1 Im 2. Regierungsjahr des Königs Darius, im 8. Monat, sprach der Herr zum Propheten Sacharja, einem Sohn Berechjas und Enkel Iddos:
2 "Sag den Einwohnern von Jerusalem: Schon über eure Vorfahren war ich voller Zorn. Jetzt fordere ich, der Herr, der allmächtige Gott, euch auf: Kehrt um, kommt zu mir zurück! Dann wende auch ich mich euch wieder zu.
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4 Seid nicht wie eure Vorfahren, die nicht auf mich hören wollten, als ich ihnen durch die Propheten verkündete: 'Kehrt um von eurem falschen Weg; hört endlich auf, Böses zu tun!
5 Nun leben eure Vorfahren längst nicht mehr, und auch die Propheten sind gestorben.
6 Doch eure Vorfahren haben die Voraussagen der Propheten in Erfüllung gehen sehen. Da kehrten sie von ihrem falschen Weg um und gaben zu: 'Der Herr, der allmächtige Gott, hat uns für unsere Taten bestraft, genau wie er es angedroht hatte. "
7 Im 2. Regierungsjahr des Königs Darius, am 24. Tag des 11. Monats, des Monats Schebat, empfing der Prophet Sacharja, der Sohn Berechjas und Enkel Iddos, eine Botschaft von Gott.
8 In jener Nacht hatte ich eine Vision: Ich sah einen Mann auf einem rotbraunen Pferd reiten. Er hielt bei den Myrtensträuchern im Tal. Hinter ihm sah ich noch andere Reiter auf rotbraunen, fuchsroten und weißen Pferden.
9 "Wer sind diese Reiter?" fragte ich den Engel, der mir dies alles zeigte. Er antwortete: "Das sollst du gleich erfahren."
10 Da sagte der Mann bei den Myrtensträuchern: "Diese Reiter hat Gott ausgesandt, um durch alle Länder der Welt zu ziehen."
11 Nun wandten sich die Reiter an den Engel des Herrn, der bei den Myrtensträuchern stand, und berichteten: "Wir haben die ganze Erde durchstreift. Nichts rührt sich, alle Völker verhalten sich ruhig."
12 Da rief der Engel des Herrn: "Herr, allmächtiger Gott! Wie lange soll das noch so weitergehen? Wann endlich hast du Erbarmen mit den Menschen in Jerusalem und in den anderen Städten Judas? Schon siebzig Jahre lang lastet dein Zorn auf ihnen!"
13 Der Herr antwortete dem Engel, mit dem ich geredet hatte. Er tröstete ihn und machte ihm Mut.
14 Dann wandte sich der Engel wieder an mich und befahl: "Verkünde den Menschen: So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Ich setze mich wieder mit ganzer Kraft für Jerusalem und für den Berg Zion ein.
15 Doch die Völker, die sich jetzt so sicher fühlen, werden meinen glühenden Zorn zu spüren bekommen. Sie sollten mein Volk auf meinen Befehl hin bestrafen, doch sie haben ihm eigenmächtig den Untergang bereitet.
16 Ich habe Erbarmen mit Jerusalem und wende mich ihm aufs neue zu. Mein Tempel soll wieder aufgebaut werden, ja, die ganze Stadt soll neu erstehen. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott!
17 Und auch das sollst du verkünden: 'In den Städten meines Volkes soll es an nichts fehlen; sie werden mehr haben, als sie brauchen. Zion werde ich trösten, Jerusalem soll wieder meine Stadt sein. Mein Wort gilt, denn ich bin der Herr, der allmächtige Gott! "
1 Als ich aufschaute, sah ich vier Hörner.
2 Ich fragte den Engel, mit dem ich gesprochen hatte: "Was bedeuten diese Hörner?" Er antwortete: "Das sind die Mächte, die Juda, Israel und Jerusalem besiegt und die Bevölkerung in fremde Länder vertrieben haben."
3 Dann ließ mich der Herr vier Schmiede sehen.
4 "Was haben diese Männer vor?" fragte ich. Der Engel erwiderte: "Sie sollen die Hörner abschlagen, denn diese haben Juda erbarmungslos verwüstet und seine Bewohner verschleppt. Sie sollen die Völker, die Juda überfallen haben, in Furcht und Schrecken versetzen und sie unterwerfen."
5 Als nächstes sah ich einen Mann mit einer Meßschnur in der Hand.
6 "Wohin gehst du?" fragte ich ihn. Er antwortete: "Ich gehe nach Jerusalem, um auszumessen, wie groß die Stadt werden soll."
7 Da trat der Engel vor, der bis jetzt mit mir gesprochen hatte. Ein anderer Engel kam ihm entgegen
8 und gab ihm den Auftrag: "Lauf und sag dem jungen Mann mit der Meßschnur: Jerusalem soll keine Mauer mehr haben, damit der Platz für die vielen Menschen und Tiere ausreicht.
9 Der Herr verspricht: 'Ich selbst werde die Stadt ringsum wie eine Mauer aus Feuer schützen. Mit meiner ganzen Macht und Herrlichkeit will ich wieder mitten in Jerusalem wohnen. "
10 Der Herr sagt: "Schnell! Flieht aus dem Land im Norden! Ich, der Herr, hatte euch in alle Himmelsrichtungen zerstreut.
11 Doch jetzt beeilt euch, ihr Israeliten in Babylonien, rettet euch!"
12 Um seine Macht und Herrlichkeit zu zeigen, hat mich der Herr, der allmächtige Gott, zu den Völkern gesandt, die euch ausgeplündert haben. Er sagt: "Wer euch Juden unterdrückt, der verletzt, was mir am kostbarsten ist.
13 Darum erhebe ich jetzt meine Hand und schlage eure Feinde nieder. Dann werdet ihr, die ihr bisher ihre Sklaven wart, sie ausplündern."Wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, daß der Herr, der allmächtige Gott, mich gesandt hat.
14 Er ruft: "Freut euch und jubelt, ihr Einwohner Jerusalems! Denn ich werde kommen und für immer bei euch bleiben!
15 An jenem Tag werden sich viele Völker mir zuwenden. Dann gehören auch sie zu meinem Volk, und ich wohne mitten unter euch." Wenn das geschieht, werdet ihr erkennen, daß der Herr, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat.
16 In seinem heiligen Land gehört Juda dann in besonderer Weise dem Herrn, und Jerusalem ist wieder seine auserwählte Stadt.
17 Seid still vor dem Herrn, ihr Menschen! Denn er kommt aus seiner heiligen Wohnung!
1 Dann ließ der Herr mich den Hohenpriester Jeschua sehen. Er stand vor dem Engel des Herrn, und rechts von ihm stand der Satan und wollte ihn anklagen.
2 Aber der Engel{So mit der syrischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Aber der Herr.} sagte zu ihm: "Der Herr wird dir das Wort verbieten, Satan, er wird dich zurechtweisen. Jerusalem ist seine auserwählte Stadt, und er hat Jeschua gerettet, so wie man ein brennendes Holzscheit aus dem Feuer reißt."
3 Jeschua stand in schmutzigen Kleidern vor dem Engel.
4 "Zieht ihm die verschmutzten Kleider aus!" befahl der Engel den anderen Engeln, die dem Herrn dienten. Zu Jeschua sagte er: "Ich befreie dich von aller Schuld und lasse dir festliche Kleider anziehen."
5 Dann befahl er{So mit der syrischen und lateinischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Dann befahl ich.} : "Setzt ihm einen sauberen Turban auf!" Die Engel führten seinen Befehl aus und zogen Jeschua auch frische Kleider an. Der Engel des Herrn stand dabei
6 und sagte feierlich zum Hohenpriester Jeschua:
7 "So spricht der Herr, der allmächtige Gott: 'Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, und wenn du dich an meine Weisungen hältst, dann darfst du auch weiterhin als oberster Priester die Dienste in meinem Tempel und in den Vorhöfen beaufsichtigen. Ich gewähre dir zusammen mit den Engeln, die mir dienen, freien Zutritt zu meinem Thron.
8 Höre, Jeschua, Hoherpriester! Du und die anderen Priester, die mit dir zusammen den Dienst tun, ihr seid ein Zeichen für euer ganzes Volk. Ich werde den Nachkommen Davids, der mir dient, zu euch allen schicken.
9 Seht, vor Jeschua habe ich einen Stein hingelegt. Auf diesem einen Stein sind sieben Augen. Ich, der Herr, der allmächtige Gott, werde auf ihm eine Inschrift einmeißeln. An einem einzigen Tag befreie ich die Menschen dieses Landes von ihrer Schuld.
10 Dann werdet ihr euch gegenseitig einladen, ihr werdet unter den Zweigen eurer Feigenbäume und Weinstöcke beieinander sitzen. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott! "
1 Der Engel, der mir alles erklärte, kam zu mir. Er rüttelte mich auf, als ob er mich aus dem Schlaf wecken wollte.
2 Dann fragte er: "Was siehst du?" Ich antwortete: "Einen Leuchter aus reinem Gold, darauf eine Ölschale und sieben Lampen mit jeweils sieben Dochten.
3 Rechts und links von dem Leuchter steht je ein Ölbaum.
4 Aber was soll dies alles bedeuten?"
5 Der Engel erwiderte: "Das weißt du wirklich nicht?" Ich verneinte, und er sagte:{Die folgenden Verse (10 b - 14) wurden nach vorne gezogen, da sie direkt an Vers 5 anknüpfen: "Die sieben Lampen sind die Augen des Herrn, die alles sehen, was in der Welt geschieht." Ich fragte weiter: "Was bedeuten die zwei Ölbäume rechts und links vom Leuchter und die beiden Zweige neben den zwei goldenen Röhren, die das Olivenöl vom Baum herableiten?" Der Engel entgegnete: "Weißt du es wirklich nicht?" Als ich wieder verneinte, erklärte er mir: "Das sind die beiden Männer, die der Herr der ganzen Welt mit Öl gesalbt hat. Er hat sie dazu erwählt, ihm zu dienen."}
6 Der Herr beauftragte mich, Serubbabel diese Botschaft mitzuteilen:"Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es bewirken! Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott.
7 Ein Berg von Hindernissen wird sich vor dir auftürmen, aber ich räume sie aus dem Weg. Wenn der Tempel wieder aufgebaut ist, wirst du den Schlußstein einsetzen - unter dem Jubel des Volkes!"
8 Weiter sprach der Herr zu mir:
9 "Serubbabel hat den Grundstein zu diesem Tempel gelegt, und er wird den Bau auch eigenhändig vollenden! Wer anfangs enttäuscht war, daß der Bau nicht voranging, der wird sich noch von Herzen freuen, wenn er den Schlußstein in Serubbabels Hand sieht!"Dann werdet ihr erkennen, daß der Herr, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat.
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1 Als ich wieder aufblickte, sah ich eine Buchrolle durch die Luft fliegen.
2 Der Engel fragte mich: "Was siehst du?" Ich antwortete: "Eine Buchrolle, die durch die Luft fliegt; sie ist etwa zehn Meter lang und fünf Meter breit!"
3 Da sagte er zu mir: "Auf dieser Rolle steht ein Fluch, der das ganze Land treffen wird. Bisher sind alle ungestraft geblieben, die gestohlen oder Meineide geschworen haben. Doch das hat jetzt ein Ende!
4 Der Herr, der allmächtige Gott, kündigt euch an: 'Ich schicke diesen Fluch in die Häuser der Diebe und zu allen, die bei meinem Namen falsch schwören. Er lastet auf ihren Häusern, er zerfrißt die Balken und Steine, bis alles in sich zusammenfällt. "
5 Der Engel, mit dem ich gesprochen hatte, trat zu mir und forderte mich auf: "Schau hin! Sieh, was dort erscheint!"
6 "Was ist das?" fragte ich. Er antwortete: "Ein Faß. Alle Leute im ganzen Land sind begierig auf das, was darin steckt!"
7 Plötzlich hob sich der runde Bleideckel, und eine Frau kam zum Vorschein.
8 Der Engel sagte: "Das ist die Auflehnung gegen Gott!" Er drängte die Frau wieder in das Faß zurück und schlug den Bleideckel zu.
9 Als ich nach oben schaute, sah ich zwei Frauen mit Storchenflügeln; der Wind trug sie her. Sie ergriffen das Faß und flogenmit ihm davon.
10 Ich fragte den Engel: "Wohin bringen sie das Faß?"
11 Er antwortete: "Ins Land Schinar{Schinar ist ein anderer Name für Babylonien. Vgl. 1. Mose 11,1-9} . Dort baut man der Frau einen Tempel; und wenn er fertig ist, stellt man das Faß darin auf und verehrt die Frau."
1 Als ich wieder aufschaute, sah ich vier Wagen zwischen zwei Bergen aus Bronze hervorkommen.
2 Der erste wurde von rotbraunen Pferden gezogen, der zweite von schwarzen,
3 der dritte von weißen und der vierte von gescheckten. Sie alle waren kräftige Tiere.
4 "Was soll das bedeuten?" fragte ich den Engel, der mir alles erklärte.
5 Er antwortete: "Diese Gespanne werden in alle Himmelsrichtungen ziehen. Sie haben vom Herrn der ganzen Welt einen Auftrag bekommen.
6 Die schwarzen Pferde ziehen nach Norden, die weißen nach Westen und die gescheckten nach Süden."
7 Ungeduldig warteten die Pferde auf den Befehl zum Aufbruch. Als der Herr sagte: "Lauft los! Durchstreift die ganze Erde!", da galoppierten sie davon.
8 Mir aber rief der Engel zu: "Achte auf das Gespann, das nach Norden aufgebrochen ist! Es zieht ins Land des Nordens, um dort den Zorn des Herrn zu stillen."
9 Der Herr gab mir einen Auftrag:
10 "Geh noch heute ins Haus Josias, des Sohnes Zefanjas! Dort sind Heldai, Tobija und Jedaja aus Babylonien eingetroffen, Abgesandte der Juden, die dort noch leben. Nimm die Gaben in Empfang, die sie mitgebracht haben!
11 Laß aus dem Silber und Gold eine Krone anfertigen, setze sie dem Hohenpriester Jeschua, dem Sohn Jozadaks, auf,
12 und sag ihm: 'So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Ein Mann wird kommen, der aus diesem Volk hervorgeht. Er ist ein Nachkomme Davids und wird meinen Tempel wieder aufbauen.
13 Ja, er wird ihn bauen, und er wird hohes Ansehen genießen, wenn er den Thron besteigt, um über sein Volk zu herrschen. Der Hohepriester wird an seiner Seite sein, und beide werden in allen Entscheidungen übereinstimmen.
14 Die Krone soll in meinem Tempel aufbewahrt werden, zur Erinnerung an Heldai, Tobija, Jedaja und an die Gastfreundschaft Josias.
15 Aus weiter Ferne werden Menschen kommen und beim Bau des Tempels mithelfen. "Dann erkennt ihr, daß der Herr, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat. Dies alles wird eintreffen, wenn ihr in allem auf den Herrn hört.
1 Im 4. Regierungsjahr des Königs Darius, am 4. Tag des 9. Monats, des Monats Kislew, empfing Sacharja eine Botschaft vom Herrn.
2 An diesem Tag trafen Gesandte aus Bethel in Jerusalem ein: Sarezer und Regem-Melech mit seinen Begleitern. Sie sollten dem Herrn ein Opfer darbringen und zu ihm beten.
3 Außerdem sollten sie die Priester am Tempel des Herrn, des allmächtigen Gottes, und die Propheten fragen: "Sollen wir auch weiterhin wegen des zerstörten Tempels im 5. Monat einen Fasten- und Trauertag einhalten, wie wir es nun schon so viele Jahre tun?"
4 Da sprach der Herr, der allmächtige Gott, zu mir:
5 "Sag dem ganzen Volk im Land und den Priestern: Schon siebzig Jahre lang fastet und trauert ihr im 5. und im 7. Monat. Doch habt ihr das wirklich für mich getan?
6 Und wenn ihr eßt und trinkt, tut ihr das nicht auch nur euch selbst zuliebe?
7 Schon vor dieser Zeit sprach ich durch die Propheten zu euch. Damals lebte euer Volk noch ruhig und sicher in Jerusalem und den umliegenden Dörfern, in der Steppe im Süden und im westlichen Hügelland.
8 Durch die Propheten schärfte ich ihnen ein: 'Fällt gerechte Urteile! Geht liebevoll und barmherzig miteinander um! Die Witwen und Waisen, die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken! Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander! Das befehle ich, der Herr, der allmächtige Gott!
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11 Doch eure Vorfahren wollten mir nicht einmal zuhören. Sie kehrten mir den Rücken und stellten sich taub.
12 Starrköpfig schlugen sie meine Weisungen in den Wind, die ich, der allmächtige Gott, ihnen durch meine geisterfüllten Propheten gegeben hatte. So forderten sie meinen Zorn heraus. Darum entlud sich auch mein ganzer Zorn über sie.
13 Weil sie mich nicht anhörten, als ich sie rief, darum hörte ich auch nicht mehr auf sie, als sie zu mir um Hilfe schrien.
14 Ich vertrieb sie in alle Welt und ließ ihr Land veröden, als sie fort waren. Niemand wollte mehr auch nur hindurchziehen. So hatten sie selbst ihr schönes Land zu einer trostlosen Wüste gemacht."
1 Der Herr, der allmächtige Gott, sprach zu mir:
2 "Ich setze mich wieder entschlossen und mit ganzer Kraft für Jerusalem ein. Doch die Feinde dieser Stadt trifft mein glühender Zorn. Darauf gebe ich, der Herr,der allmächtige Gott, mein Wort.
3 Ich kehre auf den Berg Zion zurück und wohne wieder mitten in Jerusalem. Dann wird Jerusalem 'die Stadt der Treue' heißen und der Berg, auf dem ich wohne, ' der heilige Berg'.
4 Auf den Plätzen der Stadt werden wieder alte Menschen sitzen, die beim Gehen den Stock zu Hilfe nehmen,
5 und die Straßen werden voll sein von spielenden Kindern.
6 Traut ihr mir, dem allmächtigen Gott, etwa dies alles nicht zu? Es wird so kommen, auch wenn ihr, der Rest meines Volkes, euch das nicht vorstellen könnt!
7 Ich werde die Menschen meines Volkes retten; aus der ganzen Welt, vom Osten und vom Westen, hole ich sie
8 und bringe sie nach Jerusalem zurück. Dort sollen sie dann wohnen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. Für immer stehe ich zu ihnen, sie können sich fest auf meine Zusagen verlassen!
9 Faßt neuen Mut! Auch für euch heute gilt, was die Propheten bei der Grundsteinlegung für den neuen Tempel verkündeten.
10 Bis dahin brachte eure Arbeit keinen Ertrag. Weder Mensch noch Vieh bekamen den Lohn für ihre Mühe. Wer die Stadt verließ, war nicht sicher vor dem Feind, ja, ich hetzte die Menschen gegeneinander auf.
11 Doch von jetzt an will ich euch, die ihr von meinem Volk noch übriggeblieben seid, ganz anders begegnen:
12 In eurem Land wird Frieden herrschen, die Weinstöcke und Felder bringen reichen Ertrag, und genug Regen fällt auf das Land. Euch, den Überlebenden meines Volkes, soll dies alles zugute kommen.
13 Ihr Menschen von Israel und Juda: Wenn die Bewohner anderer Länder jemanden verfluchen wollten, dann wünschten sie ihm dasselbe Schicksal, das euch getroffen hatte. Doch das wird sich jetzt ändern. Ich werde euch retten, und dann werden die Menschen aus anderen Völkern zueinander sagen: 'Möge es dir so gut gehen wie den Judäern und den Israeliten! Darum habt keine Angst, und faßt neuen Mut!
14 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, sage euch: Als eure Vorfahren meinen Zorn herausforderten, beschloß ich, Unheil über sie zu bringen, und nichts konnte mich umstimmen.
15 Doch jetzt bin ich genauso fest entschlossen, den Bewohnern von Jerusalem und Juda Gutes zu tun. Habt also keine Angst!
16 Aber ihr müßt euch auch ändern: Belügt einander nicht! Fällt im Gericht Urteile, die gerecht sind und Frieden stiften!
17 Seid nicht darauf aus, einander zu schaden, und schwört keine Meineide! Denn all dies hasse ich, der Herr!"
18 Weiter sprach der Herr, der allmächtige Gott, zu mir:
19 "Bisher habt ihr Judäer im 4., 5., 7. und 10. Monat Fastentage eingehalten und getrauert. Doch von nun an werdet ihr an diesen Tagen Freudenfeste feiern und laut jubeln. Liebt die Wahrheit und den Frieden!
20 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, kündige euch an: Es kommt die Zeit, da werden viele Menschen aus anderen Völkern und aus großen Städten
21 einander auffordern: 'Kommt, wir wollen nach Jerusalem gehen und den Herrn, den allmächtigen Gott, anbeten und um Gnade anflehen.
22 Ja, viele mächtige Völker werden nach Jerusalem ziehen und mich um meinen Segen bitten!
23 In jener Zeit schließen sich zehn Männer aus den verschiedensten Völkern einem Juden an. Sie halten ihn an seinem Gewand fest und bitten: 'Wir wollen mit dir gehen! Wir haben gehört, daß Gott auf eurer Seite ist. "
1 Dies ist eine Botschaft des Herrn: Sie lastet schwer auf dem Land Hadrach und auf Damaskus. Denn dem Herrn gehören nicht nur die Stämme Israels, sondern auch die anderen Völker.
2 Hamat, das an Damaskus grenzt, ist sein Eigentum, ebenso die Städte Tyrus und Sidon, deren Einwohner so überaus klug sind.
3 Tyrus hat sich selbst zu einer mächtigen Festung ausgebaut, es hat ganze Berge von Gold und Silber zusammengetragen.
4 Aber der Herr wird Tyrus erobern: Er wirft die Festungsmauern ins Meer und läßt die Stadt in Flammen aufgehen.
5 Wenn das die Einwohner von Aschkelon, Gaza und Ekron erfahren, packt sie die Angst, denn sie haben jede Hoffnung auf einen starken Verbündeten verloren. Gaza verliert seinen König, Aschkelon wird zu einer unbewohnten Stadt,
6 und in Aschdod siedeln sich Fremde aus allen Völkern an. Der Herr sagt: "Ich selbst werde den Hochmut der Philister brechen.
7 Dann ist es vorbei mit ihrem abscheulichen Götzendienst: Ich reiße ihnen die blutigen Fleischstücke ihrer Opfertiere aus dem Mund! Doch die überlebenden Philister werden zu meinem Volk gehören. Sie gelten als Sippe im Stamm Juda. Ekron wird in mein Volk aufgenommen wie damals die Jebusiter.
8 Ich selbst wache über mein Volk, damit keine fremden Truppen mehr in sein Land einfallen. Kein Gewaltherrscher wird es mehr erobern. Denn von nun an schütze ich selbst mein Volk!"
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11 "Noch werden viele Menschen eures Volkes in der Verbannung festgehalten. Doch ich werde sie aus ihren Gefängnissen befreien, denn ich habe einen Bund mit euch geschlossen; mit dem Blut von Opfertieren wurde er besiegelt.
12 Kehrt heim, ihr Gefangenen, in die Stadt, die euch Schutz bietet! Ihr habt nicht vergeblich gehofft! Ich verspreche euch: Ihr werdet doppelt entschädigt für das, was ihr erlitten habt!
13 Die Männer von Juda sind wie ein Bogen in meiner Hand, die Männer von Ephraim sind die Pfeile, und ihr aus Jerusalem seid das Schwert, das ich gegen die Truppen der Griechen schwinge."
14 Ja, der Herr zeigt seinem Volk seine ganze Macht: Er schießt seine Pfeile ab wie Blitze, er bläst das Horn zum Angriff und jagt daher im Sturm aus dem Süden.
15 Der Herr, der allmächtige Gott, beschützt die Israeliten. Die Steine aus seiner Schleuder strecken die Feinde zu Boden. Sie sind mit Blut überströmt wie die Ecken des Altars, über die das Opferblut ausgegossen wird.{So in Anlehnung an die griechische Übersetzung. Der hebräische Text in Vers 15 b ist nicht sicher zu deuten.}
16 An jenem Tag wird Gott, der Herr, sein Volk retten. Er sorgt für sie wie ein Hirte für seine Herde. Wie funkelnde Edelsteine in einer Königskrone schmücken sie sein Land!
17 Ja, Israel wird schön und einzigartig sein. Das Land bringt reiche Ernten an Getreide und Wein, und die jungen Leute sind gesund und kräftig.
1 Bittet den Herrn, daß er es im Frühjahr regnen läßt! Denn er allein kann die Wolken schicken. Dann wächst die Saat auf unseren Feldern, und wir haben genug Brot zu essen.
2 Eure Hausgötzen aber können euch nicht helfen. Die Wahrsager haben euch belogen. Ihre Träume waren nichts als Lug und Trug, ihre tröstenden Worte nur Schall und Rauch. Weil eure Vorfahren ihr Vertrauen auf solche Menschen setzten, mußten sie in die Verbannung ziehen. Sie waren schutzlos wie eine Schafherde ohne Hirten.
3 So spricht der Herr: "Ich bin voller Zorn über die Hirten meines Volkes. Auch die Leitböcke der Herde ziehe ich zur Rechenschaft. Ich, der allmächtige Gott, wende mich wieder meiner Herde zu, dem Volk von Juda. Ich mache es zu meinem prächtigen Kriegspferd, mit dem ich in den Kampf ziehe.
4 Aus Juda kommen die zukünftigen Führer meines Volkes; man nennt sie 'Eckstein', 'Zeltpflock' und 'Kriegsbogen'.
5 Sie werden wie Helden kämpfen und die Feinde in den Kot der Straße treten, denn ich bin auf ihrer Seite. Die feindlichen Reiter mit ihren Pferden werden vernichtet!
6 Ja, ich mache Juda wieder mächtig, ich rette die Israeliten, die Nachkommen Josefs. Ich habe Erbarmen mit ihnen und bringe sie wieder zurück in ihre Heimat. Es wird dann so sein, als hätte ich sie nie verstoßen. Denn ich bin der Herr, ihr Gott, ich erhöre ihre Gebete!
7 Auch die Männer von Ephraim werden kämpfen wie Helden. Sie werden fröhlich sein, als hätten sie Wein getrunken. Auch ihre Kinder werden sich freuen, wenn sie es sehen, und mich, den Herrn, preisen!
8 Ich sammle mein Volk, ich rufe sie alle zusammen und befreie sie aus der Gefangenschaft. Sie sollen wieder so zahlreich werden wie früher.
9 Wie man Samen aussät, so habe ich sie unter die anderen Völker zerstreut. Doch wenn sie sich in den fremden Ländern wieder an mich erinnern, werden sie und ihre Kinder am Leben bleiben; ja, sie dürfen nach Israel heimkehren.
10 Ich hole sie aus Ägypten und Assyrien zurück und bringe sie ins Gebiet von Gilead und zum Libanon. Doch nicht einmal dort wird der Platz für sie alle ausreichen.
11 Ich helfe den Heimkehrenden aus ihrer Not, die Wogen des Meeres dränge ich zurück, und den Nil lasse ich austrocknen. Ich breche den Stolz Assyriens und die Macht Ägyptens!
12 Aber mein Volk mache ich stark. Sie gehören zu mir, darum werden sie leben! Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort."
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2 Klagt, ihr Zypressen, enn die Zedern sind umgestürzt, ie mächtigen Bäume sind zerstört! lagt, ihr Eichen vom Baschangebirge, enn der dichte, undurchdringliche Wald ist dahin!
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4 Der Herr, mein Gott, sagte zu mir: "Hüte die Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind!
5 Ihre Besitzer haben sie nur gekauft, um sie zu töten, und empfinden nicht einmal Schuld; oder sie verkaufen sie und sagen: 'Gott sei Dank, jetzt sind wir reich. Selbst die Hirten haben kein Erbarmen mit der Herde.
6 Darum habe auch ich, der Herr, kein Erbarmen mehr mit den Bewohnern dieses Landes. Ich liefere jeden einzelnen der Willkür seiner Mitmenschen und des Königs aus. Das ganze Land werden sie ins Unglück stürzen, und ich werde ihnen nicht helfen!"
7 Da hütete ich die wehrlosen Schafe, die zum Schlachten bestimmt waren. Ich nahm mir zwei Hirtenstäbe: Den einen nannte ich "Freundschaft", den anderen "Gemeinschaft"; damit hütete ich die Schafe.
8 Drei schlechte Hirten jagte ich noch im selben Monat davon. Doch die Schafe wollten von mir nichts wissen, und ich verlor die Geduld mit ihnen.
9 Darum sagte ich: "Ich will euch nicht mehr weiden. Wer sterben will, soll sterben; wer umkommen will, soll umkommen; und die übrigen werden sich gegenseitig auffressen."
10 Ich nahm den Hirtenstab mit dem Namen "Freundschaft" und zerbrach ihn. So hob ich das Bündnis auf, das ich zugunsten der Israeliten mit allen Völkern ringsum geschlossen hatte.
11 Nun hatte es keine Geltung mehr. ie wehrlosen Schafe erkannten an diesem Zeichen, daß ich im Auftrag des Herrn gehandelt hatte.
12 Und ich sagte zu den Herdenbesitzern: "Wenn es euch recht ist, gebt mir jetzt meinen Lohn; wenn nicht, dann laßt es bleiben!" Sie zahlten mir dreißig Silberstücke aus.
13 Da sagte der Herr zu mir: "Das ist also die stolze Summe, die ich ihnen wert bin! Wirf das Geld dem Schmelzer vor die Füße!" Ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Tempel dem Kunsthandwerker hin, damit er sie einschmelzen sollte.
14 Dann zerbrach ich den zweiten Hirtenstab, den ich "Gemeinschaft" genannt hatte, und hob so den Bund zwischen Juda und Israel auf.
15 Nun sprach der Herr zu mir: "Tritt noch einmal als Hirte auf, diesmal aber als nichtsnutziger!
16 Denn einen solchen Hirten werde ich über mein Volk einsetzen: Er sucht nicht nach den verirrten Schafen, ihr Blöken läßt ihn kalt. Die verletzten pflegt er nicht, und er kümmert sich erst recht nicht um die gesunden. Die fettesten Tiere schlachtet er für sich selbst; zuvor schneidet er ihnen die Klauen auf, damit sie ihm nicht weglaufen können.
17 Wehe dem nichtsnutzigen Hirten, der die Schafe im Stich läßt! Der rechte Arm soll ihm abgeschlagen, das rechte Auge ausgestochen werden! Ja, sein Arm soll verkrüppelt sein und sein Auge erblindet!"
1 Dies ist die Botschaft des Herrn über Israel: o spricht der Herr, der den Himmel ausgespannt hat wie ein Zelt, der die Erde auf ein festes Fundament gegründet und den Geist des Menschen geschaffen hat:
2 "Ich mache Jerusalem für die Völker ringsum zu einer Schale voller Wein: Wenn sie daraus trinken, werden sie taumeln wie Betrunkene. Sie wollen Jerusalem und ganz Juda erobern.
3 Doch an jenem Tag wird Jerusalem für sie wie ein viel zu schwerer Stein sein: Wer ihn hochhebt, verletzt sich dabei. Alle Völker der Erde werden sich gegen Jerusalem verbünden,
4 doch an jenem Tag lasse ich ihre Pferde scheuen und die Reiter wahnsinnig werden. Ja, die Pferde der Feinde schlage ich mit Blindheit. ch wache darüber, daß den Bewohnern von Juda kein Leid geschieht.
5 Ihre führenden Männer werden denken: 'Die Einwohner von Jerusalem sind sehr stark, denn sie vertrauen dem Herrn, dem allmächtigen Gott.
6 An jenem Tag mache ich die Soldaten von Juda für ihre Feinde zum Feuer, das trockenes Holz verbrennt und Stroh in Flammen aufgehen läßt. So werden sie die feindlichen Völker ringsum vernichten. Jerusalem aber mit seinen Einwohnern bleibt unversehrt.
7 Ich, der Herr, lasse zuerst die Männer von Juda siegen, denn die Nachkommen Davids und die Einwohner Jerusalems sollen sich nicht über ihre Landsleute erheben.
8 Doch dann werde ich auch den Menschen in Jerusalem beistehen und sie vor den Feinden beschützen. Die Mutlosen werden kämpfen wie David, und die Nachkommen Davids werden in meinem Auftrag das Volk führen, so wie der Engel des Herrn, der vor den Israeliten herzog.
9 An jenem Tag vernichte ich alle Völker, die Jerusalem angreifen."
10 "Ich werde die Nachkommen Davids und die Einwohner Jerusalems mit meinem Geist erfüllen, und sie werden mich um Gnade anflehen. Voller Reue werden sie auf den sehen{Wörtlich: Voller Reue werden sie auf mich sehen.} , den sie durchbohrt haben, und die Totenklage für ihn halten, so wie man um den einzigen Sohn trauert, ja, sie weinen um ihn wie um den ältesten Sohn.
11 In Jerusalem wird man so laut klagen wie über Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo.
12 Das ganze Land wird trauern, jede Sippe für sich, Männer und Frauen getrennt: die Sippe David, die Sippe Nathan, die Sippe Levi, die Sippe Schimi und alle übrigen Sippen im Land."
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1 Der Herr sagt: "An jenem Tag wird in Jerusalem eine Quelle entspringen. Ihr Wasser wird die Nachkommen Davids und die Einwohner Jerusalems von aller Schuld reinwaschen, die sie auf sich geladen haben.
2 Ich, der allmächtige Gott, vernichte dann alle Götzen im Land, ihre Namen sollen in Vergessenheit geraten. uch die falschen Propheten, die - von einem fremden Geist besessen - in meinem Namen Lügen verbreiten, dulde ich in diesem Land nicht mehr!
3 Und wenn sich doch noch jemand als Prophet ausgibt, werden sein Vater und seine Mutter zu ihm sagen: 'Du hast dein Leben verwirkt! Deine Prophetie war nichts als Lüge, und dabei hast du dich auch noch auf den Herrn berufen. Ja, seine eigenen Eltern werden ihn umbringen, weil er sich als Prophet ausgegeben hat.
4 An jenem Tag werden die falschen Propheten sich hüten, den Menschen von ihren Visionen zu erzählen. Keiner von ihnen zieht mehr einen Mantel aus Ziegenhaar an, denn sie wollen nicht mehr als Propheten gelten.
5 Wird einer zur Rede gestellt, dann beteuert er: 'Ich bin kein Prophet, ich bin ein Bauer. Von Jugend an habe ich nichts anderes gemacht.
6 Wenn jemand ihn fragt: 'Woher kommen dann die Striemen auf deiner Brust? ,{Vgl. 1. Könige 18,28} wird er antworten: 'Ich habe mich mit meinen Freunden geprügelt. "
7 So spricht der Herr, der allmächtige Gott: "Schwert, schlag zu! Töte den Hirten, den Mann, der mir nahesteht, damit die Schafe auseinanderlaufen! Ja, das Schwert soll auch das Volk treffen:
8 Im ganzen Land werden zwei Drittel der Menschen umkommen, nur ein Drittel bleibt übrig.
9 Doch auch dieser Rest muß die Feuerprobe bestehen. Ich werde die Menschen läutern wie Silber im Ofen, wie Gold im Feuer. Sie werden zu mir um Hilfe rufen, und ich werde sie erhören! Dann sage ich zu ihnen: 'Ihr seid mein Volk! , und sie antworten: 'Du, Herr, bist unser Gott! "
1 Es kommt der Tag, an dem der Herr über Jerusalem Gericht hält. Dann teilen eure Feinde mitten in der Stadt die Beute untereinander auf.
2 Ja, der Herr läßt alle Völker vereint gegen Jerusalem in den Krieg ziehen. Sie werden die Stadt erobern, die Häuser plündern und die Frauen vergewaltigen. Die Hälfte der Einwohner wird verschleppt; der Rest darf weiter in der Stadt leben.
3 Doch dann wird der Herr selbst gegen diese Völker in den Kampf ziehen, so wie er es schon früher getan hat.
4 Er wird auf dem Ölberg im Osten von Jerusalem stehen; dann spaltet sich der Berg von Osten nach Westen, so daß zwischen seiner Nordhälfte und seiner Südhälfte ein breites Tal entsteht.
5 In dieses Tal, das bis nach Azal reicht, werdet ihr fliehen, so wie eure Vorfahren zur Zeit des judäischen Königs Usija vor dem Erdbeben geflohen sind. Dann aber wird der Herr, mein Gott, in Jerusalem einziehen und alle seine Engel mit ihm{So mit der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: mit dir.} .
6 An jenem Tag gibt es weder Sonnenlicht noch Kälte oder Frost.
7 Dann ist es immer taghell, denn der Wechsel von Tag und Nacht hört auf. Der Herr allein weiß, wann dies geschieht.{Die Verse 6 und 7 sind nicht sicher zu deuten.}
8 In Jerusalem wird eine Quelle mit frischem Wasser entspringen; es fließt zur einen Hälfte ins Tote Meer, zur anderen ins Mittelmeer. Auch im Sommer versiegt die Quelle nicht.
9 Der Herr wird König sein über die ganze Erde. Neben ihm wird es keinen anderen Gott mehr geben; nur noch ihn werden die Menschen als Herrn anrufen.
10 Das ganze Land von Geba im Norden bis Rimmon südlich von Jerusalem verwandelt sich in eine Ebene. Nur Jerusalem bleibt erhöht und überragt das Land. Das Stadtgebiet erstreckt sich dann vom Benjamintor bis zum früheren Ecktor und vom Hananelturm bis zu den königlichen Weinkeltern.
11 Die Einwohner werden in Sicherheit leben; nie mehr wird der Herr sie bestrafen!
12 Aber die Völker, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind, wird der Herr mit einer furchtbaren Krankheit schlagen: Bei lebendigem Leib wird das Fleisch an ihrem Körper verfaulen; ihre Augen und Zungen werden verwesen.
13 An jenem Tag stiftet der Herr große Verwirrung unter den Feinden, so daß einer über den anderen herfällt.
14 Männer aus ganz Juda werden helfen, Jerusalem zu verteidigen. Beiihren Nachbarvölkern machen sie reiche Beute: Gold, Silber und kostbare Kleider.
15 Im Lager der Feinde werden auch Pferde, Maultiere, Kamele, Esel und alle anderen Tiere an der schrecklichen Seuche erkranken.
16 Dennoch werden von den Feinden, die gegen Jerusalem gekämpft haben, einige überleben. Sie werden jedes Jahr nach Jerusalem ziehen, um dort das Laubhüttenfest mitzufeiern und den allmächtigen Gott als ihren Herrn und König anzubeten.
17 Wenn aber irgendein Volk nicht nach Jerusalem kommt und den Herrn verehrt, wird auf sein Land kein Regen fallen.
18 Dies gilt für die Ägypter wie für alle übrigen Völker: Sie alle wird Gottes Strafgericht treffen, wenn sie das Laubhüttenfest in Jerusalem nicht mitfeiern.
19
20 An jenem Tag wird auf den Schellen am Zaumzeug der Pferde eingeritzt sein: "Dem Herrn geweiht." Die Kochtöpfe im Tempel werden dann genauso heilig sein wie die Opferschalen, die am Altar verwendet werden.
21 Ja, jeder Kochtopf in Jerusalem und in ganz Juda ist dann dem Herrn, dem allmächtigen Gott, geweiht: Die Menschen, die zum Tempel kommen, können in diesen Töpfen das Opferfleisch zubereiten. An jenem Tag wird es keine Händler mehr geben am Tempel des Herrn, des allmächtigen Gottes!