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1 In diesem Buch ist aufgeschrieben, was Mose den Israeliten sagte, als sie östlich des Jordan ihr Lager aufgeschlagen hatten, in der Steppe gegenüber von Suf, zwischen Paran, Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab.

2 Vom Berg Horeb aus konnte man auf der Straße, die zum Gebirge Seïr führt, in elf Tagesmärschen Kadesch-Barnea erreichen.

3 Unter der Führung von Mose hatten die Israeliten den Amoriterkönig Sihon aus Heschbon besiegt. Sie hatten auch König Og geschlagen, der das Land Baschan von den Städten Aschtarot und Edreï aus regiert hatte. Nun lagerten sie im Gebiet der Moabiter östlich des Jordan. Hier sagte Mose den Israeliten noch einmal alles, was der Herr ihm aufgetragen hatte. Im 40. Jahr nachdem sie Ägypten verlassen hatten, am 1. Tag des 11. Monats, begann er, ihnen das Gesetz zu erklären. Dies waren seine Worte:

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6 Am Berg Horeb hat der Herr zu uns gesprochen. Er sagte: "Jetzt seid ihr lange genug hier gewesen.

7 Brecht eure Zelte ab, und macht euch auf den Weg ins Land Kanaan: zu den Amoritern im Bergland und zu ihren Nachbarvölkern im Jordantal, in den Bergen, im Südland, im westlichen Hügelland, an der Mittelmeerküste und im Libanongebirge bis zum Euphrat!

8 Dieses ganze Land gebe ich euch. Ihr werdet sehen: Es liegt offen vor euch. Ihr braucht nur hineinzugehen und es einzunehmen. Euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob habe ich Kanaan versprochen, ihnen und ihren Nachkommen."

9 Bevor wir aufbrachen, sagte ich zu euren Eltern: "Ich kann nicht mehr allein die Verantwortung für euch tragen.

10 Der Herr, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen wie die Sterne am Himmel.

11 Und ich wünsche euch, daß der Herr, der Gott eurer Vorfahren, euer Volk noch tausendmal größer werden läßt und euch reich beschenkt, so wie er es versprochen hat.

12 Aber ich kann nicht mehr allein die ganze Last tragen und all eure Probleme und Streitigkeiten lösen.

13 Wählt deshalb erfahrene, kluge und angesehene Männer aus euren Stämmen aus, die ich als Oberhäupter über euch einsetzen kann."

14 Euren Eltern gefiel dieser Vorschlag.

15 So ernannte ich kluge und bewährte Männer zu Oberhäuptern eurer Stämme und übertrug ihnen jeweils die Verantwortung für tausend, für hundert, für fünfzig oder für zehn Menschen.

16 Sie sollten auch als Richter in Streitfällen entscheiden. Ich befahl ihnen: "Seid unparteiisch und gerecht! Behandelt jeden Menschen gleich, egal, ob er Israelit oder Ausländer ist, angesehen oder unbekannt. Laßt euch von niemandem einschüchtern! Ihr handelt in Gottes Auftrag. Und wenn euch ein Fall zu schwierig ist, dann kommt damit zu mir."

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18 Ich habe euren Eltern damals noch viele andere Anweisungen gegeben und ihnen genau gesagt, wie sich unser Volk verhalten soll.

19 Auf Befehl des Herrn verließen wir dann den Horeb und machten uns auf den Weg zum Bergland der Amoriter. Wir durchquerten die große, schreckliche Wüste, die ihr ja auch kennt, und erreichten Kadesch-Barnea.

20 Dort sagte ich zu euren Eltern: "Wir sind da! Hier beginnt das amoritische Bergland, das der Herr, unser Gott, uns schenken will.

21 Ja, er gibt das Land in eure Gewalt! Erobert es, und nehmt es in Besitz! Denn so hat es euch der Herr, der Gott eurer Vorfahren, befohlen. Habt keine Angst! Laßt euch nicht entmutigen!"

22 Darauf entgegnete das ganze Volk: "Wir würden lieber einige Männer vorausschicken, die das Land erkunden. Sie können herausfinden, auf welchem Weg wir am besten hineinkommen und welche Städte es dort gibt."

23 Der Vorschlag gefiel mir, und ich wählte zwölf Männer aus, einen aus jedem Stamm.

24 Sie zogen ins Bergland hinauf und erkundeten es bis zum Eschkoltal.

25 Als sie zurückkamen, brachten sie uns Früchte von dort mit und erklärten: "Das Land ist gut, das der Herr, unser Gott, uns gibt."

26 Aber eure Eltern wollten es nicht erobern. Sie weigerten sich, dem Herrn, ihrem Gott, zu gehorchen.

27 Ängstlich hockten sie in ihren Zelten und klagten: "Der Herr haßt uns! Er hat uns nur aus Ägypten geholt, damit die Amoriter uns angreifen und vernichten!

28 Warum sollten wir ihnen freiwillig in die Arme laufen? Die Kundschafter haben uns allen Mut genommen. Sie haben gesagt, daß die Menschen dort stärker und größer sind als wir. Ihre Städte sind Festungen, die bis zum Himmel reichen! Auch die Anakiter leben dort; sie sind Riesen!"

29 Ich erwiderte: "Laßt euch doch keine Angst einjagen! Fürchtet euch nicht vor ihnen!

30 Der Herr, euer Gott, geht vor euch her! Er selbst kämpft für euch, genau wie er es in Ägypten getan hat. Ihr habt es doch mit eigenen Augen gesehen!

31 Und ihr habt auch erlebt, wie der Herr, euer Gott, euch auf dem Weg durch die Wüste geholfen hat. Bis hierher hat er euch getragen wie ein Vater sein Kind."

32 Trotzdem haben eure Eltern dem Herrn, ihrem Gott, nicht vertraut.

33 Dabei ist er doch sichtbar vor unserem Volk hergegangen und hat uns von einem Lagerplatz zum nächsten geführt! Nachts hat er mit seinem Feuer unseren Weg erleuchtet, und am Tag war er in der Wolke bei uns.

34 Dem Herrn war das Geschrei eurer Eltern nicht entgangen. Er wurde zornig und schwor ihnen:

35 "Keiner aus dieser widerspenstigen Generation wird das gute Land sehen, das ich euren Vorfahren versprochen habe.

36 Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird hineinkommen. Ihm und seinen Nachkommen werde ich das Gebiet geben, das er erkundet hat. Denn er hat treu zu mir gehalten."

37 Auch auf mich wurde der Herr euretwegen zornig und sagte zu mir: "Du wirst das Land ebenfalls nicht betreten.

38 An deiner Stelle wird Josua hineingehen, der Sohn Nuns, der dir bei deinen Aufgaben geholfen hat. Ermutige ihn! Denn er soll Kanaan unter den Israeliten aufteilen."

39 Zu euren Eltern sagte der Herr: "Eure Kinder, die heute noch nicht Gut und Böse unterscheiden können, werden in das Land hineingehen. Ja, eure kleinen Kinder, die ihr schon in den Händen eurer Feinde gesehen habt, werden es einnehmen! Ihnen will ich das Land geben.

40 Ihr aber sollt wieder umkehren und in die Wüste in Richtung Schilfmeer ziehen."

41 Da antworteten eure Väter: "Wir haben gegen den Herrn, unseren Gott, gesündigt. Jetzt wollen wir doch in das Land gehen und kämpfen, wie er es uns befohlen hat." Sie nahmen ihre Waffen und dachten, sie könnten das Bergland mit Leichtigkeit erobern.

42 Der Herr aber sprach zu mir: "Warne sie davor, ins Bergland zu gehen und zu kämpfen! Ich stehe ihnen nicht bei! Sie werden den Kampf verlieren!"

43 Ich sagte es ihnen, aber sie hörten nicht auf mich und widersetzten sich dem Befehl des Herrn. Vermessen, wie sie waren, zogen sie ins Bergland hinauf.

44 Da kamen ihnen die Amoriter, die dort leben, entgegen. Wie ein Bienenschwarm fielen sie über eure Väter her und trieben sie auseinander. Sie jagten sie durch das Gebirge Seïr bis nach Horma.

45 Schließlich kamen eure Väter zurück, weinten und riefen zum Herrn um Hilfe. Aber er hörte nicht auf ihr Klagen und gab ihnen keine Antwort.

46 Danach blieb unser Volk noch längere Zeit in Kadesch.

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1 Wir machten kehrt und zogen wieder in die Wüste in Richtung Schilfmeer, wie der Herr es mir befohlen hatte. Lange Zeit wanderten wir in der Gegend des Gebirges Seïr umher.

2 Schließlich sprach der Herr zu mir:

3 "Ihr seid nun lange genug hier umhergezogen. Geht jetzt nach Norden,

4 und durchquert das Gebirge Seïr, das Gebiet der Edomiter! Sie sind euer Brudervolk, weil sie von Esau abstammen. Sie haben zwar Angst vor euch,

5 aber hütet euch davor, gegen sie Krieg zu führen! Ich werde euch keinen Fußbreit von ihrem Land geben, denn das Gebirge Seïr gehört ihnen. Sie haben es von mir bekommen.

6 Wenn ihr von ihnen etwas zu essen und zu trinken wollt, dann nehmt es nicht mit Gewalt, sondern kauft es ihnen ab."

7 Denn der Herr, euer Gott, hat immer dafür gesorgt, daß es euch an nichts fehlt. Er hat euch gesegnet und all eure Arbeit gelingen lassen. Durch diese weite Wüste hat er euch begleitet und ist die ganzen vierzig Jahre bei euch gewesen.

8 Wir verließen dann die Straße, die von Elat und Ezjon-Geber durch die Araba-Ebene nach Norden führt, und zogen durch das Gebirge Seïr, wo unser Brudervolk Edom wohnt, die Nachkommen Esaus. Dann zogen wir die Wüstenstraße in Richtung Moab.

9 Dort sprach der Herr zu mir: "Laßt auch die Moabiter in Frieden! Sie sind die Nachkommen Lots. Fangt keinen Krieg mit ihnen an! Ich werde euch nichts von ihrem Gebiet geben, denn ich habe ihnen das Land Ar geschenkt."

10 Früher hatten dort die Emiter gelebt, ein mächtiges und großes Volk von hochgewachsenen Menschen.

11 Man hielt sie für Riesen - wie die Anakiter. Den Namen Emiter (" die Schrecklichen") gaben ihnen die Moabiter.

12 Auch im Gebirge Seïr hatte früher ein anderes Volk gelebt, die Horiter. Doch die Edomiter vertrieben und vernichteten die Horiter und ließen sich an ihrer Stelle dort nieder, so wie die Israeliten die Gebiete in Besitz nahmen, die der Herr ihnen gegeben hatte.

13 Der Herr befahl: "Macht euch auf, und überquert den Seredbach!" Wir gehorchten.

14 Seit unserem Aufbruch von Kadesch-Barnea waren achtunddreißig Jahre vergangen. Inzwischen lebte keiner mehr von der Generation, die damals im wehrfähigen Alter gewesen war. Sie waren alle gestorben, wie der Herr es geschworen hatte.

15 Der Herr hatte sich gegen sie gewandt und sie vernichtet, bis keiner von ihnen mehr übrigblieb.

16 Als sie alle tot waren,

17 sprach der Herr zu mir:

18 "Ihr durchquert jetzt das Moabiterland bei Ar,

19 bis ihr das Gebiet der Ammoniter erreicht. Auch sie sind Nachkommen Lots. Greift sie nicht an, sondern laßt sie in Frieden! Ich werde euch nichts von ihrem Land geben, denn es gehört ihnen. Sie haben es von mir bekommen."

20 Auch in diesem Land sollen einmal Riesen gelebt haben. Die Ammoniter nannten sie Samsummiter.

21 Sie waren ein mächtiges und großes Volk von hochgewachsenen Menschen wie die Anakiter. Doch der Herr half den Ammonitern, sie aus ihrem Land zu vertreiben und sich an ihrer Stelle dort niederzulassen.

22 Genauso haben die Edomiter mit der Hilfe des Herrn die Horiter vernichtet und sich im Gebirge Seïr angesiedelt, wo sie bis heute leben.

23 Das gleiche machten die Kaftoriter mit den Awitern in den Dörfern um Gaza. Als sie aus Kaftor kamen, töteten sie die Awiterund siedelten sich an ihrer Stelle dort an.

24 Der Herr befahl uns: "Brecht auf! Überquert den Arnonfluß! Ihr werdet sehen: Ich gebe Sihon, den Amoriterkönig aus Heschbon, und sein Reich in eure Gewalt. Greift ihn an! Erobert sein Land!

25 Ab heute lasse ich weit und breit die Völker vor euch zittern. Alle, die von euch hören, werden große Angst bekommen."

26 Da sandte ich von der Wüste Kedemot aus Boten zu König Sihon nach Heschbon. Sie sollten ihn freundlich bitten,

27 uns durch sein Land ziehen zu lassen. Wir versprachen ihm: "Wir werden immer auf der Straße bleiben und sie nirgends verlassen.

28 Was wir von euch zu essen und zu trinken bekommen, werden wir bezahlen. Wir wollen nur euer Land durchqueren,

29 so wie wir es bei den Edomitern im Gebirge Seïr und bei den Moabitern im Land Ar durften. Wir möchten auf die andere Seite des Jordan. Dort liegt das Land, das der Herr, unser Gott, uns schenken will."

30 Aber König Sihon aus Heschbon weigerte sich, uns durchzulassen. Der Herr, euer Gott, ließ ihn hart und unnachgiebig bleiben, denn er wollte ihn in unsere Gewalt geben. So geschah es dann auch.

31 Der Herr sprach zu mir: "Heute beginne ich damit, euch Sihon und sein Land auszuliefern. Zieht los, erobert sein Gebiet, und nehmt es in Besitz!"

32 Sihon kam uns mit seinem ganzen Heer entgegen, um bei Jahaz mit uns zu kämpfen.

33 Aber der Herr ließ uns siegen. Wir töteten Sihon, seine Söhne und seine Soldaten.

34 Dann eroberten wir alle seine Städte und vollstreckten an ihnen Gottes Urteil. Wir töteten die ganze Bevölkerung, Männer, Frauen und Kinder, niemanden ließen wir am Leben.

35 Als Beute behielten wir nur das Vieh und alles Wertvolle aus den Städten.

36 Zwischen Aroër am Rand des Arnontals, der Stadt unten am Fluß und dem Gebiet Gilead gab es keine Ortschaft, die uns standhalten konnte. Überall ließ uns der Herr, unser Gott, siegen.

37 Wir haben aber nicht versucht, das Land der Ammoniter in unsere Gewalt zu bringen, weder das Ostufer des Jabbokflusses noch die Städte im Gebirge. Denn der Herr hatte es uns verboten.

3

1 Wir zogen dann auf der Straße nach Baschan weiter. Von dort kam uns König Og mit seinem ganzen Heer entgegen, um bei Edreï mit uns zu kämpfen.

2 Der Herr sprach zu mir: "Hab keine Angst vor ihm! Ich gebe ihn, sein ganzes Heer und sein Land in eure Gewalt. Ihr sollt ihn vernichten wie den Amoriterkönig Sihon aus Heschbon."

3 Mit der Hilfe des Herrn, unseres Gottes, besiegten wir auch König Og. Wir töteten ihn und seine Soldaten, keiner von ihnen entkam.

4 Das ganze Königreich Baschan nahmen wir ein: das Gebiet von Argob mit den sechzig Städten König Ogs. Keine Stadt blieb verschont.

5 Jede von ihnen war eine Festung mit hohen Mauern und verriegelbaren Toren. Dazu kamen noch sehr viele Ortschaften ohne schützende Mauern.

6 Wir vollstreckten an ihnen Gottes Urteil, wie wir es im Land König Sihons von Heschbon getan hatten. Die ganze Bevölkerung, Männer, Frauen und Kinder, töteten wir.

7 Nur das Vieh und alles Wertvolle aus den Städten behielten wir für uns.

8 So entrissen wir den beiden amoritischen Königen das Land östlich des Jordan zwischen dem Arnonfluß im Süden und dem Berg Hermon im Norden.

9 Diesen Berg nennen die Sidoniter Sirjon und die Amoriter Senir.

10 Wir eroberten alle Städte der Hochebene, ganz Gilead und ganz Baschan bis zu den Städten Salcha und Edreï, die zu Ogs Reich gehört hatten.

11 König Og war der letzte lebende Riese gewesen. In Rabba, der ammonitischen Hauptstadt, steht noch sein eiserner Sarg. Er ist viereinhalb Meter lang und zwei Meter breit.

12 Als wir das Ostjordanland eingenommen hatten, gab ich den Stämmen Ruben und Gad die südliche Hälfte mit allen Städten. Dieses Gebiet erstreckt sich von Aroër am Arnonfluß im Süden über das halbe Bergland von Gilead nach Norden.

13 Die nördliche Hälfte von Gilead und das Land Baschan habe ich dem halben Stamm Manasse gegeben. Im Land Baschan liegt das Gebiet von Argob, wo früher König Og geherrscht hat. Man nennt Baschan das Land der Riesen.

14 Jaïr, ein Nachkomme Manasses, und seine Sippe hatten Argob bis dorthin erobert, wo es im Osten an das Land der Geschuriter und Maachatiter grenzt. Die Ortschaften in ihrem Gebiet nannten sie nach ihrer Sippe "Dörfer Jaïrs". So heißen sie noch heute.

15 Das nördliche Gilead habe ich der Sippe Machir gegeben.

16 Ihr Gebiet reicht im Süden bis zum Jabbokfluß. Dort beginnt der Teil von Gilead, der den Stämmen Ruben und Gad gehört. Das Gebiet von Ruben und Gad wird im Osten vom Oberlauf des Jabbok begrenzt. Auf der anderen Seite leben die Ammoniter. Die Südgrenze bildet der Arnonfluß.

17 Im Westen reicht das Land Gilead bis ins Jordantal hinab. Die Grenze folgt dem Fluß vom See Genezareth bis zur Einmündung ins Tote Meer unterhalb der Berghänge des Pisga.

18 Damals sagte ich zu den Stämmen Ruben, Gad und Manasse: "Der Herr, euer Gott, schenkt euch dieses Land für immer. Trotzdem sollt ihr mit euren Bruderstämmen den Jordan überqueren und ihnen helfen, Kanaan zu erobern. Eure wehrfähigen Männer sollen bewaffnet an der Spitze der Israeliten hinüberziehen.

19 Nur eure Frauen und Kinder dürft ihr hierlassen. Sie sollen in den Städten bleiben, die ich euch zugeteilt habe. Das gilt auch für das Vieh, denn ich weiß, daß ihr große Herden besitzt.

20 Erst wenn der Herr, euer Gott, euren Brüdern das Land westlich des Jordan gegeben hat und sie dort in Frieden leben können, so wie ihr jetzt hier, erst dann dürft ihr in eure Gebiete zurückkehren."

21 Zu Josua sagte ich damals: "Du hast mit eigenen Augen gesehen, wie der Herr, euer Gott, die beiden Könige Sihon und Og vernichtet hat. Dasselbe wird mit allen Königreichen geschehen, in die ihr kommt.

22 Habt keine Angst! Der Herr, euer Gott, kämpft für euch!"

23 In dieser Zeit flehte ich den Herrn an:

24 "Herr, mein Gott, dem ich diene! Du hast gerade erst begonnen, mir deine Größe und Macht zu zeigen! Wo ist ein Gott im Himmel oder auf der Erde, der solche Werke vollbringen kann und der so mächtig ist wie du?

25 Ich bitte dich: Laß mich mit hinübergehen und das gute Land jenseits des Jordan sehen, das schöne Bergland und den Libanon."

26 Aber der Herr war euretwegen zornig auf mich und erfüllte meine Bitte nicht. Er sagte zu mir: "Genug damit! Ich will von dieser Sache nichts mehr hören!

27 Steig auf den Gipfel des Berges Pisga, und schau nach Westen, Norden, Süden und Osten! Sieh dir das Land von dort aus an! Aber den Jordan wirst du nicht überschreiten.

28 Josua wird die Israeliten hinüberbringen und das Land unter ihnen aufteilen. Sag ihm, was er tun soll, stärke und ermutige ihn!"

29 Wir blieben dann hier im Tal unterhalb der Stadt Bet-Peor.

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1 Hört mir zu, ihr Israeliten! Ich erkläre euch jetzt noch einmal die Gebote und Weisungen, nach denen ihr handeln sollt. Dann werdet ihr am Leben bleiben und das Land einnehmen, das der Herr, der Gott eurer Vorfahren, euch gibt.

2 Fügt meinen Worten nichts hinzu, und laßt nichts davon weg! Haltet euch an alle Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch weitergebe.

3 Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, wie der Herr, euer Gott, alle aus eurem Volk getötet hat, die dem Götzen Baal-Peor nachgelaufen sind.

4 Ihr aber habt dem Herrn die Treue gehalten, deshalb seid ihr noch alle am Leben.

5 Ich habe euch die Gebote und Weisungen gegeben, die ich vom Herrn, meinem Gott, empfangen habe. Ihr sollt danach leben, wenn ihr in das Land kommt, das der Herr euch schenken will.

6 Haltet euch an diese Gebote, und befolgt sie; dann werden die anderen Völker sehen, wie weise und klug ihr seid. Wenn sie von euren Gesetzen hören, werden sie sagen: "Dieses große Volk besitzt Weisheit und Verstand!"

7 Denn kein anderes Volk, ganz gleich, wie groß, hat Götter, die ihm so beistehen, wie der Herr, unser Gott, uns beisteht! Wann immer wir zu ihm rufen, hört er uns.

8 Wo ist ein Volk, groß wie wir, das so gerechte Gebote und Weisungen hat, wie ich sie euch heute gebe?

9 Hütet euch davor, etwas von dem, was ihr gesehen habt, zu vergessen! Erinnert euch euer Leben lang daran, und erzählt es euren Kindern und Enkeln weiter!

10 Denkt daran, wie ihr euch am Berg Horeb in der Gegenwart des Herrn, eures Gottes, versammelt habt. Damals forderte der Herr mich auf: "Laß die Israeliten hier bei mir zusammenkommen, ich will zu ihnen sprechen. Sie sollen lernen, mich zu achten und ihren Kindern meine Worte weiterzusagen."

11 Da seid ihr alle zum Fuß des Berges gekommen. Der Berg brannte, Feuer loderte bis zum Himmel, und dunkle Wolken umhüllten ihn.

12 Aus dem Feuer sprach der Herr, euer Gott, zu euch. Seine Gestalt habt ihr nicht gesehen, nur seine Stimme konntet ihr hören.

13 Er sagte, daß er einen Bund mit euch schließen wollte, an den ihr euch halten solltet. Er gab euch die Zehn Gebote und schrieb sie auf zwei Steintafeln.

14 Mir befahl er, euch seine Gebote und Weisungen zu erklären. Sie sollen euer Leben in dem Land bestimmen, in das ihr nun zieht und das ihr in Besitz nehmen werdet.

15 Als der Herr, euer Gott, am Berg Horeb aus dem Feuer zu euch sprach, habt ihr seine Gestalt nicht gesehen. Hütet euch deshalb davor,

16 euch eine Götzenstatue anzufertigen. Denn damit stürzt ihr euch ins Verderben! Macht euch kein Abbild von einem männlichen oder weiblichen Lebewesen:

17 von einem Landtier, einem Vogel,

18 einem Kriechtier oder einem Fisch.

19 Laßt euch auch nicht dazu verleiten, die Sonne, den Mond und die Sterne am Himmel anzubeten und zu verehren. Sollen die anderen Völker ihnen doch dienen! Gott hat sie dazu bestimmt.

20 Euch aber hat der Herr aus Ägypten gerettet wie aus einem glühenden Ofen, damit ihr sein Volk werdet, wie ihr es ja heute seid.

21 Euretwegen war der Herr zornig auf mich und schwor: "Du wirst den Jordan nicht überqueren und nicht in das gute Land kommen, das ich, der Herr, euer Gott, euch schenken will."

22 Ich werde also hier in diesem Land sterben und den Jordan nicht überschreiten. Ihr aber geht hinüber und nehmt das gute Land dort ein.

23 Vergeßt auf keinen Fall den Bund, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen hat. Macht euch keine Götzenfiguren in Gestalt irgendeines Lebewesens. Der Herr hat es verboten.

24 Denn der Herr, euer Gott, ist ein Feuer, dem nichts standhalten kann. Er duldet keine anderen Götter neben sich.

25 Wenn ihr dann schon längere Zeit im Land Kanaan lebt und Kinder und Enkel habt, geratet ihr womöglich auf Abwege: Ihr fertigt euch eine Götzenstatue in Gestalt irgendeines Lebewesens an und tut damit, was der Herr, euer Gott, verabscheut! Ihr fordert seinen Zorn heraus.

26 So rufe ich heute Himmel und Erde als Zeugen an: In diesem Fall werdet ihr mit Sicherheit schnell aus dem Land verschwinden, das ihr jetzt erobert. Ihr werdet nicht lange dort bleiben, sondern völlig vernichtet werden.

27 Der Herr wird euch vertreiben, und nur wenige von euch werden in den fremden Ländern überleben, in die er euch bringen wird.

28 Dort müßt ihr Göttern dienen, die von Menschen gemacht sind, Götzen aus Holz und Stein, die nicht sehen, nicht hören, nicht essen und nicht riechen können.

29 Dann werdet ihr den Herrn, euren Gott, suchen. Und ihr werdet ihn finden, wenn ihr ehrlich und von ganzem Herzen nach ihm fragt.

30 Wenn euch all dies am Ende der Zeit zustößt, werdet ihr in eurer Not zum Herrn, eurem Gott, zurückkehren und wieder auf ihn hören.

31 Denn der Herr, euer Gott, ist barmherzig. Er gibt euch nicht auf und läßt euch niemals untergehen. Für immer hält er an dem Bund fest, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat. Denn das hat er geschworen.

32 Denkt doch an die vergangenen Zeiten! Ist jemals etwas so Wunderbares geschehen wie das, was ihr erlebt habt? Wird irgendwo Ähnliches berichtet, seit Gott den Menschen geschaffen hat? Auf der ganzen Erde werdet ihr nichts Vergleichbares finden!

33 Hat je ein Volk Gottes Stimme aus dem Feuer gehört wie ihr, ohne dabei zu sterben?

34 Oder hat ein Gott jemals versucht, ein ganzes Volk mitten aus einem fremden Land herauszuholen und es zu seinem Eigentum zu machen - so wie der Herr, euer Gott, es mit euch in Ägypten getan hat? Vor euren Augen bewies er seine Macht durch große Wunder, er versetzte eure Feinde in Angst und Schrecken und kämpfte selbst für euch. So habt ihr seine große Stärke erfahren.

35 Dies alles habt ihr gesehen, damit ihr erkennt: Der Herr allein ist Gott; es gibt keinen außer ihm.

36 Vom Himmel her ließ er euch seine Stimme hören, um euch zu sagen, was er von euch will. Auf der Erde hat er euch sein Feuer gezeigt und aus den Flammen zu euch gesprochen.

37 Schon eure Vorfahren hat er geliebt und euch, ihre Nachkommen, als sein Volk auserwählt. Deshalb hat er selbst euch mit Macht aus Ägypten befreit.

38 Und jetzt vertreibt er ganze Völker, die größer und stärker sind als ihr, und gibt euch für immer ihr Land.

39 So begreift doch endlich, und nehmt euch zu Herzen, was ich sage: Der Herr ist Gott im Himmel und auf der Erde, er allein!

40 Haltet euch an seine Gebote und Weisungen, die ich euch heute gebe. Dann wird es euch und euren Nachkommen gutgehen, und ihr werdet lange in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch für immer gibt.

41 Zu dieser Zeit bestimmte Mose drei Städte östlich des Jordan

42 als Zufluchtsorte für Totschläger. Wenn jemand einen anderen versehentlich und nicht aus Feindschaft getötet hatte, konnte er in eine dieser Städte fliehen und so sein Leben retten.

43 Mose wählte die Stadt Bezer in der Steppe der Hochebene für den Stamm Ruben aus, die Stadt Ramot in Gilead für den Stamm Gad und die Stadt Golan im Land Baschan für den Stamm Manasse.

44 Nun folgt das Gesetz, das Mose den Israeliten gab.

45 All diese Gebote, Ordnungen und Weisungen legte Mose dem Volk vor, als sie auf dem Weg von Ägypten her

46 im östlichen Jordantal angekommen waren. Sie lagerten gegenüber von Bet-Peor im Land des Amoriterkönigs Sihon. Sihon hatte in Heschbon gewohnt und war von den Israeliten besiegt worden, als sie unter Moses Führung aus Ägypten kamen.

47 Nachdem sie das Königreich Sihons unterworfen hatten, eroberten sie auch das Land Baschan, das König Og regiert hatte. Damit gehörte ihnen das ganze Gebiet östlich des Jordan, über das die beiden amoritischen Könige geherrscht hatten.

48 Es reichte von der Stadt Aroër am Ufer des Arnonflusses im Süden bis zum Berg Sihon, dem Hermon, im Norden

49 und umfaßte das östliche Jordantal bis hinab zu den Berghängen des Pisga am Toten Meer.

5

1 Mose rief das ganze Volk zusammen und sagte: Hört mir zu, ihr Israeliten! Ich gebe euch jetzt die Gebote und Weisungen des Herrn. Prägt sie euch ein, und lebt nach ihnen!

2 Der Herr, unser Gott, hat am Berg Horeb einen Bund mit uns geschlossen.

3 Er galt nicht unseren Vorfahren, sondern uns, die wir heute leben.

4 Der Herr ist euch am Horeb begegnet und hat aus dem Feuer zu euch gesprochen.

5 Ich stand zwischen ihm und euch, um euch seine Worte weiterzugeben. Denn ihr seid aus Angst vor dem Feuer nicht selbst auf den Berg gestiegen. Der Herr sprach:

6 "Ich bin der Herr, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit.

7 Du sollst außer mir keine anderen Götter verehren!

8 Fertige dir keine Götzenstatue an, auch kein Abbild von irgend etwas am Himmel, auf der Erde oder im Meer.

9 Wirf dich nicht vor solchen Götterfiguren nieder, bring ihnen keine Opfer dar! Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich dulde keinen neben mir! Wer mich verachtet, den werde ich bestrafen. Sogar seine Kinder, Enkel und Urenkel werden die Folgen spüren!

10 Doch denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig. Sie und ihre Nachkommen werden meine Liebe erfahren über Tausende von Generationen.

11 Du sollst meinen Namen nicht mißbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut.

12 Achte den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! So habe ich es dir befohlen.

13 Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten,

14 aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem Herrn, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Rind noch dein Esel, noch ein anderes deiner Tiere, auch nicht der Fremde, der bei dir lebt. Dein Knecht und deine Magd sollen genauso ausruhen wie du.

15 Vergiß nicht, daß auch du einmal Sklave in Ägypten warst und daß ich, der Herr, dein Gott, dich von dort mit gewaltigen Taten und großer Macht befreit habe. Deshalb habe ich dir befohlen, den Sabbat als einen Tag zu achten, der mir gehört.

16 Ehre deinen Vater und deine Mutter! Das befehle ich, der Herr, dein Gott. Dann wird es dir gutgehen, und du wirst lange in dem Land leben, das ich dir gebe.

17 Du sollst nicht töten.

18 Du sollst nicht die Ehe brechen.

19 Du sollst nicht stehlen.

20 Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!

21 Du sollst nicht die Frau eines anderen Mannes begehren! Begehre auch nichts von dem, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch sein Feld, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder, Esel oder irgend etwas anderes, was ihm gehört."

22 Diese Worte sprach der Herr am Berg Horeb zu euch allen. Ihr habt dort seine gewaltige Stimme aus dem Feuer und aus der dunklen Wolke gehört. Anschließend schrieb er die Gebote auf zwei Steintafeln und gab sie mir.

23 Als ihr die Stimme des Herrn aus der dunklen Wolke hörtet und den Berg in Flammen saht, kamen die Oberhäupter eurer Stämme und Sippen zu mir

24 und sagten: "Der Herr, unser Gott, hat uns seine Macht und Herrlichkeit gezeigt! Heute haben wir seine Stimme aus dem Feuer gehört und erlebt, daß Menschen nicht sterben müssen, wenn Gott mit ihnen redet.

25 Trotzdem haben wir Angst, daß uns dieses gewaltige Feuer umbringt! Wenn wir weiter die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören, werden wir mit Sicherheit umkommen!

26 Hat schon jemals ein Mensch den lebendigen Gott aus einem Feuer reden hören wie wir und ist am Leben geblieben?

27 Darum geh du allein hin und höre, was der Herr, unser Gott, uns zu sagen hat; teil uns dann alles mit! Wir werden uns genau daran halten."

28 Der Herr hörte eure Bitte und sprach zu mir: "Was die Israeliten vorschlagen, ist gut.

29 Mögen sie immer so große Achtung vor mir haben und stets bereit sein, nach meinen Geboten zu leben! Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen für alle Zeiten gutgehen.

30 Geh und sag ihnen, sie sollen zu ihren Zelten zurückkehren.

31 Du aber bleib hier bei mir! Ich will dir alle Gebote, Weisungen und Ordnungen mitteilen, und du sollst sie dann den Israeliten erklären. Sie sollen sich danach richten, wenn sie in dem Land leben, das ich ihnen schenken will."

32 Darum haltet euch an die Gebote des Herrn, eures Gottes, und weicht nicht davon ab!

33 Folgt immer dem Weg, den der Herr, euer Gott, euch gewiesen hat! Dann werdet ihr am Leben bleiben. Es wird euch gutgehen, und ihr werdet für immer in eurem Land wohnen können.

6

1 Dies sind die Gebote, Ordnungen und Weisungen, die ich euch im Auftrag des Herrn, eures Gottes, weitergeben soll. Ihr sollt euch daran halten, wenn ihr das Land besitzt, in das ihr nun hinüberzieht.

2 Euer ganzes Leben lang sollt ihr und eure Nachkommen Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott, haben. Befolgt seine Ordnungen und Gebote, die ihr von mir bekommt! Dann werdet ihr lange leben.

3 Hört also gut zu, ihr Israeliten, und tut, was der Herr euch sagt! Dann wird es euch gutgehen: Ihr werdet in einem Land wohnen, in dem Milch und Honig fließen, und ihr werdet dort viele Kinder haben. Das hat euch der Herr, der Gott eurer Vorfahren, versprochen.

4 Hört, ihr Israeliten! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein.

5 Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit all eurer Kraft.

6 Bewahrt die Worte im Herzen, die ich euch heute sage!

7 Prägt sie euren Kindern ein! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht.

8 Schreibt euch diese Worte zur Erinnerung auf ein Band, und bindet es um die Hand und die Stirn!

9 Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore!

10 Der Herr, euer Gott, wird euch nun in das Land bringen, das er euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat. Er wird euch dort große und schöne Städte geben, die ihr nicht erbaut habt,

11 Häuser voller Güter, für die ihr nicht arbeiten mußtet, Zisternen, die ihr nicht ausgehoben habt, und Weinberge und Olivenhaine, die ihr nicht angelegt habt. Ihr werdet essen können, soviel ihr wollt.

12 Aber achtet darauf, daß ihr den Herrn nicht vergeßt, euren Gott, der euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.

13 Nur vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben, nur ihm dienen und nur bei seinem Namen schwören!

14 Verehrt nicht die Götter eurer Nachbarvölker!

15 Sonst wird der Herr, euer Gott, zornig und vernichtet euch. Denn er wohnt mitten unter euch, und er duldet keinen anderen Gott neben sich.

16 Fordert den Herrn, euren Gott, nicht heraus, wie ihr es in Massa getan habt!

17 Beachtet genau seine Gebote, Weisungen und Ordnungen!

18 Tut, was in seinen Augen gut und gerecht ist! Dann wird es euch gutgehen, und ihr werdet das schöne Land in Besitz nehmen, das der Herr euren Vorfahren versprochen hat.

19 Alle eure Feinde wird er vertreiben. So hat er es euch zugesagt.

20 Später werden euch eure Kinder fragen: "Warum hat der Herr, unser Gott, euch all diese Gesetze, Weisungen und Ordnungen gegeben?"

21 Dann sollt ihr ihnen antworten: "Früher mußten wir als Sklaven für den Pharao in Ägypten arbeiten. Aber der Herr hat uns mit starker Hand befreit.

22 Vor unseren Augen hat er große Wunder getan und schreckliches Unglück über Ägypten, den Pharao und seine Familie gebracht.

23 Der Herr hat uns dort herausgeholt, um uns in das Land zu bringen, das er unseren Vorfahren versprochen hatte.

24 Dann gab er uns alle diese Ordnungen, damit wir uns daran halten und Ehrfurcht vor ihm haben. So wird er dafür sorgen, daß es uns gutgeht und wir lange leben.

25 Wenn wir alle diese Gebote befolgen, die uns der Herr, unser Gott, gegeben hat, können wir vor ihm bestehen."

7

1 Der Herr, euer Gott, wird euch in das Land bringen, das ihr in Besitz nehmen sollt. Dort wird er mächtige Völker vertreiben und euch ihr Land geben: die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter - sieben Völker, die größer und stärker sind als ihr.

2 Der Herr, euer Gott, wird sie euch ausliefern. Ihr sollt sein Urteil an ihnen vollstrecken und sie töten. Verbündet euch nicht mit ihnen, und schont sie nicht!

3 Geht keine Ehen mit ihnen ein! Verheiratet eure Töchter nicht mit ihren Söhnen, und nehmt ihre Töchter nicht als Frauen für eure Söhne!

4 Sonst werden sie eure Kinder dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren und anderen Göttern zu dienen. Darüber würde der Herr in Zorn geraten und euch bald vernichten.

5 Darum reißt ihre Altäre nieder, zerschmettert ihre heiligen Steinsäulen, haut die Statuen der Göttin Aschera um, und verbrennt alle anderen Götzenfiguren!

6 Denn ihr seid ein heiliges Volk - ihr gehört ganz dem Herrn, eurem Gott. Unter allen Völkern der Welt hat er euch als sein Volk ausgewählt.

7 Das hat er nicht etwa getan, weil ihr zahlreicher wärt als die anderen Völker. Denn ihr seid ja das kleinste von allen Völkern.

8 Nein, aus Liebe hat er sich euch zugewandt und weil er das Versprechen halten wollte, das er euren Vorfahren gegeben hat. Darum hat er euch mit großer Macht aus der Sklaverei in Ägypten herausgeholt, er hat euch aus der Gewalt des Pharaos, des Königs von Ägypten, befreit.

9 So erkennt doch: Der Herr, euer Gott, ist der wahre und treue Gott! Über Tausende von Generationen steht er zu seinem Bund und erweist allen seine Güte, die ihn lieben und sich an seine Gebote halten.

10 Die ihn aber hassen, bestraft er sofort mit dem Tod. Er wartet nicht, sondern gibt ihnen gleich, was sie verdienen.

11 Darum lebt nach den Weisungen, Ordnungen und Geboten, die ich euch heute gebe!

12 Wenn ihr sie befolgt, wird der Herr sich an seinen Bund mit euch halten. Ihr werdet weiter seine Güte erfahren, wie er es euren Vorfahren zugesagt hat.

13 Er wird euch lieben und segnen, euch viele Kinder schenken und euer Volk wachsen lassen. In dem Land, das er euren Vorfahren für euch versprochen hat, werdet ihr Getreide, Weintrauben und Oliven in Hülle und Fülle ernten. Eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich stark vermehren.

14 Ihr werdet reicher gesegnet sein als alle anderen Völker. Niemand von euch wird unfruchtbar sein, kein Mann, keine Frau und auch keines eurer Tiere.

15 Der Herr wird euch vor jeder Krankheit bewahren. Die schrecklichen Seuchen, die ihr in Ägypten kennengelernt habt, wird er von euch fernhalten und sie denen schicken, die euch hassen.

16 Alle Völker, die der Herr in eure Gewalt gibt, sollt ihr auslöschen! Habt kein Mitleid mit ihnen! Dient niemals ihren Göttern, sonst geratet ihr in eine tödliche Falle!

17 Vielleicht denkt ihr: "Diese Völker sind mächtiger als wir. Wie können wir sie vertreiben?"

18 Fürchtet euch nicht vor ihnen! Erinnert euch nur daran, was der Herr, euer Gott, mit dem Pharao und den Ägyptern gemacht hat!

19 Ihr habt doch mit eigenen Augen das Unglück gesehen, das über Ägypten hereingebrochen ist. Durch große Wunder und gewaltige Taten hat der Herr, euer Gott, seine Macht gezeigt und euch mit starker Hand in die Freiheit geführt. Genauso wird er seine Macht den Völkern zeigen, vor denen ihr euch jetzt fürchtet.

20 Der Herr wird Angst und Schrecken vor euch verbreiten und auch diejenigen umkommen lassen, die zunächst übrigbleiben und sich vor euch verstecken.

21 Laßt euch also nicht von ihnen einschüchtern! Der Herr, euer Gott, ist mitten unter euch, ein großer Gott, den man fürchten muß.

22 Nach und nach wird er diese Völker vertreiben. Ihr werdet sie nicht sofort besiegen können, denn sonst würden sich die wilden Tiere zu stark vermehren und euch schaden.

23 Der Herr, euer Gott, liefert diese Völker an euch aus. Er versetzt sie in Angst und Schrecken, bis ihr sie besiegt habt.

24 Ihre Könige gibt er in eure Gewalt, und ihr löscht jede Spur von ihnen aus. Keiner wird euch standhalten. Ihr werdet sie restlos vernichten.

25 Ihre Götzenstatuen sollt ihr verbrennen! Behaltet nichts von dem Silber und Gold, mit dem sie überzogen sind. Laßt euch davon nicht verführen! Sonst werdet ihr in den Götzendienst mit hineingezogen, und das haßt der Herr, euer Gott.

26 Bringt die abscheulichen Götzen nicht in eure Häuser, sonst trifft euch Gottes Zorn, und ihr werdet wie sie vernichtet. Wendet euch mit Ekel und Grauen von ihnen ab, denn Gott hat sein Urteil über sie gesprochen!

8

1 Haltet euch genau an alle Gebote, die ich euch heute weitergebe! Dann werdet ihr am Leben bleiben, viele Kinder haben und das Land einnehmen, das der Herr euren Vorfahren versprochen hat.

2 Erinnert euch an den langen Weg, den der Herr, euer Gott, euch bis hierher geführt hat, an die vierzig Jahre in der Wüste. Er ließ euch in Schwierigkeiten geraten, um euch auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie ihr euch entscheiden würdet: ob ihr nach seinen Geboten leben würdet oder nicht.

3 Er legte euch Entbehrungen auf und ließ euch hungern. Dann gab er euch das Manna zu essen, das weder ihr noch eure Vorfahren kanntet. Er wollte euch damit zeigen, daß der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern von allem, was der Herr ihm zusagt.

4 In diesen vierzig Jahren ist eure Kleidung nicht verschlissen, und eure Füße sind nicht geschwollen.

5 Daran könnt ihr erkennen, daß der Herr, euer Gott, es gut mit euch meint. Er erzieht euch wie ein Vater seine Kinder.

6 Beachtet deshalb seine Weisungen! Lebt so, wie es ihm gefällt, und habt Ehrfurcht vor ihm!

7 Der Herr, euer Gott, bringt euch in ein gutes Land. Es ist reich an Grundwasser, an Quellen und Bächen, die in den Bergen und Tälern entspringen.

8 Es gibt dort Weizen und Gerste, Weintrauben und Feigen, Granatäpfel, Oliven und Honig.

9 Ihr werdet nicht von karger Kost leben müssen, es wird euch an nichts fehlen. Das Gestein des Landes enthält Eisen, und in den Bergen könnt ihr Kupfer gewinnen.

10 Wenn ihr dann reichlich zu essen habt, preist den Herrn, euren Gott, für das gute Land, das er euch geschenkt hat!

11 Hütet euch davor, ihn zu vergessen und seine Gebote, Weisungen und Ordnungen zu mißachten, die ich euch heute weitergebe.

12 Denn das könnte geschehen, wenn ihr genug zu essen habt, schöne Häuser baut und bewohnt,

13 wenn eure Herden wachsen und ihr reich werdet an Gold, Silber und anderen Gütern.

14 Dann könntet ihr überheblich werden und den Herrn, euren Gott, vergessen. Dabei hat er euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit.

15 Er war es, der euch durch die große, schreckliche Wüste geführt hat, wo Giftschlangen und Skorpione lauerten. In diesem ausgedörrten Land ließ er für euch Wasser aus dem harten Fels hervorquellen

16 und gab euch Manna zu essen, das eure Vorfahren nicht kannten. Durch diese schwere Zeit wollte er euch auf die Probe stellen, um euch danach um so mehr mit Gutem zu beschenken.

17 Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: "Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung!"

18 Denkt vielmehr an den Herrn, euren Gott, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben! Denn er hält sich an den Bund, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat und der heute auch für euch gilt.

19 Wenn ihr aber den Herrn, euren Gott, vergeßt und anderen Göttern nachlauft, ihnen dient und sie anbetet, werdet ihr zugrunde gehen, das versichere ich euch!

20 Wenn ihr nicht auf den Herrn, euren Gott, hört, werdet ihr genauso umkommen wie die Völker, die der Herr für euch vernichtet.

9

1 Hört, ihr Israeliten! Ihr werdet jetzt den Jordan überqueren und das Land auf der anderen Seite in Besitz nehmen. Ihr werdet Völker von dort vertreiben, die größer und mächtiger sind als ihr. Sie wohnen in gewaltigen Festungen mit himmelhohen Mauern.

2 Unter ihnen ist auch ein mächtiges Volk von hochgewachsenen Menschen, die Anakiter. Ihr wißt, daß man sagt: "Anakiter sind unbesiegbar!"

3 Aber ihr werdet sehen, daß der Herr, euer Gott, vor euch herzieht und wie ein Feuer alles zerstört. Er besiegt diese Völker und gibt sie in eure Gewalt. Mit seiner Hilfe könnt ihr sie schnell vertreiben und vernichten. So hat er es euch versprochen.

4 Wenn der Herr, euer Gott, dies für euch tut, dann denkt nicht: "Wir bekommen dieses Land, weil wir so leben, wie es dem Herrn gefällt." Nein, er vertreibt diese Völker, weil sie von ihm nichts wissen wollen.

5 Nicht wegen eurer Vollkommenheit und Aufrichtigkeit kommt ihr hinein! Die Bewohner Kanaans müssen euch weichen, weil sie gottlos sind und weil der Herr ihr Land euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.

6 Begreift doch: Ihr habt dieses gute Land nicht verdient! Im Gegenteil, ihr seid ein widerspenstiges Volk.

7 Denkt nur daran, und vergeßt nie, wie ihr in der Wüste den Zorn des Herrn, eures Gottes, herausgefordert habt. Auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher habt ihr euch gegen ihn aufgelehnt.

8 Am Berg Horeb habt ihr den Herrn so zornig gemacht, daß er euch vernichten wollte.

9 Ich war gerade auf den Berg gestiegen, um dort vom Herrn die Steintafeln mit den Geboten des Bundes zu empfangen, den er mit euch geschlossen hatte. Vierzig Tage und Nächte blieb ich oben, ohne etwas zu essen und zu trinken.

10 Danach übergab der Herr mir die beiden Tafeln. Er selbst hatte die Worte darauf geschrieben, die er aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte, als ihr am Fuß des Berges versammelt wart.

11

12 Er sagte zu mir: "Steig schnell hinab, denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat große Schuld auf sich geladen. Wie schnell haben sie sich von meinen Geboten abgewandt! Sie haben sich eine Götzenfigur aus Metall gegossen!

13 Ich weiß jetzt, daß dieses Volk sich immer wieder gegen mich auflehnt.

14 Versuch nicht, mich aufzuhalten, denn ich will sie vernichten und jede Spur von ihnen auslöschen. Deine Nachkommen aber werde ich zu einem Volk machen, das noch größer und mächtiger ist als sie."

15 Da wandte ich mich um und stieg vom Berg herab, der immer noch in Flammen stand. In meinen Händen hielt ich die beiden Steintafeln mit den Geboten des Bundes.

16 Ich erkannte sofort, daß ihr am Herrn, eurem Gott, schuldig geworden wart: Ihr hattet euch ein goldenes Kalb gegossen. So schnell hattet ihr euch von den Geboten des Herrn abgewandt!

17 Da schleuderte ich die beiden Steintafeln zu Boden und zerschmetterte sie vor euren Augen.

18 Ich warf mich vor dem Herrn nieder und betete noch einmal vierzig Tage und Nächte lang, ohne zu essen und zu trinken. Ihr hattet große Schuld auf euch geladen und getan, was der Herr haßt. Nun war er so zornig auf euch, daß ich fürchtete, er würde euch vernichten. Aber auch diesmal erhörte er mich.

19

20 Ich betete auch für Aaron, denn der Herr war voller Zorn über ihn und wollte ihn töten.

21 Das Kalb, dieses abscheuliche Zeichen eurer Sünde, das ihr euch angefertigt hattet, schmolz ich ein. Ich zerrieb und zermalmte es zu Staub und streute ihn in den Bach, der vom Berg herabfließt.

22 Auch in Tabera, in Massa und in Kibrot-Hattaawa habt ihr den Zorn des Herrn herausgefordert,

23 ebenso in Kadesch-Barnea. Dort hatte der Herr euch befohlen: "Zieht los, und nehmt das Land ein, das ich euch geben will!" Ihr aber wolltet seinem Befehl nicht folgen. Ihr habt ihm nicht vertraut und nicht auf ihn gehört.

24 Seit ich euch kenne, lehnt ihr euch gegen den Herrn auf!

25 Am Berg Horeb warf ich mich vor dem Herrn auf den Boden und betete vierzig Tage und Nächte lang für euch. Denn er hatte angedroht, euch zu vernichten.

26 Ich flehte ihn an: "Herr, mein Gott, bitte bring dein Volk nicht um! Es gehört doch dir! Du hast es durch deine Macht befreit, mit starker Hand hast du es aus Ägypten herausgeführt.

27 Denk an Abraham, Isaak und Jakob, die dir gedient haben! Rechne diesem Volk seine Widerspenstigkeit, seine Bosheit und seine große Schuld nicht an!

28 Sonst werden die Ägypter behaupten: 'Der Herr konnte sie nicht in das Land bringen, das er ihnen versprochen hat. Vielleicht hat er sie auch nur aus unserem Land herausgeholt, weil er sie haßte und in der Wüste töten wollte.

29 Herr, sie sind doch das Volk, das dir gehört! Du hast sie mit großer Macht und mit starker Hand befreit."

10

1 Der Herr antwortete mir: "Meißle dir zwei Steintafeln zurecht, wie die ersten beiden, die du zerschmettert hast, und komm damit zu mir auf den Berg! Fertige auch einen Kasten aus Holz an,

2 in den du sie legen kannst. Ich werde noch einmal dasselbe auf die Steintafeln schreiben wie beim ersten Mal."

3 Ich fertigte den Kasten aus Akazienholz an; dann meißelte ich aus Stein zwei Tafeln zurecht, mit denen ich auf den Berg stieg.

4 Der Herr schrieb noch einmal die Zehn Gebote darauf, die er euch gegeben hatte, als ihr unten am Berg versammelt wart und er aus dem Feuer zu euch sprach. Dann gab er mir die Tafeln,

5 und ich kehrte damit zu euch zurück und legte sie in den Kasten, den ich gebaut hatte. Dort sind sie noch immer, wie der Herr es befohlen hat.

6 Die Israeliten brachen auf und zogen von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron und wurde begraben. Sein Sohn Eleasar wurde an seiner Stelle Hoherpriester.

7 Dann zog das Volk weiter nach Gudgoda und von dort nach Jotbata, wo es viele Bäche gibt.

8 Damals wählte der Herr den Stamm der Leviten für eine besondere Aufgabe aus: Sie sollten den Kasten mit den Steintafeln - die Bundeslade - tragen, dem Herrn im Heiligtum dienen und die Israeliten in seinem Namen segnen. So ist es bis heute geblieben.

9 Deshalb bekommen die Leviten kein eigenes Gebiet wie die anderen Stämme. Der Herr selbst ist ihr Anteil und Erbe; er sorgt für sie, wie er es ihnen versprochen hat.

10 Als ich zum zweiten Mal vierzig Tage und Nächte auf dem Berg war, erhörte mich der Herr und beschloß, euch nicht zu vernichten.

11 Er forderte mich auf: "Gib den Israeliten den Befehl zum Aufbruch, und geh ihnen voran! Sie sollen nun in das versprochene Land ziehen und es einnehmen. Ich will es ihnen jetzt geben, wie ich es ihren Vorfahren zugesagt habe."

12 Nun, ihr Israeliten! Was verlangt der Herr, euer Gott, von euch? Nichts anderes, als daß ihr ihn achtet und immer seinen Wegen folgt, daß ihr ihn liebt und ihm von ganzem Herzen mit aller Hingabe dient.

13 Richtet euch nach seinen Geboten und Ordnungen, die ich euch heute gebe! Dann wird es euch gutgehen.

14 Dem Herrn, eurem Gott, gehört der weite Himmel, die Erde und alles, was dort lebt.

15 Doch euren Vorfahren wandte er seine besondere Liebe zu. Euch, ihre Nachkommen, hat er aus allen Völkern auserwählt, sein Volk zu sein. Das seid ihr heute noch!

16 Deshalb wendet euch von ganzem Herzen dem Herrn zu{Wörtlich: Deshalb beschneidet die Vorhaut eures Herzens.} , und gebt euren hartnäckigen Widerstand auf!

17 Denn der Herr, euer Gott, ist größer als alle Götter und mächtiger als alle Herrscher! Er ist der große und starke Gott, den man fürchten muß. Er ist gerecht und unbestechlich.

18 Den Waisen und Witwen verhilft er zu ihrem Recht. Er liebt die Ausländer und gibt ihnen Nahrung und Kleidung.

19 Zeigt auch ihr den Ausländern eure Liebe! Denn ihr habt selbst einmal als Ausländer in Ägypten gelebt.

20 Habt Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott! Dient ihm, und haltet ihm die Treue! Schwört nur bei seinem Namen!

21 Ihr könnt stolz darauf sein, daß er euer Gott ist! Welch gewaltige und furchterregende Taten hat er vor euren Augen vollbracht!

22 Als eure Vorfahren nach Ägypten zogen, waren sie nur siebzig Leute. Heute hat der Herr, euer Gott, ein großes Volk aus euch gemacht, so zahlreich wie die Sterne am Himmel.

11

1 Ihr sollt den Herrn, euren Gott, lieben und auf ihn hören! Lebt nach seinen Ordnungen, Weisungen und Geboten!

2 Denkt daran, was er getan hat, um euch zu erziehen! Die Älteren unter euch waren noch dabei, als der Herr, euer Gott, in Ägypten seine Macht und Stärke gezeigt hat. Eure Kinder haben es nicht miterlebt,

3 aber ihr habt gesehen, welche gewaltigen und unfaßbaren Taten der Herr in Ägypten vollbracht hat, was er mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem Volk getan hat.

4 Als das ägyptische Heer euch mit Reitern und Kriegswagen nachjagte, ließ er sie im Schilfmeer untergehen. Er hat sie vollständig vernichtet. Bis heute hat sich Ägypten nicht von diesem Schlag erholt.

5 Denkt auch an alles, was der Herr euch auf dem Weg durch die Wüste erleben ließ.

6 Ihr wart dabei, als er Datan und Abiram, die Söhne Eliabs vom Stamm Ruben, bestraft hat: Mitten in eurem Lager öffnete sich der Erdboden und riß die beiden in die Tiefe, mitsamt ihren Familien, ihren Zelten und allen, die sich ihnen angeschlossen hatten.

7 Mit eigenen Augen habt ihr diese gewaltigen Taten des Herrn gesehen.

8 Lebt darum nach seinen Geboten, die ich euch heute gebe! Dann werdet ihr stark sein und das Land einnehmen, in das ihr jetzt zieht;

9 ihr werdet lange dort leben. Der Herr hat es euren Vorfahren und euch versprochen, es ist das Land, in dem Milch und Honig fließen.

10 In Ägypten mußtet ihr jedes Feld nach der Aussaat mühsam mit dem Schöpfrad bewässern wie einen Gemüsegarten.

11 Das Land aber, in das ihr nun geht, wird vom Regen bewässert, der reichlich auf die Berge und Täler fällt.

12 Der Herr sorgt das ganze Jahr über für dieses Land, sein Blick ist stets darauf gerichtet.

13 Hört genau auf die Gebote, die ich euch heute gebe! Liebt den Herrn, euren Gott! Dient ihm von ganzem Herzen und mit aller Hingabe!

14 Dann läßt er es in eurem Land immer rechtzeitig im Herbst und im Frühling regnen, und ihr könnt Getreide, Weintrauben und Oliven ernten.

15 Immer habt ihr reichlich zu essen, und euer Vieh grast auf saftigen Weiden.

16 Gebt acht! Laßt euch nicht dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren! Dient keinen anderen Göttern, betet sie nicht an!

17 Sonst wird der Herr zornig auf euch und läßt es nicht mehr regnen, so daß auf den Feldern nichts mehr wächst. In kurzer Zeit werdet ihr umkommen und nichts mehr von dem guten Land haben, das der Herr euch jetzt gibt.

18 Bewahrt deshalb diese Worte im Herzen! Denkt immer daran! Schreibt sie zur Erinnerung auf ein Band, und bindet es um die Hand und die Stirn!

19 Bringt die Gebote euren Kindern bei! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht!

20 Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore!

21 Solange Himmel und Erde bestehen, werdet ihr und eure Nachkommen dann in dem Land bleiben können, das der Herr euren Vorfahren versprochen hat.

22 Darum sollt ihr euch genau nach allen Geboten richten, die ich euch heute gebe. Liebt den Herrn, euren Gott! Folgt immer seinen Wegen, und haltet ihm die Treue! Wenn ihr das tut,

23 wird der Herr alle Völker Kanaans vertreiben und euch ihr Land geben. Ihr werdet es erobern, obwohl diese Völker größer und stärker sind als ihr.

24 Das ganze Gebiet zwischen der Wüste im Süden und dem Libanongebirge im Norden, zwischen dem Mittelmeer im Westen und dem Euphrat im Osten wird euch gehören. Ihr werdet dort jeden Flecken Erde erobern, den ihr betretet.

25 Niemand wird euch standhalten können. Überall wird der Herr die Menschen vor euch in Angst und Schrecken versetzen. Das hat er versprochen.

26 Nun müßt ihr euch entscheiden: Wählt zwischen Segen und Fluch!

27 Der Herr, euer Gott, wird euch segnen, wenn ihr auf seine Gebote achtet. Doch sein Fluch trifft euch, wenn ihr nicht darauf hört, sondern vom Weg abweicht, den ich euch heute zeige, wenn ihr anderen Göttern nachlauft, die ihr bisher nicht einmal kanntet.

28

29 Der Herr wird euch jetzt in euer neues Land bringen. Dann sollt ihr die Segensworte auf dem Berg Garizim ausrufen und die Fluchandrohungen auf dem Berg Ebal.

30 Beide Berge liegen drüben am Rand der Jordanebene, in der die Kanaaniter leben, westlich des Hauptwegs beim Orakelbaum, gegenüber von Gilgal.

31 Ja, ihr überquert jetzt den Jordan und nehmt das Land drüben ein. Der Herr gibt es euch, und ihr werdet von nun an dort leben.

32 Haltet euch deshalb genau an alle Gebote und Ordnungen, die ich euch heute sage!

12

1 Bald werdet ihr in dem Land wohnen, das der Herr, der Gott eurer Vorfahren, euch gibt. Ich teile euch nun die Ordnungen und Gebote mit, die ihr dort euer Leben lang befolgen sollt.

2 Zerstört alle Stätten, an denen die Völker, die ihr vertreibt, ihre Götter verehrt haben: auf den Berggipfeln und Hügeln und unter allen dichtbelaubten Bäumen.

3 Reißt die Altäre nieder, zerschlagt die heiligen Säulen! Verbrennt die Pfähle der Göttin Aschera, und zerschmettert alle Götzenstatuen! Löscht jede Spur davon aus!

4 Ihr dürft den Herrn, euren Gott, nicht auf die gleiche Weise verehren wie diese Völker ihre Götter.

5 Der Herr wird mitten in Israel einen Ort auswählen, an dem er wohnen will. Nur dort sollt ihr dann

6 eure Brand- und Schlachtopfer darbringen. Auch den zehnten Teil eurer Ernte, eure Abgaben für die Opfer und die erstgeborenen Tiere könnt ihr dort abliefern sowie alles, was ihr dem Herrn versprochen habt oder ihm freiwillig darbringen wollt.

7 Denn dort wohnt der Herr. In seiner Gegenwart sollt ihr mit euren Familien feiern, essen und euch an allem freuen, was ihr erarbeitet und von ihm geschenkt bekommen habt.

8 Es soll dann anders sein als heute. Denn bisher opfert jeder von euch, wo er es für richtig hält.

9 Ihr seid ja auch noch nicht am Ziel und habt das Land noch nicht bekommen, das der Herr, euer Gott, euch für immer schenken will.

10 Aber nun werdet ihr den Jordan überqueren und in dem Land wohnen, das euch der Herr, euer Gott, anvertraut. Er wird dafür sorgen, daß die Feinde ringsum euch in Ruhe lassen und ihr in Frieden leben könnt.

11 Dann wird der Herr, euer Gott, sich einen Ort auswählen, an dem er wohnen will. Dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch vorschreibe: eure Brand- und Schlachtopfer, den zehnten Teil eurer Ernte, die Abgaben für die Opfer sowie alle besonderen Gaben, die ihr dem Herrn versprochen habt.

12 In der Gegenwart des Herrn sollt ihr fröhlich feiern, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen. Ladet auch die Leviten aus euren Städten dazu ein, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien.

13 Hütet euch davor, eure Brandopfer an jeder beliebigen Stelle darzubringen!

14 Opfert allein an dem Ort, den der Herr in einem eurer Stammesgebiete aussuchen wird, und haltet euch an meine Weisungen!

15 Nur wenn ihr für euch selbst ein Tier zum Essen schlachten wollt, könnt ihr das an eurem Wohnort tun. Ihr dürft dazu alle Tiere nehmen, die euch der Herr, euer Gott, geschenkt hat. Ihr könnt sie essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen{" die. . dürfen" ist sinngemäß ergänzt.} . Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid. Jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen.

16 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen. Schüttet es auf die Erde wie Wasser!

17 Doch was dem Herrn geweiht ist, dürft ihr nicht in euren Städten verzehren, weder den zehnten Teil von Getreide, Weintrauben und Oliven noch die erstgeborenen Rinder, Schafe und Ziegen, auch nicht eure Abgaben für das Heiligtum oder etwas, was ihr dem Herrn aufgrund eines Versprechens oder freiwillig gebt.

18 All dies sollt ihr in der Gegenwart des Herrn, eures Gottes, essen, an dem Ort, den er auswählen wird. Dort sollt ihr zusammenkommen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen und den Leviten aus euren Städten. So könnt ihr fröhlich die Früchte eurer Arbeit genießen.

19 Achtet darauf, daß ihr die Leviten immer mit versorgt, solange ihr in eurem Land lebt.

20 Viele von euch werden dann weit entfernt von dem Ort leben, an dem der Herr wohnen will. Deshalb ordne ich an, daß ihr an euren Wohnorten schlachten dürft. Wenn ihr Fleisch essen wollt, könnt ihr eure Rinder, Schafe und Ziegen schlachten. Dies dürft ihr an jedem beliebigen Ort tun.

21

22 Ihr könnt die Tiere essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen . Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid. Jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen.

23 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen! Denn im Blut ist das Leben. Ihr sollt es nicht zusammen mit dem Fleisch verzehren.

24 Schüttet es auf die Erde wie Wasser!

25 So verhaltet ihr euch in den Augen des Herrn richtig. Er wird dann dafür sorgen, daß es euch und euren Nachkommen gutgeht.

26 Eure Opfergaben aber und alles, was ihr dem Herrn versprochen habt, müßt ihr an den Ort bringen, den er auswählt!

27 Auf seinem Altar sollt ihr eure Brandopfer mit Fleisch und Blut verbrennen. Das Blut eurer Schlachtopfertiere gießt an den Altar, bevor ihr das Fleisch eßt!

28 Beachtet alle Weisungen, die ich euch gebe! Dann wird es euch und euren Nachkommen für immer gutgehen; denn ihr tut, was in den Augen des Herrn, eures Gottes, gut und richtig ist.

29 Der Herr, euer Gott, wird die Völker ausrotten, zu denen ihr nun kommt. Ihr werdet sie aus ihrem Land vertreiben und euch selbst dort ansiedeln.

30 Aber laßt euch nicht zum Götzendienst verführen, nachdem ihr diese Völker besiegt habt. Versucht nicht herauszufinden, wie sie ihre Götter verehrt haben. Sagt nicht: "Wir wollen es so machen wie sie!"

31 Das dürft ihr dem Herrn, eurem Gott, nicht antun! Denn diese Völker haben getan, was der Herr verabscheut. Sogar ihre Kinder haben sie für ihre Götter verbrannt.

13

1 Haltet euch genau an alle Weisungen, die ich euch gebe! Fügt nichts hinzu, und laßt nichts weg!

2 In eurem Volk werden sich Leute als Propheten ausgeben oder behaupten, durch Träume Offenbarungen zu empfangen. Sie werden besondere Ereignisse oder Wunder ankündigen,

3 die tatsächlich eintreffen. Zugleich werden sie euch auffordern: "Kommt, wir folgen anderen Göttern, die ihr noch nicht kennt! Wir wollen ihnen dienen."

4 Hört nicht auf sie! Der Herr, euer Gott, stellt euch durch solche Menschen auf die Probe. Er will sehen, ob ihr ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe liebt.

5 Ihm sollt ihr nachfolgen, vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben. Nur nach seinen Geboten sollt ihr leben und allein auf ihn hören. Ihr sollt ihm dienen und die Treue halten!

6 Denn er hat euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Solche Propheten und Träumer aber versuchen, euch gegen ihn aufzuwiegeln. Sie wollen euch von dem Weg abbringen, den er euch vorgegeben hat. Deshalb müssen sie sterben. Ihr dürft das Böse in eurem Volk nicht dulden!

7 Das gilt selbst dann, wenn der Verführer dein eigener Bruder oder dein Sohn, deine Tochter, deine geliebte Frau oder dein bester Freund ist. Vielleicht sagt einer von ihnen heimlich zu dir: "Komm, laß uns anderen Göttern dienen!" Es werden Götter sein, die du nicht kennst und von denen auch deine Vorfahren nichts wußten,

8 Götter von nahen oder fernen Völkern, ja, selbst Götter, die man am anderen Ende der Welt verehrt.

9 Hör nicht auf ihn, und geh nicht darauf ein! Du darfst den Vorfall nicht vertuschen und deinen Freund oder Verwandten nicht schonen. Hab kein Erbarmen mit ihm!

10 Wirf selbst den ersten Stein, um ihn zu töten, und nach dir sollen die anderen aus deinem Volk ihn steinigen.

11 Er muß unbedingt sterben! Denn er wollte, daß du dem Herrn die Treue brichst, deinem Gott, der euch doch aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.

12 Ganz Israel soll davon erfahren, damit alle gewarnt sind und so etwas Abscheuliches nicht wieder vorkommt.

13 Es kann auch geschehen, daß gewissenlose Menschen aus eurem Volk eine ganze Stadt, die der Herr euch gibt, zum Götzendienst verführen. Wenn ihr davon hört,

14

15 sollt ihr genau nachforschen, Zeugen befragen und der Sache auf den Grund gehen. Beruht das Gerücht auf Tatsachen, und stellt sich heraus, daß wirklich etwas so Abscheuliches in eurem Land geschehen ist,

16 dann tötet alle Einwohner dieser Stadt mit dem Schwert. Ihr müßt Gottes Strafe an ihnen und an allem, was es in der Stadt gibt, vollstrecken. Tötet auch die Tiere!

17 Tragt das Eigentum der Einwohner auf einem Platz mitten im Ort zusammen, und brennt dann die ganze Stadt nieder! Alles in ihr soll als Opfer für den Herrn verbrannt werden. Sie soll für immer ein Schutthaufen bleiben und nie wieder aufgebaut werden.

18 Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muß! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem Herrn, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

19

14

1 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes! Deshalb sollt ihr euch nicht die Haut einritzen oder das Haar über der Stirn abrasieren, wenn ihr um einen Verstorbenen trauert.

2 Denn ihr seid ein heiliges Volk, ihr gehört ganz dem Herrn, eurem Gott. Er hat euch aus allen Völkern der Welt zu seinem Eigentum erwählt.

3 Eßt keine Tiere, die der Herr verabscheut und euch verboten hat!

4 Essen dürft ihr Rinder, Schafe, Ziegen,

5 Hirsche, Gazellen, Damwild, Steinböcke, Antilopen, Wildschafe und Gemsen.{Nicht alle der in den Versen 4-18 genannten Tiere sind eindeutig zu bestimmen.}

6 Alle Tiere, die wiederkäuen und vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben, sind für euch erlaubt.

7 Nicht essen sollt ihr Tiere, die zwar wiederkäuen, aber keine ganz gespaltenen Hufe oder Pfoten haben, wie Kamel, Hase und Klippdachs. Sie sind unrein für euch.

8 Dasselbe gilt für das Schwein, das zwar gespaltene Hufe hat, aber nicht wiederkäut. Eßt kein Fleisch von solchen unreinen Tieren, und berührt auch nicht ihre Kadaver!

9 Von den Tieren im Wasser dürft ihr jedes essen, das Flossen und Schuppen hat.

10 Alle anderen sind unrein für euch.

11 Auch von den Vögeln sollt ihr nur die reinen essen.

12 Nicht essen dürft ihr Gänsegeier, Lämmergeier, Mönchsgeier,

13 Gabelweihe, Königsweihe und alle anderen Arten des Geiers,

14 alle Arten des Raben,

15 Strauß, Falke, Seemöwe, alle Habichtarten,

16 Steinkauz, Ibis, Schleiereule,

17 Wüstenkauz, Aasgeier, Fischeule,

18 Storch, alle Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus.

19 Ihr sollt auch keine geflügelten Insekten essen. All diese Tiere sind unrein für euch.

20 Eßt nur Vögel, die rein sind!

21 Eßt auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem Herrn, eurem Gott, gehört. Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!

22 Bringt jedes Jahr den zehnten Teil eurer Getreide-, Weintrauben- und Olivenernte sowie eure erstgeborenen Kälber, Lämmer und Ziegenböckchen an den Ort, wo der Herr, euer Gott, wohnt. Dort sollt ihr die Opfermahlzeit halten. Auf diese Weise werdet ihr lernen, euer Leben lang Ehrfurcht vor dem Herrn zu haben.

23

24 Wenn ihr aber weit vom Heiligtum entfernt wohnt und der Herr euch sehr reich beschenkt hat, könnt ihr den zehnten Teil der Ernte vielleicht nicht dorthin bringen.

25 Dann verkauft ihn und kommt mit dem Geld an den Ort, den der Herr, euer Gott, auswählt.

26 Hier kauft euch alles, was ihr gern hättet: Rinder, Schafe, Ziegen, Wein oder ein anderes berauschendes Getränk und was ihr euch sonst noch wünscht. Feiert mit euren Familien in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest, eßt und trinkt!

27 Vergeßt dabei nicht die Leviten, die in euren Städten wohnen, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien.

28 In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern.

29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.

15

1 Am Ende jedes siebten Jahres sollt ihr einander eure Schulden erlassen.

2 Wenn ihr jemandem aus eurem Volk etwas geliehen habt, dann fordert es nicht mehr zurück, und zwingt eure Schuldner nicht zur Rückzahlung! Denn zur Ehre des Herrn wurde das Jahr des Schuldenerlasses bestimmt.

3 Nur wenn Ausländer euch etwas schulden, dürft ihr es zurückverlangen. Euren Landsleuten aber sollt ihr alles erlassen,

4 damit keiner von euch verarmt. er Herr, euer Gott, will euch in dem Land, das er euch für immer gibt, reich beschenken.

5 Aber dazu müßt ihr auf ihn hören und die Gebote genau beachten, die ich euch heute gebe.

6 Dann wird der Herr, euer Gott, euch segnen, wie er es versprochen hat. Ihr werdet so reich sein, daß ihr Menschen aus vielen Völkern etwas leihen könnt und selbst nichts borgen müßt. Ihr werdet Macht über sie gewinnen und selbst unabhängig sein.

7 Seid nicht hartherzig gegenüber den Armen, die mit euch in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Sie sind eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not!

8 Seid großzügig, und leiht ihnen, soviel sie brauchen,

9 auch wenn das siebte Jahr nahe ist. Denkt dann nicht: "Was ich jetzt verleihe, bekomme ich nicht mehr zurück!" Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig.

10 Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der Herr, euer Gott, bei all eurer Arbeit segnen und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt.

11 Es wird immer Arme in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind!

12 Wenn israelitische Männer oder Frauen sich wegen ihrer Armut als Sklaven an euch verkaufen, sollen sie sechs Jahre lang für euch arbeiten. Im siebten Jahr müßt ihr sie wieder freilassen.

13 Und laßt sie nicht mit leeren Händen gehen!

14 Gebt ihnen reichlich von dem mit, was der Herr euch geschenkt hat: Schafe und Ziegen, Getreide und Wein.

15 Denkt daran, daß auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart und der Herr euch von dort befreit hat. Deshalb gebe ich euch heute diese Anweisung.

16 Vielleicht aber will dein Sklave bei dir bleiben, weil er an dir und deiner Familie hängt und es ihm gut bei euch geht.

17 Dann nimm einen Pfriem, und bohre ihn durch sein Ohrläppchen in einen Türpfosten deines Hauses. Von nun an muß der Sklave auf Lebenszeit bei dir bleiben. Das gleiche gilt für Sklavinnen.

18 Aber wenn ein Sklave nach sechs Jahren gehen will, dann nimm es nicht zu schwer! Er hat dir die ganze Zeit doppelt soviel eingebracht wie ein Tagelöhner. Laß ihn frei! Dann wird der Herr, dein Gott, dich segnen und alles gelingen lassen, was du tust.

19 Alle männlichen Rinder, Schafe und Ziegen, die als erste von ihrer Mutter geboren werden, sollt ihr dem Herrn geben. Nehmt kein erstgeborenes Rind als Zugtier, und schert kein erstgeborenes Schaf!

20 Bringt sie jedes Jahr an den Ort, den der Herr auswählen wird! Dort, in seiner Gegenwart, sollt ihr sie mit euren Familien essen.

21 Ist ein Tier lahm oder blind oder hat es einen anderen schweren Fehler, dann sollt ihr es nicht dem Herrn, eurem Gott, opfern.

22 Schlachtet es bei euch zu Hause. Dort könnt ihr es essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen . Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid. Jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen.

23 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen. Schüttet es auf die Erde wie Wasser!

16

1 Im Monat Abib sollt ihr das Passahfest für den Herrn, euren Gott, feiern! Denn in diesem Monat hat er euch nachts aus Ägypten befreit.

2 Kommt an den Ort, den der Herr auswählen wird, um dort zu wohnen! Bringt ihm Schafe, Ziegen oder Rinder als Passahopfer dar!

3 Eßt dazu Brot, das ohne Sauerteig gebacken wurde! Sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen, so wie damals, als ihr in großer Eile aus Ägypten geflohen seid. Solange ihr lebt, soll euch dieses Brot daran erinnern, wie ihr in Ägypten Not leiden mußtet und wie der Herr euch an jenem Tag befreit hat.

4 In dieser Woche soll in eurem ganzen Land nirgendwo Sauerteig zu finden sein. Schlachtet das Passahopfer an dem Abend, mit dem der erste Festtag beginnt, und eßt es vor dem nächsten Morgen auf. Ihr sollt nichts davon übriglassen!

5 Auch dürft ihr das Passahopfer nicht in jeder beliebigen Stadt darbringen,

6 sondern nur an dem Ort, den der Herr erwählt, um dort zu wohnen. Schlachtet das Tier bei Sonnenuntergang, wie damals, als ihr Ägypten verlassen habt.

7 Bereitet es zu, und eßt es beim Heiligtum des Herrn, eures Gottes! Am nächsten Tag könnt ihr wieder nach Hause gehen.

8 An den sechs folgenden Tagen sollt ihr weiterhin nur ungesäuertes Brot essen. Am siebten Tag nach dem Passahfest laßt alle Arbeit ruhen, und feiert zusammen ein Fest zur Ehre des Herrn, eures Gottes!

9 Sieben Wochen nach Beginn der Getreideernte

10 sollt ihr zur Ehre des Herrn, eures Gottes, das Wochenfest feiern. Opfert ihm, soviel ihr möchtet, je nachdem, wie reich er euch beschenkt hat!

11 Kommt dazu wieder an den Ort, den er auswählt, um dort zu wohnen. Feiert in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen, mit euren levitischen Nachbarn, mit den Ausländern und den Waisen und Witwen, die bei euch leben.

12 Denkt daran, daß auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart! Deshalb haltet euch genau an diese Ordnungen!

13 Wenn ihr im Herbst das Korn von der Tenne einsammelt und die Weintrauben erntet, dann feiert eine Woche lang das Laubhüttenfest!

14 Es soll ein fröhliches Fest werden. Feiert zusammen mit euren Kindern und euren Sklaven, mit den Leviten und den Ausländern, mit Witwen und Waisen!

15 Kommt zum Heiligtum des Herrn, eures Gottes, und feiert sieben Tage lang zu seiner Ehre! Freut euch von Herzen, daß er eure Arbeit gesegnet und euch eine gute Ernte geschenkt hat.

16 Dreimal im Jahr sollen alle Männer Israels am Heiligtum des Herrn zusammenkommen: am Fest der ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest. Keiner von euch darf mit leeren Händen kommen!

17 Jeder soll soviel geben, wie er kann, je nachdem, wie reich der Herr ihn beschenkt hat.

18 Ernennt in euren Stammesgebieten Richter und Beamte, in allen Städten, die der Herr, euer Gott, euch gibt! Sie sollen für euch Recht sprechen.

19 Sie dürfen das Recht nicht beugen, niemanden bevorzugen und keine Bestechungsgeschenke annehmen. Denn solche Geschenke machen die Weisen blind und verleiten dazu, das Recht zu beugen.

20 Setzt euch mit ganzer Kraft für die Gerechtigkeit ein! Dann werdet ihr am Leben bleiben und das Land behalten, das der Herr, euer Gott, euch gibt.

21 Stellt keine Pfähle für die Göttin Aschera oder andere Götzenstatuen aus Holz neben den Altar, den ihr für den Herrn, euren Gott, baut!

22 Richtet auch keine geweihten Steinsäulen für andere Götter auf! Denn das haßt der Herr, euer Gott.

17

1 Er verabscheut es auch, wenn ihr ihm kranke und minderwertige Rinder, Schafe oder Ziegen opfert.

2 Es kann geschehen, daß in einer der Städte, die der Herr, euer Gott, euch gibt, ein Mann oder eine Frau andere Götter verehren. Sie beten die Sonne, den Mond oder die Sterne an und widersetzen sich damit meinen Weisungen. Sie handeln gegen den Willen des Herrn und verletzen den Bund, den er mit uns geschlossen hat.

3

4 Wenn ihr davon hört, dann forscht genau nach, ob es wahr ist. Stellt sich heraus, daß tatsächlich etwas so Abscheuliches in Israel geschehen ist,

5 dann sollt ihr den Mann oder die Frau außerhalb der Stadt steinigen.

6 Für ein Todesurteil sind jedoch mindestens zwei oder drei Zeugen nötig. Eine einzelne Aussage genügt nicht.

7 Die Zeugen sollen die ersten Steine werfen, um den Verurteilten zu töten, danach sollen alle anderen ihn steinigen. Ihr müßt das Böse aus eurem Volk beseitigen!

8 Wenn den Richtern in eurer Stadt ein Fall zu schwierig ist, dann kommt zum Heiligtum - ganz gleich, ob es dabei um Tötung, Körperverletzung oder etwas anderes geht.

9 Wendet euch dort an die Priester vom Stamm Levi und an den Richter, der gerade im Amt ist, und legt ihnen den Fall vor. Sie werden ein Urteil sprechen.

10 Daran müßt ihr euch halten. Was sie entscheiden, gilt. Denn sie üben ihr Amt an dem Ort aus, wo der Herr wohnt.

11 Befolgt ihre Anweisungen und Vorschriften genau! Weicht in keiner Hinsicht davon ab!

12 Wenn jemand so vermessen ist, daß er nicht auf den Richter oder den Priester hört, der im Auftrag des Herrn, eures Gottes, sein Amt ausübt, dann soll er getötet werden. Ihr müßt das Böse aus Israel beseitigen!

13 Alle sollen davon hören, damit sie gewarnt sind und niemand mehr so vermessen handelt.

14 Bald werdet ihr das Land in Besitz nehmen, das der Herr, euer Gott, euch geben will. Vielleicht werdet ihr dort eines Tages sagen: "Wir wollen einen König haben, so wie alle anderen Völker ringsum!"

15 Dann ernennt aber nur den zum König, den der Herr, euer Gott, erwählt! Er soll aus eurem Volk stammen. Ihr dürft keinen Ausländer einsetzen, sondern nur einen Israeliten!

16 Wenn er König geworden ist, soll er kein großes Reiterheer aufbauen. Er darf auch niemanden von euch nach Ägypten schicken, um von dort noch mehr Pferde zu holen. Denn der Herr hat euch verboten, je wieder nach Ägypten zu gehen.

17 Euer König soll auch nicht viele Frauen haben, denn das würde ihn dazu verleiten, dem Herrn untreu zu werden. Er darf auch kein Gold und Silber anhäufen.

18 Wenn er den Thron seines Reiches besteigt, soll man ihm eine Abschrift von diesem Gesetz geben, das bei den Priestern aus dem Stamm Levi aufbewahrt wird.

19 Er muß sie immer bei sich haben und täglich darin lesen, solange er lebt. So wird er lernen, Ehrfurcht vor dem Herrn, seinem Gott, zu haben und alle Ordnungen dieses Gesetzes genau zu befolgen.

20 Das wird ihn davor bewahren, sich für wichtiger zu halten als die anderen Menschen aus seinem Volk. Wenn er in keiner Hinsicht von diesen Geboten abweicht, werden er und seine Nachkommen lange Zeit in Israel Könige sein.

18

1 Die Priester und der ganze Stamm Levi sollen kein eigenes Gebiet bekommen wie die anderen Israeliten. Sie sollen sich von den Abgaben und Opfern ernähren, die dem Herrn dargebracht werden.

2 Anstelle des Landes haben die Leviten einen besonderen Reichtum: Der Herr selbst ist ihr Anteil und Erbe! Er versorgt sie, wie er es ihnen versprochen hat.

3 Die Priester haben Anspruch auf bestimmte Teile der Opfertiere. Wenn jemand aus eurem Volk ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege als Schlachtopfer darbringt, dann soll der Priester davon die Schulter, die Kinnlade und den Magen bekommen.

4 Ihr müßt den Priestern auch jedes Jahr den ersten Teil eurer Ernte geben, von eurem Getreide, Most und Öl. Auch die erste Schur eurer Schafe gehört ihnen.

5 Denn der Herr, euer Gott, hat aus eurem Volk die Männer vom Stamm Levi zum Dienst in seinem Heiligtum erwählt. Sie und ihre Nachkommen haben für immer diese Aufgabe.

6 Viele Leviten werden jedoch nicht beim Heiligtum leben, sondern in verschiedenen Städten in ganz Israel. Wenn einer von ihnen gern an den Ort kommen möchte, den der Herr auswählen wird,

7 kann er dort Aufgaben im Heiligtum seines Gottes übernehmen, genau wie die anderen Leviten, die dort bereits dem Herrn dienen.

8 Er soll die gleichen Anteile von den Opfern und Abgaben bekommen wie sie, unabhängig davon, wieviel er durch den Verkauf seines elterlichen Besitzes erworben hat.

9 Wenn ihr jetzt in das Land kommt, das der Herr, euer Gott, euch gibt, dann übernehmt von den Völkern dort keinen ihrer abscheulichen Bräuche!

10 Niemand von euch darf seinen Sohn oder seine Tochter als Opfer verbrennen, niemand soll wahrsagen, zaubern, Geister beschwören oder Magie treiben.

11 Keiner darf mit Beschwörungen Unheil abwenden, Totengeister befragen, die Zukunft vorhersagen oder mit Verstorbenen Verbindung suchen.

12 Wer so etwas tut, ist dem Herrn zuwider. Gerade wegen dieser abscheulichen Bräuche vertreibt er die anderen Völker und gibt euch ihr Land.

13 Ihr aber gehört zum Herrn, eurem Gott. Darum haltet ihm die Treue!

14 Die Völker, die ihr vertreibt, hören auf Magier und Wahrsager. Doch euch hat der Herr, euer Gott, dies verboten.

15 Er wird euch einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk. Auf den sollt ihr hören!

16 Ihr selbst habt euch dies am Berg Horeb vom Herrn gewünscht. Als ihr dort versammelt wart, habt ihr gesagt: "Wenn wir weiter die Stimme des Herrn, unseres Gottes, hören, gehen wir zugrunde. Wir können auch dieses gewaltige Feuer nicht länger ertragen, sonst sterben wir!"

17 Der Herr antwortete mir damals: "Die Israeliten haben recht.

18 Ich will ihnen auch in Zukunft einen Propheten senden wie dich, einen Mann aus ihrem Volk. Ihm werde ich meine Worte eingeben, und er wird sie den Israeliten mitteilen.

19 Wer nicht auf das hört, was er in meinem Namen sagt, den werde ich dafür zur Rechenschaft ziehen.

20 Wenn aber der Prophet überheblich wird und etwas in meinem Namen sagt, was ich ihm nicht befohlen habe, oder wenn er im Namen anderer Götter spricht, dann muß er sterben."

21 Ihr fragt euch vielleicht: Woher wissen wir, ob jemand im Auftrag des Herrn spricht?

22 Nun, wenn ein Prophet im Namen des Herrn etwas ankündigt und es trifft nicht ein, dann waren seine Worte nicht vom Herrn. Er hat eigenmächtig geredet, und ihr braucht ihn nicht ernst zu nehmen.

19

1 Der Herr wird die Völker in dem Land, das er euch gibt, vernichten. Ihr werdet sie mit seiner Hilfe vertreiben und in ihren Städten und Häusern leben. Drei von diesen Städten sollt ihr zu Zufluchtsorten erklären.

2

3 Sie sollen in drei verschiedenen Teilen des Landes liegen und gut erreichbar sein. Dorthin kann jeder fliehen, der einen anderen Menschen unabsichtlich getötet hat.

4 Er ist in diesen Städten vor der Blutrache sicher, wenn er nicht vorsätzlich und aus Haß gehandelt hat.

5 So etwas kann geschehen, wenn zwei Männer im Wald Bäume fällen. Der eine holt mit der Axt aus, das Eisen löst sich und trifft den anderen tödlich. In diesem Fall kann der Totschläger sein eigenes Leben durch Flucht in eine der Zufluchtsstädte retten.

6 Der Weg dorthin darf nicht zu lang sein. Denn der nächste Verwandte des Getöteten wird den Totschläger voller Zorn verfolgen, um den Tod zu rächen. Holt er ihn ein, dann bringt er ihn um. Dabei war der Verfolgte unschuldig, denn er hat nicht aus Haß getötet.

7 Darum sollt ihr drei gut erreichbare Zufluchtsorte bestimmen.

8 Später wird der Herr, euer Gott, euer Gebiet erweitern. Das hat er euren Vorfahren geschworen. Ihr werdet dann das ganze Land besitzen, das er ihnen versprochen hat.

9 Er schenkt es euch, wenn ihr alle seine Gebote genau beachtet, die ich euch heute weitergebe. Liebt den Herrn, euren Gott, und lebt so, wie es ihm gefällt. In dem neu dazugewonnenen Gebiet sollt ihr drei weitere Zufluchtsstädte bestimmen.

10 Denn in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch schenken will, soll kein Unschuldiger getötet werden. Sonst trägt euer ganzes Volk dafür die Verantwortung.

11 Es kann aber auch sein, daß jemand aus Haß einem anderen auflauert, ihn ermordet und anschließend in einer der Zufluchtsstädte Schutz sucht.

12 Dann sollen die führenden Männer seiner Heimatstadt ihn holen lassen und an den Bluträcher ausliefern, damit dieser ihn tötet.

13 Habt kein Mitleid mit einem Mörder! Laßt niemanden ungestraft, der vorsätzlich einen Unschuldigen getötet hat! Wenn ihr euch daran haltet, wird es euch gutgehen.

14 Wenn ihr das Land besitzt, das der Herr, euer Gott, euch geben will, dann stehlt euren Nachbarn keinen Grund und Boden. Laßt die Grundstücksgrenzen so, wie eure Vorfahren sie gezogen haben!

15 Ihr dürft niemanden verurteilen, wenn nur ein einziger Zeuge gegen ihn aussagt. Um welches Unrecht oder Verbrechen es auch geht, immer sind mindestens zwei oder drei Zeugen für einen Schuldspruch nötig.

16 Wenn der Angeklagte seine Schuld bestreitet und einen Zeugen der Lüge bezichtigt,

17 dann sollen beide ins Heiligtum vor den Herrn kommen und dort ihren Fall den Priestern und Richtern vorlegen.

18 Die sollen die Angelegenheit genau untersuchen. Stellt sich heraus, daß der Zeuge tatsächlich gelogen und den anderen zu Unrecht beschuldigt hat,

19 dann sollt ihr genau die Strafe über ihn verhängen, die er dem anderen zugedacht hat. Duldet keine solche Hinterhältigkeit in eurem Volk!

20 Ganz Israel soll von der Bestrafung erfahren, damit alle gewarnt sind und so eine Verleumdung nicht wieder bei euch vorkommt.

21 In einem solchen Fall dürft ihr kein Erbarmen zeigen! Zur Festlegung der Strafe gilt der Grundsatz: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.

20

1 Wenn ihr in den Krieg zieht und seht, daß eure Feinde zahlreicher sind als ihr und sogar Reiter und Streitwagen besitzen, dann fürchtet euch nicht vor ihnen! Der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten befreit hat, steht euch bei!

2 Vor der Schlacht soll der Priester zu euren Truppen sprechen.

3 Er soll ihnen sagen: "Hört, ihr Israeliten! Ihr werdet heute gegen eure Feinde kämpfen. Habt keine Angst! Fürchtet euch nicht! Weicht nicht vor ihnen zurück, und laßt euch nicht einschüchtern!

4 Der Herr, euer Gott, zieht mit euch in die Schlacht! Er kämpft auf eurer Seite und gibt euch den Sieg über eure Feinde!"

5 Dann sollen die Männer, die für die Aufstellung des Heeres verantwortlich sind, fragen: "Ist jemand hier, der sich gerade ein neues Haus gebaut hat und es noch nicht einweihen konnte? Er soll gehen und in das Haus einziehen. Sonst stirbt er vielleicht, und ein anderer wohnt darin.

6 Hat einer von euch gerade einen Weinberg angelegt, konnte aber noch nichts davon ernten? Er soll hierbleiben, damit er nicht im Kampf fällt und ein anderer die Ernte bekommt.

7 Ist jemand verlobt, aber noch nicht verheiratet? Er darf auch nach Hause gehen, damit er nicht stirbt und ein anderer seine Verlobte heiratet."

8 Weiter sollen die Männer eure Soldaten auffordern: "Jeder, der sich fürchtet und mutlos ist, soll umkehren. Sonst steckt er vielleicht die anderen mit seiner Angst an."

9 Danach sollen die Soldaten bestimmt werden, die eure Truppen in die Schlacht führen.

10 Bevor ihr eine Stadt angreift, fordert ihre Einwohner auf, sich kampflos zu ergeben!

11 Gehen sie darauf ein und öffnen euch die Tore, dann müssen sie sich unterwerfen und für euch arbeiten.

12 Wollen sie aber keinen Frieden schließen, sondern Krieg mit euch führen, so belagert sie.

13 Wenn der Herr, euer Gott, euch dann die Stadt erobern läßt, müßt ihr alle Männer dort mit dem Schwert töten.

14 Nur die Frauen und Kinder laßt am Leben. Ihr dürft sie zusammen mit dem Vieh und allem, was euch in der Stadt in die Hände fällt, als Beute behalten. Ihr könnt auch die Vorräte essen, die der Herr, euer Gott, euch dort finden läßt.

15 So sollt ihr im Kampf gegen die Städte in euren Nachbarländern vorgehen.

16 Anders ist es bei Städten in dem Gebiet, das der Herr, euer Gott, euch schenken will. Denn von den Völkern, die hier bisher gelebt haben, dürft ihr niemanden am Leben lassen.

17 An allen müßt ihr Gottes Urteil vollstrecken: an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern. Der Herr hat euch dies befohlen,

18 damit sie euch nicht zu ihrem abscheulichen Götzendienst verführen und ihr euch vom Herrn, eurem Gott, abwendet.

19 Wenn ihr eine Stadt längere Zeit belagert, dann zerstört nicht die Bäume in der Umgebung! Sonst habt ihr nichts mehr von ihren Früchten! Darum fällt sie nicht! Oder wollt ihr gegen die Bäume kämpfen?

20 Fällt nur die Bäume, die ganz sicher keine Frucht tragen. Aus ihrem Holz könnt ihr Vorrichtungen für die Belagerung bauen, um die Stadt damit einzunehmen.

21

1 Wenn ihr in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, draußen auf dem Feld einen Toten findet und den Mörder nicht kennt,

2 dann ist folgendes zu tun: Zunächst sollen die führenden Männer und die Richter der umliegenden Städte kommen und feststellen, welche Stadt dem Fundort am nächsten liegt.

3 Hat man die Stadt bestimmt, dann müssen ihre führenden Männer eine junge Kuh holen, die noch kein Joch getragen und keinen Pflug gezogen hat.

4 Sie bringen sie an einen Bach, der das ganze Jahr Wasser führt, an dessen Ufer aber keine Felder angelegt wurden. Dort brechen sie der Kuh das Genick.

5 Dann kommen die Priester vom Stamm Levi dazu, die der Herr, euer Gott, erwählt hat, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen. Ihr Wort entscheidet bei jedem Rechtsstreit und Verbrechen.

6 Vor ihren Augen waschen sich die führenden Männer der Stadt über der toten Kuh die Hände

7 und sagen: "Wir haben diesen Menschen nicht getötet und wissen auch nicht, wer es getan hat.

8 Herr, vergib uns! Wir sind doch dein Volk Israel, das du befreit hast! Bitte zieh uns nicht für den Tod dieses Unschuldigen zur Rechenschaft!" Wenn die Männer dies befolgen, wird den Einwohnern der Stadt dieser Mord nicht angerechnet.

9 So sollt ihr die Schuld sühnen, wenn jemand aus eurem Volk ermordet wurde. Dann handelt ihr so, wie es in den Augen des Herrn richtig ist.

10 Wenn ihr Krieg führt und der Herr, euer Gott, euch siegen läßt, kann es geschehen, daß ihr Gefangene macht.

11 Vielleicht sieht jemand von euch unter ihnen eine schöne Frau, die ihm so gut gefällt, daß er sie heiraten will.

12 Er darf sie mit nach Hause nehmen. Dort soll sie sich den Kopf kahlscheren, die Nägel schneiden

13 und die Kleider wechseln, die sie als Gefangene getragen hat. Einen Monat soll sie Zeit haben, um ihren Vater und ihre Mutter zu betrauern. Danach kann der Mann sie zur Frau nehmen.

14 Gefällt sie ihm irgendwann nicht mehr, dann muß er sie gehen lassen, wohin sie will. Weil er sie zur Ehe gezwungen hatte, darf er sie auf keinen Fall als Sklavin behandeln oder verkaufen.

15 Wenn ein Mann zwei Frauen hat, kann es vorkommen, daß er die eine liebt und die andere nicht. Beide haben einen Sohn geboren, die Ungeliebte zuerst.

16 Wenn der Mann später das Erbe aufteilt, darf er nicht den Sohn der geliebten Frau zum Erstgeborenen erklären und den Älteren benachteiligen.

17 Er muß den Sohn der ungeliebten Frau als Erstgeborenen anerkennen und ihm doppelt soviel von seinem Eigentum vererben wie dem jüngeren Sohn. Sein ältester Sohn besitzt für immer alle Rechte des Erstgeborenen.

18 Gesetzt den Fall, ein Sohn ist widerspenstig und stur; er hört nicht mehr auf seinen Vater und seine Mutter. Soviel sie ihn auch ermahnen und bestrafen, es nützt nichts. Er macht, was er will.

19 Dann sollen seine Eltern ihn zu den führenden Männern bringen, die am Stadttor Gericht halten.

20 Sie sollen zu ihnen sagen: "Unser Sohn hier gehorcht uns nicht. Er ist unverbesserlich und hört nicht auf, zu schlemmen und zu saufen."

21 Darauf sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen. Denn ihr müßt alles Böse aus eurem Volk beseitigen! Alle Israeliten sollen von der Bestrafung hören, damit sie gewarnt sind.

22 Wenn ihr jemanden für ein Verbrechen hinrichtet und seinen Leichnam an einem Pfahl oder Baum aufhängt,

23 sollt ihr ihn nicht über Nacht dort lassen. Begrabt ihn auf jeden Fall noch am selben Tag! Denn wer so aufgehängt wurde, ist von Gott verflucht. Wenn ihr seinen Leichnam nicht am selben Tag begrabt, verunreinigt ihr das Land, das der Herr, euer Gott, euch schenkt.

22

1 Seht nicht untätig zu, wenn sich ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege eines Israeliten verirrt! Bringt das Tier auf jeden Fall zurück!

2 Wohnt der Besitzer weit weg von euch oder kennt ihr ihn nicht, dann nehmt das Tier mit nach Hause, und versorgt es, bis man nach ihm fragt. Dann gebt es zurück.

3 Das gleiche gilt, wenn ihr einen entlaufenen Esel findet oder einen Mantel, den jemand hat liegen lassen. Immer wenn ihr jemandem helfen könnt, etwas Verlorenes zurückzubekommen, dann tut es! Verweigert niemandem eure Hilfe!

4 Wenn ihr seht, daß der Esel oder das Rind eines anderen Israeliten auf der Straße gestürzt ist, dann geht nicht vorbei, sondern helft, das Tier wieder auf die Beine zu bringen!

5 Eine Frau soll keine Männerkleidung tragen und ein Mann keine Frauenkleidung. Wer so etwas tut, den verabscheut der Herr, euer Gott.

6 Wenn ihr unterwegs in einem Baum oder am Boden ein Nest entdeckt, in dem ein Vogel brütet oder seine Jungen füttert, dann fangt ihn nicht!

7 Nur die Jungen dürft ihr euch nehmen. Die Mutter laßt frei! Haltet euch daran, dann wird es euch gutgehen, und ihr werdet lange leben.

8 Wenn ihr ein neues Haus baut, dann sichert das Flachdach mit einem Geländer! Sonst seid ihr schuld, wenn jemand abstürzt und ums Leben kommt.

9 Wenn ihr einen Weinberg anlegt, dann pflanzt dort außer den Weinstöcken nichts anderes an! Sonst müßt ihr alles im Heiligtum abliefern, was ihr an Trauben und anderen Früchten erntet.

10 Spannt nicht Rind und Esel zusammen vor den Pflug!

11 Tragt keine Kleidung, in der Wolle und Leinen zusammengewebt sind!

12 Näht Quasten an die vier Enden eurer Obergewänder!

13 Es kann geschehen, daß ein verheirateter Mann schon nach kurzer Zeit nichts mehr von seiner Frau wissen will.

14 Er bringt sie in Verruf und behauptet: "Als ich mit meiner Braut geschlafen habe, stellte sich heraus, daß sie keine Jungfrau mehr war!"

15 Dann sollen die Eltern der Frau zu den führenden Männern gehen, die am Stadttor Gericht halten, und ihnen das Bettlaken aus der Hochzeitsnacht{Wörtlich: das Zeichen der Jungfräulichkeit.} zeigen.

16 Der Vater soll erklären: "Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben. Aber jetzt liebt er sie nicht mehr.

17 Deshalb verleumdet er sie und behauptet, sie habe schon vorher mit jemandem geschlafen. Aber die Flecken auf diesem Tuch beweisen, daß sie noch Jungfrau war." Die Eltern sollen das Laken vor den führenden Männern der Stadt ausbreiten.

18 Dann soll der Mann dafür ausgepeitscht werden,

19 daß er eine junge israelitische Frau verleumdet hat. Außerdem hat er 100 Silberstücke an seinen Schwiegervater zu zahlen. Er muß seine Frau behalten und darf sich sein Leben lang nicht von ihr trennen.

20 Hat er aber die Wahrheit gesagt und hat die Frau tatsächlich schon mit einem anderen geschlafen,

21 dann soll man sie vor die Tür ihres Elternhauses bringen, und die Männer der Stadt sollen sie dort steinigen. Sie muß sterben, weil sie sich im Haus ihrer Eltern wie eine Hure verhalten hat. Das ist eine Schande für ganz Israel. Ihr müßt alles Böse aus eurem Volk beseitigen!

22 Wenn ein Mann mit der Frau eines anderen schläft und man ertappt sie, dann müssen beide sterben. Duldet keinen Ehebruch in Israel!

23 Trifft ein Mann in der Stadt eine junge Frau, die mit einem anderen verlobt ist, und er schläft mit ihr,

24 dann sollt ihr die zwei aus der Stadt bringen und steinigen. Beide müssen sterben: die junge Frau, weil sie nicht um Hilfe gerufen hat, obwohl sie in der Stadt war, und der Mann, weil er sich an der Braut eines anderen vergriffen hat. Ihr müßt das Böse aus eurem Volk beseitigen!

25 Wenn aber ein Mann draußen auf dem Feld ein verlobtes Mädchen vergewaltigt, soll nur er getötet werden.

26 Der jungen Frau soll nichts geschehen, denn sie hat nichts getan, was den Tod verdient! Sie ist wie von einem Mörder überfallen worden.

27 Wahrscheinlich hat sie geschrien, aber niemand hat es dort draußen gehört und ihr geholfen.

28 Wenn herauskommt, daß ein Mann eine junge Frau vergewaltigt hat, die noch nicht verlobt ist,

29 muß er ihrem Vater 50 Silberstücke zahlen und sie heiraten. Er darf sich sein Leben lang nicht von ihr trennen, weil er sie gezwungen hat, mit ihm zu schlafen.

23

1 Niemand darf mit der Frau seines Vaters schlafen. Sonst entehrt er seinen Vater.

2 Wenn sich die Israeliten beim Heiligtum des Herrn versammeln, darf niemand unter ihnen sein, der verletzte Hoden hat oder dessen Glied abgeschnitten ist.

3 Einer, dessen Eltern nicht verheiratet waren, muß der Versammlung ebenfalls fernbleiben. Auch seine Nachkommen dürfen nicht dabei sein, selbst zehn Generationen später nicht.

4 Für immer ausgeschlossen sind auch alle, die ammonitische oder moabitische Vorfahren haben, selbst wenn sie seit zehn Generationen in Israel leben.

5 Denn diese Völker haben euch nicht herzlich aufgenommen; sie haben euch nicht mit Brot und Wasser versorgt, als ihr aus Ägypten kamt. Im Gegenteil: Sie haben Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Mesopotamien geholt und ihm Geld gegeben, damit er euch verflucht.

6 Aber der Herr, euer Gott, hat nicht auf Bileam gehört, sondern aus Liebe zu euch den Fluch in Segen verwandelt.

7 Darum versucht nicht, diesen Völkern zu helfen! Setzt euch auch in Zukunft nie für sie ein!

8 Die Edomiter aber sollt ihr nicht ablehnen. Sie sind euer Brudervolk. Stellt euch auch nicht gegen die Ägypter, denn ihr habt einmal in ihrem Land gelebt.

9 Wer von ihnen in der dritten Generation bei euch wohnt, darf dazukommen, wenn ihr euch beim Heiligtum des Herrn versammelt.

10 Wenn ihr Krieg gegen eure Feinde führt, dann achtet darauf, daß es nichts in eurem Lager gibt, was euch in den Augen des Herrn unrein macht.

11 Wenn ein Mann nachts im Schlaf einen Samenerguß hatte, ist er unrein und muß das Lager verlassen. Er darf es am nächsten Tag nicht betreten.

12 Erst bei Sonnenuntergang kann er zurückkommen, wenn er sich vorher gewaschen hat.

13 Außerhalb des Lagers sollt ihr einen Platz haben, wo ihr austreten könnt.

14 Wenn jemand dort sein Geschäft erledigt, soll er vorher ein Loch graben und es danach wieder mit Erde füllen. Nehmt dazu in eurem Gepäck eine kleine Schaufel mit.

15 Der Herr, euer Gott, ist mitten unter euch in eurem Lager! Er beschützt euch und gibt euch den Sieg über eure Feinde. Deshalb muß euer Lager heilig sein. Wenn der Herr dort etwas sieht, was er verabscheut, wendet er sich von euch ab.

16 Wenn ein entflohener Sklave bei euch Schutz sucht, dann liefert ihn nicht an seinen Herrn aus!

17 Nehmt ihn bei euch auf! Er soll für sich entscheiden, in welcher Stadt er bleiben will. Laßt ihn dort wohnen, wo es ihm gefällt, und beutet ihn nicht aus!

18 Keine Frau und kein Mann aus eurem Volk soll im Namen eines Gottes der Prostitution nachgehen.

19 Was Frauen oder Männer damit verdient haben, darf niemals als Opfergabe in das Haus des Herrn, eures Gottes, gebracht werden, um ein Gelübde zu erfüllen. Denn so etwas verabscheut der Herr.

20 Wenn ihr jemandem aus eurem Volk Geld, Lebensmittel oder irgend etwas anderes leiht, dann nehmt keine Zinsen!

21 Nur von Ausländern dürft ihr Zinsen verlangen, nicht von Israeliten. Wenn ihr euch daran haltet, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und eure Arbeit gelingen lassen in dem Land, das ihr in Besitz nehmt.

22 Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, etwas versprochen habt, dann haltet es auf jeden Fall ein! Er wird es mit Sicherheit von euch fordern! Verweigert ihr es ihm, so ladet ihr Schuld auf euch.

23 Ihm gar nichts zu versprechen, ist keine Sünde.

24 Doch wenn ihr freiwillig ein Gelübde abgelegt habt, dann müßt ihr es auf jeden Fall erfüllen. Was ihr versprochen habt, müßt ihr halten.

25 Wenn ihr an einem Weinberg vorbeikommt, dürft ihr dort soviel Trauben essen, wie ihr wollt, bis ihr satt seid. Ihr sollt aber nichts in ein Gefäß sammeln!

26 In einem Getreidefeld könnt ihr mit der Hand Ähren pflücken. Ihr dürft aber keine Sichel benutzen!

24

1 Es kann geschehen, daß ein verheirateter Mann an seiner Frau etwas auszusetzen hat und er sie deswegen nicht mehr liebt. Er schreibt ihr eine Scheidungsurkunde und schickt sie weg.

2 Sie heiratet einen anderen.

3 Aber auch dieser Mann liebt sie irgendwann nicht mehr und schickt sie mit einer Scheidungsurkunde fort. Es kann aber auch geschehen, daß der zweite Ehemann stirbt.

4 In beiden Fällen kann der erste Mann die Frau nicht wieder heiraten. Sie ist unrein für ihn, weil sie mit einem anderen geschlafen hat. So etwas verabscheut der Herr. Laßt niemals zu, daß eine solche Sünde in dem Land geschieht, das der Herr, euer Gott, euch schenkt.

5 Wenn ein Mann frisch verheiratet ist, darf er nicht zum Kriegsdienst oder zu anderen Aufgaben herangezogen werden. Er soll ein Jahr lang davon befreit sein, damit er ein Zuhause schaffen und seine Frau glücklich machen kann.

6 Wenn euch jemand etwas schuldet, dann fordert nicht seine Handmühle oder seinen Mühlstein als Pfand! Denn damit würdet ihr ihm nehmen, was er zum Leben braucht.

7 Findet ihr heraus, daß jemand einen anderen Israeliten entführt und ihn zu seinem Sklaven macht oder verkauft, dann tötet ihn! Duldet keine Verbrechen unter euch!

8 Wenn ihr an Aussatz erkrankt, so befolgt genau die Anweisungen der Priester vom Stamm Levi! Haltet euch an alles, was der Herr ihnen befohlen hat!

9 Denkt daran, wie der Herr, euer Gott, Mirjam aussätzig gemacht und sie wieder geheilt hat, als ihr aus Ägypten kamt!{Vgl. 4. Mose 12}

10 Wenn ihr jemandem etwas leiht, dann geht nicht in sein Haus, um euch dort selbst ein Pfand auszusuchen.

11 Wartet draußen vor der Tür, bis er euch etwas herausbringt.

12 Ist er so arm, daß er nur seinen Mantel verpfänden kann, dann behaltet das Kleidungsstück nicht über Nacht.

13 Gebt es ihm auf jeden Fall noch am selben Abend zurück! Er braucht es nachts als Decke. Dafür wird er euch segnen, denn ihr tut, was in den Augen des Herrn, eures Gottes, gut und richtig ist.

14 Beutet die armen Tagelöhner nicht aus, ganz gleich, ob es Israeliten sind oder Ausländer, die bei euch leben!

15 Sie sind dringend auf ihren Lohn angewiesen. Darum gebt ihnen jeden Tag noch vor Sonnenuntergang ihr Geld. Sonst werden sie sich beim Herrn über euch beklagen, und ihr habt Schuld auf euch geladen.

16 Eltern sollen nicht für die Verbrechen ihrer Kinder hingerichtet werden und Kinder nicht für die Schuld ihrer Eltern. Jeder soll nur für seine eigene Sünde bestraft werden.

17 Verweigert den Ausländern und Waisen vor Gericht nicht ihr Recht! Einer Witwe dürft ihr nicht den Mantel als Pfand wegnehmen.

18 Denkt daran, daß ihr früher Sklaven der Ägypter wart und der Herr, euer Gott, euch aus ihrer Hand befreit hat. Deshalb gebe ich euch diese Gebote.

19 Wenn ihr bei der Ernte eine Garbe auf dem Feld vergeßt, geht nicht zurück, um sie zu holen. Laßt sie den Ausländern, Waisen und Witwen! Dann wird der Herr, euer Gott, euch bei all eurer Arbeit segnen.

20 Wenn ihr Oliven von den Bäumen schlagt, dann sucht die Zweige danach nicht mehr ab. Der Rest soll den Ausländern, Waisen und Witwen gehören!

21 Auch bei eurer Traubenernte haltet keine Nachlese! Überlaßt sie den Ausländern, Waisen und Witwen.

22 Vergeßt nicht, daß ihr einmal Sklaven in Ägypten wart. Darum haltet euch an diese Gebote!

25

1 Können sich Männer bei einem Rechtsstreit nicht einigen, so soll ein Gericht feststellen, wer im Unrecht ist.

2 Wird der Schuldige zu Stockhieben verurteilt, so soll man ihn vor dem Richter auf den Boden legen und ihm so viele Schläge geben, wie er verdient.

3 Es dürfen aber auf keinen Fall mehr als vierzig sein, denn der Verurteilte gehört ja zu eurem Volk. Ihr sollt nicht die Achtung vor ihm verlieren!

4 Wenn ihr mit einem Ochsen Getreide drescht, dann bindet ihm nicht das Maul zu!

5 Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt und in der Nähe ein Bruder von ihm lebt, muß dieser die Witwe zur Frau nehmen. Sie soll keinen Mann außerhalb der Familie heiraten, sondern ihren Schwager.

6 Der erste Sohn, den sie dann zur Welt bringt, soll als Sohn des Verstorbenen gelten, damit sein Name in Israel weiterlebt.

7 Will aber der Bruder seine Schwägerin nicht heiraten, dann soll sie zu den führenden Männern gehen, die am Stadttor Gericht halten. Sie soll sagen: "Mein Schwager weigert sich, mich zu heiraten. Er will nicht dafür sorgen, daß der Name seines Bruders weiterlebt."

8 Die führenden Männer der Stadt sollen ihn rufen und ihn zur Rede stellen. Bleibt er bei seiner Ablehnung,

9 dann soll seine Schwägerin ihm dort vor den führenden Männern einen Schuh ausziehen, ihm ins Gesicht spucken und sagen: "So behandelt man jemanden, der die Familie seines Bruders nicht am Leben erhalten will."

10 Ganz Israel soll es erfahren und ihn und seine Familie von da an "Barfüßer" nennen.

11 Wenn zwei Männer sich schlagen und die Frau des Unterlegenen kommt ihrem Mann zu Hilfe und greift dem anderen an die Geschlechtsteile,

12 soll man ihr ohne Mitleid die Hand abhauen.

13 Steckt euch nicht zwei verschieden schwere Gewichtssteine in die Tasche, um beim Wiegen zu betrügen!

14 Haltet in eurem Haus nicht zwei verschieden große Getreidemaße bereit!

15 Benutzt die richtigen Gewichtssteine und Getreidemaße! Dann werdet ihr lange in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch gibt.

16 Denn er verabscheut jeden, der andere betrügt.

17 Vergeßt nicht, was euch die Amalekiter angetan haben, als ihr aus Ägypten gekommen seid!

18 Sie haben eure Erschöpfung ausgenutzt und euch von hinten überfallen. Ohne jede Ehrfurcht vor Gott haben sie die Schwachen am Ende eures Zuges getötet.

19 Denkt daran, sie zu bestrafen, wenn ihr in dem Land wohnt, das der Herr, euer Gott, euch für immer schenkt. Sobald der Herr dafür gesorgt hat, daß ihr nicht mehr ringsum von Feinden bedroht seid, sollt ihr jede Spur von den Amalekitern auslöschen!

26

1 Ihr werdet nun in das Land gehen, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Ihr werdet es einnehmen und euch darin niederlassen.

2 Wenn ihr dort eure Ernte einbringt, dann legt die ersten Früchte in einen Korb, und kommt damit an den Ort, den der Herr, euer Gott, auswählt, um dort zu wohnen.

3 Geht zum Priester, der gerade Dienst hat, und sagt zu ihm: "Der Herr, dein Gott, hat Wort gehalten: Wir leben heute in dem verheißenen Land, wie er es unseren Vorfahren geschworen hat."

4 Der Priester soll den Korb nehmen und ihn vor den Altar des Herrn, eures Gottes, stellen.

5 Dann sollt ihr beten:"Herr, unser Gott! Unsere Vorfahren waren Aramäer, die umherzogen und keine Heimat hatten. Sie gingen nach Ägypten und siedelten sich in diesem fremden Land an.Zu Anfang waren sie nur wenige, doch dann wurden sie ein großes und mächtiges Volk.

6 Die Ägypter behandelten uns schlecht. Sie unterdrückten uns und zwangen uns zu harter Arbeit.

7 Da schrien wir zu dir, dem Gott unserer Vorfahren. Und du hast uns gehört. Du hast gesehen, wie sehr wir mißhandelt wurden und litten.

8 Mit starker Hand und großer Macht hast du uns befreit. Du hast unsere Feinde in Angst und Schrecken versetzt, große Wunder und gewaltige Taten vollbracht.

9 Dann hast du uns hierher geführt und uns dieses Land gegeben, in dem Milch und Honig fließen.

10 Hier sind wir nun und bringen dir die ersten Früchte des Landes, das du, Herr, uns geschenkt hast."Legt die Früchte vor dem Herrn, eurem Gott, nieder, und betet ihn an!

11 Freut euch mit euren Familien an allen Gaben, die der Herr euch geschenkt hat. Ladet zu eurem Fest auch die Leviten und Ausländer ein, die bei euch leben.

12 Jedes dritte Jahr sollt ihr den gesamten zehnten Teil eurer Ernte den Leviten, den Ausländern, den Waisen und Witwen in euren Städten geben, damit sie genug zu essen haben.

13 Dann sollt ihr beten:"Herr, mein Gott! Alles, was dir gehört, habe ich aus meinem Haus weggebracht und es den Leviten, Ausländern, Waisen und Witwen gegeben, wie du es mir befohlen hast. Ich habe mich genau an deine Anweisungen gehalten und nichts vergessen.

14 Diese heiligen Gaben habe ich nie angerührt, wenn ich unrein war. Ich habe nichts davon in das Grab eines Toten gelegt oder in der Zeit der Trauer gegessen. Herr, mein Gott, ich habe alles getan, was du befohlen hast.

15 Sieh doch herab vom Himmel, wo du wohnst! Segne dein Volk Israel, und segne das Land, das wir von dir bekommen haben, wie du es unseren Vorfahren versprochen hast, das Land, in dem Milch und Honig fließen!"

16 Heute befiehlt euch der Herr, euer Gott, daß ihr seine Gebote und Ordnungen beachtet. Haltet euch daran! Befolgt seine Weisungen von ganzem Herzen und mit aller Hingabe!

17 Ihr habt heute dem Herrn gesagt, daß er euer Gott sein soll und daß ihr seinem Weg folgen wollt. Ihr habt versprochen, ihm zu gehorchen und seine Gebote, Weisungen und Ordnungen zu beachten.

18 Und der Herr hat heute erklärt, daß ihr sein eigenes Volk seid, wie er es versprochen hat. Er verlangt, daß ihr nach seinen Geboten lebt.

19 Er will euch zum bedeutendsten aller Völker machen, die er geschaffen hat. Ja, berühmt und angesehen sollt ihr sein! Ihr werdet ein heiliges Volk sein, das ganz dem Herrn gehört. So hat er es versprochen.

27

1 Gemeinsam mit den Sippenoberhäuptern forderte Mose die Israeliten auf: "Haltet euch genau an alle Gebote, die ich euch heute gebe!

2 Wenn ihr den Jordan überquert und in das Land zieht, das der Herr, euer Gott, euch gibt, dann richtet dort große Gedenksteine auf. Streicht sie weiß an,

3 und schreibt das ganze Gesetz Wort für Wort darauf. Wenn ihr das tut, werdet ihr das Land in Besitz nehmen, in dem Milch und Honig fließen. So hat es der Herr, der Gott eurer Vorfahren, versprochen.

4 Nachdem ihr den Jordan überquert habt, sollt ihr die Gedenksteine weiß bestreichen und auf dem Berg Ebal aufrichten.

5 Baut dort auch einen Altar für den Herrn, euren Gott! Verwendet dazu nur unbehauene Steine,

6 die nicht bearbeitet worden sind. Bringt auf dem Altar Brandopfer dar!

7 Schlachtet Tiere für das Dankopfer, eßt sie, und feiert in der Gegenwart des Herrn ein fröhliches Fest!

8 Der Altar soll bei den Steintafeln stehen, auf die ihr alle Gebote sorgfältig mit deutlicher Schrift geschrieben habt."

9 Das ganze Volk war versammelt, als Mose und die Priester vom Stamm Levi sagten: "Seid still, und hört zu, ihr Israeliten! Von heute an seid ihr das Volk des Herrn. Ihr gehört nun allein eurem Gott.

10 Darum gehorcht ihm! Lebt nach seinen Geboten und Ordnungen, die ihr heute hört."

11 Am selben Tag befahl Mose den Israeliten:

12 "Wenn ihr den Jordan überquert habt, sollen sich sechs eurer Stämme auf dem Berg Garizim versammeln: Simeon, Levi, Juda, Issaschar, Josef und Benjamin. Sie sollen dort die Segensworte ausrufen.

13 Die Stämme Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali versammeln sich auf dem Berg Ebal und rufen von dort die Fluchworte.

14 Dann sollen die Leviten mit lauter Stimme allen Israeliten zurufen:

15 'Verflucht ist, wer aus Holz oder Metall eine Götzenstatue anfertigt und sie heimlich aufstellt. Denn sie ist ein Werk von Menschenhand, das der Herr verabscheut. Und das ganze Volk soll antworten: 'So soll es sein!

16 Nun rufen die Leviten: 'Verflucht ist, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet! Und das Volk antwortet: 'So soll es sein!

17 In dieser Weise sollen die Leviten und das Volk weiter im Wechsel sprechen: Verflucht ist, wer seinem Nachbarn Land wegnimmt! -'So soll es sein! -

18 'Verflucht ist, wer einen Blinden in die Irre führt! -'So soll es sein! -

19 'Verflucht ist, wer Ausländern, Waisen oder Witwen vor Gericht ihr Recht verweigert! -'So soll es sein! -

20 'Verflucht ist, wer mit der Frau seines Vaters schläft und ihn damit entehrt! -'So soll es sein! -

21 'Verflucht ist, wer mit einem Tier verkehrt! -'So soll es sein! -

22 'Verflucht ist, wer mit seiner Schwester oder Halbschwester schläft! -'So soll es sein! -

23 'Verflucht ist, wer mit seiner Schwiegermutter schläft! -'So soll es sein! -

24 'Verflucht ist, wer heimlich jemanden ermordet! -'So soll es sein! -

25 'Verflucht ist, wer für Geld einen Unschuldigen umbringt! -'So soll es sein! -

26 'Verflucht ist, wer sich nicht an dieses ganze Gesetz hält und danach lebt! -'So soll es sein! "

28

1 "Der Herr, euer Gott, wird euch zum bedeutendsten aller Völker machen, wenn ihr auf ihn hört und nach allen seinen Geboten lebt, die ich euch heute gebe.

2 Wenn ihr ihm gehorcht, werdet ihr seinen ganzen Segen erfahren.

3 Er beschenkt euch zu Hause und draußen auf dem Feld:

4 Ihr werdet viele Kinder haben, reiche Ernten einbringen und eure Rinder-, Schaf- und Ziegenherden wachsen sehen.

5 Eure Körbe werden voller Früchte und eure Backtröge voll Mehl sein.

6 Der Herr wird euch segnen, wenn ihr nach Hause kommt und wenn ihr wieder aufbrecht.

7 Wenn eure Feinde euch angreifen, hilft euch der Herr, sie in die Flucht zu schlagen. In alle Himmelsrichtungen werdet ihr sie auseinanderjagen.

8 Der Herr, euer Gott, wird euch mit reichen Vorräten beschenken und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. Er wird euch in dem Land segnen, das er euch schenkt.

9 Wenn ihr seine Gebote beachtet und so lebt, wie es ihm gefällt, macht er euch zu einem Volk, das ihm allein gehört. So hat er es versprochen.

10 Alle Völker der Welt werden sich vor euch fürchten, weil sie sehen, daß ihr das Volk des Herrn seid und seinen Namen tragt.

11 Der Herr wird euch mit vielen Kindern beschenken, eure Herden vermehren und eure Felder fruchtbar machen. Überreich wird er euch in dem verheißenen Land segnen, das er euch geben will.

12 Der Herr wird euch seine Schatzkammer, den Himmel, aufschließen und eurem Land zur richtigen Zeit Regen schicken. Alle eure Arbeit läßt er gelingen, so daß ihr Menschen aus vielen Völkern etwas leihen könnt und selbst nie etwas borgen müßt.

13 Ihr werdet das bedeutendste aller Völker sein, und euer Aufstieg ist unaufhaltsam. Dies alles wird sich erfüllen, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebe.

14 Weicht niemals von dem ab, was ich euch befohlen habe. Ihr dürft nie anderen Göttern nachlaufen und ihnen dienen."

15 "Wenn ihr aber nicht auf den Herrn, euren Gott, hört und nicht all seine Gebote und Ordnungen befolgt, die ich euch heute gebe, dann wird sein Fluch euch treffen:

16 Verflucht werdet ihr sein, wenn ihr zu Hause seid und wenn ihr draußen auf dem Feld arbeitet.

17 In euren Körben werden keine Früchte und in den Backtrögen wird kein Mehl sein.

18 Ihr werdet keine Kinder bekommen. Eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich nicht vermehren. Auf euren Feldern wird nichts mehr wachsen.

19 Verflucht werdet ihr sein, wenn ihr nach Hause kommt und wenn ihr wieder aufbrecht.

20 Der Herr wird euch ins Unglück stürzen und alles mißlingen lassen, was ihr euch vornehmt. Er wird euch in die Verzweiflung treiben. Ihr werdet bald zugrunde gehen und umkommen, wenn ihr euch in eurer Bosheit von ihm abwendet.

21 Der Herr wird euch die Pest schicken, bis keiner von euch mehr in dem Land lebt, das ihr jetzt einnehmen sollt.

22 Er wird euch mit Schwindsucht, Fieber und Entzündungen plagen. Euer Getreide vernichtet er durch Dürre und Pilze. Das Unheil wird euch bis in den Tod verfolgen.

23 Der Himmel über euch wird verschlossen sein, als wäre er aus Eisen, und der Ackerboden hart wie Stein{Wörtlich: wie Eisen.} .

24 Statt Regen wird der Herr Staub und Sand auf euer Land fallen lassen, bis ihr umgekommen seid.

25 Der Herr wird euch euren Feinden ausliefern. Sie werden euch in alle Himmelsrichtungen auseinanderjagen. Mit Grauen werden alle Völker der Welt euer Schicksal verfolgen.

26 Eure Leichen wird man nicht begraben, sondern den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß überlassen.

27 Der Herr wird euch mit den gleichen Krankheiten plagen wie damals die Ägypter. Eure Haut wird von unheilbaren Geschwüren, Ausschlägen, Beulen und Wunden befallen sein.

28 Der Herr wird euch in den Wahnsinn treiben, in geistige Umnachtung und Verwirrung.

29 Am hellichten Tage werdet ihr wie Blinde umhertappen. Alles, was ihr in Angriff nehmt, wird scheitern. an wird euch ständig unterdrücken und berauben, und niemand wird euch helfen.

30 Wenn einer von euch sich mit einer Frau verlobt, wird ein anderer mit ihr schlafen. Wenn ihr ein Haus baut, werdet ihr nicht darin wohnen; und wenn ihr einen Weinberg pflanzt, könnt ihr keine Trauben ernten.

31 Man wird eure Rinder vor euren Augen schlachten und euch nichts davon abgeben. Man wird eure Esel wegnehmen und nie wieder zurückbringen. Feinde werden eure Schafe und Ziegen stehlen, und keiner wird euch beistehen.

32 Eure Söhne und Töchter wird man als Sklaven ins Ausland verschleppen, und ihr könnt nur hilflos zusehen. Tag und Nacht wird euch die Sehnsucht nach ihnen quälen, aber ihr werdet nichts tun können, um sie wiederzubekommen.

33 Ein fremdes Volk wird euch alle Ernteerträge nehmen, für die ihr mühsam arbeiten mußtet. Euer Leben lang werdet ihr unterdrückt und ausgebeutet.

34 Das Leid, das ihr erlebt, wird euch in den Wahnsinn treiben.

35 Der Herr wird euch mit bösartigen, unheilbaren Geschwüren plagen. Sie werden an euren Knien und Schenkeln ausbrechen und euren ganzen Körper von Kopf bis Fuß befallen.

36 Der Herr bringt euch und den König, den ihr eingesetzt habt, zu einem Volk, das weder ihr noch eure Vorfahren gekannt habt. Dort dient ihr anderen Göttern aus Holz und Stein.

37 Wohin ihr auch vertrieben werdet, bei allen Völkern wird man über euer Unglück entsetzt sein und euch verspotten. Wer einen anderen verhöhnen will, wird ihm das gleiche Schicksal wünschen, das euch getroffen hat.

38 Auf euren Feldern werdet ihr viel aussäen und wenig ernten, weil die Heuschrecken alles abfressen.

39 Ihr werdet Weinberge anlegen und pflegen, aber keine Trauben lesen und keinen Wein trinken, weil Schädlinge die Pflanzen vernichten.

40 Im ganzen Land werdet ihr Ölbäume haben und doch kein Öl gewinnen, mit dem ihr euch salben könnt, denn die Oliven fallen zu früh ab.

41 Ihr werdet Söhne und Töchter zur Welt bringen, aber ihr könnt sie nicht behalten. Ihr müßt zusehen, wie man sie in fremde Länder verschleppt.

42 Heuschrecken werden über alle eure Bäume und Felder herfallen.

43 Die Ausländer unter euch werden reich und angesehen sein, ihr selbst aber hilflos und arm.

44 Nicht sie werden von euch etwas leihen, sondern ihr von ihnen. Sie werden über euch herrschen, und ihr müßt euch unterwerfen.

45 Wenn ihr nicht auf den Herrn, euren Gott, hört und nicht seine Gebote und Ordnungen beachtet, die ich euch heute gebe, werden alle diese Flüche euch treffen. Sie werden euch verfolgen, bis ihr umgekommen seid.

46 Das Unheil, das über euch und eure Nachkommen hereinbricht, wird den anderen Menschen für immer ein abschreckendes Beispiel sein.

47 Wenn ihr dem Herrn nicht fröhlich dienen wollt, weil er euch so reich beschenkt hat,

48 werdet ihr euren Feinden dienen müssen, die er euch schicken wird. Ihr werdet Hunger und Durst leiden, es wird euch an Kleidung und allem anderen fehlen. Der Herr sorgt dafür, daß ihr grausam unterdrückt werdet, bis ihr umgekommen seid.

49 Ein Volk vom Ende der Welt, dessen Sprache ihr nicht versteht, läßt er über euch herfallen. Wie ein Adler stürzt es sich auf euch

50 und kennt kein Erbarmen. Selbst die alten Leute und Kinder werden von ihnen getötet.

51 Sie nehmen sich euer Vieh und euer Brot, so daß euch nichts mehr zum Leben bleibt. Nichts lassen sie euch übrig, kein Getreide, keinen Most, kein Öl, kein Kalb und kein Lamm. Sie richten euch völlig zugrunde.

52 Jede Stadt in dem Land, das der Herr, euer Gott, euch gibt, belagern sie. Die hohen und starken Mauern, auf die ihr euch verlaßt, bestürmen sie so lange, bis sie einstürzen. Keine einzige Ortschaft lassen sie in Frieden.

53 In den eingeschlossenen Städten ist die Not dann so groß, daß ihr vor Hunger eure eigenen Söhne und Töchter eßt, die der Herr euch geschenkt hat.

54 Der feinste und vornehmste Mann unter euch wird sein eigenes Kind verzehren, weil er sonst keine Nahrung findet. Und er wird nicht bereit sein, seinem Bruder, seiner Frau oder seinen übrigen Kindern etwas davon abzugeben - so groß ist seine Verzweiflung in der Zeit der Belagerung.

55

56 Die feinste Frau unter euch, die sich ihr Leben lang in der Sänfte herumtragen ließ, wird heimlich ihre Nachgeburt und ihr Neugeborenes essen. Sie wird nicht bereit sein, mit ihrem Mann oder ihren anderen Kindern zu teilen, weil sie sonst verhungern müßte. So groß wird die Not sein, wenn die Feinde eure Städte belagern.

57

58 Deshalb haltet euch an alle Ordnungen dieses Gesetzes, und lebt nach dem, was in diesem Buch steht. Habt Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott! Denn er hat die Macht, unfaßbare und schreckliche Dinge zu tun. Wenn ihr nicht auf den Herrn hört, straft er euch und eure Nachkommen unbeschreiblich hart. Er wird euch schlimme, unheilbare Krankheiten schicken.

59

60 Bei euch werden sich die gleichen Seuchen ausbreiten wie bei den Ägyptern. Alle Leiden, vor denen ihr euch fürchtet, werden euch ständig plagen.

61 Und die in diesem Buch genannten Krankheiten und Seuchen sind bei weitem nicht alles, was euch erwartet. Noch ganz andere Nöte wird der Herr euch schicken, damit ihr zugrunde geht.

62 Wenn ihr nicht auf den Herrn, euren Gott, hört, werden nur wenige von euch überleben, selbst wenn ihr vorher so zahlreich wart wie die Sterne am Himmel.

63 Früher hat der Herr euch mit Freude Gutes getan und ein großes Volk aus euch gemacht, dann aber wird er euch mit Freude vernichten und aus dem Land vertreiben, das ihr bald einnehmen werdet.

64 Er wird euch fortjagen zu fremden Völkern, bis in die fernsten Länder der Erde. Dort werdet ihr fremden Göttern aus Holz und Stein dienen, die euch und euren Vorfahren unbekannt waren.

65 In diesen Ländern werdet ihr nicht zur Ruhe kommen und kein neues Zuhause finden. Der Herr wird euch in Angst, Dunkelheit und Verzweiflung stürzen.

66 Ständig wird euer Leben am seidenen Faden hängen. Nie fühlt ihr euch sicher, sondern Tag und Nacht habt ihr Todesangst.

67 Morgens sagt ihr: 'Ach wäre es doch schon Abend! Und abends sagt ihr: 'Ach wäre es doch schon Morgen! So sehr graut es euch vor allem, was ihr erleben müßt.

68 Auf Schiffen wird euch der Herr wieder nach Ägypten zurückbringen, obwohl er versprochen hat, daß ihr dieses Land nie wiedersehen solltet. Dort werdet ihr euch euren Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten, aber niemand will euch haben."

69 Im Land Moab erneuerte der Herr seinen Bund mit den Israeliten, den er am Berg Horeb mit ihnen geschlossen hatte. Dies sind die Worte, die er dem Volk durch Mose weitergeben ließ.

29

1 Mose rief alle Israeliten zusammen und sagte zu ihnen:"Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der Herr in Ägypten mit dem Pharao, seinen Hofbeamten und seinem ganzen Land gemacht hat.

2 Ihr seid Zeugen der großen und unfaßbaren Wunder, mit denen der Herr dort seine Macht gezeigt hat.

3 Und doch hat er euch bis heute noch nicht wirklich erkennen lassen, wer er ist und was er für euch getan hat. Ihr habt zwar Augen, aber ihr seht es nicht. Ihr habt Ohren, aber ihr versteht es nicht.

4 Vierzig Jahre habe ich euch durch die Wüste geführt, und eure Kleider und Sandalen sind immer noch nicht verschlissen.

5 Zwar gab es kein Brot und keinen Wein oder sonst ein berauschendes Getränk, aber der Herr hat euch mit allem versorgt, was ihr brauchtet. Ihr solltet erkennen, daß er euer Gott ist.

6 Als wir hier ankamen, griffen uns die Könige Sihon von Heschbon und Og von Baschan mit ihren Truppen an. Wir schlugen sie

7 und nahmen ihr Land ein. Es gehört jetzt unseren Stämmen Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse.

8 Darum haltet euch an alle Gebote dieses Bundes, dann wird euch alles gelingen, was ihr tut.

9 Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott. Eure Stammesoberhäupter sind da, eure Sippenoberhäupter und Richter, alle Männer aus Israel,

10 eure Kinder, eure Frauen und die Ausländer, die bei euch leben, auch die Holzfäller und Wasserträger.

11 Ihr habt euch hier versammelt, um den Bund mit dem Herrn zu erneuern. Er schließt ihn mit euch und besiegelt ihn mit einem Schwur.

12 Heute erklärt er euch, daß ihr zu ihm gehört. Ihr seid sein Volk, und er ist euer Gott, wie er es euch und euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat.

13 Er schließt diesen Bund nicht nur mit euch,

14 sondern auch mit euren Nachkommen. Sie gehören genauso zu ihm wie wir, die wir heute vor ihm stehen."

15 "Ihr wißt, wie wir in Ägypten gelebt haben, und erinnert euch auch an die Völker, denen wir auf dem Weg hierher begegnet sind.

16 Ihr habt die abscheulichen Götzen gesehen, die diese Menschen verehren, ihre Statuen aus Holz, Stein, Silber und Gold.

17 Aber aus eurem Volk soll sich von heute an niemand mehr vom Herrn, unserem Gott, abwenden und den Göttern dieser Völker nachlaufen - kein Mann, keine Frau, keine Sippe und kein Stamm. Wer Götzen verehrt, ist wie eine giftige, schädliche Pflanze unter euch.

18 Vielleicht hört mancher von euch heute von den Strafen, die der Herr androht, und redet sich ein: 'Es wird mir weiterhin gutgehen, auch wenn ich nicht bereit bin, die Gebote des Herrn zu befolgen. Doch er irrt sich! Er wird sterben und das ganze Volk mit sich ins Verderben reißen.

19 Der Herr ist nicht bereit, diesem Menschen zu vergeben; seinen ganzen Zorn wird er an ihm auslassen. Alle Fluchworte, die in diesem Buch stehen, werden ihn treffen. Der Herr wird jede Spur von ihm auslöschen.

20 Er wird ihn aus der Gemeinschaft der Israeliten verstoßen und ins Unglück stürzen. Alle Flüche des Bundes, die in diesem Gesetzbuch stehen, werden diesen Menschen treffen.

21 Vielleicht werden eines Tages eure Nachkommen und Menschen aus fremden Völkern sehen, wie euer Land völlig verwüstet und von Seuchen heimgesucht worden ist.

22 Der Boden wird dann ganz verbrannt sein, bedeckt mit Schwefel und Salz. Man wird nichts mehr dort aussäen können, weil nichts mehr wächst, nicht einmal Unkraut. Es sieht aus wie nach dem Untergang der Städte Sodom und Gomorra, Adma und Zebojim, die der Herr voller Zorn in Schutt und Asche gelegt hat.

23 Die Völker werden sich fragen: 'Warum hat der Herr das getan? Was hat ihn so zornig gemacht?

24 Und man wird ihnen antworten: 'Die Menschen dieses Landes haben den Bund gebrochen, den der Herr, der Gott ihrer Vorfahren, mit ihrem Volk schloß, als er es aus Ägypten herausführte.

25 Sie verehrten Götter, die sie vorher nicht kannten, und beteten sie an, obwohl der Herr es ihnen nicht erlaubt hatte.

26 Deshalb wurde er sehr zornig auf sie und setzte alle Fluchandrohungen in die Tat um, die in diesem Buch aufgeschrieben sind.

27 In seinem großen Zorn verstieß er sie aus ihrer Heimat und vertrieb sie in ein anderes Land, wo sie heute noch leben.

28 Vieles, was der Herr, unser Gott, tut, bleibt uns verborgen. Doch seinen Willen hat er uns eindeutig mitgeteilt. Er hat uns seine Gebote gegeben, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind. Ihnen sollen wir und unsere Nachkommen für alle Zeiten gehorchen."

30

1 "Was ich euch gesagt habe, läßt euch die Wahl zwischen Segen und Fluch. Wenn der Herr, euer Gott, euch straft und euch in fremde Länder vertreibt, kommt ihr dort vielleicht zur Besinnung

2 und kehrt zu ihm zurück. Wenn ihr auf das hört, was er euch heute durch mich sagt, wenn ihr und eure Kinder ihm von ganzem Herzen und mit aller Hingabe gehorcht,

3 dann wird der Herr euer Schicksal zum Guten wenden. Er wird sich über euch erbarmen und euch aus allen Ländern zurückbringen, in die er euch vertrieben hat.

4 Selbst wenn ihr bis zum Ende der Welt verschleppt worden seid, wird der Herr, euer Gott, euch von dort zurückholen.

5 Dann bringt er euch wieder in das Land, das euren Vorfahren gehört hat, und ihr könnt es neu in Besitz nehmen. Er tut euch Gutes und läßt euch zahlreicher werden als je zuvor.

6 Der Herr, euer Gott, wird euch und eure Kinder im Herzen verändern. Er wird euch fähig machen, ihn aufrichtig und mit ganzer Hingabe zu lieben. Dann bleibt ihr am Leben.

7 Und alles, was der Herr euch angedroht hat, läßt er über eure Feinde hereinbrechen, die euch hassen und euch verfolgt haben.

8 Denn ihr werdet zu ihm zurückkehren und ihm gehorchen. Ihr werdet euch an alle seine Gebote halten, die ich euch heute gebe.

9 Dann segnet der Herr, euer Gott, euch bei eurer Arbeit und schenkt euch alles im Überfluß. Ihr werdet viele Kinder haben und große Herden besitzen. Eure Felder werden beste Erträge bringen, und es wird euch gutgehen. Der Herr wird euch beschenken, weil er sich über euch genauso freut wie über eure Vorfahren.

10 Dies alles wird geschehen, wenn ihr wieder auf den Herrn, euren Gott, hört und euch an seine Gebote und Ordnungen haltet, die in diesem Buch aufgeschrieben sind, ja, wenn ihr aufrichtig und von ganzem Herzen zu ihm zurückkehrt.

11 Die Gebote, die ich euch heute gebe, sind ja nicht zu schwer für euch oder unerreichbar fern.

12 Sie sind nicht oben im Himmel, so daß ihr sagen müßtet: 'Wer steigt hinauf und bringt uns die Gebote herunter, damit wir sie hören und befolgen können?

13 Sie sind auch nicht auf der anderen Seite des Meeres, so daß ihr fragen müßtet: 'Wer fährt für uns hinüber und holt sie?

14 Im Gegenteil: Die Gebote sind nahe bei euch! Ihr kennt sie auswendig, ihr könnt sie aufsagen und befolgen."

15 "Und nun hört gut zu! Heute stelle ich euch vor die Entscheidung zwischen Glück und Unglück, zwischen Leben und Tod.

16 Ich fordere euch auf: Liebt den Herrn, euren Gott! Geht den Weg, den er euch zeigt, und beachtet seine Gebote, Weisungen und Ordnungen! Dann werdet ihr am Leben bleiben und zu einem großen Volk werden. Der Herr, euer Gott, wird euch segnen in dem Land, das ihr jetzt einnehmen wollt.

17 Ganz anders wird es euch ergehen, wenn ihr dem Herrn den Rücken kehrt und eure Ohren vor ihm verschließt, wenn ihr euch dazu verführen laßt, anderen Göttern zu dienen und sie anzubeten.

18 Dann werdet ihr nicht lange in dem Land bleiben, in das ihr jetzt kommt, wenn ihr den Jordan überquert. Das sage ich euch klar und deutlich. Ihr werdet zugrunde gehen.

19 Himmel und Erde sind meine Zeugen, daß ich euch heute vor die Wahl gestellt habe zwischen Leben und Tod, zwischen Segen und Fluch. Wählt das Leben, damit ihr und eure Kinder nicht umkommt!

20 Liebt den Herrn, euren Gott, und hört auf ihn! Haltet ihm die Treue! Dann werdet ihr am Leben bleiben und in dem Land wohnen, das der Herr euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat."

31

1 Mose sagte zu den Israeliten:

2 "Ich bin jetzt 120 Jahre alt und kann euch nicht länger führen. Der Herr hat mir verboten, den Jordan zu überqueren.

3 Er selbst, der Herr, euer Gott, wird vor euch hergehen. Er wird die Völker, auf die ihr trefft, vernichten und euch helfen, ihr Land einzunehmen. Josua wird dabei die Führung übernehmen, wie der Herr es bestimmt hat.

4 Der Herr löscht die Völker dort genauso aus wie hier die Amoriter mit ihren Königen Sihon und Og.

5 Wenn er sie in eure Gewalt gibt, dann behandelt sie, wie er es euch durch mich befohlen hat.

6 Seid mutig und stark! Habt keine Angst, und laßt euch nicht von ihnen einschüchtern! Der Herr, euer Gott, geht mit euch. Er hält immer zu euch und läßt euch nicht im Stich!"

7 Dann rief Mose Josua zu sich und sagte vor allen Israeliten zu ihm: "Sei mutig und stark! Denn du wirst dieses Volk in das Land bringen, das der Herr euch gibt, wie er es euren Vorfahren versprochen hat. Du wirst dieses Land unter den Israeliten aufteilen.

8 Der Herr selbst geht vor dir her. Er steht dir zur Seite und verläßt dich nicht. Immer hält er zu dir. Hab keine Angst, und laß dich von niemandem einschüchtern!"

9 Mose hatte das ganze Gesetz aufgeschrieben und überreichte es nun den führenden Männern Israels und den Priestern vom Stamm Levi, die für die Bundeslade verantwortlich waren.

10 Er sagte zu ihnen: "Lest dieses Gesetz alle sieben Jahre, im Ruhejahr, den Israeliten vor, wenn sie sich am Laubhüttenfest beim Heiligtum des Herrn versammeln.

11

12 Ruft dann das ganze Volk zusammen, Männer, Frauen und Kinder und auch die Ausländer, die bei euch leben. Sie alle sollen das Gesetz hören. Sie sollen lernen, was darin steht, damit sie Ehrfurcht vor dem Herrn, eurem Gott, haben und alle Gebote genau befolgen.

13 Auch die Kinder, die das Gesetz noch nicht kennen, sollen genau zuhören, damit sie stets dem Herrn, eurem Gott, in Ehrfurcht begegnen. Die Gebote sollen euer Leben in dem Land jenseits des Jordan bestimmen, das ihr nun in Besitz nehmt."

14 Der Herr sprach zu Mose: "Du wirst nun bald sterben. Ruf Josua, und komm mit ihm in mein heiliges Zelt! Ich will ihm jetzt Anweisungen für seine neue Aufgabe geben."Mose und Josua gingen zum Heiligtum,

15 und der Herr erschien am Eingang in der Wolkensäule.

16 Er sprach zu Mose: "Nach deinem Tod werden die Israeliten mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihnen geschlossen habe. Sie werden sich mit fremden Göttern einlassen, die sie in ihrem neuen Land kennenlernen.

17 Doch damit fordern sie meinen Zorn heraus. Ich werde mich von ihnen abwenden und sie im Stich lassen. Ihre Schuld müssen sie teuer bezahlen, Not und Elend wird über sie hereinbrechen. Sie werden sich fragen: 'Hat der Herr, unser Gott, uns verlassen? Ist das der Grund für unsere Not?

18 Ich aber werde ihnen nicht mehr helfen, weil sie gegen mich gesündigt haben und anderen Göttern nachgelaufen sind.

19 Und nun sollt ihr ein Lied für die Israeliten aufschreiben. Sie sollen es lernen und singen. Dann können sie nicht sagen, sie hätten nicht gewußt, was ich von ihnen wollte.

20 Ich bringe die Israeliten jetzt in das Land, das ich ihren Vorfahren versprochen habe, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Sie werden dort essen, bis sie satt sind, ja, bis sie fett werden! Sie werden mich verachten und sich anderen Göttern zuwenden. Den Bund mit mir werden sie brechen und den Götzen dienen.

21 Wenn dann großes Unheil über sie hereinbricht, wird dieses Lied ihnen zeigen, daß sie selbst schuld daran sind. Sie werden das Lied nie vergessen, jede Generation wird es der nächsten beibringen. Ich gebe es den Israeliten mit auf den Weg, denn ich weiß genau, was schon heute in ihnen vorgeht, bevor sie das versprochene Land überhaupt betreten haben."

22 Mose schrieb das Lied noch am selben Tag auf und brachte es den Israeliten bei.

23 Dann redete der Herr auch mit Josua, dem Sohn Nuns: "Sei stark und mutig! Denn du wirst die Israeliten in das Land bringen, das ich ihnen versprochen habe. Ich selbst werde dir helfen."

24 Nachdem Mose das ganze Gesetz auf eine Buchrolle geschrieben hatte,

25 sagte er zu den Leviten, die für die Bundeslade des Herrn verantwortlich waren:

26 "Legt die Buchrolle neben die Bundeslade des Herrn, eures Gottes. Sie zeigt euch Israeliten, was Gott von euch erwartet.

27 Ich weiß, wie widerspenstig und eigensinnig ihr seid. Solange ich bei euch war, habt ihr euch immer wieder gegen den Herrn aufgelehnt. Wie wird es erst sein, wenn ich gestorben bin!

28 Alle führenden Männer eurer Sippen und Stämme sollen zu mir kommen. Ich will mit ihnen sprechen. Himmel und Erde sind dabei meine Zeugen.

29 Denn ich weiß, daß ihr nach meinem Tod ins Verderben lauft und den Weg verlaßt, den ich euch gewiesen habe. Am Ende werdet ihr ins Unglück stürzen, weil ihr tut, was der Herr verabscheut, und damit seinen Zorn herausfordert."

30 Dann trug Mose den versammelten Israeliten das ganze Lied vor, das der Herr ihn aufschreiben ließ.

32

1

2 Wie Regen soll es Leben spenden, erfrischen soll es wie der Tau und Wachstum bringen wie ein Schauer, er auf Gras und Kräuter fällt.

3 Ich rufe laut den Namen des Herrn! Gebt unserem großen Gott die Ehre!

4 Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut. r ist ein Fels - auf ihn ist stets Verlaß. r hält, was er verspricht; r ist gerecht und treu.

5

6 Soll das der Dank sein für all das Gute, das er für euch tat? Wie dumm und blind ihr seid! Ist er nicht euer Vater? Hat er euch nicht geschaffen? Ja, er ist euer Schöpfer, euer Leben kommt aus seiner Hand.

7

8 Der höchste Gott gab jedem Volk ein Land und teilte die Erde unter ihnen auf. r zog die Grenzen dabei so, aß Israel genügend Land bekam.{Wörtlich: Er zog die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels. - Einige alte Übersetzungen lauten: . . nach der Zahl der Söhne Gottes. - Möglicherweise lautete auch so der ursprüngliche hebräische Text.}

9 Denn dieses Volk, die Nachkommen von Jakob, sind Eigentum des Herrn. Er selbst hat sie dazu erwählt.

10 Er fand sie in der öden Wüste, wo nachts die wilden Tiere heulten. Er schloß sie fest in seine Arme, bewahrte sie wie seinen Augapfel.

11 Er ging mit ihnen um wie ein Adler, er seine Jungen fliegen lehrt: er wirft sie aus dem Nest, begleitet ihren Flug, und wenn sie fallen, ist er da, er breitet seine Schwingen unter ihnen aus und fängt sie auf.

12

13 Er machte sie zu Herrschern eines weiten, guten Landes und schenkte ihnen reiche Ernten. wo sie zuerst nur Felsen sahen, entdeckten sie bald Honig, und wo bisher nur Steine lagen, da wuchsen nun Olivenbäume.

14 Die Israeliten hatten Sahne, Butter, sie tranken Milch von Ziegen, aßen gutes Fleisch vom Lamm und Schafböcke aus dem Lande Baschan, sie hatten Ziegenböcke, besten Weizen und edlen roten Wein.

15

16 Sie reizten ihn zur Eifersucht mit fremden Göttern, abscheulich war ihr Götzendienst, beleidigend für ihren Gott.

17 Sie brachten den Dämonen Opfer dar, den Göttern, die doch keine sind, die weder sie noch ihre Eltern kannten, weil man sie gerade erst erfand.

18

19 Obwohl ihr seine Kinder seid, habt ihr ihn so gekränkt. Als er das sah, verstieß er euch

20 und sprach: "Ich werde mich vor ihnen jetzt verbergen und sehen, was aus ihnen wird. Denn sie sind durch und durch verdorben. Sie kennen keine Treue.

21 Sie haben mich herausgefordert mit Göttern, die doch keine sind. Sie haben mich zum Zorn gereizt mit diesen toten Götzen. So werde nun auch ich sie reizen mit einem Volk, das keines ist. Ich werde sie herausfordern mit einer Schar von Narren.

22

23 Ich werde Israel ins Unglück stürzen und alle meine Pfeile auf sie schießen.

24 Ich lasse sie verhungern, ich töte sie durch Fieber und durch Pest. Raubtiere hetze ich auf sie und schicke ihnen Schlangen mit mörderischem Gift.

25 Wer auf die Straße geht, wird mit dem Schwert getötet. Und wer zu Hause bleibt, stirbt dort vor Angst, ob Mann oder Frau, ob Säugling oder Greis.

26

27 Ich tue es nur deshalb nicht, weil ihre Feinde es falsch deuten und behaupten könnten: Wir haben sie allein besiegt, ganz ohne Gott!

28 Israel ist ein Volk ohne Einsicht und Verstand.

29 Wenn sie auch nur ein bißchen weise wären, ann würden sie bedenken, daß dies ein schlimmes Ende nimmt. Auch müßten sie sich fragen:

30 'Wie kann ein einziger unserer Feinde eintausend Israeliten verjagen? Sie können zwei von ihnen zehntausend Mann von uns vertreiben? Das ist nur möglich, weil der Herr uns, sein Volk, in ihre Hände gibt, weil er uns nicht mehr beschützt.

31 Die Feinde wissen ganz genau, daß ihre Götter bei weitem nicht soviel Macht besitze wie euer Gott, der starke Fels.

32 Sie sind ein Weinstock, er aus Sodom und Gomorra stammt - er trägt nur bittere, giftige Früchte.

33 Der Wein aus diesen Trauben ist das reinste Schlangengift.

34

35 Und schon bald werde ich euch rächen, ich werde ihnen alles vergelten. Es dauert nicht mehr lange, dann bringe ich sie ins Wanken und lasse sie ins Unglück stürzen. Ihr Schicksal ist bereits besiegelt."

36

37 Er wird sie fragen:"Wo sind nun eure Götter, auf die ihr euch so felsenfest verlassen habt?

38 Die besten Opfertiere habt ihr ihnen dargebracht und guten Wein vor ihnen ausgegossen. Wo bleiben sie denn bloß? Ja, warum helfen und beschützen sie euch nicht?

39 Erkennt doch: Ich allein bin Gott, und es gibt keinen außer mir. Ich ganz allein bestimme über Tod und Leben, über Krankheit und Gesundheit. Niemand kann euch meiner Macht entreißen.

40

41 Ich werde mich an meinen Feinden rächen. Ich zahle es allen heim, die mich hassen! Sobald mein blankes Schwert geschärft ist, bekommen sie, was sie verdienen.

42 Ich nehme meine Feinde gefangen und töte sie und ihre Führer. Mein Schwert wird sie verschlingen, bis es satt geworden ist, meine Pfeile werden ihr Blut trinken, bis ihr Durst gestillt ist."

43

44 Dieses Lied trugen Mose und Josua, der Sohn Nuns, den Israeliten vor.

45 Danach sagte Mose: "Nehmt euch alles zu Herzen, was ich euch heute weitergesagt habe! Lehrt auch eure Kinder alle Gebote aus diesem Gesetz, damit sie sich genau daran halten.

46

47 Es sind keine leeren Worte, sie sind euer Leben. Richtet euch danach, und ihr werdet lange in dem neuen Land jenseits des Jordan bleiben, das ihr jetzt in Besitz nehmt."

48 Am selben Tag sprach der Herr zu Mose:

49 "Steig auf den Berg Nebo im Gebirge Abarim! Er liegt gegenüber von Jericho auf dieser Seite des Jordan, im Land der Moabiter. Sieh dir von dort aus das Land Kanaan an, das ich den Israeliten schenke.

50 Danach wirst du dort oben sterben, wie Aaron, der auf dem Berg Hor gestorben ist.

51 Denn ihr beide habt mir die Treue gebrochen. An der Quelle Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin habt ihr meinen heiligen Namen nicht geehrt, sondern euch selbst in den Mittelpunkt gestellt.{Vgl. 4. Mose 20,2-13}

52 Deshalb sollst du das Land, das ich den Israeliten schenke, nur von weitem sehen und nicht selbst hineinkommen."

33

1 Vor seinem Tod segnete Mose, der Mann Gottes, die Israeliten mit diesen Worten:

2

3 Der Herr liebt die Stämme Israels, r beschützt alle Menschen, die zu ihm gehören. Sie werfen sich vor ihm nieder und achten auf seine Worte.

4 Ich habe euch, den Nachkommen Jakobs, das Gesetz gegeben, s ist unser reiches Erbe.

5 Die führenden Männer und alle Stämme Israels versammelten sich, und der Herr wurde König seines geliebten Volkes."

6 Zuerst segnete Mose den Stamm Ruben:"Ruben soll leben und nie untergehen,

7 Dann segnete er den Stamm Juda:"Herr, erhöre die Leute von Juda,

8 Über den Stamm Levi sagte Mose:"Sie haben die heiligen Lose,

9 Sie haben dein Wort bewahrt und befolgt. m Bund mit dir haben sie treu festgehalten, m deinetwillen stellten sie sich gegen ihre Eltern, Geschwister und Kinder.{Zu den Versen 8-9 vgl. 2. Mose 17,1-7; 32,25-29}

10 Sie sollen den Israeliten immer wieder deine Gebote nahebringen, ein Gesetz den Nachkommen Jakobs weitergeben. Sie bringen dir Opfer dar auf dem Altar und verbrennen Weihrauch zu deiner Ehre.

11 Herr, segne die Leviten, stärke sie! reu dich über alles, was sie tun! er sie haßt und angreift, den zerschmettere, aß er nie wieder aufstehen kann."

12 Dann segnete Mose den Stamm Benjamin:"Der Herr liebt die Benjaminiter besonders!

13 Zum Stamm Josef sagte Mose: "Der Herr segne euer Land

14 Er segne euch mit den reichen Gaben, die das ganze Jahr über im Sonnenlicht wachsen.

15 Er segne euch mit den herrlichsten Wäldern oben auf den uralten Bergen und Höhen.

16 Er beschenke euch mit all den Schätzen und dem ganzen Reichtum, en die Erde hervorbringt. Ich bitte den Gott, der mir im Dornbusch erschien, daß er sich über euch freut und euch seine Liebe zeigt. Ihr vom Stamm Josef gehört ihm in besonderer Weise.

17 Stark seid ihr wie ein Stier, gefährlich wie ein wilder Büffel, er mit den Hörnern um sich stößt. Ihr Tausende aus Manasse und Zehntausende aus Ephraim, ihr besiegt alle Völker auf der ganzen Welt."

18 Zu den Stämmen Sebulon und Issaschar sagte Mose: "Ihr vom Stamm Sebulon,

19 Ihr ladet Völker ein zum heiligen Berg und bringt dort mit aufrichtigem Herzen Opfer dar. Auf See werdet ihr reichen Handel treiben und am Strand verborgene Schätze heben."

20 Dann segnete Mose den Stamm Gad:"Ich lobe Gott dafür, aß er euer Gebiet erweitert.

21 Ihr habt euch an die Spitze Israels gestellt und euer Volk so in den Kampf geführt. Die Befehle des Herrn habt ihr befolgt und zusammen mit den anderen Israeliten sein Gericht vollstreckt. eil ihr die Anführer im Kampf wart, habt ihr auch das Gebiet bekommen, das zuerst erobert wurde. So habt ihr es euch selbst gewünscht."

22 Über den Stamm Dan sagte Mose:"Dan ist wie ein junger Löwe,

23 Zum Stamm Naftali sagte er:"Ihr von Naftali habt die ganze Liebe des Herrn erfahren

24 Dann segnete Mose den Stamm Asser:"Asser soll der beliebteste Stamm in Israel sein

25 Seine Stadttore seien mit eisernen Riegeln gesichert,seine Kraft bleibe ungebrochen, solange er besteht."

26 Zuletzt sagte Mose:"Kein Gott gleicht dem Gott, der Israel liebt.

27 Er, der ewige Gott, reitet seine Arme aus, m euch zu tragen und zu schützen. r hat eure Feinde besiegt und euch befohlen, sie zu vernichten.

28 Ihr Israeliten lebt in Ruhe und Sicherheit, niemand stört euren Frieden, ihr Nachkommen Jakobs. Regen fällt vom Himmel auf euer Land, und überall wachsen Getreide und Wein.

29 Glücklich seid ihr Israeliten! er hat es so gut wie ihr? Ihr seid das Volk, das der Herr gerettet hat. r beschützt euch wie ein Schild, Und im Kampf ist er euer Schwert. Er bringt euch zu hohem Ansehen. Eure Feinde müssen sich vor euch verbeugen, und ihr besitzt ihr ganzes Land."

34

1 Nachdem Mose die Israeliten gesegnet hatte, verließ er die moabitische Steppe und stieg gegenüber von Jericho auf den Nebo, einen Gipfel des Berges Pisga. Dort zeigte ihm der Herr das ganze Land, das die Israeliten bekommen sollten: die Landschaft Gilead bis zum Gebiet von Dan,

2 die Gebiete der Stämme Naftali, Ephraim und Manasse, das ganze Land Judas bis zum Mittelmeer,

3 die Wüste Negev im Süden und die Ebene von der Palmenstadt Jericho bis hinab nach Zoar.

4 Der Herr sprach zu ihm: "Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob für ihre Nachkommen versprochen habe. Du wirst nicht hineingehen, aber ich wollte, daß du es mit eigenen Augen siehst."

5 Darauf starb Mose, der Diener des Herrn, dort im Land Moab, wie der Herr es ihm gesagt hatte.

6 Der Herr selbst begrub ihn in einem Tal bei Bet-Peor. Niemand hat je das Grab gefunden.

7 Bei seinem Tod war Mose 120 Jahre alt. Bis zuletzt waren seine Augen klar und seine Kraft ungebrochen.

8 Dreißig Tage lang hielten die Israeliten in der moabitischen Steppe für ihn die Totenklage.

9 Dann trat Josua, der Sohn Nuns, an seine Stelle. Er war vom Geist Gottes erfüllt und besaß große Weisheit, seit Mose ihm die Hände aufgelegt und für ihn gebetet hatte. Die Israeliten hörten auf ihn, wie der Herr es ihnen durch Mose befohlen hatte.

10 Nach Mose hat es keinen Propheten mehr gegeben, dem der Herr von Angesicht zu Angesicht begegnet ist.

11 Nie wieder sind so große Wunder durch einen Menschen geschehen; nie wieder hat der Herr so deutlich seine Macht gezeigt wie in Ägypten am Pharao, seinen Hofbeamten und seinem ganzen Land.

12 Niemand hat jemals so schreckliche und gewaltige Dinge vor den Augen aller Israeliten getan wie Mose.