch die Wüste wurde einmal ein Israelit dabei gesehen, wie er am Sabbat Holz sammelte.

33 Man brachte ihn zu Mose und Aaron, und vor dem ganzen Volk wurde beraten, was mit ihm geschehen sollte. Da niemand genau wußte, welche Strafe er verdiente, wurde er zunächst eingesperrt.

34

35 Dann sprach der Herr zu Mose: "Dieser Mann muß sterben! Das ganze Volk soll ihn draußen vor dem Lager steinigen."

36 Da führten die Israeliten ihn aus dem Lager und steinigten ihn, wie der Herr es durch Mose angeordnet hatte.

37 Der Herr sprach zu Mose:

38 "Sag den Israeliten, daß sie und alle ihre Nachkommen an die Zipfel ihrer Gewänder Quasten nähen sollen, die mit einem Stück Schnur aus violettem Purpur zusammengebunden sind.

39 Die Quasten sollen euch daran erinnern, meinen Geboten zu gehorchen. Immer wenn ihr sie seht, sollt ihr an meine Weisungen denken. Das wird euch helfen, nicht mit euren Gedanken oder Blicken umherzuschweifen und eure eigenen Ziele zu verfolgen.

40 Ich möchte, daß ihr meine Gebote im Herzen bewahrt und sie befolgt. Ihr sollt ganz mir gehören.

41 Denn ich bin euer Gott. Ich habe euch aus Ägypten befreit, um euch zu zeigen: Ich, der Herr, bin euer Gott!"

16

1 Der Levit Korach, ein Sohn Jizhars aus der Sippe Kehat, wollte das Volk gegen Mose aufhetzen. Drei Männer vom Stamm Ruben schlossen sich ihm an: Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, ein Sohn Pelets. Sie brachten 250 Israeliten auf ihre Seite, führende und einflußreiche Männer.

2

3 Gemeinsam gingen sie zu Mose und Aaron und sagten zu ihnen: "Wir haben jetzt genug von euch! Wer gibt euch das Recht, euch über die Gemeinde des Herrn zu stellen? Der Herr ist mitten unter uns! Wir alle sind heilig, nicht nur ihr!"

4 Als Mose das hörte, warf er sich zu Boden und betete.

5 Dann sagte er zu Korach und den anderen: "Morgen wird der Herr zeigen, wer zu ihm gehört und heilig ist. Darum kommt morgen zum Heiligtum, du, Korach, und alle deine Leute. Bringt Räucherpfannen mit, und zündet Weihrauch darin an. Dann werden wir sehen, wer heilig ist, denn der Herr wird nur den in die Nähe des Heiligtums lassen, den er dazu bestimmt hat. Reicht euch das, ihr Leviten?"

6

7

8 Dann wandte er sich noch einmal an Korach und seine Leute und mahnte sie: "Hört zu, ihr Leviten!

9 Der Gott Israels hat aus diesem ganzen Volk allein euch dazu ausgewählt, in seine Nähe zu kommen. Er hat euch beauftragt, die Arbeiten an seinem Heiligtum zu verrichten und damit dem ganzen Volk zu dienen. Ist euch das noch zu wenig?

10 Du und deine Verwandten vom Stamm Levi, ihr dürft doch immer in der Nähe des Herrn sein! Aber das reicht euch offenbar nicht! Ihr wollt auch noch Priester werden.

11 Doch denkt daran: Wenn ihr Aaron sein Amt als Priester streitig macht, lehnt ihr euch gegen den Herrn auf! Ja, gegen ihn habt ihr euch zusammengerottet!"

12 Dann ließ Mose Datan und Abiram zu sich rufen. Die beiden aber lehnten ab: "Wir kommen nicht!

13 Du hast uns aus einem schönen, fruchtbaren Land herausgeholt, damit wir in der Wüste verenden. Ist das noch nicht genug? Mußt du dich auch noch als Herrscher aufspielen?

14 Wo ist denn das verheißene Land, in dem Milch und Honig fließen? Wo sind die Felder und Weinberge, die wir bekommen sollten? Du willst die Leute wohl für dumm verkaufen! Nein, wir kommen nicht!"

15 Da wurde Mose sehr zornig und bat den Herrn: "Nimm ihr Opfer nicht an! Ich habe keinem von ihnen je etwas getan. Nicht einmal einen Esel habe ich ihnen weggenommen."

16 Dann forderte Mose Korach auf: "Morgen sollst du mit deinen 250 Leuten vor dem Herrn erscheinen! Auch Aaron wird dasein.

17 Jeder soll eine Pfanne mit Weihrauch für den Herrn mitbringen, auch du selbst und Aaron."

18 So kamen die Männer Korachs am folgenden Tag mit ihren glühenden Räucherpfannen zum Eingang des heiligen Zeltes. Auch Mose und Aaron waren dort,

19 und die übrigen Israeliten versammelten sich ebenfalls. Es war Korach gelungen, das ganze Volk gegen Mose und Aaron aufzuwiegeln. a erschien der Herr in seiner Macht und Herrlichkeit, und alle Israeliten sahen es.

20 Er befahl Mose und Aaron:

21 "Verlaßt dieses Volk, denn ich werde es auf einen Schlag vernichten!"

22 Doch die beiden warfen sich zu Boden und riefen: "O Gott, du hast doch alles, was lebt, geschaffen! Willst du ein ganzes Volk ausrotten, nur weil ein einziger Mann gesündigt hat?"

23 Der Herr antwortete Mose:

24 "Dann befiehl den Israeliten, sich von den Zelten Korachs, Datans und Abirams zurückzuziehen!"

25 Mose stand auf und ging zu Datan und Abiram. Die Ältesten Israels folgten ihm.

26 Dann rief Mose den Israeliten zu: "Geht weg von den Zelten dieser gottlosen Menschen, und faßt nichts an, was ihnen gehört, sonst kommt ihr mit ihnen um!"

27 Da entfernten sich die Israeliten vom Lager der Aufrührer. Als Datan und Abiram aus ihren Zelten kamen und mit ihren Frauen und Kindern davorstanden,

28 rief Mose: "Nun sollt ihr sehen, daß der Herr mich gesandt hat und ich nicht tue, was ich will, sondern was er will.

29 Wenn diese Menschen in Frieden alt werden und sterben wie alle anderen, dann hat der Herr mich nicht gesandt.

30 Wenn er aber etwas tut, was es noch nie gab, dann werdet ihr merken, daß sie den Herrn beleidigt haben. Ich sage euch: Der Erdboden wird sich öffnen und sie mit allem, was sie haben, verschlingen. Der Herr wird sie mitten aus dem Leben ins Totenreich hinabreißen."

31 Kaum hatte Mose das gesagt, da spaltete sich die Erde.

32 Der Boden öffnete sich und verschlang Datan, Abiram und alle Anhänger Korachs mit ihren Familien und ihrem ganzen Besitz.

33 Mitten aus dem Leben wurden sie ins Totenreich hinabgerissen und von der Erde begraben, die sich über ihnen wieder schloß. So verschwanden sie aus der Mitte ihres Volkes.

34 Als die anderen Israeliten ihre Todesschreie hörten, flohen sie nach allen Seiten und riefen: "Weg von hier! Sonst verschlingt die Erde auch uns!"

35 Im selben Moment schickte der Herr Feuer und verbrannte die 250 Männer, die ihm Weihrauch darbringen wollten.

17

1 Dann sprach der Herr zu Mose:

2 "Befiehl dem Priester Eleasar, dem Sohn Aarons, daß er die Räucherpfannen aus der Asche sammeln und die Glut ausschütten soll. Diese Pfannen gehören mir,

3 weil man sie mir dargebracht hat. Ihr sollt Bleche daraus hämmern und den Brandopferaltar damit überziehen. Das wird die Israeliten in Zukunft daran erinnern, wie sich diese Menschen durch ihre Sünde selbst ins Verderben gestürzt haben."

4 Der Priester Eleasar sammelte die bronzenen Räucherpfannen der verbrannten Männer ein und ließ daraus eine Verkleidung für den Altar anfertigen,

5 wie der Herr es ihm durch Mose aufgetragen hatte. Diese Altarverkleidung sollte die Israeliten daran erinnern, daß nur Aaron und seine Nachkommen sich dem Heiligtum nähern und Räucheropfer darbringen durften. Jeder andere, der es versuchte, würde enden wie Korach und seine Leute.

6 Am nächsten Tag machten die Israeliten Mose und Aaron schwere Vorwürfe und riefen: "Ihr habt Menschen umgebracht, die der Herr erwählt hat!"

7 Das ganze Volk stellte sich gegen sie. Da drehten sich die beiden zum heiligen Zelt um. Im selben Augenblick wurde es von der Wolke Gottes bedeckt, und der Herr erschien in seiner Herrlichkeit.

8 Mose und Aaron traten vor den Eingang,

9 und der Herr sprach zu Mose:

10 "Geht weg von diesen Leuten! Ich werde sie auf einen Schlag vernichten!" Da warfen sich die beiden zu Boden,

11 und Mose sagte zu Aaron: "Nimm eine Räucherpfanne, fülle sie mit Glut vom Altar, und streu Weihrauch darüber! Bring es zu den Leuten, und versöhne sie mit dem Herrn! Beeil dich, denn der Herr ist zornig; er hat schon begonnen, die Menschen zu töten."

12 Aaron tat, was Mose gesagt hatte, und lief mit der Räucherpfanne mitten in die versammelte Menge. Viele Menschen waren bereits gestorben. Aaron verbrannte den Weihrauch und versöhnte durch dieses Opfer das Volk mit Gott.

13 So konnte er das Verderben aufhalten. Der Ort, an dem Aaron stand, war die Grenze zwischen den Toten und den Lebenden.

14 14 700 Menschen waren umgekommen, die Leute Korachs nicht mitgerechnet.

15 Als das Sterben aufgehört hatte, kehrte Aaron zurück zu Mose an den Eingang des heiligen Zeltes.

16 Der Herr sprach zu Mose:

17 "Sag den Israeliten, daß jedes Stammesoberhaupt dir einen Stab geben soll, also insgesamt zwölf Stäbe, einen für jeden Stamm. Auf die Stäbe sollst du die Namen dieser Männer schreiben,

18 denn jeder Stab steht für das Oberhaupt eines Stammes. Aber auf den Stab des Stammes Levi schreib den Namen Aaron!

19 Leg die Stäbe im heiligen Zelt vor die Bundeslade, wo ich euch begegne!

20 Dann wird folgendes geschehen: Der Stab des Mannes, den ich auswähle, wird Blätter treiben. So werde ich alle eure Widersacher zum Schweigen bringen."

21 Mose berichtete den Israeliten, was der Herr gesagt hatte, und die Oberhäupter der Stämme brachten jeder einen Stab, insgesamt zwölf. Darunter war auch der von Aaron.

22 Mose legte die Stäbe im heiligen Zelt vor der Bundeslade nieder.

23 Am nächsten Tag ging er wieder hinein, und tatsächlich: Aarons Stab hatte Blätter und Blüten getrieben und sogar Mandeln reifen lassen.

24 Da brachte Mose die Stäbe aus dem Zelt und zeigte sie den Israeliten. Jedes Stammesoberhaupt erhielt seinen Stab zurück.

25 Dann sprach der Herr zu Mose: "Leg Aarons Stab wieder vor die Bundeslade, und bewahre ihn dort auf. Wenn sich die Israeliten wieder einmal gegen euch stellen, dann zeig ihnen den Stab, um sie von ihrer Auflehnung abzubringen und so ihr Leben zu retten."

26 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte.

27 Die Israeliten aber riefen: "Es ist aus mit uns! Wir kommen um! Wir werden alle vernichtet!

28 Wer dem heiligen Zelt zu nahe kommt, der stirbt. Sollen wir denn völlig ausgelöscht werden?"

18

1 Der Herr sprach zu Aaron: "Du trägst zusammen mit deinen Söhnen und dem ganzen Stamm Levi die Verantwortung für das heilige Zelt. Wenn dort gegen meine Gebote verstoßen wird, trifft euch die Schuld. Und wenn ihr beim Priesterdienst meine Anweisungen mißachtet, ziehe ich euch dafür zur Rechenschaft.

2 Denn diese Aufgaben sind allein euch anvertraut. Die anderen Leviten dürfen sich zusammen mit euch dem Heiligtum nähern. Sie sollen euch begleiten und euch helfen, wenn ihr dort euren Dienst verrichtet.

3 Was ihr ihnen auftragt, sollen sie tun und alle Arbeiten erledigen, die beim heiligen Zelt anfallen. Nur den heiligen Gefäßen und Werkzeugen und dem Altar dürfen sie sich nicht nähern, sonst müssen sie sterben und ihr mit ihnen.

4 Sie sollen immer dicht bei euch bleiben, wenn sie ihre Arbeiten im Heiligtum ausführen. Außer ihnen darf niemand in den Vorhof kommen.

5 Eure levitischen Brüder sind mein Geschenk an euch. Ich habe sie aus allen Stämmen Israels ausgewählt, damit sie mir im Heiligtum dienen. Aber für den Altar und das heilige Zelt selbst seid allein ihr Priester zuständig. Wenn sich andere Israeliten in euer Amt einmischen, wird mein Zorn sie treffen.

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7 Das Priestertum ist nur dir und deinen Söhnen anvertraut. Ihr allein dürft die Opfer auf dem Altar darbringen und das Allerheiligste hinter dem Vorhang betreten. Das sind ausschließlich eure Aufgaben. Das Priestertum ist mein Geschenk an euch. Jeder andere, der sich in euer Amt drängt, muß sterben."

8 Weiter sprach der Herr zu Aaron: "Du weißt, daß ich euch Priestern von jedem Opfer einen Anteil als Lohn geben werde. Dies soll für alle Zeiten so bleiben.

9 Außerdem habe ich die heiligsten Gaben, die mir die Israeliten darbringen, für euch bestimmt: alle Speiseopfer, Sündopfer und Schuldopfer. Alles, was nicht auf dem Altar verbrannt wird, gehört dir und deinen Söhnen. Achtet es als etwas besonders Heiliges!

10 Ihr Männer sollt es im Vorhof des Heiligtums essen!

11 Der Anteil, den ihr als Lohn für euren Dienst erhaltet, ist für alle eure Angehörigen bestimmt, Männer, Frauen und Kinder. Jeder aus eurer Sippe darf davon essen, wenn er rein ist. Euer Anspruch auf den Anteil am Opfer soll für immer bestehen bleiben.

12 Außerdem gebe ich euch das Beste von Öl, Most und Getreide, die erste Ernte, die man mir darbringt.

13 Auch die ersten Früchte, die im Land wachsen und die man im Heiligtum abgibt, gehören euch. Jeder aus eurer Sippe, der rein ist, darf davon essen.

14 Ihr erhaltet alles, was die Israeliten mir unwiderruflich weihen.

15 Darüber hinaus gehört euch jeder älteste Sohn in Israel und jedes männliche Tier, das als erstes geboren und mir dargebracht wird. Allerdings sollt ihr die Kinder freikaufen lassen, ebenso die unreinen Tiere, die nicht als Opfer in Frage kommen.

16 Sobald der älteste Sohn einer Familie einen Monat alt ist, sollen für ihn fünf Silberstücke zu je 12 Gramm bezahlt werden, nach dem im Heiligtum gültigen Gewicht.

17 Aber reine Tiere wie Rinder, Schafe und Ziegen sollt ihr nicht freikaufen lassen, denn sie gehören allein mir. Besprengt den Altar mit ihrem Blut, und laßt ihr Fett als Feueropfer in Rauch aufgehen, um mich damit zu ehren.

18 Das Fleisch dieser Tiere aber soll euch Priestern gehören, so wie bei den Opfern, wo ihr den rechten Hinterschenkel und die Brust vor dem Eingang des heiligen Zeltes hin- und herschwingt, um zu zeigen, daß sie mir geweiht sind.

19 Alle diese Anteile an den Opfertieren gebe ich euch und euren Angehörigen, Männern, Frauen und Kindern. So soll es für alle Zeiten bleiben. Darauf gebe ich euch mein Wort, und ich werde es niemals brechen!{Wörtlich: Es ist ein ewiger Salzbund zwischen dem Herrn und dir und deinen Nachkommen. - Bündnisse wurden durch das Essen von Salz besiegelt.} "

20 Dann sprach der Herr zu Aaron: "Dein Stamm wird in Kanaan kein Land erhalten und kein eigenes Gebiet besitzen wie die anderen Israeliten. Denn ich selbst bin euer Anteil und Erbe.

21 Als Lohn für euren Dienst gebe ich euch den zehnten Teil der Ernte, den die Israeliten zum Heiligtum bringen.

22 Außer euch Priestern und Leviten darf sich keiner dem heiligen Zelt nähern. Das wäre eine Sünde, für die er mit dem Leben bezahlen muß.

23 Nur ihr Leviten dürft die Arbeiten am Heiligtum verrichten, ihr allein seid dort für alles verantwortlich. So soll es immer bleiben, bei euch und bei euren Nachkommen. Ihr erhaltet also kein eigenes Stammesgebiet in Israel,

24 sondern bekommt statt dessen den zehnten Teil der Ernte, den die Israeliten mir als Abgabe bringen."

25 Weiter ließ der Herr den Leviten durch Mose ausrichten: "Ich habe euch den zehnten Teil von allem zugesagt, was in Israel geerntet wird. Davon sollt ihr mir wiederum den zehnten Teil geben.

26

27 Dieses Opfer zählt für mich genauso, als hättet ihr das Getreide selbst gedroschen und den Wein selbst gekeltert.

28 Wie die anderen Israeliten sollt auch ihr Leviten mir einen Teil von allem geben, was ihr bekommt. Bringt es dem Priester Aaron.

29 Das Beste von eurem Anteil sollt ihr mir überlassen, denn es ist heilig und gehört mir.

30 Wenn ihr das tut, dann nehme ich eure Gabe an, als hättet ihr Getreide und Wein aus eurer eigenen Ernte dargebracht.

31 Euren Anteil könnt ihr dann mit euren Familien essen, wo immer ihr wollt. Dies ist der Lohn für eure Arbeit am heiligen Zelt.

32 Wenn ihr vorher das Beste abgegeben habt, ladet ihr keine Schuld auf euch. So sorgt ihr dafür, daß die heiligen Gaben der Israeliten nicht entweiht werden und ihr nicht sterben müßt."

19

1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

2 "Ich gebe euch jetzt eine besondere Anweisung: Laßt euch von den Israeliten eine junge, rotbraune Kuh bringen, die gesund und ohne Fehler ist und noch kein Joch getragen hat.

3 Gebt sie dem Priester Eleasar. Er soll sie vor das Lager führen und dort schlachten lassen.

4 Dann soll er seinen Finger in ihr Blut tauchen und es siebenmal in Richtung der Vorderseite des heiligen Zeltes sprengen.

5 Die Kuh soll in seiner Gegenwart ganz verbrannt werden, mit Fell, Fleisch, Blut und Eingeweiden.

6 In das Feuer wirft der Priester etwas Zedernholz, ein Büschel Ysop und rote Wolle.

7 Danach wäscht er seine Kleidung und seinen Körper mit Wasser. Nun kann er ins Lager zurückkehren, ist aber bis zum Abend unrein.

8 Auch der Mann, der die Kuh verbrannt hat, soll seine Kleider und sich selbst mit Wasser waschen. Er ist ebenfalls bis zum Abend unrein.

9 Ein anderer Mann, der nicht unrein ist, soll die Asche der Kuh nehmen und an einen reinen Ort außerhalb des Lagers bringen. Dort soll sie aufbewahrt werden. Mit der Asche wird das Reinigungswasser zubereitet, das die Israeliten von Unreinheit befreit.

10 Auch der Mann, der die Asche getragen hat, soll seine Kleidung und seinen Körper waschen; er ist ebenfalls bis zum Abend unrein. Was ich euch jetzt sage, gilt für alle Zeiten und für alle Menschen in Israel, für die Einheimischen ebenso wie für die Ausländer:

11 Wer einen Toten berührt, ist sieben Tage lang unrein, ganz gleich, wer der Verstorbene war.

12 Am dritten Tag soll er sich mit dem Reinigungswasser besprengen lassen, so daß er nach sieben Tagen wieder rein ist. Wenn er dies nicht tut, dann ist er nach einer Woche immer noch unrein.

13 Da er eine Leiche berührt hat und sich nicht reinigen läßt, beschmutzt er die Wohnung des Herrn. Er darf nicht weiter unter euch leben, sondern muß getötet werden.

14 Wenn jemand in einem Zelt stirbt, dann ist jeder, der sich gerade dort aufhält oder hineingeht, sieben Tage lang unrein.

15 Auch jedes Gefäß im Zelt, das nicht fest verschlossen ist, wird unrein.

16 Sieben Tage unrein ist auch jeder, der im Freien einen Toten berührt, ganz gleich, ob dieser umgebracht wurde oder auf natürliche Weise gestorben ist. Dasselbe gilt, wenn jemand mit den Gebeinen oder dem Grab eines Menschen in Berührung kommt.

17 In all diesen Fällen müßt ihr zur Reinigung die Asche der rotbraunen Kuh verwenden. Streut etwas davon in ein Gefäß, und gießt frisches Wasser dazu.

18 Dann soll ein Mann, der sich nicht verunreinigt hat, ein Büschel Ysop in das Wasser tauchen und damit alle Menschen und Gegenstände besprengen, die unrein geworden sind: das Zelt sowie die Leute und Gefäße, die darin gewesen sind, oder denjenigen, der einen Toten, menschliche Gebeine oder ein Grab berührt hat.

19 Die Besprengung soll am dritten und am siebten Tag nach der Verunreinigung geschehen. So wird der Mensch von seiner Unreinheit befreit. Er soll dann seine Kleidung und seinen Körper waschen und ist am Abend des siebten Tages wieder rein.

20 Wer unrein geworden ist und sich nicht reinigen läßt, beschmutzt das Heiligtum des Herrn. Er muß aus eurer Gemeinschaft ausgeschlossen werden und sterben. Denn ohne die Besprengung mit dem Reinigungswasser bleibt er unrein.

21 Dies soll in Israel für alle Zeiten gelten. Auch der Mann, der das Reinigungswasser versprengt hat, muß seine Kleidung waschen. Denn wer mit dem Wasser in Berührung kommt, wird bis zum Abend unrein.

22 Ebenso ist alles, was ein unreiner Mensch berührt, und jeder, der in Kontakt mit ihm kommt, bis zum Abend unrein."

20

1 Im 1. Monat des Jahres kam das Volk Israel in die Wüste Zin und schlug das Lager in Kadesch auf. Dort starb Mirjam und wurde begraben.

2 In Kadesch fanden die Israeliten kein Wasser. Darum gingen sie zu Mose und Aaron

3 und machten ihrem Unmut Luft: "Ach, wären wir doch auch ums Leben gekommen, als der Herr unsere Brüder getötet hat!

4 Wozu habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Doch nur, um uns und unser Vieh verdursten zu lassen!

5 Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt und an diesen schrecklichen Ort gebracht? Hier wächst nichts: kein Getreide, keine Feigen, keine Trauben und keine Granatäpfel. Nicht einmal Wasser gibt es!"

6 Mose und Aaron verließen die versammelte Menge, gingen zum Eingang des heiligen Zeltes und warfen sich dort zu Boden. Da erschien ihnen der Herr in seiner Herrlichkeit.

7 Er sprach zu Mose:

8 "Nimm deinen Stab! Ruf mit deinem Bruder Aaron das Volk vor dem Felsen dort zusammen! Sprecht laut zu dem Stein, so daß alle es hören! Dann wird Wasser aus ihm herausfließen, und ihr könnt den Menschen und Tieren zu trinken geben."

9 Mose gehorchte und nahm den Stab, der im Heiligtum lag.

10 Gemeinsam mit Aaron versammelte er die Israeliten vor dem Felsen und rief: "Paßt gut auf, ihr widerspenstigen Menschen! Sollen wir euch Wasser aus diesem Felsen holen?"

11 Er hob den Stab und schlug zweimal damit gegen das Gestein. Da strömte eine große Menge Wasser heraus. Das ganze Volk und alle Tiere konnten ihren Durst stillen.

12 Aber der Herr sprach zu Mose und Aaron: "Ihr habt mir nicht vertraut und meinen heiligen Namen nicht geehrt, sondern euch selbst in den Mittelpunkt gestellt. Deshalb dürft ihr mein Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde."

13 Von nun an nannte man die Quelle Meriba ("Vorwurf"), denn die Israeliten hatten hier dem Herrn Vorwürfe gemacht, und er hatte ihnen seine Macht gezeigt.

14 Von Kadesch aus schickte Mose Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: "Wir Israeliten sind euer Brudervolk, darum hör uns an! Wie du weißt, haben wir viel Leid erlebt:

15 Unsere Vorfahren siedelten nach Ägypten über und lebten dort lange Zeit. Aber die Ägypter unterdrückten uns.

16 Da schrien wir zum Herrn um Hilfe, und er erhörte uns. Er sandte einen Engel und befreite uns aus Ägypten. Nun sind wir hier, bei der Stadt Kadesch an eurer Grenze.

17 Laß uns bitte durch euer Land ziehen. Wir werden keinen Acker und keinen Weinberg betreten, ja, nicht einmal Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir versprechen, daß wir auf der großen Straße bleiben und sie an keiner Stelle verlassen, bis wir euer Gebiet durchquert haben."

18 Die Edomiter aber antworteten: "Ihr werdet nicht durch unser Land ziehen, sonst kommen wir euch mit Schwertern bewaffnet entgegen!"

19 Die Israeliten versicherten noch einmal: "Wir wollen wirklich nur die Straße durch euer Land benutzen. Und wenn wir oder unser Vieh von eurem Wasser trinken, dann werden wir es bezahlen. Wir möchten nur durch euer Land hindurch, weiter nichts."

20 Doch die Edomiter ließen nicht mit sich reden. Im Gegenteil: Sie zogen den Israeliten mit einer großen Streitmacht entgegen.

21 Weil die Edomiter den Weg nicht freigeben wollten, schlugen die Israeliten eine andere Richtung ein.

22 Sie brachen von Kadesch auf und zogen an der Grenze Edoms entlang zum Berg Hor. Dort sprach der Herr zu Mose und Aaron:

23

24 "An diesem Ort wird Aaron sterben. Er soll nicht in das Land kommen, das ich den Israeliten geben werde, denn ihr habt an der Meribaquelle gegen meine Anweisung gehandelt."

25 Dann sagte der Herr zu Mose: "Steig mit Aaron und seinem Sohn Eleasar auf den Berg Hor!

26 Nimm Aaron dort sein Priestergewand ab, und zieh es seinem Sohn an! Danach wird Aaron sterben."

27 Mose gehorchte und stieg mit den beiden vor den Augen der Israeliten auf den Berg Hor.

28 Als sie auf dem Gipfel angekommen waren, nahm er Aaron das Gewand des Hohenpriesters ab und zog es Eleasar an. Dann starb Aaron. Mose und Eleasar kamen ohne ihn zurück.

29 Als die Israeliten von Aarons Tod erfuhren, trauerten sie dreißig Tage lang um ihn.

21

1 Der König von Arad im Süden Kanaans hörte, daß die Israeliten auf dem Weg nach Atarim herankamen. Er griff sie mit seinem Heer an und nahm etliche von ihnen gefangen.

2 Da schworen die Israeliten dem Herrn: "Wenn du dieses Volk in unsere Gewalt gibst, werden wir an ihren Städten dein Urteil vollstrecken."

3 Der Herr erhörte sie und gab ihnen den Sieg über die Kanaaniter. Die Israeliten töteten ihre Feinde und zerstörten deren Städte. Den Ort des Kampfes nennt man daher Horma ("Vernichtung").

4 Danach brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und zogen zunächst wieder nach Süden in Richtung des Schilfmeers, um das Land Edom zu umgehen. Doch unterwegs verloren sie die Geduld

5 und klagten Gott und Mose an: "Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt? Damit wir in der Wüste sterben? Es gibt kein Brot, es gibt kein Wasser, nur immer dieses armselige Manna. Das hängt uns zum Hals heraus!"

6 Da schickte der Herr ihnen Schlangen, deren Gift wie Feuer brannte. Viele Menschen wurden gebissen und starben.

7 Die Israeliten liefen zu Mose und riefen: "Wir haben uns schuldig gemacht! Es war falsch, daß wir uns gegen dich und den Herrn aufgelehnt haben. Bitte den Herrn, uns von den Schlangen zu befreien!"Da betete Mose für das Volk,

8 und der Herr antwortete ihm: "Mach dir eine bronzene Giftschlange, und befestige sie am Ende einer Stange. Dann sag den Israeliten: Jeder, der gebissen wird und sie ansieht, bleibt am Leben."

9 Mose fertigte eine Schlange aus Bronze an und befestigte sie an einer Stange. Nun mußte niemand mehr durch das Gift der Schlangen sterben. Wer gebissen wurde, brauchte nur auf die bronzene Schlange zu sehen und war gerettet.

10 Die Israeliten setzten ihren Weg fort. Als nächstes schlugen sie ihr Lager in Obot auf,

11 dann in Ije-Abarim, das in der Wüste östlich von Moab liegt.

12 Danach machten sie am Seredbach halt.

13 Von dort ging es weiter in die Wüste südlich des Arnon. Dieser Fluß entspringt in dem Gebiet, wo die Amoriter lebten; er bildete die Grenze zwischen ihnen und den Moabitern, die weiter südlich wohnten.

14 Über den Vorstoß der Israeliten in diese Gegend{"Über. . Gegend" ist sinngemäß ergänzt.} heißt es im "Buch der Kriege des Herrn":

15 die Wasser, die an Moabs Grenze zur Stadt Ar hinunterfließen."

16 Von dort zogen die Israeliten weiter zum Beerbrunnen. Hier sprach der Herr zu Mose: "Ruf das Volk zusammen! Ich will euch Wasser geben."

17 Damals entstand dieses Lied:

18 Fürsten haben dich gegraben, Herrscher haben hiermit dem Zepter in der Hand dich gebohrt durch Stein und Sand." Von Beer in der Wüste ging es weiter nach Mattana.

19 Danach lagerten die Israeliten in Nahaliël und Bamot-Baal.

20 Schließlich erreichten sie die Ebene im Land der Moabiter, aus der sich der Berg Pisga erhebt. Von dort aus konnte man weit ins untere Jordantal hinabsehen.

21 Die Israeliten sandten Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, und baten ihn:

22 "Laß uns durch euer Land ziehen. Wir werden eure Felder und Weinberge nicht betreten und kein Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir bleiben auf der großen Straße, bis wir euer Gebiet wieder verlassen haben."

23 Aber Sihon erlaubte es ihnen nicht, sondern rief sein Heer zusammen und zog Israel in der Wüste entgegen. Bei Jahaz kam es zur Schlacht.

24 Die Israeliten töteten die Amoriter mit dem Schwert und eroberten das ganze Land zwischen den Flüssen Arnon im Süden und Jabbok im Norden. Am Jabbok begann das Gebiet der Ammoniter, deren Grenze gut gesichert war.

25 Die Israeliten nahmen nach und nach alle Städte der Amoriter ein und ließen sich dort nieder, vor allem in Heschbon und den umliegenden Orten.

26 Heschbon war die Stadt des amoritischen Königs Sihon gewesen. Er hatte einst den moabitischen König, dem das Land vorher gehörte, angegriffen und das ganze Gebiet bis hinunter zum Arnon besetzt.

27 Daher heißt es in einem Gedicht:

28 Einst brachen Sihons Truppen aus Heschbon hervor wie ein Feuer, sie zerstörten die Stadt Ar-Moab hoch über dem Arnontal, die Stadt, in der die Herrscher Moabs lebten.

29 Ihr seid verloren, ihr Moabiter! Es ist euch schlecht ergangen! Euer Gott Kemosch hat euch aus der Heimat vertrieben. Er hat eure Frauen und Mädchen in die Gewalt des Amoriterkönigs Sihon gegeben.

30 Doch dann sind wir gekommen und haben die Amoriter besiegt. Jetzt ist Heschbon vernichtet, Dibon zerstört. Bis nach Nofach haben wir ihre Städte verwüstet, bis nach Medeba haben wir sie verbrannt."

31 So wohnten die Israeliten nun in dem Gebiet, das vorher den Amoritern gehört hatte.

32 Von hier aus ließ Mose Jaser erkunden, wo ebenfalls Amoriter lebten. Die Israeliten vertrieben auch sie und nahmen ihre Stadt und die umliegenden Orte ein.

33 Dann zogen die Israeliten nach Norden in Richtung Baschan. Auf dem Weg kam ihnen Og, der König von Baschan, mit seinem ganzen Heer entgegen. Bei Edreï trafen sie aufeinander.

34 Da sprach der Herr zu Mose: "Hab keine Angst vor ihm! Ich werde Og, sein ganzes Heer und sein Land in deine Gewalt geben. Vernichte ihn so wie Sihon, den Amoriterkönig aus Heschbon."

35 Die Israeliten töteten den König, seine Söhne und das ganze Heer. Sie ließen niemanden entkommen und nahmen das Land Baschan ein.

22

1 Danach zogen sie ins Jordantal hinab und lagerten in der moabitischen Steppe gegenüber von Jericho.

2 Die Moabiter und ihr König Balak, der Sohn Zippors, hörten, wie die Israeliten die Amoriter vernichtet hatten. Da packte sie die Angst vor dem gewaltigen Heer der Israeliten. Sie berieten sich mit den führenden Männern von Midian und sagten zu ihnen: "Bald werden diese Horden auch unsere Ländereien abfressen, wie das Vieh die Weiden abgrast."

3

4

5 Balak sandte Boten nach Petor, einer Stadt am Euphrat im Land des Volkes Amaw{Oder: einer Stadt am Euphrat in seinem Heimatland.} . Von dort sollten sie Bileam, den Sohn Beors, zu Hilfe holen. Balak ließ ihm ausrichten: "Ein Volk ist aus Ägypten gekommen und hat sich in unserer Gegend breitgemacht. Sein Heer steht an unserer Grenze und bedroht uns.

6 Wir sind ihm völlig unterlegen. Deshalb brauchen wir deine Hilfe. Komm doch und verfluche dieses Volk! Denn wir wissen: Wenn du jemanden segnest, dann gelingt ihm alles, und wenn du jemanden verfluchst, dann ist er verloren. Mit deiner Hilfe können wir sie vielleicht besiegen und aus dem Land vertreiben."

7 Die führenden Männer der Moabiter und Midianiter zogen also zu Bileam, und sie brachten seinen Lohn gleich mit. Als sie ihm Balaks Botschaft ausgerichtet hatten,

8 antwortete Bileam: "Bleibt heute nacht hier. Morgen werde ich euch mitteilen, was der Herr mir sagt." Da blieben die Fürsten aus Moab bis zum nächsten Tag in Petor.

9 In der Nacht erschien Gott Bileam und fragte: "Was sind das für Männer bei dir?"

10 Bileam erwiderte: "Sie kommen vom moabitischen König Balak, dem Sohn Zippors.

11 Ein Volk aus Ägypten ist bei ihnen eingefallen und hat das ganze Land besetzt. Nun soll ich hingehen und diese Leute verfluchen. Balak hofft, daß er sie dann besiegen und vertreiben kann."

12 Gott befahl Bileam: "Geh nicht mit! Verfluche dieses Volk nicht, denn ich habe es gesegnet!"

13 Am Morgen stand Bileam auf und sagte zu den Abgesandten Balaks: "Ihr müßt allein in euer Land zurückkehren. Der Herr erlaubt mir nicht, mit euch zu gehen."

14 So brachen die führenden Männer der Moabiter ohne ihn auf und trafen unverrichteter Dinge wieder bei Balak ein. Sie erklärten ihm: "Bileam wollte nicht mitkommen."

15 Da sandte Balak wieder Boten nach Petor, diesmal noch mehr und noch bedeutendere Männer.

16 Sie reisten zu Bileam und sagten zu ihm: "Balak, der Sohn Zippors, bittet dich: Laß dich nicht abhalten, zu mir zu kommen.

17 Ich werde dich reich belohnen und alles tun, was du willst. Komm doch, und verfluche dieses Volk für mich!"

18 Bileam erwiderte: "Selbst wenn Balak mir seinen Palast voll Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der Herr, mein Gott, mir verbietet, ganz gleich, wie wichtig oder unwichtig es ist.

19 Doch bleibt auch ihr über Nacht hier. Ich will sehen, was der Herr mir sagt."

20 In der Nacht erschien Gott Bileam wieder und forderte ihn auf: "Geh mit den Männern, die dich holen wollen! Aber tu nur das, was ich dir sage."

21 Am Morgen stand Bileam auf, sattelte seine Eselin und zog mit den moabitischen Fürsten los.

22 Zwei Diener begleiteten ihn. Gott aber war zornig, daß Bileam mitging, und der Engel des Herrn stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten.

23 Die Eselin sah den Engel, der mit dem Schwert in der Hand mitten auf der Straße stand. Sie brach zur Seite aus und lief ins Feld. Bileam schlug sie, um sie wieder auf den Weg zurückzubringen.

24 Nun stellte sich der Engel des Herrn auf einen engen Weg, der zwischen Weinbergen hindurchführte. Die Straße war hier von Mauern eingefaßt.

25 Wieder sah die Eselin den Engel und drängte sich ganz an die Seite, so daß Bileams Bein an die Mauer gedrückt wurde. Wieder schlug er sie.

26 Der Engel des Herrn ging nochmals ein Stück weiter und versperrte Bileam nun an einer anderen Stelle den Weg, die so eng war, daß man weder rechts noch links vorbeikommen konnte.

27 Als die Eselin den Engel sah, legte sie sich auf den Boden. Bileam wurde wütend und schlug sie mit seinem Stock.

28 Da ließ der Herr das Tier sprechen. Es sagte zu Bileam: "Was habe ich dir getan? Warum hast du mich jetzt schon zum dritten Mal geschlagen?"

29 Bileam schrie: "Weil du mich zum Narren hältst! Hätte ich nur ein Schwert zur Hand, ich würde dich töten!"

30 Das Tier erwiderte: "Bin ich nicht deine Eselin, auf der du schon immer geritten bist? Habe ich jemals so etwas getan wie heute?" Bileam sagte: "Nein."

31 Da öffnete der Herr ihm die Augen, und er sah den Engel mit dem Schwert in der Hand auf dem Weg stehen. Bileam verneigte sich vor ihm bis zum Boden.

32 Der Engel des Herrn sprach: "Warum hast du deine Eselin dreimal geschlagen? Ich war es, der dich aufgehalten hat, weil dein Weg sonst ins Verderben führt.

33 Deine Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich dich mit dem Schwert getötet und sie am Leben gelassen."

34 Da sagte Bileam zum Engel des Herrn: "Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich wußte nicht, daß du mir den Weg versperrt hast. Wenn du gegen diese Reise nach Moab bist, kehre ich sofort um."

35 Doch der Engel des Herrn erwiderte: "Geh mit den Männern! Aber sag nur das, was ich dir auftrage!" So zog Bileam mit den Abgesandten Balaks weiter.

36 Als Balak von Bileams Kommen erfuhr, ging er ihm bis zur Grenze Moabs entgegen und traf ihn in der Stadt Ar am Arnonfluß.

37 Balak machte Bileam Vorwürfe: "Warum bist du nicht sofort gekommen? Habe ich dir nicht gesagt, daß ich dich dringend brauche? Du meinst wohl, ich kann dich nicht angemessen belohnen?"

38 Bileam entgegnete: "Nun bin ich ja hier. Aber ich kann nicht einfach sagen, was ich will, sondern nur, was Gott mir eingibt."

39 Danach zogen Balak und Bileam nach Kirjat-Huzot.

40 Dort opferte der König Rinder, Schafe und Ziegen, und mit einem Teil des Fleisches ließ er Bileam und die führenden Männer der Moabiter bewirten.

41 Am nächsten Morgen führte Balak Bileam auf die Baal-Höhe. Von hier aus konnte man den Rand des israelitischen Lagers sehen.

23

1 Bileam forderte Balak auf: "Bau mir sieben Altäre, und bring mir sieben Stiere und sieben Schafböcke!"

2 Balak tat, was Bileam verlangte. Gemeinsam brachten sie auf jedem Altar einen Stier und einen Schafbock als Brandopfer dar.

3 Dann sagte Bileam zu Balak: "Bleib du hier bei deinen Opfern! Ich will gehen und sehen, ob der Herr zu mir kommt. Wenn er mir etwas zeigt, werde ich es dir berichten."Bileam stieg auf eine kahle Anhöhe,

4 und dort begegnete ihm Gott. Bileam sagte: "Ich habe sieben Altäre für dich aufgebaut und auf jedem einen Stier und einen Schafbock geopfert."

5 Da ließ Gott ihn wissen, was er reden sollte, und forderte ihn auf: "Nun geh wieder zu Balak und richte ihm meine Botschaft aus."

6 Bileam kehrte zu Balak zurück, der neben dem Brandopfer wartete. Bei ihm standen die führenden Männer der Moabiter.

7 Bileam fing an zu reden: "Aus dem Land der Aramäer hat Balak mich geholt, aus den Bergen im Osten hat mich der König Moabs gerufen: Komm und verfluche für mich das Volk Israel, ring Unheil über die Nachkommen Jakobs.

8 Aber wie kann ich jemanden verfluchen, en Gott nicht verflucht? Wie kann ich jemandem Unheil bringen, dem Gott nichts antun will?

9 Von diesem Berg aus kann ich Israel sehen, ich habe es genau im Blick: Dieses Volk ist wirklich etwas Besonderes, es unterscheidet sich von allen anderen Völkern.

10 Wer kann die unendliche Schar der Nachkommen Jakobs zählen? Nicht einmal ein Viertel von Israel läßt sich erfassen! Wenn ich nur eines Tages so in Frieden sterben könnte wie diese aufrichtigen Menschen, wenn mein Ende nur dem ihren gleichen würde!"

11 Da rief Balak: "Was tust du mir an? Ich habe dich geholt, damit du meine Feinde verfluchst. Und nun segnest du sie!"

12 Bileam erwiderte: "Muß ich nicht genau das sagen, was der Herr mir aufträgt?"

13 Balak forderte ihn auf: "Komm mit, wir gehen an einen anderen Ort. Von dort kannst du das Volk Israel auch sehen, aber nur den äußersten Rand des Lagers. Du sollst es von dort aus verfluchen."

14 Er brachte Bileam auf den Gipfel des Berges Pisga, wo die Wachposten standen. Wieder baute er sieben Altäre und opferte auf jedem einen Stier und einen Schafbock.

15 Bileam sagte zu Balak: "Warte hier bei den Altären, ich will ein Stück weggehen, um dem Herrn zu begegnen."

16 Wieder kam der Herr zu Bileam und ließ ihn wissen, was er sagen sollte. Dann schickte er ihn zu Balak zurück,

17 der mit den führenden Männern Moabs bei den Altären wartete. Balak fragte Bileam: "Was hat der Herr dir gesagt?"

18 Bileam antwortete:"Steh auf, Balak, Sohn Zippors, und hör zu; Achte auf meine Worte!

19 Gott ist kein Mensch, der lügt. Er ist nicht wie einer von uns, er seine Versprechen bald wieder bereut. Was er sagt, das tut er, und was er ankündigt, das führt er aus.

20 Darum habe ich den Auftrag zu segnen. Wenn Gott jemanden segnen will, kann ich es nicht verhindern.

21 Er entdeckt keine Schuld bei den Nachkommen Jakobs, er findet nichts Schlechtes an den Israeliten. Der Herr, ihr Gott, ist bei ihnen, sie feiern ihn als ihren König.

22 Er hat sie aus Ägypten hierhergeführt, Er macht sie stark wie einen wilden Stier.

23 Gegen die Nachkommen Jakobs hilft keine Verwünschung, ein Zauberspruch kann Israel etwas anhaben. Gott spricht mit diesem Volk, wann er es will, und zeigt ihm, was er vorhat.

24 Israel steht auf wie ein Löwe, es erhebt sich wie eine Löwin. Dieses Volk ruht nicht, bevor es seine Beute verzehrt und das Blut seiner Opfer getrunken hat."

25 Da rief Balak: "Jetzt ist es genug! Wenn du sie schon nicht verfluchst, dann hör wenigstens auf, sie zu segnen!"

26 Doch Bileam erwiderte: "Habe ich dir nicht erklärt, daß ich nur das weitergeben werde, was der Herr mir sagt?"

27 Balak antwortete: "Komm, ich bringe dich an einen anderen Ort. Vielleicht gefällt er Gott besser, und er läßt dich den Fluch endlich aussprechen."

28 Er nahm Bileam mit auf die Spitze des Berges Peor, von wo aus man die Jordanebene überblicken konnte.

29 Auch hier forderte Bileam den König auf, sieben Altäre zu bauen und ebenso viele Stiere und Schafböcke bereitzustellen.

30 Balak gehorchte und opferte die Tiere.

24

1 Bileam wußte nun, daß der Herr Israel segnen wollte. Deshalb versuchte er nicht, ihn durch Zauberei zu befragen, wie er es vorher getan hatte. Er wandte sich der Steppe zu

2 und richtete seinen Blick auf die Israeliten, die dort nach Stämmen geordnet lagerten. Der Geist Gottes kam über ihn, und er begann seine Rede:

3

4 der Gottes Worte hört. Der Allmächtige gibt ihm Visionen, und er fällt zu Boden und sieht verborgene Dinge.

5 Wie schön sind eure Zelte, ihr Nachkommen Jakobs! Wie prächtig sind eure Wohnungen, ihr Israeliten!

6 Wie weite Täler liegen sie da, wie Gärten am Fluß, sie stehen wie Aloebäume, die der Herr gepflanzt hat, und wie Zedern am Bach.

7 Eure Brunnen werden stets voll Wasser sein, Eure Saat wird auf fruchtbaren Feldern gedeihen. Euer König wird mächtiger sein als Agag, er herrscht über ein gewaltiges Reich.

8 Gott hat euch aus Ägypten hierhergeführt, er macht euch stark wie einen wilden Stier. Ihr verschlingt die Völker, die sich euch entgegenstellen; Ihr zerbrecht ihnen die Knochen und tötet sie mit euren Pfeilen.

9 Israel liegt da wie ein Löwe, es ruht wie eine Löwin. Wer wagt es, sie zu reizen? Wer euch segnet, wird selbst gesegnet, und wer euch verflucht, wird selbst verflucht."

10 Nun wurde Balak wütend auf Bileam. Er ballte die Fäuste und schrie: "Ich habe dich hierhergeholt, damit du meine Feinde verfluchst! Und was tust du? Du segnest sie, und das gleich dreimal!

11 Verschwinde, mach, daß du nach Hause kommst! Ich hatte versprochen, dich reich zu belohnen. Doch daraus wird nichts. Der Herr hat es nicht gewollt."

12 Bileam erwiderte: "Du weißt, daß ich schon zu deinen Boten gesagt habe:

13 'Selbst wenn Balak mir seinen eigenen Palast voller Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der Herr mir verbietet. Ich kann nicht eigenmächtig einen Segen oder einen Fluch aussprechen, sondern nur das sagen, was der Herr mir aufträgt.

14 So kehre ich jetzt wieder in meine Heimat zurück. Aber vorher will ich dir noch zeigen, was Israel schließlich mit deinem Volk machen wird. Komm und hör zu!"

15 Dann begann Bileam noch einmal:"Dies sagt Bileam, der Sohn Beors, dies sagt der, dem Gott die Augen öffnet,

16 der Gottes Worte hört und den Höchsten kennt. er Allmächtige gibt ihm Visionen, und er fällt zu Boden und sieht verborgene Dinge:

17 Ich sehe jemanden in weiter Ferne. Noch ist er nicht da, aber ich kann ihn schon erkennen. in Stern steigt auf von den Nachkommen Jakobs, in Zepter erhebt sich in Israel. Es zerschmettert Moab den Schädelund zerschlägt sein wildes Kriegsvolk.

18 Es unterwirft seine edomitischen Feindeund nimmt ihr Land Seïr in Besitz, ja, Israel vollbringt Gewaltiges!

19 Ein Herrscher steht auf unter den Nachkommen Jakobs und vertreibt den Rest der Edomiter aus ihren Städten."

20 Dann sah Bileam die Amalekiter vor sich und sagte:"Als erstes Volk trat Amalek den Israeliten entgegen, m Ende jedoch wird es für immer untergehen."

21 Nun sah Bileam die Keniter. Über sie sagte er:"Eure Städte sind sicher wie ein Adlernest hoch oben in den Felsen.

22 Und doch werdet ihr vernichtet werden, wenn die Assyrer euch gefangen fortschleppen.

23 Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das alles tut?

24 Kriegsschiffe kommen vom Mittelmeer, sie unterwerfen die Assyrer und die Nachkommen Ebers und werden dann selbst vernichtet."

25 Nach diesen Worten brach Bileam in seine Heimat auf, und auch Balak ging davon.

25

1 Als die Israeliten in Schittim lagerten, ließen sie sich mit moabitischen Frauen ein.

2 Sie wurden von ihnen zu Opferfesten eingeladen, aßen dort das Fleisch der Opfertiere und beteten Baal-Peor an, den Gott der Moabiter. Ganz Israel verehrte ihn und warf sich vor ihm nieder. Da wurde der Herr zornig auf sein Volk.

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4 Er sprach zu Mose: "Nimm die führenden Männer des Volkes gefangen, und häng sie am hellichten Tag auf! Sonst wird mein glühender Zorn das ganze Volk treffen."

5 Mose befahl den Richtern Israels: "Tötet jeden von euren Leuten, der Baal-Peor als seinen Gott verehrt hat!"

6 Das Volk hatte sich inzwischen bei Mose vor dem heiligen Zelt versammelt. Alle weinten und klagten. Da kam ein Israelit mit einer midianitischen Frau ins Lager. Vor aller Augen brachte er sie zu den Zelten seiner Sippe.

7 Als Pinhas, der Sohn Eleasars und Enkel des Priesters Aaron, das sah, stand er auf, verließ die versammelte Menge und nahm sich eine Lanze.

8 Er folgte den beiden in den hinteren Teil des Zeltes, in dem sie verschwunden waren; dort stieß er ihnen die Lanze durch den Unterleib. Da griff die Seuche nicht mehr weiter um sich, die unter den Israeliten ausgebrochen war.

9 24 000 Menschen waren bereits tot.

10 Der Herr sprach zu Mose:

11 "Pinhas, der Sohn Eleasars und Enkel des Priesters Aaron, hat die Israeliten vor meiner Strafe gerettet. Er hat sich mit aller Kraft für mich eingesetzt und so verhindert, daß ich die Israeliten in meinem Zorn vernichte.

12 Darum richte ihm aus: Ich will einen besonderen Bund mit ihm schließen:

13 Er und seine Nachkommen sollen für immer meine Priester sein. Das verspreche ich ihm, weil er sich für mich eingesetzt und das Volk Israel mit mir versöhnt hat."

14 Der Israelit, der zusammen mit der Midianiterin getötet worden war, hieß Simri. Er war ein Sohn Salus und das Oberhaupt einer Sippe vom Stamm Simeon.

15 Die Frau hieß Kosbi und war eine Tochter von Zur, dem Oberhaupt einer midianitischen Sippe.

16 Der Herr befahl Mose:

17 "Greift die Midianiter an und vernichtet sie!

18 Sie haben euch heimtückisch in die Falle gelockt mit ihrem Götzen Peor und ihrer Fürstentochter Kosbi, die getötet wurde, als ich euch wegen Peor ausrotten wollte."

19 Als die Seuche vorüber war,

26

1 sprach der Herr zu Mose und zum Priester Eleasar, dem Sohn Aarons:

2 "Zählt das ganze Volk Israel, alle wehrfähigen Männer ab zwanzig Jahren, und schreibt sie nach Sippen geordnet auf."

3 Mose und Eleasar berichteten den Israeliten, was der Herr ihnen befohlen hatte. In der moabitischen Steppe östlich des Jordan, gegenüber von Jericho, zählten sie alle wehrfähigen Männer ab zwanzig Jahren. Dies sind die Nachkommen der Israeliten, die einst aus Ägypten fortgezogen waren:

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5 Der Stamm Ruben umfaßte 43 730 Männer und bestand aus den Sippen der Henochiter, Palluiter, Hezroniter und Karmiter. Sie waren die Nachkommen von Rubens Söhnen Henoch, Pallu, Hezron und Karmi. Ruben war der älteste Sohn Israels gewesen.

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8 Rubens Sohn Pallu war der Vater von Eliab gewesen,

9 dessen Söhne Nemuël, Datan und Abiram hießen. Datan und Abiram waren die Männer, die vom Volk zu Anführern ernannt worden waren und einen Aufruhr gegen Mose und Aaron angezettelt hatten. Als sie sich gemeinsam mit Korachs Leuten gegen den Herrn auflehnten,

10 öffnete sich die Erde und verschlang sie zusammen mit Korach. Die 250 Männer, die den Aufstand unterstützt hatten, verbrannten. Sie alle wurden für Israel zu einem abschreckenden Beispiel.

11 Die Söhne Korachs jedoch überlebten.

12 Der Stamm Simeon zählte 22 200 Männer und teilte sich in die Sippen der Jemuëliter, Jaminiter, Jachiniter, Serachiter und Schauliter. Sie waren die Nachkommen von Simeons Söhnen Jemuël, Jamin, Jachin, Serach und Schaul.

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15 Der Stamm Gad hatte 40 500 Männer und bestand aus den Sippen der Zifjoniter, Haggiter, Schuniter, Osniter, Eriter, Aroditer und Areliter. Sie waren die Nachkommen von Gads Söhnen Zifjon, Haggi, Schuni, Osni, Eri, Arod und Areli.

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19 Zum Stamm Juda gehörten 76 500 Männer. Er setzte sich aus den Sippen der Schelaniter, Pereziter und Serachiter zusammen. Sie stammten von Judas Söhnen Schela, Perez und Serach ab. Juda hatte noch zwei andere Söhne gehabt, Er und Onan. Sie waren noch in Kanaan gestorben. Perez hatte zwei Söhne gehabt, Hezron und Hamul, die Vorfahren der Hezroniter und Hamuliter.

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23 Der Stamm Issaschar zählte 64 300 Mann. Er bestand aus den Sippen der Tolaiter, Puwaniter, Jaschubiter und Schimroniter, den Nachkommen von Issaschars Söhnen Tola, Puwa, Jaschub und Schimron.

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26 Der Stamm Sebulon umfaßte 60 500 Männer und setzte sich aus den Sippen der Serediter, Eloniter und Jachleeliter zusammen. Sie waren die Nachkommen von Sebulons Söhnen Sered, Elon und Jachleel.

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28 Josef hatte zwei Söhne gehabt: Manasse und Ephraim. Ihre Nachkommen bildeten zwei Stämme:

29 Der Stamm Manasse zählte 52 700 Mann und bestand aus den Sippen der Machiriter, Gileaditer, Iëseriter, Helekiter, Asriëliter, Sichemiter, Schemidaiter und Heferiter. Machir war der Sohn Manasses und Vater Gileads gewesen. Gileads Söhne hießen Iëser, Helek, Asriël, Sichem, Schemida und Hefer. Hefer war der Vater von Zelofhad. Dieser hatte keinen Sohn, sondern fünf Töchter: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.

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35 Zum Stamm Ephraim gehörten 32 500 Männer. Er setzte sich aus den Sippen der Schutelachiter, Becheriter, Tahaniter und Eraniter zusammen. Schutelach, Becher und Tahan waren Söhne Ephraims gewesen, Eran war der Sohn von Schutelach.

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38 Der Stamm Benjamin zählte 45 600 Mann. Er bestand aus den Sippen der Belaiter, Aschbeliter, Ahiramiter, Schufamiter, Hufamiter, Arditer und Naamaniter. Bela, Aschbel, Ahiram, Schufam und Hufam waren Söhne Benjamins gewesen, Ard und Naaman Söhne Belas.

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42 Der Stamm Dan hatte 64 400 Mann. Sie stammten alle von Dans Sohn Schuham ab und bildeten die Sippe der Schuhamiter.

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44 Der Stamm Asser besaß 53 400 Männer und setzte sich aus den Sippen der Jimniter, Jischwiter, Beriiter, Heberiter und Malkiëliter zusammen. Jimna, Jischwi und Beria waren Söhne Assers gewesen. Er hatte auch eine Tochter namens Serach gehabt. Beria war der Vater von Heber und Malkiël.

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48 Zum Stamm Naftali gehörten 45 400 Mann. Er bestand aus den Sippen der Jachzeeliter, Guniter, Jezeriter und Schillemiter. Sie waren die Nachkommen von Naftalis Söhnen Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem.

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51 Die Gesamtzahl der israelitischen Männer betrug 601 730.

52 Der Herr sprach zu Mose:

53 "Diese Zahlen sollst du zugrunde legen, wenn du das Land unter den Israeliten aufteilst.

54 Gib den großen Stämmen mehr Grundbesitz als den kleinen! Jeder Stamm soll soviel Land erhalten, wie es seiner Größe entspricht.

55 In welchem Gebiet ein Stamm Land erhält, soll das Los entscheiden. Aber die Ausdehnung des Gebiets soll sich nach der Größe des Stammes richten."

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57 Der Stamm Levi bestand aus den Sippen der Gerschoniter, Kehatiter und Merariter - sie waren die Nachkommen Gerschons, Kehats und Meraris -

58 und aus den Sippen der Libniter, Hebroniter, Machliter, Muschiter und Korachiter. Kehat war der Vater von Amram gewesen.

59 Dieser heiratete Jochebed, eine Levitin, die in Ägypten geboren worden war. Sie brachte drei Kinder zur Welt: Aaron, Mose und deren Schwester Mirjam.

60 Aarons Söhne hießen Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.

61 Nadab und Abihu mußten sterben, weil sie dem Herrn ein unerlaubtes Räucheropfer dargebracht hatten.

62 Die Zahl aller männlichen Leviten, die mindestens einen Monat alt waren, betrug 23 000. Sie wurden unabhängig von den anderen Israeliten gezählt, weil sie kein eigenes Stammesgebiet erhalten sollten.

63 Mose und der Priester Eleasar zählten die Israeliten in der moabitischen Ebene östlich des Jordan gegenüber von Jericho.

64 Dabei stellte sich heraus, daß niemand mehr lebte, der bei der ersten Volkszählung aufgeschrieben worden war. Alle Männer, die Mose und der Priester Aaron damals in der Wüste Sinai gemustert hatten,

65 waren inzwischen gestorben, wie der Herr es ihnen angekündigt hatte. Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns, lebten noch.

27

1 Als sich das Volk beim heiligen Zelt versammelte, kamen auch die Töchter Zelofhads. Sie gehörten zur Sippe Machir vom Stamm Manasse und hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza. Ihr Vater war ein Sohn Hefers und Enkel Gileads gewesen. Die Frauen gingen zu Mose, zum Priester Eleasar und zu den Stammesoberhäuptern und sagten:

2

3 "Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Er war nicht an dem Aufstand beteiligt, den Korach mit seinen Leuten gegen den Herrn angezettelt hat, und er war nicht schlechter als jeder andere. Nun hat unser Vater aber keine Söhne gehabt.

4 Soll unsere Familie deshalb kein Land erhalten und der Name unseres Vaters in Vergessenheit geraten? Wir möchten auch Land bekommen, so wie die Männer aus unserer Sippe."

5 Da sagte Mose dem Herrn, was die Frauen wollten,

6 und der Herr antwortete ihm:

7 "Die Töchter Zelofhads haben recht. Sie sollen auf jeden Fall Grundbesitz erhalten, genauso wie die Männer aus ihrer Sippe. Ein Stück Land soll auf den Namen ihres Vaters eingetragen werden und ihnen als seinen Erben gehören.

8 Sag den Israeliten: Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hinterläßt, soll seine Tochter das Erbe bekommen.

9 Hat er überhaupt keine Nachkommen, geht sein Eigentum auf seine Brüder über.

10 Sind auch keine Brüder da, so sollen die Brüder seines Vaters ihn beerben.

11 Hat der Vater keine Brüder, soll der nächste leibliche Verwandte aus der Sippe das Erbe erhalten." Diese Vorschrift, die der Herr den Israeliten durch Mose mitgeteilt hatte, war von nun an geltendes Recht.

12 Der Herr sprach zu Mose: "Steig auf den Berg Abarim, und sieh dir von dort aus das Land an, das ich den Israeliten geben will!

13 Du wirst nicht mit hineingehen, sondern vorher sterben wie dein Bruder Aaron,

14 weil ihr in der Wüste Zin eigenmächtig und gegen meine Anordnung gehandelt habt. Als sich die Israeliten dort über ihre Lage beschwerten, habt ihr so getan, als könntet ihr ihnen Wasser geben; mich, den heiligen Gott, habt ihr nicht geehrt." Das war an der Meribaquelle bei Kadesch in der Wüste Zin geschehen.

15 Mose antwortete dem Herrn:

16 "Herr, alles Leben ist in deiner Hand. Beruf doch einen Mann,

17 der die Israeliten anführt, einen, der ihnen vorangeht und das Zeichen zum Aufbruch und zum Halt gibt. Laß nicht zu, daß sie wie Schafe ohne Hirten sind!"

18 Der Herr erwiderte: "Hol Josua, den Sohn Nuns, denn mein Geist ist in ihm. Laß ihn vor den Priester Eleasar und vor das ganze Volk treten! Leg deine Hand auf ihn, und übertrag ihm seine Aufgabe vor aller Augen!

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20 Sag den Israeliten, sie sollen ihn genauso achten wie dich. Alle haben ihm zu gehorchen.

21 Er selbst muß sich nach dem heiligen Los richten. Er soll den Priester Eleasar bitten, meinen Willen damit zu erfragen. Das Los bestimmt, wann das Volk aufbricht und wann es haltmacht. Josua und alle Israeliten sollen ihm gehorchen."

22 Mose tat, was der Herr ihm befohlen hatte. Er rief Josua und ließ ihn vor den Priester Eleasar und das versammelte Volk treten.

23 Dann legte er die Hände auf ihn und übertrug ihm seine Aufgabe, wie der Herr es befohlen hatte.

28

1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Achtet darauf, daß ihr mir meine Opfer zur richtigen Zeit darbringt. Sie sind meine Speise und erfreuen mich. Sag das den Israeliten!

3 Für ein Opfer, das mir gefällt, gelten folgende Anweisungen: Jeden Tag sollt ihr zwei fehlerlose, einjährige Lämmer für mich, den Herrn, verbrennen,

4 eins am Morgen, das andere am Abend.

5 Bringt mit jedem Lamm ein Speiseopfer dar von eineinhalb Kilogramm Mehl, vermengt mit einem Liter bestem Olivenöl.

6 Dies ist das tägliche Brandopfer, wie ihr es mir zum ersten Mal am Berg Sinai dargebracht habt. Diese Gaben gefallen mir, dem Herrn. Gießt außerdem bei jedem Opfer morgens und abends ein Trankopfer von einem Liter Wein am Altar aus.

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9 An jedem Sabbat sollt ihr zwei weitere Lämmer opfern. Auch sie sollen ein Jahr alt und fehlerlos sein; sie werden mit den dazugehörigen Gaben von eineinhalb Kilogramm Mehl und zwei Litern Wein dargebracht.

10 Dieses Sabbatopfer kommt zum täglichen Opfer hinzu.

11 Am Anfang jedes Monats sollt ihr mir, dem Herrn, zwei junge Stiere, einen Schafbock und sieben fehlerlose, einjährige Lämmer darbringen.

12 Zu jedem Stier gehören als Speiseopfer vier Kilogramm Mehl, das mit Öl vermengt ist, zum Schafbock zweieinhalb

13 und zu den Lämmern je eineinhalb Kilogramm. Mit diesen Gaben erfreut ihr mich, den Herrn.

14 Als Trankopfer sollt ihr zu jedem Stier zwei Liter, zum Schafbock anderthalb und zu jedem Schaf einen Liter Wein am Altar ausgießen. Außerdem müßt ihr als Sündopfer einen Ziegenbock schlachten. Alle diese Gaben sollt ihr am Anfang jedes Monats zusätzlich zu den täglichen Opfern darbringen."

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16 "Am 14. Tag des 1. Monats sollt ihr für mich das Passahfest feiern.

17 Anschließend beginnt die Festwoche, in der ihr nur Brot essen dürft, das ohne Sauerteig zubereitet wurde.

18 Am ersten Tag sollt ihr nicht arbeiten, sondern euch versammeln und allein mir, dem Herrn, dienen.

19 Bringt mir zwei junge Stiere, einen Schafbock und sieben einjährige Lämmer als Brandopfer dar. Alle Tiere sollen fehlerlos sein.

20 Auch hier sollt ihr Speiseopfer dazugeben: zu jedem Stier vier Kilogramm Mehl, das mit Öl vermengt ist, zum Schafbock zweieinhalb Kilogramm

21 und zu den Lämmern je eineinhalb Kilogramm.

22 Opfert außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer, damit ich euch vergebe.

23 Ihr sollt alle diese Gaben an jedem Tag der Festwoche zusätzlich zu den täglichen Morgen- und Abendopfern darbringen. Mit diesen Gaben erfreut ihr mich, den Herrn; sie sind meine Speise.

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25 Auch am letzten Tag der Woche sollt ihr nicht arbeiten, sondern euch versammeln und allein mir dienen."

26 "Auch am Erntefest, wenn ihr mir, dem Herrn, eure ersten Früchte darbringt, sollt ihr nicht arbeiten, sondern mir gemeinsam dienen.

27 Opfert an diesem Tag zwei junge Stiere, einen Schafbock und sieben einjährige Lämmer als Brandopfer. Bringt dazu die gleichen Speise- und Trankopfer dar wie am Passahfest. Damit erfreut ihr mich, den Herrn.

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30 Außerdem müßt ihr einen Ziegenbock als Sündopfer schlachten.

31 Alle diese Gaben sollt ihr mir zusätzlich zum täglichen Opfer darbringen."

29

1 "Auch der 1. Tag des 7. Monats soll ein Feiertag sein, an dem ihr nicht arbeitet, sondern euch versammelt, um mir zu dienen. An diesem Tag sollt ihr die Hörner blasen

2 und zu meiner Ehre einen jungen Stier, einen Schafbock und sieben einjährige, fehlerlose Lämmer opfern.

3 Bringt zusätzlich zum Stier vier Kilogramm Mehl dar, das mit Öl vermengt ist, zum Schafbock zweieinhalb

4 und zu jedem Lamm eineinhalb Kilogramm.

5 Opfert einen Ziegenbock als Sündopfer, damit ich euch vergebe.

6 Vergeßt auch nicht das tägliche und das monatliche Brandopfer mit den dazugehörigen Gaben an Mehl und Wein. Denn diese Opfer gefallen mir.

7 Am 10. Tag des 7. Monats sollt ihr euch wieder versammeln, um mir zu dienen. Arbeitet an diesem Tag nicht, sondern fastet!

8 Erfreut mich mit den gleichen Gaben wie am 1. Tag des Monats. Ihr sollt jedoch nicht nur einen, sondern zwei Ziegenböcke als Sündopfer darbringen, damit ich euch vergebe."

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12 "Auch am 15. Tag des 7. Monats sollt ihr nicht arbeiten, sondern euch versammeln und mir dienen. Feiert mir zu Ehren eine Woche lang ein Fest!

13 Erfreut mich am ersten Tag mit einem Brandopfer von dreizehn jungen Stieren, zwei Schafböcken und vierzehn einjährigen Lämmern. Alle Tiere sollen fehlerlos sein

14 und mit den dazugehörigen Speise- und Trankopfern dargebracht werden.

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16 Außerdem müßt ihr wieder einen Ziegenbock als Sündopfer schlachten; und auch die täglichen Brandopfer mit den vorgeschriebenen Gaben an Mehl und Wein dürft ihr nicht vergessen.

17 Bringt an den anderen sechs Festtagen die gleichen Opfer dar. Verbrennt aber an jedem Tag einen Stier weniger, also am zweiten Tag zwölf, am dritten elf, am vierten zehn, am fünften neun, am sechsten acht und am siebten sieben Stiere. Vergeßt nicht die Sündopfer und die täglichen Opfer!

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35 Am achten Tag sollt ihr euch wieder zum Feiern versammeln und nicht arbeiten.

36 Verbrennt mir zu Ehren auf dem Altar einen jungen Stier, einen Schafbock und sieben einjährige, fehlerlose Lämmer

37 mit den vorgeschriebenen Gaben an Mehl und Wein.

38 Bringt außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer dar, und vergeßt nicht, jeden Tag ein Lamm am Morgen und eines am Abend zu opfern und die Speise- und Trankopfer dazuzugeben.

39 Diese Gaben sollt ihr mir, dem Herrn, an euren Festen darbringen, und zwar zusätzlich zu allen Brand-, Speise-, Trank- oder Dankopfern, die ihr mir freiwillig oder wegen eines Gelübdes gebt."

30

1 Alle diese Bestimmungen teilte Mose den Israeliten mit.

2 Danach gab Mose den Oberhäuptern der Stämme Israels erneut eine Weisung vom Herrn weiter:

3 "Wenn jemand dem Herrn etwas verspricht oder sich mit einem Eid verpflichtet, auf irgend etwas zu verzichten, darf er sein Wort nicht brechen. Er muß alles tun, was er gesagt hat.

4 Gibt eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern lebt, dem Herrn ein Versprechen

5 und ihr Vater läßt sie gewähren, so hat sie sich daran zu halten.

6 Erhebt aber ihr Vater am selben Tag, an dem er davon hört, Einwände gegen ihr Gelübde, wird es ungültig. Dann wird der Herr ihr verzeihen, daß sie es nicht einhält.

7 Wenn eine Frau sich vor ihrer Heirat durch ein Gelübde oder ein leichtfertiges Versprechen zu irgend etwas verpflichtet hat

8 und ihr Mann dazu schweigt, muß sie ihr Wort halten.

9 Erhebt er jedoch am selben Tag Einspruch, an dem er davon erfährt, ist sie nicht mehr an ihr Versprechen gebunden. Der Herr wird ihr vergeben, wenn sie in diesem Fall ihr Wort nicht hält.

10 Ist aber die Frau, die dem Herrn ein Versprechen gibt, verwitwet oder geschieden, so muß sie es erfüllen.

11 Legt eine verheiratete Frau ein Gelübde ab

12 und ihr Mann sagt nichts dagegen, muß sie tun, was sie versprochen hat.

13 Der Mann kann das Gelübde jedoch am selben Tag aufheben, an dem er davon hört. Der Herr wird der Frau verzeihen, daß sie es nicht einhält.

14 Der Mann hat das Recht, alles für ungültig zu erklären oder zu bestätigen, was seine Frau versprochen hat, ganz gleich, ob sie etwas tun oder auf etwas verzichten wollte.

15 Wenn er sich am Tag, an dem er davon erfährt, nicht dazu äußert, bestätigt er ihr Gelübde. Durch sein Schweigen wird es verbindlich.

16 Hebt er das Gelübde nach dem ersten Tag auf, trifft ihn allein die Schuld, wenn es gebrochen wird."

17 Diese Weisungen erhielt Mose vom Herrn. Sie regeln den Umgang mit Gelübden von verheirateten und unverheirateten Frauen und bestimmen, welchen Einfluß Väter und Ehemänner auf die Gelübde haben.

31

1 Der Herr sprach zu Mose: "Rächt euch an den Midianitern für das, was sie euch angetan haben!

2 Danach wirst du sterben."

3 Mose rief das Volk zusammen und sagte: "Rüstet eure Truppen zum Kampf! Wir greifen die Midianiter an! Jetzt bekommen sie vom Herrn, was sie verdienen.

4 Jeder Stamm soll tausend Soldaten bereitstellen."

5 Da wählten die israelitischen Stämme insgesamt 12 000 Männer aus.

6 Mose sandte sie unter der Führung von Pinhas los, dem Sohn des Priesters Eleasar. Er hatte Gegenstände aus dem Heiligtum und die Signaltrompeten bei sich.

7 Wie der Herr es befohlen hatte, kämpften die Israeliten gegen die Midianiter und töteten alle Männer,

8 darunter auch die fünf midianitischen Könige Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba. Außerdem brachten sie Bileam, den Sohn Beors, mit dem Schwert um.

9 Die Frauen und Kinder nahmen sie gefangen, dazu erbeuteten sie die Viehherden und den ganzen Besitz der Midianiter.

10 Sie verbrannten die Städte und Zeltdörfer

11 und brachten alle Menschen, Tiere und den erbeuteten Besitz

12 zum Lager Israels in der moabitischen Steppe am Jordan, gegenüber von Jericho. Mose, der Priester Eleasar und die führenden Männer des Volkes kamen ihnen aus dem Lager entgegen.

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14 Mose ärgerte sich über die Heerführer, die den Befehl über hundert oder tausend Mann hatten.

15 Er fragte sie: "Habt ihr etwa die Frauen am Leben gelassen?

16 Dabei sind sie es doch gewesen, die unser Volk mit ihrem Götzen Peor vom Herrn weggelockt haben! Sie waren es, die Bileams bösen Plan in die Tat umgesetzt haben! Sie sind schuld daran, daß der Herr unser Volk so hart gestraft hat!

17 Tötet sie! Tötet auch alle männlichen Kinder!

18 Laßt nur die Mädchen am Leben, die noch unberührt sind. Sie sollen euch gehören.

19 Jeder von euch, der einen Menschen getötet oder eine Leiche berührt hat, muß sieben Tage lang draußen vor dem Lager bleiben. Er soll sich am dritten und siebten Tag mit geweihtem Wasser von seiner Sünde reinigen. Das gilt sowohl für euch als auch für die Gefangenen.

20 Reinigt auch eure Kleidung und alles, was aus Fell, Ziegenhaut oder Holz ist!"

21 Dann erklärte der Priester Eleasar den heimgekehrten Männern noch einmal die Reinigungsvorschriften, die Mose vom Herrn empfangen hatte. Er sagte:

22 "Alles, was aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Zinn oder Blei ist

23 und deshalb nicht verbrennen kann, müßt ihr ins Feuer halten, damit es rein wird. Besprengt es danach mit Reinigungswasser. Alles andere, das im Feuer verbrennen würde, sollt ihr in Wasser tauchen.

24 Wascht am letzten Tag der Woche auch eure Kleidung. Dann seid ihr wieder rein und dürft ins Lager zurückkommen."

25 Der Herr sprach zu Mose:

26 "Zähl die Gefangenen und die Tiere, die ihr erbeutet habt. Der Priester Eleasar und die Stammesoberhäupter sollen dir dabei helfen.

27 Gib die Hälfte der Beute den Männern, die gekämpft haben, die andere Hälfte dem übrigen Volk.

28 Von beiden Hälften sollst du je einen Anteil für mich zurückbehalten. Ich möchte von dem, was die Soldaten erhalten, je einen von 500 Menschen und je ein Tier von 500 Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen bekommen.

29 Dieser Anteil an der Beute soll ein Opfer für mich sein und den Priestern gehören; übergib ihn Eleasar!

30 Von der anderen Hälfte, die das übrige Volk bekommt, soll je einer von 50 Menschen und je eins von 50 Tieren für mich zurückbehalten werden. Gib sie den Leviten, die den Dienst im heiligen Zelt verrichten."

31 Mose und der Priester Eleasar taten, was der Herr gesagt hatte.

32 Sie zählten insgesamt 675 000 Schafe und Ziegen, 72 000 Rinder und 61 000 Esel.

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35 Außerdem waren 32 000 Mädchen, die noch unberührt waren, gefangengenommen worden.

36 Die Soldaten erhielten von allem die Hälfte, also 337 500 Schafe oder Ziegen, 36 000 Rinder und 30 500 Esel; von den Mädchen bekamen sie 16 000. Dem Herrn überließen sie 675 Schafe und Ziegen, 72 Rinder, 61 Esel, dazu 32 Mädchen.

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41 Diesen Anteil gab Mose dem Priester Eleasar, wie der Herr es befohlen hatte.

42 Die andere Hälfte der Beute bekam das übrige Volk, das nicht gekämpft hatte. Mose gab je eins von 50 Mädchen und Tieren den Leviten, die den Dienst im Heiligtum verrichteten. So hatte es der Herr angeordnet.

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48 Die Heerführer, die den Befehl über hundert oder tausend Soldaten hatten, kamen zu Mose

49 und berichteten ihm: "Herr, wir haben unsere Leute durchgezählt und festgestellt, daß nicht ein einziger Mann fehlt.

50 Wir wollen dem Herrn dafür mit einem Opfer danken und ihm alles geben, was uns an Goldschmuck in die Hände gefallen ist: Armbänder, Armreife, Siegelringe, Ohrringe und Halsschmuck. Wir hoffen, daß der Herr uns dann unsere Schuld vergibt."

51 Mose und Eleasar nahmen das Gold entgegen. Es waren kunstvoll gearbeitete Schmuckstücke,

52 die insgesamt rund 200 Kilogramm wogen. Die Heerführer hatten sie selbst erbeutet.

53 Auch die anderen Soldaten hatten Gold aus dem Krieg mitgebracht, sie behielten es jedoch für sich.

54 Mose und Eleasar brachten das Gold, das die Heerführer opfern wollten, ins Heiligtum. Es sollte ein Zeichen dafür sein, daß der Herr sich an sein Volk erinnerte.

32

1 Die Stämme Ruben und Gad besaßen große Viehherden. Als sie das gute Weideland der Gebiete Jaser und Gilead östlich des Jordan sahen,

2 kamen sie zu Mose, zum Priester Eleasar und zu den führenden Männern des Volkes und sagten:

3 "Das Land, das wir mit der Hilfe des Herrn schon erobert haben, hat gute Weidegebiete: Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Elale, Sibma, Nebo und Beon. Wir können es gut gebrauchen, denn wir haben viel Vieh.

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5 Wenn ihr es erlaubt, würden wir dieses Land gern in Besitz nehmen und nicht mit über den Jordan ziehen."

6 Mose erwiderte: "Ihr wollt hierbleiben und eure Brüder allein kämpfen lassen?

7 Wenn ihr das tut, wird bald kein Israelit mehr in das Land wollen, das der Herr ihnen versprochen hat!

8 Ihr benehmt euch wie eure Väter: Als ich sie von Kadesch-Barnea losschickte, um das Land auszukundschaften,

9 drangen sie bis zum Eschkoltal vor und sahen sich alles an. Dann kamen sie zurück und hielten die Israeliten davon ab, das Land zu betreten, das der Herr ihnen geben wollte.

10 Darüber wurde der Herr zornig, und er schwor ihnen:

11 'Keiner von euch, die ich aus Ägypten befreit habe, wird dieses Land jemals betreten! Keiner, der jetzt zwanzig Jahre oder älter ist, wird das Land sehen, das ich euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe. Ich habe genug von eurer Untreue!

12 Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes aus der Sippe Kenas, und Josua, der Sohn Nuns, werden das Land in Besitz nehmen, denn sie haben mir die Treue gehalten.

13 Ja, der Herr war voller Zorn über die Israeliten. Er ließ sie vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren, bis alle tot waren, die sich ihm widersetzt hatten.

14 Und nun folgt ihr dem schlechten Vorbild eurer Väter! Ihr lehnt euch wie sie gegen den Herrn auf, ja, ihr fordert seinen Zorn noch mehr heraus!

15 Wenn ihr ihm den Rücken kehrt, wird er unser Volk so lange in der Wüste festhalten, bis alle tot sind. Und ihr seid schuld daran!"

16 Die Männer von Ruben und Gad wandten sich erneut an Mose und sagten: "Wir wollen doch nur Zäune für unsere Herden aufstellen und einige der zerstörten Orte wiederaufbauen, in denen wir unsere Familien zurücklassen können.

17 Das wird schnell gehen. Dann werden wir Männer uns zum Kampf rüsten. Wir werden an der Spitze des Heeres in den Krieg ziehen und die Israeliten in ihr Land bringen. Aber unsere Familien möchten wir in befestigten Städten zurücklassen, die vor den Bewohnern des Landes Schutz bieten.

18 Wir versprechen, daß wir nicht eher hierher zurückkehren, bis jeder Israelit seinen Grundbesitz erhalten hat.

19 Wir selbst aber wollen nicht wie die anderen Stämme westlich des Jordan Land bekommen, sondern hier im Osten unseren Anteil erhalten."

20 Mose antwortete: "Ich bin damit einverstanden, wenn ihr das tut, was ihr sagt. Rüstet euch zum Kampf, und stellt euch an die Spitze des Heeres!

21 Eure Soldaten sollen unter der Führung des Herrn den Jordan überqueren und nicht eher zurückkehren, bis der Herr seine Feinde vertrieben hat

22 und das Land für ihn erobert ist. Danach könnt ihr hierher zurückkommen, ohne daß ihr euch am Herrn oder am Volk Israel schuldig macht. Der Herr wird euch dann dieses Land hier zum Eigentum geben.

23 Wenn ihr aber euer Wort brecht, sündigt ihr gegen den Herrn, und er wird euch bestrafen. Darauf könnt ihr euch verlassen!

24 Baut nun einige Orte für eure Familien wieder auf, und errichtet Zäune für euer Kleinvieh! Aber haltet euch an euer Versprechen!"

25 Die Leute von Gad und Ruben antworteten Mose: "Wir gehorchen dir und werden tun, was du befiehlst.

26 Wir bringen unsere Kinder, unsere Frauen und all unser Vieh in den Städten von Gilead in Sicherheit.

27 Dann nehmen wir unsere Waffen und ziehen unter der Führung des Herrn in den Kampf, wie du es angeordnet hast."

28 Daraufhin wies Mose den Priester Eleasar, Josua und die Oberhäupter der Stämme Israels an:

29 "Wenn die Soldaten von Gad und Ruben euch unter der Führung des Herrn geholfen haben, das Land westlich des Jordan zu erobern, sollt ihr ihnen das Gebiet von Gilead zum Eigentum geben.

30 Wenn sie euch aber nicht im Kampf unterstützen, sollen sie zusammen mit euch im Land Kanaan wohnen."

31 Die Leute von Gad und Ruben versicherten: "Wir werden tun, was der Herr uns befohlen hat.

32 Wir werden uns bereitmachen und das Volk unter der Führung des Herrn ins Land Kanaan bringen. Nur möchten wir hier östlich des Jordan unsere Stammesgebiete bekommen."

33 Da erklärte Mose das ganze Land, in dem vorher der amoritische König Sihon und König Og von Baschan geherrscht hatten, zum Eigentum der Stämme Gad und Ruben und des halben Stammes Manasse. Alle Städte und Ländereien der beiden früheren Königreiche gehörten nun ihnen.

34 Die Männer vom Stamm Gad bauten einige der zerstörten Städte wieder auf: Dibon, Atarot, Aroër,

35 Atrot-Schofan, Jaser, Jogboha,

36 Bet-Nimra und Bet-Haram. Sie errichteten Häuser, zogen Mauern hoch und stellten Zäune für ihre Herden auf.

37 Die Männer vom Stamm Ruben taten das gleiche in den Städten Heschbon, Elale und Kirjatajim,

38 in Nebo und Baal-Meon, denen sie neue Namen gaben{Oder: und Baal-Meon, das (zur Vermeidung des Götzennamens Baal beim Vorlesen) anders zu nennen ist.} , und in Sibma. Manche Namen änderten sie, andere behielten sie bei.

39 Die Männer der Sippe Machir vom Stamm Manasse zogen nach Gilead, eroberten es und vertrieben die Amoriter, die dort lebten.

40 Mose erklärte das Land, das sie eingenommen hatten, zu ihrem Eigentum, und sie ließen sich dort nieder.

41 Jaïr, ein Mann aus dem Stamm Manasse, eroberte in diesem Gebiet einige Ortschaften und nannte sie "Dörfer Jaïrs".

42 Ein anderer Mann namens Nobach nahm Kenat und die umliegenden Orte ein. Auch er benannte die Stadt nach seinem Namen.

33

1 Mose hatte auf Anweisung des Herrn alle Lagerplätze der Israeliten aufgeschrieben, seit sie unter seiner und Aarons Führung von Ägypten aufgebrochen waren. An folgenden Orten hatten sie, nach Heeresverbänden geordnet, das Lager aufgeschlagen:

2

3 Am 15. Tag des 1. Monats, am Morgen nach der Passahfeier, zogen die Israeliten von Ramses los. Die Ägypter mußten zusehen, wie das Volk unter dem Schutz des Herrn das Land verließ.

4 Der Herr hatte die ägyptischen Götter als machtlose Götzen entlarvt und die ältesten Söhne der Ägypter umgebracht. Während man die Toten begrub,

5 zogen die Israeliten von Ramses nach Sukkot. Hier schlugen sie ihr erstes Lager auf.

6 Dann ging es weiter nach Etam am Rand der Wüste.

7 Dort bogen sie nach Pi-Hahirot bei Baal-Zefon ab und lagerten vor Migdol.

8 Von hier aus zogen sie mitten durchs Meer. Auf der anderen Seite führte ihr Weg drei Tagesreisen lang durch die Wüste Etam bis nach Mara, dem nächsten Lagerplatz.

9 Von dort ging es weiter nach Elim, einer Oase mit zwölf Quellen und siebzig Palmen. Nachdem sie hier gelagert hatten,

10 brachen sie zum Ufer des Roten Meers auf.

11 Danach kamen sie in die Wüste Sin.

12 Ihre nächsten Haltepunkte waren: Dofka,

13 Alusch,

14 Refidim, wo sie kein Trinkwasser hatten,

15 dann die Wüste Sinai,

16 Kibrot-Hattaawa,

17 Hazerot,

18 Ritma,

19 Rimmon-Perez,

20 Libna,

21 Rissa,

22 Kehelata,

23 der Berg Schefer,

24 Harada,

25 Makhelot,

26 Tahat,

27 Tarach,

28 Mitka,

29 Haschmona,

30 Moserot,

31 Bene-Jaakan,

32 Hor-Gidgad,

33 Jotbata,

34 Abrona,

35 Ezjon-Geber,

36 Kadesch in der Wüste Zin

37 und der Berg Hor an der Grenze des Landes Edom.

38 Der Herr befahl dem Priester Aaron, auf den Berg Hor zu steigen. Dort starb Aaron am 1. Tag des 5. Monats, vierzig Jahre nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten.

39 Er wurde 123 Jahre alt.

40 Um diese Zeit erfuhr der Kanaaniterkönig, der in Arad im Süden von Kanaan regierte, daß die Israeliten auf sein Land zukamen.

41 Vom Berg Hor zogen sie nach Zalmona weiter.

42 Ihre nächsten Lagerplätze waren Punon,

43 Obot,

44 Ije-Abarim im Gebiet von Moab,

45 Dibon-Gad,

46 Almon-Diblatajim

47 und das Gebirge Abarim nahe der Stadt Nebo.

48 Von hier aus stiegen sie ins Jordantal hinab und schlugen in der moabitischen Steppe gegenüber von Jericho ihr Lager auf.

49 Es erstreckte sich von Bet-Jeschimot bis nach Abel-Schittim.

50 Dort sprach der Herr zu Mose:

51 "Sag den Israeliten: Wenn ihr ins Land Kanaan eindringt,

52 sollt ihr alle Bewohner vertreiben. Zerstört ihre Götterfiguren aus Stein und Metall! Reißt die Altäre ab, die sie auf den Hügeln und Bergen gebaut haben!

53 Nehmt das ganze Land in Besitz, und laßt euch dort nieder! Ich schenke es euch für immer.

54 Teilt es durch das Los unter euch auf! Dabei sollt ihr den großen Stämmen mehr Land geben als den kleinen.

55 Wenn ihr aber nicht alle Bewohner des Landes vertreibt, werden euch die Zurückgebliebenen hart unterdrücken. Sie werden euch quälen wie Splitter im Auge und Dornen unter den Füßen.

56 Dann werde ich mit euch tun, was ich mit ihnen vorhatte."

34

1 Der Herr sprach zu Mose:

2 "Erkläre den Israeliten, wie die Grenzen des Landes Kanaan verlaufen sollen, das ich ihnen geben will.

3 Die Südgrenze beginnt am Toten Meer und führt zunächst am Gebiet Edoms entlang. Südlich des Passes von Akrabbim wendet sie sich nach Westen zur Wüste Zin. Hier verläuft sie südlich von Kadesch-Barnea nach Hazar-Addar und weiter nach Azmon.

4

5 Sie erreicht den ägyptischen Grenzfluß und folgt ihm bis zum Mittelmeer.

6 Die Mittelmeerküste bildet die Westgrenze.

7 Die Nordgrenze führt vom Meer zum Berg Hor,

8 kreuzt die Straße von Hamat und geht durch Zedad

9 und Sifron nach Hazar-Enan.

10 Hier beginnt die Ostgrenze. Sie verläuft über Schefam

11 nach Ribla, das im Osten von Ajin liegt. Dann führt sie an den Berghängen östlich vom See Genezareth entlang,

12 geht hinab zum Jordan und folgt ihm bis zum Toten Meer. Das ganze Land, das in diesen Grenzen liegt, soll euch gehören."

13 Mose sagte dies den Israeliten und fuhr fort: "Der Herr will, daß ihr dieses Land durch das Los unter den neuneinhalb Stämmen aufteilt, die noch keine Gebiete haben.

14 Denn die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse haben schon hier, östlich des Jordan gegenüber von Jericho, Land bekommen."

15

16 Dann sprach der Herr zu Mose:

17 "Folgende Männer sollen das Land verteilen:

18 dazu je ein führender Mann aus jedem Stamm,

19 nämlich Kaleb, der Sohn Jefunnes vom Stamm Juda,

20 Schemuël, der Sohn Ammihuds vom Stamm Simeon,

21 Elidad, der Sohn Kislons vom Stamm Benjamin,

22 Bukki, der Sohn Joglis vom Stamm Dan,

23 Hanniël, der Sohn Efods vom Stamm Manasse,

24 Kemuël, der Sohn Schiftans vom Stamm Ephraim,

25 Elizafan, der Sohn Parnachs vom Stamm Sebulon,

26 Paltiël, der Sohn Asans vom Stamm Issaschar,

27 Ahihud, der Sohn Schelomis vom Stamm Asser,

28 und Pedahel, der Sohn Ammihuds vom Stamm Naftali."

29 Diesen Männern gab der Herr den Auftrag, das Land Kanaan unter den Israeliten aufzuteilen.

35

1 Die Israeliten lagerten in der moabitischen Steppe östlich des Jordan gegenüber von Jericho. Dort ließ der Herr ihnen durch Mose sagen:

2 "Gebt den Leviten in euren Stammesgebieten Städte, in denen sie wohnen können! Überlaßt ihnen mit den Städten auch Weideland für ihre Viehherden!

3

4 Die Weidefläche soll sich auf jeder Seite der Stadt fünfhundert Meter weit ins Land erstrecken,

5 so daß jede ihrer vier Seiten mindestens einen Kilometer lang ist.

6 Gebt den Leviten 48 Städte! Sechs davon sollen als Zufluchtsorte für Menschen dienen, die ohne Absicht jemanden getötet haben.

7

8 Achtet darauf, daß es bei der Auswahl der Städte gerecht zugeht. Die Stämme mit großen Gebieten sollen mehr Städte abtreten als die Stämme mit weniger Land."

9 Weiter sprach der Herr zu Mose:

10 "Sag den Israeliten: Wenn ihr den Jordan überquert und ins Land Kanaan kommt,

11 sollt ihr Zufluchtsstädte bestimmen, in die jeder von euch fliehen kann, der ohne Absicht einen Menschen getötet hat.

12 Dort ist er vor der Blutrache sicher, bis ihr den Fall vor Gericht untersucht habt.

13 Wählt dazu sechs Städte aus,

14 drei hier im Osten und drei drüben im Land Kanaan.

15 Sie bieten jedem von euch Schutz, auch den Ausländern, die bei euch zu Gast sind oder ständig bei euch leben. Jeder, der unabsichtlich einen Menschen getötet hat, soll dorthin fliehen.

16 Wer einen anderen aber vorsätzlich mit einem Gegenstand aus Metall, Stein oder Holz erschlägt, ist ein Mörder und muß sterben.

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19 Der nächste Verwandte des Ermordeten soll ihn töten, sobald er ihn findet.

20 Denn wer aus Haß und Feindschaft einen Menschen absichtlich erschlägt oder mit einem Wurfgeschoß oder mit der Faust tödlich verletzt, muß auf jeden Fall mit dem Tod bestraft werden.

21

22 Anders ist es, wenn jemand nicht aus Feindschaft, sondern zufällig und unabsichtlich einen Menschen tötet, indem er ihn zu Boden stößt, mit einem Wurfgeschoß trifft

23 oder einen Stein auf ihn fallen läßt.

24 In diesem Fall sollt ihr vor Gericht darüber urteilen, ob der Bluträcher ihn töten darf. Haltet euch dabei an dieses Gesetz!

25 Ist der Angeklagte unschuldig, dann sollt ihr ihn vor der Rache schützen und in die Zufluchtsstadt zurückbringen, in die er geflohen war. Dort muß er bleiben, bis der Hohepriester stirbt, der gerade im Amt ist.

26 Wenn der Totschläger aber die Stadt verläßt, in die er geflohen ist, verliert er seinen Schutz.

27 Trifft der Bluträcher ihn außerhalb der Stadt an, darf er ihn töten, ohne sich schuldig zu machen.

28 Denn der Totschläger soll bis zum Tod des Hohenpriesters an seinem Zufluchtsort bleiben. Erst danach kann er nach Hause zurückkehren.

29 Dieses Gesetz gilt für euch und eure Nachkommen überall, wo ihr lebt.

30 Ein Mörder muß zum Tod verurteilt werden, wenn mindestens zwei Zeugen gegen ihn aussagen. Eine einzelne Zeugenaussage reicht dazu nicht aus.

31 Ein Mörder kann sich nicht freikaufen. Ihr dürft kein Geld von ihm annehmen, sondern müßt ihn auf jeden Fall töten.

32 Nehmt auch kein Geld von einem Totschläger an! Er darf sich nicht das Recht erkaufen, seine Zufluchtsstadt zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, bevor der Hohepriester gestorben ist.

33 Ihr sollt das Land, in dem ihr lebt, nicht entweihen. Entweiht wird es, wenn jemand darin einen Menschen tötet. Es kann nur dadurch wieder rein werden, daß der Mörder selbst sein Leben läßt.

34 Euer Land soll rein sein, denn ich, der Herr, wohne mitten unter euch Israeliten!"

36

1 Die führenden Männer der Sippe Gilead kamen zu Mose und zu den Oberhäuptern der Stämme Israels. Die Sippe Gilead stammte von Machir ab, einem Nachkommen von Josefs Sohn Manasse.

2 Sie sagten zu Mose: "Der Herr hat dir befohlen, das Land durch das Los unter uns Israeliten zu verteilen. Er hat außerdem angeordnet, daß die Töchter unseres Verwandten Zelofhad den Grundbesitz ihres Vaters erben sollen.

3 Was ist nun, wenn sie Männer aus anderen Stämmen heiraten? Dann wird ihr Land Eigentum der Stämme, in die sie einheiraten. Uns aber geht es verloren, und unser Stammesgebiet wird kleiner.

4 Und selbst wenn wir das Land zurückkaufen könnten, würde es beim nächsten Erlaßjahr wieder dem anderen Stamm gegeben, in den die Frauen eingeheiratet haben. So würden wir es endgültig verlieren."

5 Mose fragte den Herrn und sprach dann mit den Israeliten: "Die Männer von Gilead haben recht.

6 Deshalb läßt der Herr euch sagen: Die Töchter Zelofhads dürfen heiraten, wen sie möchten; nur sollen es Männer aus ihrem eigenen Stamm sein,

7 damit nicht Landbesitz von ihrem Stamm an einen anderen übergeht. Jeder Stamm soll sein Gebiet vollständig behalten.

8 Wenn eine Frau Land erbt, soll sie einen Mann aus ihrem eigenen Stamm heiraten, damit ihr Grundstück im Stammesbesitz bleibt.

9 Grundstücke dürfen nicht das Eigentum eines anderen Stammes werden."

10 Die Töchter Zelofhads, Machla, Tirza, Hogla, Milka und Noa, taten, was der Herr zu Mose gesagt hatte. Sie heirateten ihre Vettern,

11

12 die ebenfalls zum Stamm Manasse gehörten. So blieb ihr Grundbesitz beim Stamm ihres Vaters.

13 Diese Gesetze und Vorschriften gab der Herr den Israeliten durch Mose, als sie in der moabitischen Steppe, östlich des Jordan gegenüber von Jericho, lagerten.