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10 Deine Wangen sind von Ohrringen umrahmt, einen Hals schmückt eine Muschelkette.

11 Ein Geschmeide aus Gold sollst du habenund Perlen um den Hals, in Silber gefaßt!

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13 Mein Geliebter ruht an meiner Brustwie ein mit Myrrhe gefüllter Beutel.

14 Er duftet wie die Blüten des Hennastrauchs, er in den Weingärten von En-Gedi wächst.

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17 Zedern sind die Balken unsres Hausesund die Zypressen unser Dach.

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5 Stärkt mich mit Rosinenkuchen, rfrischt mich mit Äpfeln, enn ich bin krank vor Liebe!

6 Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf, nd mit dem rechten hält er mich umschlungen.

7 Ihr Mädchen von Jerusalem, ch beschwöre euch: Laßt uns jetzt allein! ir sind wie scheue Rehe und Gazellen -schreckt uns nicht auf, wir lieben uns.

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9 Schnell wie eine Gazelle läuft er, link wie ein Hirsch. chon steht er vor dem Haus! r späht durch das Gitter, lickt zum Fenster herein.

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11 Die Regenzeit liegt hinter uns, er Winter ist vorbei!

12 Die Blumen beginnen zu blühen, ie Vögel zwitschern, nd überall im Landhört man die Turteltaube gurren.

13 Die ersten Feigen werden reif, ie Reben blühen und verströmen ihren Duft. teh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!

14 Versteck dich nicht wie eine Taube im Felsspalt! eig mir dein schönes Gesicht, nd laß mich deine wunderbare Stimme hören!"

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17 Abends, wenn es kühl wirdund die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, ann komm zu mir, mein Liebster! ei schnell wie eine Gazelle, link wie ein junger Hirsch, er von den rauhen Bergen kommt!

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2 "Ich will aufstehn, die Stadt durchstreifen, urch die Gassen und über die Plätze laufen. einen Liebsten muß ich finden!"Ich suchte nach ihm, doch vergebens.

3 Bei ihrem Rundgang griff die Wache mich auf:"Habt ihr meinen Liebsten gesehen?" fragte ich sie.

4 Kaum war ich an ihnen vorbei, a fand ich ihn, dem mein Herz gehört. ch hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los. ch führte ihn in das Haus meiner Mutter, n jene Kammer, in der sie mich geboren hat.

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7 Seht! Es ist die Sänfte Salomos, on sechzig Männern ist sie umringt, on Israels tapferen Soldaten.

8 Sie alle sind im Kampf erprobt, ie tragen das Schwert an der Seitezum Schutz gegen Überfälle in der Nacht.

9 Eine Sänfte ließ König Salomo sich bauenaus dem kostbaren Holz des Libanon.

10 Die Pfosten sind mit Silber beschlagenund die Lehnen mit Gold überzogen. er Stoff des Thronsitzes ist purpurrot, iebevoll bestickt von Jerusalems Frauen.

11 Kommt heraus, ihr Mädchen von Jerusalem! eht König Salomo mit seiner Krone! eute hat ihn seine Mutter gekrönt, m Tag seiner Hochzeit, am Tag seines Glücks!

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2 Deine Zähne sind weiß wie geschorene Schafe, enn sie aus der Schwemme kommen. einer von ihnen fehlt.

3 Wie ein scharlachrotes Bandleuchten deine Lippen, ie sind schön geschwungen. inter dem Schleier schimmern deine Wangenwie eine Scheibe vom Granatapfel.

4 Dein Hals ist rund und hoch wie der Turm Davids, ein Schmuck wie tausend Schilde, die daran hängen.

5 Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle, ie auf Blumenwiesen weiden.

6 Abends, wenn es kühl wirdund die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, ill ich zu dem Hügel kommen, er nach Myrrhe und Weihrauch duftet.

7 Deine Schönheit ist vollkommen, meine Freundin, ein Makel ist an dir.

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11 Wie Honig schmecken deine Lippen, meine Braut, a, süße Honigmilch ist unter deiner Zunge! nd wie der Wald dort auf dem Libanon, o duften deine Kleider!

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13 An Granatbäumen reifen köstliche Früchte, nd die Hennasträucher blühen.

14 Dort wachsen Narde und Safran, Kalmus und Zimt, eihrauchsträucher, Myrrhe und Aloeund die edelsten Balsamgewächse.

15 Eine Quelle bewässert den Garten, hr Wasser sprudelt herab vom Libanon.

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5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen; eine Hände greifen nach dem Riegel, ie sind voll von Myrrhenöl.

6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Liebsten, och weg ist er, spurlos verschwunden. ntsetzen packt mich: Er ist fort! ch suche ihn, doch ich kann ihn nirgends finden; ch rufe laut nach ihm, doch er gibt keine Antwort.

7 Bei ihrem Rundgang greifen mich die Wächter auf. ie schlagen und verwunden mich, ie reißen mir das Kopftuch weg.

8 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: enn ihr meinen Liebsten findet, dann sagt ihm, aß ich krank vor Liebe bin.

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11 Sein Gesicht schimmert wie Gold, ein Haar ist rabenschwarz, eine Locken erinnern an die Blütenrispen einer Dattelpalme.

12 Seine Augen sind von vollkommener Schönheit, o wie Tauben, die in Milch baden und aus vollen Bächen trinken.

13 Seine Wangen duften nach Balsamkräutern, ach kostbaren Salben.Seine Lippen leuchten wie rote Lilien, ie sind benetzt mit Myrrhenöl.

14 Seine Arme sind wie Goldbarren, it Türkissteinen verziert. ein Leib gleicht einer Statue aus Elfenbein, ber und über mit Saphiren bedeckt.

15 Seine Beine sind Alabastersäulen, ie auf goldenen Sockeln stehn. indrucksvoll wie der Libanon ist seine Gestalt, tattlich wie mächtige Zedern.

16 Seine Küsse sind zärtlich, lles an ihm ist wunderschön. o ist mein Liebster, mein Freund, hr Mädchen von Jerusalem.

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3 Nur mir gehört mein Liebster, nd ich gehöre ihm, dem Hirten, er seine Schafe auf Wiesen voller Lilien weidet.

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5 Wende deine Augen von mir ab, enn dein Blick überwältigt mich. ein Haar fließt über deine Schulternwie eine Herde Ziegen, ie vom Gebirge Gilead ins Tal zieht.

6 Deine Zähne sind weiß wie Schafe, enn sie aus der Schwemme kommen; einer von ihnen fehlt.

7 Hinter dem Schleier schimmern deine Wangenwie eine Scheibe vom Granatapfel.

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9 Ich liebe nur die eine, eine Liebste, die Vollkommene. ie ist die einzige Tochter ihrer Mutter, hr Lieblingskind, dem sie das Leben gab. önnten die Frauen und Nebenfrauen des Königs sie sehen, ie alle würden von ihr schwärmen:

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12 Ohne daß ich es merkte, rieb mich die Sehnsucht zu meinem Mädchen, in zu meiner Liebsten.{Oder: Ich wußte nicht, daß mein Verlangen mich auf die Wagen des Volkes des Fürsten setzte. - Der hebräische Text ist nur sehr schwer zu deuten.}

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3 Dein Schoß gleicht einer runden Schale, ie stets mit edlem Wein gefüllt ist. ein Bauch ist golden wie Weizen, on Lilien umkränzt.

4 Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle.

5 Dein Hals gleicht einem Turm aus Elfenbein, nd deine Augen sind wie die Teiche von Heschbonam Bat-Rabbim-Tor. eine Nase ist wie der Libanonturm, er nach Damaskus blickt.

6 Dein Kopf ist schön und majestätischwie das Karmelgebirge. ein Haar schimmert wie Purpur, eine Locken können einen König fesseln.

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8 Deine Gestalt gleicht einer hohen Dattelpalme, nd deine Brüste sind wie ihre Früchte.

9 Ich will auf die Palme steigenund ihre reifen Früchte genießen. reuen will ich mich an deinen Brüsten, ie den Trauben am Weinstock gleichen. einen Atem will ich trinken, er wie frische Äpfel duftet;

10 deine Lippen will ich spüren, enn sie schmecken mir wie edler Wein. a, möge der Wein dich erfreuen, aß du ihn im Schlaf noch auf den Lippen spürst.

11 Ich gehöre meinem Liebsten, nd sein Herz sehnt sich nach mir.

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13 In der Frühe wollen wir zum Weinberg gehenund sehen, ob der Weinstock treibt, b seine kleinen Blüten aufgegangen sindund der Granatbaum schon die ersten Knospen hat. ort will ich dir meine Liebe schenken!

14 Die Liebesäpfel verströmen ihren Duft. östliche Früchte liegen vor unsrer Tür, risch geerntete und solche, ie ich für dich, mein Liebster, aufbewahrt habe.

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2 Ins Haus meiner Mutter würde ich dich führen, ort könntest du mir deine Liebe zeigen; ch gäbe dir gewürzten Wein zu trinkenund Nektar von den Früchten des Granatbaums.

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4 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: aßt uns jetzt allein! chreckt uns nicht auf, wir lieben uns.

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7 Mächtige Fluten können sie nicht auslöschen, ewaltige Ströme sie nicht fortreißen. öte einer seinen ganzen Besitz, m die Liebe zu kaufen, o würde man ihn nur verspotten.

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9 Wenn sie uneinnehmbar ist wie eine Mauer,dann schmücken wir sie mit einem silbernen Turm. och wenn sie leicht zu erobern ist wie eine offene Tür, ann verriegeln wir sie mit Zedernbalken.

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