1 Paulus, den Gott zum Botschafter Jesu Christi berufen hat, und sein Mitarbeiter{Wörtlich: Bruder.} Sosthenes schreiben diesen Brief
2 an die Gemeinde Gottes in Korinth. uch euch hat Gott durch Jesus Christus berufen, ihr gehört nun zu ihm. Gott hat euch für seine Aufgaben bestimmt, ebenso wie alle anderen, die Jesus Christus auf der ganzen Welt als ihren Herrn anbeten.
3 Ich wünsche euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus.
4 Immer wieder danke ich Gott für das unverdiente Geschenk, das er euch in Jesus Christus gegeben hat.
5 Durch ihn seid ihr wirklich reich geworden, denn ihr habt sein Wort und könnt es verstehen.{Wörtlich: in jedem Wort und in jeder Erkenntnis.}
6 Die Botschaft von Christus hat euer Leben völlig verändert.
7 Es fehlt euch keine der Gaben, die Gottes Geist den Glaubenden schenkt. o wartet ihr darauf, daß Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt.
8 Er wird euch die Kraft geben, im Glauben festzubleiben und das Ziel zu erreichen, so daß ihr vor ihm bestehen könnt, wenn er wiederkommt.
9 Darauf könnt ihr euch verlassen, denn Gott steht zu seinem Wort. Er selbst hat euch ja für immer zur Gemeinschaft mit seinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus, berufen.
10 Liebe Brüder, im Auftrag{Wörtlich: im Namen.} unseres Herrn Jesus Christus möchte ich euch aber bitten: Hört auf, euch zu streiten! Duldet keine Spaltungen in der Gemeinde, sondern steht fest zusammen, seid einig in allem, was ihr denkt und glaubt!
11 Von den Verwandten der Chloe habe ich erfahren, daß ihr Streit miteinander habt.
12 Es soll einige bei euch geben, die sagen: "Wir richten uns nach dem, was Paulus gesagt hat", während andere erklären: "Wir halten uns an Apollos!" Die nächsten meinen: "Was Petrus sagt, ist richtig!"; und die letzte Gruppe behauptet schließlich: "Wir glauben allein an Christus!"
13 Was soll das? Wollt ihr etwa Christus zerreißen? Bin denn ich, Paulus, für euch gekreuzigt worden? Oder wurdet ihr auf meinen Namen getauft?
14 Ich danke Gott dafür, daß ich außer Krispus und Gajus niemanden von euch getauft habe.
15 Sonst würdet ihr vielleicht noch behaupten, ich hätte euch getauft, damit ihr mir nachfolgt!{Wörtlich: ihr wäret auf meinen Namen getauft.}
16 Da fällt mir ein, daß ich auch die Familie des Stephanus getauft habe. Von anderen aber weiß ich nichts.
17 Christus hat mich nicht beauftragt, die Menschen zu taufen, sondern seine Heilsbotschaft zu verkündigen. Dabei geht es mir nun wirklich nicht darum, meine Zuhörer durch geschliffene Reden zu beeindrucken. Denn auf diese Weise würde ich die Menschen nur daran hindern zu erkennen, warum Christus verachtet am Kreuz für uns starb.{Wörtlich: nicht in Wortweisheit, damit nicht das Kreuz Christi entleert werde.}
18 Daß Jesus Christus am Kreuz für uns starb,{Wörtlich: Das Wort vom Kreuz.} muß freilich all denen, die verlorengehen, unsinnig erscheinen. Wir aber, die gerettet werden, erfahren gerade durch diese Botschaft vom Kreuz die ganze Macht Gottes.
19 Es ist so, wie Gott gesagt hat: "Bei mir zählt nicht die Weisheit der Welt, nicht die Klugheit der Klugen. Ich werde sie verwerfen."{Jesaja 29,14}
20 Was aber haben sie dann noch zu sagen, all diese gescheiten Leute, die Gelehrten und Philosophen dieser Welt? Hat Gott ihre Weisheiten nicht als Unsinn entlarvt?
21 Obwohl Gottes Weisheit sich in seinen Werken zeigt, haben die Menschen mit all ihrem Scharfsinn Gott nicht erkannt. Deshalb beschloß er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben.
22 Die Juden wollen Wunder sehen, und die Griechen suchen die Antwort auf ihre Fragen in der Philosophie.{Wörtlich: die Griechen fragen nach Weisheit.}
23 Wir aber sagen den Menschen, daß Christus - der Sohn Gottes - für uns sterben mußte, auch wenn das für die Juden eine Gotteslästerung ist und für die Griechen schlichtweg Unsinn.
24 Und dennoch erfahren alle, die von Gott berufen sind - Juden wie Griechen -, daß sich gerade in diesem gekreuzigten Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit zeigen.
25 Was Gott getan hat, übersteigt alle menschliche Weisheit, auch wenn es unsinnig erscheint; und was bei ihm wie Schwäche aussieht, übertrifft alle menschliche Stärke.
26 Seht doch einmal auf euch selbst, liebe Brüder! Sind unter euch, die Jesus nachfolgen,{Wörtlich: Seht eure Berufung.} wirklich viele, die man als gebildet, einflußreich oder angesehen bezeichnen könnte?
27 Nein, denn Gott hat sich die Schwachen ausgesucht, die aus menschlicher Sicht Einfältigen, um so die Klugen zu beschämen. Gott nahm sich der Schwachen dieser Welt an, um die Starken zu demütigen.
28 Wer von Menschen geringschätzig behandelt, ja verachtet wird, wer bei ihnen nichts zählt, den will Gott für sich haben. Aber alles, worauf Menschen so großen Wert legen, das hat Gott für null und nichtig erklärt.
29 Vor Gott stehen wir alle mit leeren Händen.
30 Auch ihr verdankt alles, was ihr seid, der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Er ist Gottes Weisheit für uns. Durch ihn haben wir Anerkennung vor Gott gefunden, durch ihn können wir ein Leben führen, wie es Gott gefällt, und durch ihn sind wir auch befreit von unserer Schuld und Sünde.
31 So trifft nun zu, was die Heilige Schrift sagt: "Wenn jemand stolz sein will, soll er auf das stolz sein, was Gott für ihn getan hat!"
1 Liebe Brüder! Als ich zu euch kam und euch Gottes Botschaft brachte, habe ich das auch nicht mit hochtrabenden Worten und klugen Gedanken getan.
2 Ich wollte von nichts anderem sprechen als von Jesus Christus und von seinem Tod am Kreuz.
3 Dabei fühlte ich mich schwach und elend, war voller Angst und Furcht.
4 Was ich euch sagte und predigte, war nicht ausgeklügelte Überredungskunst, durch mich sprach Gottes Geist und wirkte seine Kraft.
5 Denn euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf Gottes rettende Kraft.
6 Dennoch erkennt jeder im Glauben gereifte Christ{Wörtlich: die Vollkommenen.} , wie wahr und voller Weisheit diese Botschaft ist, auch wenn diese Welt und ihre Machthaber das nicht als Weisheit gelten lassen wollen. Aber die Welt mit aller ihrer Macht wird untergehen.
7 Die Weisheit, die wir verkündigen, ist Gottes Weisheit. Sie bleibt ein Geheimnis und vor den Augen der Welt verborgen. Und doch hat Gott, noch ehe er die Welt schuf, in seiner Weisheit beschlossen, uns an seiner Herrlichkeit teilhaben zu lassen.
8 Von den Herrschern dieser Welt hat das keiner erkannt. Sonst hätten sie Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht ans Kreuz geschlagen.
9 Es ist vielmehr das eingetreten, was schon der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: "Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben."{Jesaja 64,3; 65,17}
10 Uns aber hat Gott durch den Heiligen Geist sein Geheimnis enthüllt. Denn der Geist Gottes weiß alles, er kennt auch Gottes tiefste Gedanken.
11 So wie jeder Mensch nur ganz allein weiß, was in ihm vorgeht, so weiß auch nur der Geist Gottes, was Gottes Gedanken sind.
12 Als Christen haben wir nicht den Geist dieser Welt bekommen, sondern den Geist Gottes. Und deshalb können wir auch erkennen, was Gott für uns getan hat.
13 Was wir euch verkündigen, kommt nicht aus menschlicher Klugheit oder menschlichem Wissen, sondern wird uns vom Heiligen Geist eingegeben. Deshalb kann nur der Gottes Geheimnisse verstehen und erklären, der sich von Gottes Geist leiten läßt.
14 Der Mensch kann von sich aus, mit seinen natürlichen Fähigkeiten, nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Geheimnisse erschließen sich nur durch Gottes Geist.
15 Der von Gottes Geist erfüllte Mensch aber beurteilt alles, was ihm Gott zeigt und sagt. Er selbst aber untersteht nicht dem Urteil anderer, wenn er in Gottes Auftrag redet.
16 Denn hat nicht schon der Prophet Jesaja gefragt: "Wer kann die Gedanken des Herrn erkennen, oder wer könnte gar Gottes Ratgeber sein?"{Jesaja 40,13} Nun, wir haben seinen Geist und kennen seine Gedanken.{Wörtlich: Wir aber haben den Sinn (Geist) Christi.}
1 Liebe Brüder! Ich konnte allerdings zu euch nicht wie zu Menschen reden, die sich vom Heiligen Geist führen lassen{Wörtlich: wie zu Geistbegabten.} und im Glauben erwachsen sind. Ihr wart noch wie kleine Kinder, die ihren eigenen Wünschen folgen.{Wörtlich: (Ihr wart noch) Fleischliche.}
2 Darum habe ich euch nur Milch und keine feste Nahrung gegeben, denn die hättet ihr gar nicht vertragen. Selbst jetzt könnt ihr das noch nicht;
3 denn ihr lebt immer noch so, als würdet ihr Christus nicht kennen.{Wörtlich: Denn ihr seid noch fleischlich.} Beweisen Rivalität und Streit unter euch nicht, daß ihr immer noch wie alle anderen Menschen denkt und lebt?
4 Oder ist das etwa ein Beweis für den Heiligen Geist in euch, wenn die einen sagen: "Ich gehöre zu Paulus!" und andere: "Ich zu Apollos!"?
5 Wer ist denn schon Apollos oder Paulus, daß ihr euch deshalb streitet? Wir sind doch nur Diener Gottes, durch die ihr zum Glauben gekommen seid. Jeder von uns hat lediglich getan, was ihm von Gott aufgetragen wurde.
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat euern Glauben wachsen lassen.
7 Es ist nicht so wichtig, wer pflanzt und wer begießt; wichtig ist allein Gott, der euern Glauben wachsen läßt.
8 Von Gottes Mitarbeitern ist einer so notwendig wie der andere, ob er nun das Werk beginnt oder weiterführt. Macht euch darüber keine Gedanken: Jeder wird von Gott den gerechten Lohn für seine Arbeit bekommen.
9 Wir sind Gottes Mitarbeiter, ihr aber seid Gottes Ackerland und sein Bauwerk.
10 Gott hat mir in seiner Gnade den Auftrag und die Fähigkeit gegeben, wie ein tüchtiger Bauleiter das Fundament zu legen. Doch andere bauen nun darauf weiter. Und jeder muß darauf achten, daß er wirklich sorgfältig arbeitet.
11 Das Fundament, das bei euch gelegt wurde, ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes oder gar besseres Fundament legen.
12 Nun kann man mit den unterschiedlichsten Materialien weiterbauen. Manche verwenden Gold, Silber, kostbare Steine, andere nehmen nur Holz, Schilf oder Stroh.
13 Doch an dem Tag, an dem Christus sein Urteil spricht, wird sich zeigen, womit jeder gebaut hat. Dann nämlich wird alles im Feuer auf seinen Wert geprüft, und es wird sichtbar, wessen Arbeit dem Feuer standhält.
14 Hat jemand fest und dauerhaft auf dem Fundament Christus weitergebaut, wird Gott ihn belohnen.
15 Verbrennt aber sein Werk, wird er alles verlieren. Er selbst wird zwar aus dem Feuer gerettet werden, aber nur mit knapper Not.
16 Denkt also daran, daß ihr Gottes Bauwerk und sein Tempel seid, daß Gottes Geist in euch wohnt!
17 Wer diesen Tempel zerstört, den wird Gott richten. Denn Gottes Tempel ist heilig, und dieser Tempel seid ihr!
18 Macht euch doch nichts vor! Wenn sich jemand einbildet, in dieser Welt besonders klug und weise zu sein, der muß den Mut aufbringen, als töricht zu gelten. Nur dann wird er wirklich weise.
19 Denn alle Weisheit dieser Welt ist in den Augen Gottes nichts als Torheit. So heißt es schon in der Heiligen Schrift: "Er fängt die Klugen mit ihrer eigenen Klugheit."{Hiob 5,13}
20 Und in den Psalmen steht: "Der Herr durchschaut die menschlichen Gedanken in all ihrer Sinnlosigkeit."{Psalm 94,11}
21 Merkt ihr, wie unsinnig es ist, sich auf Menschen etwas einzubilden? Euch gehört doch alles:
22 Paulus, Apollos und Petrus, ja die ganze Welt, das Leben wie der Tod, die Gegenwart wie die Zukunft - alles gehört euch!
23 Ihr selbst aber gehört Christus, und Christus gehört Gott.
1 Deshalb sollt ihr das in uns sehen, was wir wirklich sind, nämlich Diener Christi und Verwalter, die in seinem Auftrag den Menschen Gottes Geheimnisse verkündigen.
2 Von Verwaltern verlangt man vor allem Zuverlässigkeit.
3 Wie es bei mir damit steht? Mir ist es nicht so wichtig, wie ihr oder andere{Wörtlich: oder ein menschlicher Gerichtstag.} in diesem Punkt über mich urteilen. Hier ist sogar mein eigenes Urteil unwichtig.
4 Zwar bin ich mir keiner Schuld bewußt, aber damit bin ich noch nicht freigesprochen. Entscheidend ist allein Gottes Urteil!
5 Deshalb urteilt nicht voreilig über mich. Wenn Christus kommt, wird er alles ans Licht bringen, auch unsere geheimsten Gedanken. Dann wird Gott jeden so loben, wie er es verdient hat.
6 Ich habe mit Rücksicht auf euch jetzt nur von Apollos und mir gesprochen. An unserem Beispiel sollt ihr lernen, was es bedeutet, nach Gottes Wort zu leben.{Wörtlich: nicht über das hinaus (zu denken), was geschrieben steht.} Spielt darum nicht einen von uns gegen den anderen aus!
7 Woher nimmst du dir das Recht dazu? Bist du etwas Besonderes? Alles, was du besitzt, hat Gott dir doch geschenkt. Hat er dir aber alles geschenkt, wie kannst du dann damit prahlen, als wäre es dein eigenes Verdienst?
8 Aber ihr seid ja so satt und selbstzufrieden. Ihr haltet euch für so reich, daß ihr anscheinend nichts mehr braucht. Ihr bildet euch ein, schon jetzt herrschen zu können, als ob Christus bereits wiedergekommen wäre. Uns braucht ihr dabei nicht.{Wörtlich: ohne uns seid ihr zur Herrschaft gekommen.} Ich wünschte, ihr würdet wirklich schon mit Christus herrschen. Dann wären auch wir am Ziel unseres Glaubens und könnten mit euch regieren.
9 Doch ich meine, daß Gott uns, seine Botschafter, auf den letzten Platz verwiesen hat, dem Tode näher als dem Leben. Wie in einer Arena kämpfen wir vor aller Welt Augen. Menschen und Engel beobachten gespannt, wie dieser Kampf ausgehen wird.
10 Uns hält man um Christi willen für Narren; ihr aber seid die hervorragenden Christen{Wörtlich: klug in Christus.} . Wir sind mit unserer Kraft am Ende; ihr aber seid stark. Ihr werdet geachtet und geehrt; wir aber werden ausgelacht.
11 Bis heute leiden wir Hunger und Durst, und unsere Kleider sind kaum mehr als Lumpen. Wir werden geschlagen und herumgestoßen, nirgendwo haben wir ein Zuhause.
12 Mühsam sorgen wir selbst für unseren Lebensunterhalt. Doch wenn man uns beleidigt, dann segnen wir. Verfolgt man uns, wehren wir uns nicht dagegen; und wenn man uns verhöhnt, antworten wir freundlich.
13 Wir waren schon immer die Sündenböcke für die ganze Welt, der Müllhaufen, auf dem jeder seinen Unrat ablädt.
14 Ich schreibe das alles nicht, um euch zu beschämen. Vielmehr möchte ich euch, meine geliebten Kinder, ermahnen und wieder auf den rechten Weg bringen.
15 Selbst wenn ihr zehntausend Erzieher hättet, die euch im Glauben unterweisen, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn ich habe euch das Evangelium von Jesus Christus gebracht, und dadurch habt ihr das Leben empfangen.{Wörtlich: Ich habe euch gezeugt in Christus Jesus durch das Evangelium.}
16 Darum bitte ich euch: Folgt meinem Beispiel, wie Kinder dem Beispiel ihres Vaters folgen.
17 Aus demselben Grund habe ich Timotheus zu euch geschickt, der mir durch den Glauben ein lieber und treuer Sohn geworden ist. Er wird euch an all die Anweisungen erinnern, die ich euch und jeder anderen Gemeinde im Auftrag Jesu Christi gegeben habe.
18 Einige von euch behaupten lautstark, ich würde es gar nicht mehr wagen, selbst nach Korinth zu kommen.
19 Aber wenn es der Herr zuläßt, werde ich bald bei euch sein! Dann interessieren mich nicht die großen Sprüche dieser Leute, sondern was hinter ihren Worten steckt.{Wörtlich: sondern die Kraft.}
20 Gottes Herrschaft besteht nämlich nicht in Worten; sie zeigt sich vielmehr in einem Leben, in dem die Wirkung des Evangeliums für jeden erkennbar ist.{Wörtlich: denn das Reich Gottes (besteht) nicht in Worten, sondern in Kraft.}
21 Entscheidet also selbst: Soll ich den Stock bei euch gebrauchen oder mit Liebe und Freundlichkeit zu euch kommen?
1 Ich habe gehört, daß ihr in eurer Gemeinde Unzucht duldet, und zwar soll einer von euch mit seiner Stiefmutter zusammenleben. So etwas gibt es nicht einmal bei den schlimmsten Heiden!
2 Ihr aber seid auch noch eingebildet. Müßtet ihr nicht statt dessen traurig und beschämt diesen Mann aus der Gemeinde ausschließen?
3 Ich selbst bin zwar nicht persönlich, aber doch im Geist bei euch. Und so habe ich - als wäre ich mitten unter euch - bereits mein Urteil über den Schuldigen gefällt.
4 Wenn ihr im Namen Jesu Christi zusammenkommt, werde ich im Geist bei euch sein. Dann wollen wir gemeinsam in der Kraft unseres Herrn Jesus
5 diesen Mann dem Satan ausliefern. Er soll die zerstörende Macht des Bösen an seinem Leib erfahren, damit er zur Besinnung kommt und sein Geist am Tag des Gerichtes gerettet werden kann.
6 Ihr habt wirklich nicht den geringsten Grund zur Überheblichkeit. Wißt ihr nicht, daß schon ein wenig Sauerteig genügt, um den ganzen Teig zu durchsäuern?
7 Entfernt jeden, auch den allerkleinsten Rest des alten Sauerteigs, damit ihr und eure Gemeinde ein neuer, ungesäuerter Teig werdet. Ihr seid doch rein, weil Jesus Christus als unser Passahlamm geopfert wurde.
8 Darum meidet entschlossen den Sauerteig des Bösen und Schlechten, und lebt euer neues Leben im ungesäuerten Teig der Reinheit und Wahrheit.
9 Ich habe euch schon einmal geschrieben, daß ihr als Christen nichts mit Leuten zu tun haben sollt, die Unzucht treiben.
10 Damit habe ich freilich nicht alle auf der Welt gemeint, die zügellos leben, die habgierig und abergläubisch sind oder stehlen. Ich fürchte, dann müßtet ihr die Welt verlassen.
11 Nein, ich meinte, daß ihr euch von all denen trennen sollt, die sich Christen nennen und trotzdem Unzucht treiben, geldgierig oder abergläubisch sind, Gotteslästerer, Trinker oder Diebe. Mit solchen Leuten sollt ihr überhaupt nichts zu tun haben .
12 Es ist nicht unsere Aufgabe, Leute zu verurteilen, die nicht zur Gemeinde gehören. Das wird Gott tun. Aber für das, was in der Gemeinde geschieht, tragt ihr die Verantwortung. "Entfernt den Bösen aus eurer Mitte!" heißt es schon bei Mose.
13
1 Wie ist es möglich, daß ihr als Christen eure Streitigkeiten vor heidnischen Richtern{Wörtlich: vor Ungerechten.} austragt, statt die Gemeinde um Rat zu bitten!{Wörtlich: statt vor den Heiligen.}
2 Wißt ihr denn nicht, daß wir als Christen einmal über die Welt richten werden? Dann müßtet ihr doch auch diese Kleinigkeiten unter euch selbst regeln können.
3 Habt ihr vergessen, daß wir sogar die Engel richten werden? Müßtet ihr dann nicht erst recht eure alltäglichen Streitigkeiten entscheiden können?
4 Aber ihr lauft damit zu Richtern, die nicht einmal Christen sind.
5 Traurig, daß ich darüber reden muß! Gibt es denn in der ganzen Gemeinde keinen einzigen, der Streit zwischen euch schlichten kann?
6 Statt dessen zieht einer den andern vor Gericht und verklagt seinen Bruder vor den Ungläubigen.
7 Schlimm genug, daß ihr überhaupt Streit miteinander habt! Weshalb ertragt ihr nicht lieber Unrecht, und warum seid ihr nicht bereit, eher Nachteile in Kauf zu nehmen, anstatt auf euer Recht zu pochen?
8 Doch ihr tut selbst Unrecht und betrügt andere; sogar eure eigenen Brüder!
9 Habt ihr vergessen, daß für Menschen, die Unrecht tun, in Gottes Reich kein Platz sein wird? Darauf könnt ihr euch verlassen: Keiner, der unzüchtig lebt, keiner, dem irgend etwas wichtiger ist als Gott,{Wörtlich: Götzendiener.} kein Ehebrecher, kein Mensch, der sich von seinen Begierden treiben läßt und homosexuell verkehrt, wird einen Platz in Gottes Reich haben;
10 auch kein Dieb, kein Ausbeuter, kein Trinker, kein Verleumder oder Räuber.
11 Und all das sind einige von euch gewesen. Aber jetzt sind eure Sünden abgewaschen. Durch Jesus Christus gehört ihr ganz zu Gott, und durch seinen Geist seid ihr freigesprochen.{Wörtlich: Aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.}
12 "Es ist alles erlaubt", sagt ihr. Das mag stimmen, aber es ist nicht alles gut für euch. Diese Parole "Es ist alles erlaubt" darf aber nicht dazu führen, daß ich mich von irgend etwas beherrschen lasse und meine Freiheit verliere.
13 Wenn ihr schreibt: "Das Essen ist für den Bauch, und der Bauch für das Essen", dann ist das schon richtig. Und ebenso gewiß hat Gott beides - das Essen wie den Bauch - zur Vergänglichkeit bestimmt. Aber das bedeutet nicht, daß Gott uns den Leib gab, damit wir unsittlich leben! Vielmehr wurde auch unser Körper zum Dienst für den Herrn geschaffen. Deshalb ist es Gott nicht gleichgültig, wie wir damit umgehen.{Wörtlich: Der Leib aber ist nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib.}
14 Denn Gott wird uns vom Tod zum ewigen Leben auferwecken, so wie er Christus durch seine Kraft auferweckt hat.
15 Wißt ihr denn nicht, daß auch euer Körper zum Leib Jesu Christi gehört? Wollt ihr wirklich den Leib Christi mit dem einer Hure vereinigen? Niemals!
16 Denn wer sich mit einer Hure einläßt, der wird ein Leib mit ihr. So heißt es schon in der Heiligen Schrift von Mann und Frau: "Die zwei werden ein Leib sein."{1. Mose 2,24}
17 Wenn ihr euch dagegen dem Herrn zuwendet, werdet ihr mit Christus eins sein durch seinen Geist.
18 Deshalb warne ich euch eindringlich vor jeder Unzucht! Denn mit keiner anderen Sünde vergeht man sich so sehr am eigenen Leib wie mit einem unsittlichen Leben.{Wörtlich: Jede Sünde, die der Mensch tut, ist außerhalb seines Leibes. Wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib.}
19 Oder habt ihr etwa vergessen, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, den euch Gott gegeben hat? Ihr gehört also nicht mehr euch selbst.
20 Gott hat einen hohen Preis gezahlt, um euch freizukaufen; deshalb dient nun auch mit eurem Leib dem Ansehen Gottes in der Welt.
1 Nun zu der Frage, die ihr mir in euerm Brief gestellt habt. Ich meine: Es wäre gut für einen Mann, überhaupt nicht zu heiraten.
2 Aber damit niemand zur Unzucht verleitet wird, ist es besser, wenn jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann hat.
3 Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, und die Frau soll sich ihrem Mann nicht entziehen,
4 denn weder die Frau noch der Mann dürfen eigenmächtig über ihren Körper verfügen; sie gehören einander.
5 Keiner soll sich dem Ehepartner verweigern, es sei denn, beide sind eine Zeitlang bereit, auf den ehelichen Verkehr zu verzichten, weil sie für das Gebet frei sein wollen. Danach kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führen kann, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
6 Was ich euch jetzt sage, ist ein Rat, kein Befehl.
7 Ich wünschte zwar, jeder würde wie ich ehelos leben. Aber wir sind nicht alle gleich. Nach Gottes Willen leben die einen in der Ehe, die anderen bleiben unverheiratet.{Wörtlich: Aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.}
8 Den Unverheirateten und Verwitweten rate ich, lieber ledig zu bleiben, wie ich es bin.
9 Wenn ihnen das Alleinsein aber zu schwer fällt, sollen sie heiraten. Denn das ist besser, als von unerfülltem Verlangen beherrscht zu werden.
10 Was ich jetzt den Verheirateten sage, ist kein persönlicher Rat, sondern ein Gebot unseres Herrn Jesus Christus: Keine Frau darf sich von ihrem Mann scheiden lassen.
11 Hat sie sich aber doch von ihm getrennt, soll sie unverheiratet bleiben oder sich wieder mit ihrem Mann versöhnen. Dasselbe gilt für den Mann.
12 Für alle anderen Fälle gibt es keinen ausdrücklichen Befehl des Herrn. Deshalb rate ich: Wenn ein Christ eine ungläubige Frau hat, die bei ihm bleiben will, soll er sich nicht von ihr trennen.
13 Und wenn eine Christin einen ungläubigen Mann hat, der bei ihr bleiben will, soll sie ihn nicht verlassen.
14 Denn der ungläubige Mann ist durch seine gläubige Frau und die ungläubige Frau durch ihren gläubigen Mann Christus sehr nahe{Wörtlich: geheiligt.} . Deshalb stehen ja auch eure Kinder unter Gottes Segen.{Wörtlich: Denn sonst sind eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig.}
15 Wenn aber der ungläubige Partner auf einer Trennung besteht, dann willigt in die Scheidung ein. In einem solchen Fall ist der christliche Partner nicht länger an den anderen gebunden. Denn Gott will, daß ihr in Frieden lebt.
16 Es ist ja nicht sicher, ob du als Frau deinen Mann zu Christus führen kannst oder ob du als Mann deiner Frau zum Glauben verhelfen wirst.
17 Abschließend möchte ich sagen, daß jeder in der Lebensform bleiben sollte, in der er lebte, als er Christ wurde, ob nun verheiratet oder unverheiratet. So ordne ich es in allen Gemeinden an.
18 Darum soll jemand, der nach jüdischem Gesetz beschnitten wurde, sich auch als Christ zu seiner Beschneidung bekennen. Wurde er aber nicht beschnitten, soll er die Beschneidung auch nicht nachholen.
19 Denn Gott kommt es nicht darauf an, ob wir beschnitten sind oder nicht. Bei ihm zählt allein, ob wir seinen Geboten gehorchen.
20 Jeder soll Gott an dem Platz dienen, an dem ihn Gottes Ruf erreichte.
21 Bist du als Sklave ein Christ geworden? Mach dir deswegen keine Sorgen! Selbst wenn du freiwerden kannst, warum willst du nicht Sklave bleiben?{Andere Übersetzungsmöglichkeit: Kannst du aber frei werden, dann nutze die Gelegenheit.}
22 Denn wer als Sklave Christus gehört, der ist ja von ihm aus der Sklaverei der Sünde freigekauft worden. Ein freier Mann aber, der dem Herrn gehört, ist dadurch ein Sklave Christi.
23 Christus hat einen hohen Preis für euch gezahlt. Ihr gehört allein ihm; werdet also nicht wieder von Menschen abhängig!
24 Deshalb, liebe Brüder, soll jeder an dem Platz bleiben, an dem er war, als Gott ihn rief. Dort soll er ihm dienen.
25 Für die unverheirateten Frauen hat der Herr keine ausdrückliche Anweisung gegeben. Aber als Botschafter des Herrn, dem ihr vertrauen könnt, möchte ich euch meine Meinung sagen.{Wörtlich: Ich sage aber meine Meinung als einer, dem vom Herrn die Barmherzigkeit widerfahren ist, Vertrauensmann zu sein.}
26 Wenn ich daran denke, welch schwere Zeiten uns bevorstehen, scheint es mir das beste zu sein, wenn man unverheiratet bleibt.
27 Hast du dich allerdings schon an eine Frau gebunden, dann sollst du diese Bindung nicht lösen. Bist du aber noch frei, dann bleibe es auch und suche nicht überall nach einer Frau.
28 Wenn du heiratest, begehst du jedoch keine Sünde. Das gilt in gleicher Weise für Männer wie für Frauen. Nur werdet ihr als Verheiratete besonderen Belastungen ausgesetzt sein, und das würde ich euch gern ersparen.
29 Denn eins steht fest, Brüder: Wir haben nicht mehr viel Zeit, für den Herrn zu arbeiten. Deshalb sollen sich jetzt auch die Verheirateten so für den Herrn einsetzen, als wären sie nicht verheiratet.
30 Weder Trauer noch Freude sollen uns daran hindern, Gott zu dienen. Was wir besitzen, sollte uns nicht davon abhalten, mit anderen zu teilen.{Wörtlich: Und die weinen, als weinten sie nicht, und die kaufen, als behielten sie es nicht.}
31 Verliert euch nicht an diese Welt, auch wenn ihr in ihr lebt. Denn diese Welt mit allem, was wir haben, wird bald vergehen.
32 Ich möchte euch in all diesen Dingen unbelastet und ohne Sorgen wissen. Wer unverheiratet ist, kann sich uneingeschränkt für die Sache Gottes einsetzen und so dem Herrn gefallen.
33 Ist aber jemand verheiratet, so muß er sich seiner Frau zuliebe um viele andere Dinge kümmern, und er kann Gott nur mit einem Teil seiner Kraft dienen.
34 Genauso kann eine unverheiratete Frau mit Leib und Seele, von allen anderen Pflichten unbelastet, dem Herrn dienen. Aber eine verheiratete Frau muß auch an ihren Haushalt und an ihren Mann denken.
35 Ich sage dies alles nicht, um euch irgendwelche Vorschriften zu machen, sondern um euch zu helfen. Ich möchte, daß ihr ein vorbildliches Leben führt und unbeirrt nur das eine Ziel verfolgt, dem Herrn zu dienen.
36 Wenn aber jemand meint, es sei Unrecht, seine Braut allzu lange auf die Ehe warten zu lassen, so soll er tun, was er für richtig hält. Er soll ruhig heiraten. Damit begeht er keine Sünde.
37 Wer aber die innere Bereitschaft und Kraft zur Ehelosigkeit aufbringt und nicht durch ein Eheversprechen gebunden ist, der ist gut beraten, wenn er nicht heiratet.{Wörtlich: Wer aber in seinem Herzen feststeht und keine Not hat, sondern Gewalt über seinen eigenen Willen hat und in seinem Herzen beschlossen hat, seine Jungfrau zu bewahren, der tut wohl.}
38 Wer also heiratet, der handelt richtig. Besser ist es allerdings, nicht zu heiraten.
39 Solange ein Mann lebt, gehört seine Frau untrennbar zu ihm. Wenn er aber stirbt, darf sie wieder heiraten, wen sie will. Nur sollte sie darauf achten, daß der neue Partner ein Christ ist!
40 Nach meiner Meinung bliebe sie aber besser allein und würde nicht noch einmal heiraten. Das sage ich, weil ich schließlich auch Gottes Geist empfangen habe.
1 Nun wolltet ihr wissen, ob wir als Christen das Opferfleisch essen dürfen, das den Göttern geweiht wurde. Wir wissen zwar, daß Götzen keine Macht haben. Doch Einsicht allein führt leicht zum Hochmut. Unerläßlich ist auch hier nur die Liebe, sie baut die Gemeinde auf.
2 Wenn sich einer einbildet, alles zu wissen, so zeigt das nur, daß er noch nicht weiß, worauf es wirklich ankommt.
3 Nur wer Gott liebt, hat die rechte Erkenntnis und ist von Gott angenommen.{Wörtlich: von Gott erkannt.}
4 Dürfen wir also Opferfleisch essen oder nicht? Wir wissen doch alle, daß es außer dem einen Gott gar keine anderen Götter gibt.
5 Wenn auch in der Vorstellung der Menschen sogenannte Götter im Himmel und auf der Erde existieren - und es gibt ja tatsächlich viele Mächte und Gewalten -,
6 so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, der alles erschaffen hat und vor dem wir einmal stehen werden.{Wörtlich: von dem her alles (ist) und auf den hin wir (leben).} Und wir haben auch nur einen Herrn, Jesus Christus, durch den alles geschaffen wurde. Durch ihn haben wir ein völlig neues Leben empfangen.{Wörtlich: durch den alles (ist) und wir durch ihn.}
7 Einige Christen, die noch unsicher in ihrem Glauben sind, haben das aber noch nicht erkannt. Bisher waren sie davon überzeugt, daß es wirklich Götter gibt. Wenn sie nun vom Opferfleisch essen, fürchten sie, damit zugleich auch die Götter anzuerkennen, und bekommen ein schlechtes Gewissen.
8 Ihr dagegen sagt: "Wir werden vor Gott weder besser noch schlechter, ob wir nun das Fleisch essen oder nicht."
9 Das ist zwar richtig, aber ihr solltet trotzdem darauf achten, daß ihr mit euerm Verhalten dem nicht schadet, dessen Glaube noch schwach ist.
10 Angenommen, er sieht dich in irgendeinem heidnischen Tempel Opferfleisch essen. Wird er dann nicht ermutigt, es dir nachzumachen, obwohl er dabei gegen sein Gewissen handelt?
11 Und so würde an deiner durchaus richtigen Erkenntnis dein im Glauben schwacher Bruder zugrundegehen, für den doch Christus gestorben ist.
12 Wenn ihr euch euren Brüdern gegenüber so verhaltet und ihr Gewissen verletzt, so versündigt ihr euch an Christus.
13 Darum: Wenn ich befürchten muß, daß mein Bruder zur Sünde verführt wird, weil ich bedenkenlos Opferfleisch esse, dann will ich lieber mein Leben lang überhaupt kein Fleisch mehr essen, als ihm das anzutun!
1 Wie halte ich es denn selbst in solchen Dingen? Bin ich nicht ein freier Mann? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus mit eigenen Augen gesehen? Hat er mich denn nicht zu seinem Botschafter berufen? Daß ihr Christen geworden seid, beweist deutlich, daß ich für den Herrn gearbeitet habe.
2 Mögen die anderen auch behaupten, ich sei kein Botschafter Christi, ihr könnt das nicht sagen! Denn ihr selbst seid ja das Siegel und die Bestätigung dafür.{Wörtlich: Denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr in dem Herrn.}
3 Meine Kritiker aber frage ich:
4 Hätten eigentlich meine Mitarbeiter und ich nicht das Recht, uns auf Kosten der Gemeinde versorgen zu lassen?
5 Dürften nicht auch wir eine Ehefrau mit auf die Reise nehmen, wie es die anderen Apostel tun, die Brüder des Herrn und auch Petrus?
6 Müssen etwa nur Barnabas und ich unseren Lebensunterhalt selbst verdienen?
7 Die Antwort kann sich jeder selbst geben. Wo zahlt je ein Soldat seinen eigenen Sold, und wer würde einen Weinberg anlegen, ohne die Trauben auch zu ernten? Oder welcher Hirte würde nicht von der Milch seiner Tiere trinken?
8 Das ist nicht nur allgemein so üblich; das verlangt auch Gottes Wort.
9 Es heißt doch im Gesetz, das Gott dem Mose gab: "Du sollst einem Ochsen nicht das Maul zubinden, wenn er das Getreide drischt!"{5. Mose 25,4} Hat Gott dies angeordnet, weil er sich um die Ochsen sorgt?
10 Ohne Frage dachte er dabei an uns! Denn wir sind gemeint, wenn es dort heißt, daß alle, die pflügen und das Getreide dreschen, ihren Anteil an der Ernte erwarten dürfen.
11 Wir haben nun unter euch die geistliche Saat - das Wort Gottes - ausgesät. Ist es da wirklich zuviel verlangt, wenn ihr uns dafür mit dem versorgen würdet, was wir zum Leben brauchen?
12 Ihr unterstützt doch auch noch andere Prediger, und das ist richtig so. Aber hätten wir nicht ein größeres Anrecht darauf? Dennoch haben wir dieses Recht nie in Anspruch genommen. Wir haben darauf verzichtet, damit uns niemand nachsagen kann: Sie predigen nur, weil sie dafür bezahlt werden.
13 Ihr wißt doch genau, daß alle, die im Tempel Dienst tun, damit auch ihren Lebensunterhalt verdienen. Und wer am Altar den Opferdienst übernimmt, erhält auch einen Teil von den Opfertieren.
14 Ebenso hat der Herr angeordnet: Wer das Evangelium verkündigt, soll von diesem Dienst auch leben können.
15 Trotzdem habe ich darauf verzichtet und nie auch nur einen Pfennig von euch verlangt. Ich schreibe das nicht, weil ich in Zukunft etwas von euch haben möchte. Lieber würde ich verhungern, als daß ich mir nachsagen ließe, ich hätte das Evangelium nur gegen Bezahlung verkündigt.{Wörtlich: Denn lieber will ich sterben. . meinen Ruhm soll niemand zunichte machen.}
16 Denn daß ich das Evangelium predige, ist nicht mein persönliches Verdienst; ich muß es tun! Dieser Aufgabe kann ich mich unmöglich entziehen.
17 Hätte ich sie freiwillig übernommen, so könnte ich dafür Lohn beanspruchen. Doch Gott hat mich dazu beauftragt, ich habe keine andere Wahl.
18 Aber worin besteht denn nun mein Lohn? Um es ganz klar zu sagen: Mein Lohn besteht darin, daß ich jedem die Botschaft von Jesus verkündige, und zwar ohne Bezahlung und ohne auf meine Rechte zu pochen.
19 Ich bin also frei und von niemandem abhängig. Aber um möglichst viele für Christus zu gewinnen, habe ich mich zum Sklaven aller Menschen gemacht.
20 Damit ich die Juden für Christus gewinne, lebe ich wie ein Jude. Und wo man religiöse Vorschriften genau befolgt, lebe ich auch danach, obwohl sie für mich keine Gültigkeit mehr haben. Denn ich möchte auch diese Leute gewinnen.
21 Bin ich aber bei Menschen, die ohne diese Gesetze leben, dann passe ich mich ihnen genauso an, um sie für Christus zu gewinnen. Das bedeutet aber nicht, daß ich mich nicht an Gottes Gebote halte, sondern ich befolge die Gebote Christi.{Wörtlich: (Ich bin) den Gesetzlosen wie ein Gesetzloser, obwohl ich nicht vom Gesetz Gottes los bin, sondern im Gesetz Christi bin.}
22 Wenn ich bei Menschen bin, deren Glaube noch schwach und unsicher ist, achte ich sorgfältig darauf, ihnen nicht zu schaden. Wer es auch sei, ich stelle mich ihm gleich, um auf jede erdenkliche Weise wenigstens einige Menschen zu retten.
23 Dies alles tue ich für das Evangelium, damit auch ich Anteil an dem Segen erhalte, den es verspricht.
24 Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer die Goldmedaille. Lauft so, daß ihr sie gewinnt!
25 Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Ein Athlet verzichtet auf vieles, um zu siegen. Und wie schnell ist sein Sieg vergessen! Wir dagegen kämpfen um einen Preis, der unvergänglichen Wert hat.
26 Ich weiß genau, wofür ich kämpfe. Ich laufe nicht irgendeinem ungewissen Ziel entgegen. Wenn ich kämpfe, geht mein Schlag nicht ins Leere.
27 Ich setze mich für diesen Sieg ganz ein und nehme keine Rücksicht auf meinen Körper. Er muß sich meinem Willen fügen. Denn ich will nicht andere zum Kampf des Glaubens auffordern und selbst untauglich sein oder vorzeitig ausscheiden.
1 Liebe Brüder, erinnert euch daran, was unsere Väter während ihrer Wüstenwanderung erlebten. Sie wurden alle durch die vorausziehende Wolke von Gott geführt und von ihm sicher durch das Rote Meer geleitet.
2 Alle wurden im Meer und unter der Wolke auf Mose getauft, als sie ihm nachfolgten und ihn als Führer anerkannten.
3 Gott gab ihnen allen auf wunderbare Weise dieselbe Speise und denselben Trank{Wörtlich: geistliche Speise und geistlichen Trank.} .
4 Sie tranken Wasser aus einem Felsen; das bedeutet, Christus selbst war bei ihnen.{Wörtlich: Sie tranken nämlich aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus.}
5 Aber es gefiel Gott nicht, wie die meisten von ihnen lebten. Deshalb kamen sie in der Wüste um.
6 Das soll uns eine Warnung sein, damit wir nicht wie sie am Bösen Gefallen finden.
7 Werdet nicht zu Menschen, die Gott vergessen, weil sie allen möglichen Götzen nachlaufen, so wie manche von ihnen. Die Heilige Schrift berichtet: "Sie aßen und tranken, und dann feierten sie ein rauschendes, ausschweifendes Fest."{2. Mose 32,6}
8 Laßt euch auch nicht wie sie zur Unzucht verleiten, sondern denkt daran, daß an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen dafür mit dem Tode bestraft wurden.
9 Fordert Gott nicht heraus. Damals taten sie es; sie wurden von Schlangen gebissen und starben.
10 Lehnt euch nicht gegen Gott und seine Führungen auf wie einige von ihnen. Gott vernichtete sie durch seinen Engel.{4. Mose 21,5-6; 25,9}
11 Alle diese Ereignisse sollen uns ein abschreckendes Beispiel sein. Sie wurden niedergeschrieben, damit wir gewarnt sind; denn das Ende der Welt ist nahe.
12 Deshalb seid vorsichtig! Gerade wenn jemand denkt: "So etwas kann mir doch nicht passieren!", muß er besonders aufpassen.{Wörtlich: Wer zu stehen glaubt, sehe zu, daß er nicht falle.}
13 Das, was euerm Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht zu euch. Er läßt nicht zu, daß ihr in der Versuchung zugrundegeht. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.
14 Liebe Freunde, hütet euch vor jedem Götzendienst!
15 Als Christen wißt ihr doch, worum es geht. Überlegt einmal selbst:
16 Haben wir durch den Abendmahlskelch, über dem wir das Dankgebet sprechen, nicht Anteil an dem, was uns Christus durch sein Blut erworben hat?{Wörtlich: Ist er nicht die Teilhabe des Blutes Christi?} Haben wir durch das Brot, das wir brechen und gemeinsam essen, nicht Anteil an dem neuen Leben, das uns Christus durch das Opfer seines Leibes am Kreuz erworben hat?
17 Es gibt beim Abendmahl nur ein Brot. Und obwohl wir so viele sind, sind wir doch ein Leib, weil wir alle von dem einen Brot essen.
18 Seht euch den Gottesdienst an, den das Volk Israel feiert! Dort haben alle Gemeinschaft mit Gott, weil sie gemeinsam vom Fleisch der Opfertiere essen.{Wörtlich: Sind nicht die Opfer Essenden die Anteilhabenden des Altars?}
19 Was will ich damit sagen? Daß es doch Götter gibt oder die Opfer, die ihnen gebracht werden, irgendeinen Wert haben?
20 Natürlich nicht! "Sie bringen ihre Opfer den Dämonen, nicht etwa Gott."{5. Mose 32,17; Psalm 106,37} Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft mit dämonischen Mächten habt.
21 Ihr könnt unmöglich aus dem Kelch des Herrn und zugleich aus dem Kelch der Dämonen trinken. Ihr könnt nicht Gäste am Tisch des Herrn sein und auch noch am Tisch der Dämonen sitzen.
22 Oder wollen wir etwa den Herrn herausfordern?{5. Mose 32,21; Jesaja 65,11 ff.} Bilden wir uns wirklich ein, stärker zu sein als er?
23 Ihr lebt nach dem Grundsatz: "Es ist alles erlaubt!" Ich antworte darauf: Aber nicht alles, was erlaubt ist, ist auch gut.
24 Denkt bei dem, was ihr tut, nicht nur an euch. Denkt vor allem an die anderen und daran, was für sie gut ist.
25 Kauft also unbesorgt das Fleisch, das auf dem Markt angeboten wird, und fragt nicht lange danach, ob es von Opfertieren stammt. Dann wird euer Gewissen mit diesem Problem nicht belastet.
26 Denn "die Erde und alles, was auf ihr lebt, gehört dem Herrn."{Psalm 24,1}
27 Lädt euch jemand, der kein Christ ist, zum Essen ein und ihr wollt hingehen, so eßt, was aufgetragen wird, ohne viel zu fragen, damit euer Gewissen nicht belastet wird.
28 Sollte euch aber jemand ausdrücklich sagen: "Dieses Fleisch stammt vom Götzenopfer!", dann eßt es seinetwegen nicht, damit ihr das Gewissen nicht belastet.
29 Es geht dabei nicht um dein eigenes Gewissen, sondern um das des andern. un mag jemand einwenden: Weshalb soll ich denn meine persönliche Freiheit vom Gewissen eines anderen einengen lassen?
30 Wenn ich Gott für eine Speise danken kann, warum soll ich sie dann nicht essen, nur weil ein anderer sie aus Gewissensgründen ablehnt?
31 Darauf will ich antworten: Bei all diesen Fragen, beim Essen und Trinken oder was ihr auch tut, denkt immer daran, daß alles zur Ehre Gottes geschieht.
32 Gebt deshalb niemandem Anlaß zur Verärgerung, weder den Juden noch den Heiden und auch nicht euern Brüdern in der Gemeinde.
33 Das ist auch mein Grundsatz. Ich versuche, allen in jeder Beziehung gerecht zu werden. Dabei geht es nicht um mich, sondern darum, daß möglichst viele Menschen durch Jesus Christus gerettet werden.
1 Folgt meinem Beispiel, so wie ich Christus folge.
2 Ich freue mich darüber, daß ihr immer daran denkt, was ich euch gesagt habe, und euch nach den Anweisungen{Wörtlich: Überlieferungen.} richtet, die ich euch weitergab.
3 Dazu gehört auch folgendes: Nach Gottes Willen untersteht jeder Mann Christus, die Frau ihrem Mann, und Christus untersteht Gott.
4 Aus diesem Grunde entehrt ein Mann Christus, wenn er betet oder im Auftrag Gottes redet und dabei eine Kopfbedeckung trägt.
5 Trägt dagegen eine Frau keine Kopfbedeckung, wenn sie im Gottesdienst betet oder im Auftrag Gottes spricht, dann entehrt sie ihren Mann. Das wäre genauso, als wenn sie wie eine Dirne kahlgeschoren herumliefe.
6 Will eine Frau ihren Kopf nicht bedecken, kann sie sich auch gleich die Haare abschneiden lassen. Aber weil es jede Frau entehrt, wenn ihr das Haar kurzgeschnitten oder der Kopf kahlgeschoren ist, soll sie ihren Kopf bedecken.
7 Ein Mann aber soll im Gottesdienst keine Kopfbedeckung tragen, denn er ist nach Gottes Bild geschaffen und dient seiner Ehre.{Wörtlich: da er Abbild und Abglanz Gottes ist.} Die Frau dagegen ist zur Ehre ihres Mannes geschaffen.
8 Denn Adam, der erste Mensch, wurde nicht von einer Frau geboren, aber Eva, die erste Frau, wurde aus dem Mann erschaffen.
9 Wie die Schöpfungsgeschichte berichtet, wurde der Mann auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann.
10 Deshalb soll sie im Gottesdienst eine Kopfbedeckung tragen, und das schon wegen der Engel, die über Gottes Ordnungen wachen.
11 Bedenkt aber, daß nach Gottes Ordnung Mann und Frau füreinander da sind.{Wörtlich: Allerdings ist im Herrn weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau.}
12 Denn obwohl Eva aus Adam geschaffen wurde, so werden doch alle Männer von Frauen geboren. Beide aber, Mann und Frau, sind Geschöpfe Gottes.
13 Nun sagt doch selbst: Gehört es sich für eine Frau, ohne Kopfbedeckung öffentlich zu beten?
14 Empfindet ihr nicht auch, daß es für den Mann eine Schande ist, lange Haare zu haben,
15 während sie einer Frau gut stehen? Das lange Haar ist ihr als Schleier gegeben.
16 Doch wer es darüber zum Streit kommen lassen will, dem möchte ich nur sagen: Wir kennen die Sitte nicht, daß Frauen im Gottesdienst ohne Kopfbedeckung beten, und die anderen Gemeinden Gottes auch nicht.
17 Was ich euch jetzt noch zu sagen habe, ist kein Lob. Wie ihr eure Gottesdienste feiert, kann ich wirklich nicht gutheißen. Sie scheinen euch mehr zu schaden als zu nützen.
18 Zunächst höre ich da von Uneinigkeit bei euren Gemeindeversammlungen. Etwas Wahres muß wohl daran sein.
19 Bei eurer Einstellung lassen sich allerdings Spaltungen gar nicht vermeiden, denn nur so wird sichtbar, wer sich im Glauben bewährt hat.
20 Was ihr in euren Gottesdiensten feiert, ist gar nicht das Mahl des Herrn.
21 Weil jeder das ißt und trinkt, was er mitgebracht hat, bleibt der eine hungrig und durstig, während der andere so viel hat, daß er sich betrinkt.
22 Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder bedeutet euch die Bruderschaft{Wörtlich: Gemeinde Gottes.} so wenig, daß ihr die geringschätzig behandelt, die wegen ihrer Armut kein Essen mitbringen konnten? Soll ich euch dafür auch noch loben? Darauf könnt ihr lange warten!
23 Denn diese Anweisung habe ich vom Herrn empfangen und an euch weitergegeben: n der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er das Brot,
24 dankte Gott dafür, teilte es und sprach: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Denkt daran, sooft ihr dieses Brot eßt!"
25 Dann nahm er den Kelch und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Denkt daran, sooft ihr daraus trinkt!"
26 Denn jedesmal, wenn ihr dieses Brot eßt und aus diesem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Opfertod des Herrn. Und daran sollt ihr festhalten, bis er wiederkommt.
27 Wer aber gedankenlos und leichtfertig{Wörtlich: unwürdig (auf unwürdige Weise); vgl. Verse 20-22} von diesem Brot ißt und aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib und Blut unseresHerrn.
28 Darum soll sich jeder prüfen, ehe er von dem Brot ißt und aus dem Kelch trinkt.
29 Denn wer davon nimmt, ohne zu bedenken, daß es hier um den Leib Christi geht, der liefert sich selbst dem Gericht Gottes aus.
30 Deshalb sind so viele von euch schwach und krank; gar nicht zu reden von denen, die schon gestorben sind.
31 Wenn wir uns selbst prüfen, brauchen wir die Prüfung Gottes nicht zu fürchten.
32 Straft uns aber der Herr, so will er uns erziehen, damit wir nicht zusammen mit der gottlosen Welt verurteilt werden.
33 Darum, meine Brüder, wartet aufeinander, wenn ihr zusammen das Abendmahl feiert.
34 Wer hungrig ist, soll vorher zu Hause etwas essen; sonst bringt euch dieses Mahl nicht Gottes Segen, sondern seine Strafe. Alles andere werde ich klären, wenn ich bei euch bin.
1 Nun möchte ich mit euch, liebe Brüder, noch über die Gaben des Heiligen Geistes sprechen.
2 Ihr wißt, daß es euch mit unwiderstehlicher Gewalt zu den stummen Götzen getrieben hat, als ihr noch keine Christen wart.
3 Deshalb erkläre ich euch ausdrücklich: Niemand kann sagen: "Verflucht sei Jesus!", wenn in ihm der Heilige Geist wirkt. Auch kann keiner von Herzen bekennen: "Jesus ist der Herr!", wenn er nicht den Heiligen Geist hat.
4 So verschieden die Gaben auch sind, die Gott uns gibt, sie stammen alle von ein und demselben Geist.
5 Und so unterschiedlich auch die Aufgaben in der Gemeinde sind, sie kommen doch alle von dem einen Herrn.
6 Es gibt verschiedene Wirkungen des Heiligen Geistes; aber Gott allein ist es, der dies alles in denen wirkt, die zur Gemeinde gehören.
7 Wie auch immer sich die Gaben des Heiligen Geistes bei jedem einzelnen von euch zeigen, sie sind zum Nutzen der ganzen Gemeinde bestimmt.
8 Dem einen schenkt er im rechten Moment das richtige Wort{Wörtlich: das Wort der Weisheit.} . Ein anderer kann durch den Heiligen Geist den Willen Gottes klar erkennen.{Wörtlich: dem anderen (wird) das Wort der Erkenntnis (gegeben).}
9 Wieder anderen schenkt Gott durch seinen Geist unerschütterliche Glaubenskraft und dem nächsten die Gabe, Kranke zu heilen.
10 Manchen ist es gegeben, Wunder zu wirken. Einige sprechen aus, was Gott ihnen zeigt oder sagt{Wörtlich: Prophetie.} ; andere erkennen, was es bedeutet und aus welchem Geist gesprochen wird{Wörtlich: Deutung von Geistesoffenbarungen; Unterscheidung von Geistern.} . Einige beten in anderen Sprachen{Wörtlich: Sprachengebet (Glossolalie. Ein vom Geist Gottes gewirktes Gebet in einer Sprache, die man nicht gelernt hat).} , und manche schließlich können dieses Gebet für die Gemeinde auslegen.
11 Dies alles bewirkt ein und derselbe Geist. Und so empfängt jeder die Gabe, die Gott ihm zugedacht hat.
12 So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so besteht auch die Gemeinde Christi aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib.
13 Wir haben alle denselben Geist empfangen und gehören darum durch die Taufe zu dem einen Leib Christi{Wörtlich: durch einen Geist zu einem Leib getauft.} , ganz gleich, ob wir nun Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie sind; alle sind wir mit demselben Geist erfüllt.
14 Nun besteht aber ein Körper aus vielen einzelnen Gliedern und Organen, nicht nur aus einem einzigen.
15 Selbst wenn der Fuß behaupten würde: "Ich gehöre nicht zum Leib, weil ich keine Hand bin!", er bliebe trotzdem ein Teil des Körpers.
16 Und wenn das Ohr erklären würde: "Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib!", es gehörte dennoch dazu.
17 Angenommen, der ganze Körper bestünde nur aus Augen, wie könnten wir dann hören? Oder der ganze Leib bestünde nur aus Ohren; wie könnten wir dann riechen?
18 Deshalb hat Gott jedem einzelnen Organ des Körpers seine besondere Funktion gegeben, so wie er es wollte.
19 Was für ein sonderbarer Leib wäre das, der nur ein Körperteil hätte!
20 Aber so ist es ja auch nicht, sondern viele einzelne Organe bilden gemeinsam den einen Leib.
21 Darum kann das Auge nicht zur Hand sagen: "Ich brauche dich nicht!" Und der Kopf nicht zu den Füßen: "Ihr seid überflüssig!"
22 Vielmehr sind gerade die Teile des Körpers, die schwach und unbedeutend erscheinen, besonders wichtig.
23 Was uns an unserem Körper anstößig erscheint, das verbergen wir sorgfältig, und was uns nicht gefällt, das putzen wir besonders heraus.
24 Denn was schön ist, wirkt ohnehin. Gott aber hat unseren Leib so zusammengefügt, daß unwichtig erscheinende Teile in Wirklichkeit besonders wichtig sind.
25 Unser Leib soll eine Einheit sein, in der jeder einzelne Körperteil für den anderen da ist.
26 Leidet ein Teil des Körpers, so leiden alle anderen mit, und wird ein Teil gelobt, freuen sich auch alle anderen.
27 An diesem Beispiel wollte ich euch erklären: Ihr alle seid der eine Leib Christi, und jeder einzelne von euch gehört als ein Teil dazu.
28 Jedem hat Gott seinen ganz bestimmten Platz zugeteilt. Da sind zunächst die Apostel, dann die Propheten und drittens Männer, die in der Gemeinde Gottes Wort lehren. Dann gibt es Christen, die Wunder tun und solche, die Kranke heilen oder Bedürftigen helfen. Einige leiten die Gemeinde, andere beten in unbekannten Sprachen.
29 Sind sie nun etwa alle Apostel, Propheten oder Lehrer? Oder kann jeder von uns Wunder tun?
30 Kann jeder Kranke heilen, in unbekannten Sprachen beten und das Gesagte erklären?
31 Natürlich nicht. Aber jeder einzelne soll sich um die Gaben bemühen, die der Gemeinde am meisten nützen. Und jetzt zeige ich euch den einzigartigen Weg, der dazu führt.
1 Ohne Liebe bin ich nichts. Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt, ja mit Engelszungen reden könnte, aber ich hätte keine Liebe, so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne jeden Klang, wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
2 Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden, wüßte alle Geheimnisse Gottes, könnte seine Gedanken erkennen und hätte einen Glauben, der Berge versetzt, aber mir würde die Liebe fehlen, so wäre das alles nichts.
3 Selbst wenn ich all meinen Besitz an die Armen verschenken und für meinen Glauben das Leben opfern würde, hätte aber keine Liebe, dann wäre alles umsonst.
4 Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.
5 Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend.
6 Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
7 Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand.
8 Einmal werden keine Propheten mehr zu uns sprechen, das Beten in anderen Sprachen wird aufhören, die Erkenntnis der Absichten Gottes mit uns wird nicht mehr nötig sein. Nur eins wird bleiben: die Liebe.
9 Denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft, ebenso wie unser prophetisches Reden.
10 Wenn aber das Vollkommene - Gottes Reich - da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.
11 Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind. Jetzt bin ich ein Mann und habe das kindliche Wesen abgelegt.
12 Noch ist uns bei aller prophetischen Schau vieles unklar und rätselhaft. Einmal aber werden wir Gott sehen, wie er ist.{Wörtlich: Denn jetzt sehen wir (noch) rätselhaft (wie) in einem Spiegel, dann aber von Angesicht zu Angesicht.} Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.
13 Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe aber ist das Größte.
1 Laßt die Liebe euer höchstes Ziel sein! Bemüht euch um die Gaben, die der Heilige Geist gibt; vor allem darum, Gottes Weisungen weiterzugeben.
2 Wenn nämlich jemand in unbekannten Sprachen betet, dann spricht er nicht zu Menschen, denn niemand versteht ihn. Er spricht zu Gott, und was er durch Gottes Geist redet, ist ein Geheimnis.
3 Wer aber Gottes Weisungen empfängt, kann sie an andere Menschen weitergeben. Er hilft ihnen, im Glauben zu wachsen, er tröstet und ermutigt sie.
4 Wer in unbekannten Sprachen betet, stärkt{Wörtlich: erbaut.} seinen persönlichen Glauben. Wer aber Gottes Weisungen weitersagt, stärkt{Jesaja 28,11-12} die ganze Gemeinde.
5 Meinetwegen könnt ihr alle in Sprachen beten. Aber noch besser wäre, ihr könntet alle von Gott Weisungen empfangen und weitergeben. Das ist wichtiger, als in unbekannten Sprachen Gott anzubeten, es sei denn, dieses Gebet wird erklärt, damit die ganze Gemeinde einen Gewinn davon hat.
6 Stellt euch doch einmal vor, liebe Brüder, ich komme zu euch und bete in einer Sprache, die niemand kennt. Davon hättet ihr gar nichts. Ich will euch lieber klar sagen, was Gott mir offenbart hat, was seine Absichten mit euch sind, wenn ich in seinem Auftrag rede oder euch unterweise.{Wörtlich: Was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede mit Offenbarung oder Erkenntnis oder Prophetie oder Lehre?}
7 Es ist genauso wie bei Musikinstrumenten. Bei einer Flöte etwa oder einer Harfe muß man unterschiedliche Töne hören können, sonst erkennt keiner die Melodie.
8 Wenn der Trompeter nicht ein klares Signal bläst, wird sich kein Soldat auf den Kampf vorbereiten.
9 Genauso ist es beim Sprachengebet. Wenn ihr unverständlich redet, wird euch niemand verstehen. Ihr redet nur in den Wind.
10 Es gibt auf der Welt unzählige Sprachen, und jede hat ihren Wert für den, der sie versteht.{Wörtlich: und nichts ist sprachlos.}
11 Wenn ich aber die Sprache des anderen nicht kenne, können wir uns nicht verständigen.
12 So ist es auch mit euch: Wenn ihr euch schon so eifrig um die Gaben des Heiligen Geistes bemüht, dann setzt auch alles daran, daß die ganze Gemeinde etwas davon hat.
13 Wer Gott also in einer unbekannten Sprache anbetet, der soll den Herrn darum bitten, daß er sie auch auslegen kann, damit alle ihn verstehen.
14 Denn bei einem solchen Beten spricht Gottes Geist in mir, es ist keine Sache meines Verstandes.{Wörtlich: mein Verstand ist unfruchtbar.}
15 Wie sollen wir uns nun verhalten? Ich kann durch Gottes Geist in einer Sprache beten, die keiner versteht; aber ich will auch für alle verständlich beten. Ich will ein Loblied singen, wie es mir der Heilige Geist schenkt, aber ich will auch so singen, daß alle es verstehen.
16 Denn wenn du Gott in unbekannten Sprachen anbetest, wie soll jemand, der diese Sprache nicht versteht, dein Gebet mit einem "Amen" bekräftigen? Er weiß doch gar nicht, was du gesagt hast!
17 Da kann dein Gebet noch so gut und schön sein, dem anderen nützt es überhaupt nichts.
18 Ich bin Gott dankbar, daß ich ihn in fremden Sprachen anbete, und zwar mehr als ihr alle!
19 Dennoch will ich in der Gemeinde lieber fünf Worte sprechen, die jeder versteht und die allen weiterhelfen, als zehntausend Worte in einer Sprache, die niemand versteht.
20 Liebe Brüder, seid doch nicht wie Kinder, die nicht verstehen, was man ihnen erklärt. Wenn es darum geht, Böses zu tun, dürft ihr unschuldig sein wie Kinder. Im Verstehen aber sollt ihr wie Erwachsene sein.
21 In der Heiligen Schrift heißt es: "Ich will zu diesem Volk in fremden, unbekannten Sprachen reden. Aber sie wollen nicht auf mich hören, spricht der Herr."
22 Das Gebet in unbekannten Sprachen bringt die Menschen also nicht zum Glauben.{Wörtlich: Daher sind die Sprachen zum Zeichen nicht den Glaubenden, sondern den Unglaubenden.} Aber das Reden in göttlichem Auftrag überzeugt und führt zum Glauben.
23 Stellt euch folgendes vor: Die Gemeinde versammelt sich, und jeder betet in einer anderen, unbekannten Sprache. Nun kommt jemand dazu, der das nicht kennt, oder einer, der noch kein Christ ist. Der wird doch sagen: "Ihr seid alle verrückt!"
24 Wenn ihr dagegen alle in verständlichen Worten Gottes Weisungen weitergebt und ein Ungläubiger oder Fremder kommt dazu, wird ihn dann nicht alles, was ihr sagt, von seiner Schuld überzeugen und in seinem Gewissen treffen?
25 Was er bis dahin sich selbst nie eingestanden hat, wird ihm jetzt plötzlich klar. Er wird auf seine Knie fallen, Gott anbeten und bekennen: "Gott ist wirklich mitten unter euch!"
26 Was heißt das nun ganz praktisch für euch, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder etwas beizutragen: Einige singen ein Loblied, andere legen Gottes Wort aus. Einige geben weiter, was Gott ihnen klargemacht hat, andere beten in unbekannten Sprachen, die dann für alle ausgelegt werden.{Wörtlich: Was folgt daraus, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder ein Lied, eine Belehrung, eine Offenbarung, eine Zungenrede oder eine Übersetzung.} Wichtig ist, daß alles zum Aufbau der Gemeinde geschieht.
27 Während eines Gottesdienstes sollen zwei oder höchstens drei in unbekannten Sprachen beten, und zwar einer nach dem anderen. Jedes dieser Gebete soll gleich für alle erklärt werden.
28 Wenn dafür niemand da ist, sollen sie schweigen. Sie können ja für sich allein beten; Gott wird sie hören.
29 Auch von denen, die Gottes Weisungen empfangen, sollen nur zwei oder drei sprechen; die anderen sollen das Gesagte deuten und beurteilen.
30 Der Prophet, der etwas schaut, soll seine Rede unterbrechen, wenn Gott einen der Anwesenden erkennen läßt, was das geschaute Bild bedeutet.
31 Ihr könnt doch alle der Reihe nach in Gottes Auftrag reden, damit alle lernen und alle ermutigt werden.
32 Wer eine Botschaft von Gott bekommt, hat sich dabei völlig in der Gewalt und kann warten, bis er an der Reihe ist.
33 Denn Gott will keine Unordnung, er will Harmonie und Frieden.
34 Wie in allen Gemeinden sollen auch bei euch die Frauen in den Gottesdiensten schweigen und dort nicht das Wort ergreifen. Statt dessen sollen sie sich unterordnen, wie es schon das Gesetz vorschreibt.
35 Wenn sie etwas nicht verstehen, können sie zu Hause ihren Mann fragen. Denn es gehört sich nicht, daß Frauen in der Gemeinde das Wort führen.
36 Ihr seid anderer Meinung? Bildet ihr euch etwa ein, die ersten und einzigen zu sein, die Gottes Wort gehört haben?
37 Wenn einer meint, Gott rede durch ihn oder er sei in besonderer Weise vom Heiligen Geist erfüllt, dann muß er auch erkennen, daß alles, was ich hier anordne, dem Willen des Herrn entspricht.
38 Deshalb wird jeder, der diese Anweisungen ablehnt, auch von Gott abgelehnt werden.
39 Also, meine Brüder, setzt alles daran, Gottes Weisungen weiterzugeben, und hindert keinen, in unbekannten Sprachen zu beten.
40 Aber sorgt dafür, daß alles anständig und ordentlich vor sich geht.
1 Liebe Brüder! Ich möchte euch an das Evangelium erinnern, das ich euch verkündigt habe. Ihr habt diese Botschaft angenommen und darauf euer Leben gegründet.
2 Ganz gewiß werdet ihr durch sie ans Ziel eures Glaubens kommen, vorausgesetzt, ihr bewahrt die Botschaft genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht.
3 Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift.
4 Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es die Propheten angekündigt hatten.
5 Als der Auferstandene hat er sich zuerst Petrus gezeigt und später den zwölf Aposteln.
6 Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben.
7 Später ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen.
8 Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte.{Wörtlich: mir, der Fehlgeburt (oder: Frühgeburt); vgl. Apostelgeschichte 9,1-9}
9 Denn ich bin der unbedeutendste unter den Aposteln und eigentlich nicht wert, ein Botschafter Jesu zu sein; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt.
10 Alles, was ich bin, bin ich allein durch Gottes vergebende Gnade. Und seine Gnade hat er mir nicht vergeblich geschenkt. Ich habe mich mehr als alle anderen eingesetzt, aber das war nicht meine Leistung, sondern Gott selbst hat dieses in seiner Gnade bewirkt.
11 Doch ganz gleich, ob nun die anderen Apostel oder ich: Wir alle haben dieses eine Evangelium verkündet, und dadurch seid ihr zum Glauben gekommen.
12 Wenn also im Evangelium gesagt wird, daß Gott Christus von den Toten auferweckt hat, wie können da einige von euch behaupten: "Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!"
13 Wissen diese Leute eigentlich, was sie damit sagen? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein.
14 Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube wäre völlig wertlos.
15 Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tode alles aus ist!{Wörtlich: Weil wir bezeugt haben, daß er Christus auferweckt hat, den er nicht auferweckt hat, wenn doch die Toten nicht auferweckt werden.}
16 Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden.
17 Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als eine Illusion, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei.
18 Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind.
19 Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
20 Tatsächlich aber ist Christus als erster{Wörtlich: als Erstling der Entschlafenen.} von den Toten auferstanden.
21 Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen, nämlich Adam, in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen einzigen, nämlich Christus, die Auferstehung.
22 Wir sind Nachkommen Adams und müssen alle sterben. Doch alle, die Christus nachfolgen, werden durch ihn zu neuem Leben auferweckt.
23 Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als erster ist Christus auferstanden. Wenn er wiederkommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.
24 Danach kommt das Ende, wenn er Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergibt. Er wird dann alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht.
25 Denn wie es in den Psalmen heißt, wird Christus so lange herrschen, "bis Gott ihm alle Feinde unterworfen hat".{Psalm 110,1}
26 Als letzten Feind wird er den Tod vernichten,
27 denn es heißt: "Alles hat Gott ihm unterworfen."{Psalm 8,7} Wenn nun Christus "der Herr über alles" ist, dann bedeutet dies natürlich nicht, daß er auch Herr über Gott ist, von dem ja alle Macht ausgeht.
28 Wenn aber zuletzt Christus der Herr über alles ist, dann wird er als der Sohn Gottes sich seinem Vater unterordnen, der ihm diesen Sieg geschenkt hat. So wird Gott über alles der Herr sein.{Wörtlich: damit Gott alles in allem sei.}
29 Bei euch haben sich einige stellvertretend für Menschen taufen lassen, die schon gestorben sind. Welchen Sinn hätte das, wenn die Toten gar nicht auferstehen?
30 Warum begeben wir uns denn immer wieder in Gefahr, wenn wir Gottes Botschaft weitergeben?
31 Tag für Tag riskiere ich mein Leben.{Wörtlich: Ich sterbe täglich.} So gewiß ihr zum Glauben gekommen seid, kann ich vor Christus stolz auf euch sein.
32 Hätte ich mich wohl in Ephesus in Lebensgefahr begeben, wenn ich nicht an die Auferstehung glauben würde? Wenn die Toten nicht auferstehen, dann haben alle recht, die sagen: "Freut euch des Lebens, denn morgen ist alles vorbei!"{Wörtlich: wenn die Toten nicht auferstehen, "laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir".}
33 Hütet euch vor solchen Parolen, denn: "Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!"
34 Kommt endlich zur Besinnung, und sündigt nicht länger. Denn zu eurer Schande muß ich feststellen, daß einige von euch Gott im Grunde noch gar nicht kennen.
35 Vielleicht werdet ihr jetzt fragen: "Wie werden die Toten denn auferstehen? Was für einen Leib werden sie haben?"
36 Das ist doch eine törichte Frage! Jedes Samenkorn, das gesät wird, muß vergehen, ehe neues Leben daraus wächst.
37 Und was wir säen, ist ja nicht schon die fertige Pflanze, sondern es sind nur Körner, Weizen zum Beispiel oder anderes Saatgut.
38 Aus jedem Samenkorn läßt Gott eine Pflanze wachsen, die so aussieht, wie er es geplant hat.
39 Unterscheiden sich nicht auch alle Lebewesen in ihrem Aussehen? Menschen sehen anders aus als Tiere, Vögel anders als Fische.
40 Die Sterne am Himmel sind ganz anders beschaffen als die verschiedenen Geschöpfe auf der Erde;{Wörtlich: Es gibt himmlische Körper und irdische Körper.} die Schönheit der einen ist nicht mit jener der anderen zu vergleichen.
41 Die Sonne hat ihren eigenen Glanz, anders als das Leuchten des Mondes oder das Glitzern der Sterne. Selbst die Sterne unterscheiden sich in ihrer Helligkeit voneinander.
42 Genauso könnt ihr euch die Auferstehung der Toten vorstellen. Unser irdischer Leib ist wie ein Samenkorn, das einmal vergeht. Wenn er aber auferstehen wird, ist er unvergänglich.
43 Was begraben wird, ist unansehnlich und schwach, was aufersteht, läßt Gottes Herrlichkeit und Kraft erkennen.{Wörtlich: Gesät wird in Schande, auferweckt in Ehre; gesät wird in Schwäche, auferweckt in Kraft.}
44 Begraben wird unser irdischer Leib; aber auferstehen werden wir mit einem Leib, der von göttlichem Leben erfüllt ist.{Wörtlich: ein geistlicher Leib.} Denn wenn es einen sterblichen Leib gibt, dann gibt es auch einen unsterblichen.
45 In der Heiligen Schrift heißt es ja, daß der erste Mensch, Adam, zu einem "lebendigen Wesen wurde".{1. Mose 2,7} Aber Christus, der erste Mensch einer neuen Schöpfung, gibt uns göttliches Leben.
46 Jetzt haben wir einen natürlichen, irdischen Leib, dann aber gibt uns Gott einen unvergänglichen Leib, der von seinem Geist erfüllt ist.
47 Adam, den ersten Menschen, erschuf Gott aus Erde; aber der neue Mensch, Christus, kommt vom Himmel.
48 Als Nachkommen Adams haben wir jetzt alle einen irdischen Leib. Als Christen werden wir dann wie Christus einen himmlischen Leib haben.{Wörtlich: Wie beschaffen der irdische, so auch die Irdischen, und wie beschaffen der himmlische, so auch die Himmlischen.}
49 Jetzt hat jeder von uns einen vergänglichen Leib, wie ihn Adam hatte. Aber einmal werden wir - wie Christus - einen unvergänglichen Leib haben.
50 Eins steht fest, liebe Brüder: Menschen aus Fleisch und Blut können nicht in Gottes Reich kommen. Nichts Vergängliches wird in Gottes Ewigkeit Platz haben.
51 Ich möchte euch aber ein Geheimnis anvertrauen: Wir werden nicht alle sterben, aber Gott wird uns alle völlig umwandeln.
52 Das wird ganz plötzlich geschehen, von einem Augenblick zum andern, wenn die Posaune ankündigt, daß Jesus Christus als Herrscher der Welt wiederkommt. Ihr Schall wird überall zu hören sein. Dann werden die Toten zum ewigen Leben auferweckt, und auch wir Lebenden werden einen neuen Leib bekommen.{Wörtlich: werden verwandelt werden.}
53 Denn das Vergängliche muß mit Unvergänglichkeit und das Sterbliche mit Unsterblichkeit überkleidet werden.
54 Wenn aber dieser vergängliche und sterbliche Leib unvergänglich und unsterblich geworden ist, dann erfüllt sich, was die Propheten vorausgesagt haben:"Das Leben hat den Tod überwunden!
55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun dein Schrecken?"{Jesaja 25,8; Hosea 13,14}
56 Der Tod hat Macht durch die Sünde, deren Herrschaft wir durch das Gesetz erkennen.{Wörtlich: Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz.}
57 Aber gelobt sei Gott, der uns den Sieg gibt durch Jesus Christus, unseren Herrn!
58 Meine lieben Brüder, bleibt fest und unerschütterlich in euerm Glauben! Setzt euch für den Herrn ganz ein; denn ihr wißt, nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut.
1 Ich will zum Schluß noch etwas zur Geldsammlung für die Christen in Jerusalem sagen. Führt diese Sammlung so durch, wie ich es auch für die Gemeinden in Galatien angeordnet habe.
2 An jedem Sonntag soll jeder von euch so viel Geld zurücklegen, wie er entbehren kann. Dann braucht ihr mit dem Sammeln nicht erst anzufangen, wenn ich komme.
3 Gleich nach meiner Ankunft sollen dann zuverlässige Männer aus eurer Gemeinde das Geld nach Jerusalem bringen. Die erforderlichen Beglaubigungsschreiben werde ich ihnen mitgeben.
4 Sollte es nötig sein, werde ich selbst mit ihnen reisen.
5 Ich werde zu euch kommen, sobald ich die Gemeinden in der Provinz Mazedonien besucht habe.
6 Dort will ich mich nicht länger aufhalten; aber bei euch möchte ich eine Zeitlang bleiben, vielleicht sogar den ganzen Winter über. Es wäre gut, wenn mich dann einige von euch auf meiner Weiterreise begleiten könnten.
7 Diesmal möchte ich euch nicht nur kurz auf der Durchreise besuchen. Wenn der Herr es zuläßt, hoffe ich, einige Zeit bleiben zu können.
8 Bis Pfingsten bleibe ich noch in Ephesus.
9 Hier hat mir Gott große Möglichkeiten gegeben, das Evangelium vielen zu verkündigen; allerdings sind auch viele Gegner da.
10 Wenn Timotheus zu euch kommt, sorgt bitte dafür, daß er sich bei euch wohlfühlt. Ermutigt ihn, denn er arbeitet wie ich für den Herrn.
11 Niemand soll auf ihn herabsehen, weil er noch jung ist. Seht zu, daß er unbeschwert und ungehindert wieder zu mir zurückkommt, denn wir alle erwarten ihn hier.
12 Unseren Mitarbeiter Apollos habe ich immer wieder gebeten, euch mit den anderen Brüdern zu besuchen, aber er meinte, daß es nicht Gottes Wille sei, wenn er jetzt zu euch reist. Sobald sich eine andere Gelegenheit bietet, wird er kommen.
13 Bleibt wachsam, und steht fest im Glauben! Seid nicht zaghaft, sondern entschlossen und stark!
14 Bei all euerm Tun aber laßt euch von der Liebe leiten.
15 Noch eins, Brüder: Ihr kennt doch Stephanas mit seiner Familie, und ihr wißt, daß sie die ersten Christen in der Provinz Achaja waren. Sie haben sich ganz für den Dienst in der Gemeinde zur Verfügung gestellt.
16 Hört auf solche Leute und auf alle anderen, die mitarbeiten und ihr Bestes geben.
17 Ich freue mich, daß Stephanas, Fortunatus und Achaikus zu mir gekommen sind. Sie haben mir darüber hinweggeholfen, daß ich nicht bei euch sein konnte.
18 Ja, sie haben auch uns neuen Mut gegeben und uns viele Sorgen abgenommen. Nehmt euch diese Männer zum Vorbild!
19 Die Gemeinden der Provinz Asien senden euch herzliche Grüße. Aquila und Priszilla lassen euch im Namen Jesu ebenfalls grüßen, zusammen mit der Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt.
20 Auch die Brüder hier haben mich gebeten, euch zu grüßen. Grüßt euch mit dem Bruderkuß!
21 Und hier noch mein Gruß an euch, den ich mit eigener Hand schreibe.
22 Wer den Herrn nicht liebt, den wird Gott strafen! Ja, unser Herr, komm!{Wörtlich: Wenn jemand den Herrn nicht liebt, sei er verflucht! Maranatha! (Komm, Herr Jesus! }
23 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus soll immer mit euch sein!
24 In seiner Liebe bleibe ich mit euch verbunden.