1 Die folgenden Lebensweisheiten sind in Sprüche gefaßt von Salomo, dem Sohn Davids und König von Israel.
2 Wenn du sie beachtest, wirst du lernen, dich im Leben zurechtzufinden. Sie helfen dir, dich selbst zu beherrschen, und machen dich fähig, gute Ratschläge zu erkennen und anzunehmen.
3 Durch sie gewinnst du Einsicht; du lernst, aufrichtig und ehrlich zu sein und andere gerecht zu behandeln.
4 Wer jung und unerfahren ist, wird urteilsfähig, er bekommt das Gespür für gute Entscheidungen.
5 Selbst wer darin schon geübt ist, kann noch dazulernen. Neue Gedankenanstöße helfen ihm,
6 die Sprichwörter der weisen Lehrer zu verstehen und ihre Bilder und verschlüsselten Sprüche zu enträtseln.
7 Alle Erkenntnis beginnt damit, daß man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Nur ein Dummkopf lehnt Lebensweisheit und Selbstbeherrschung ab.
8 Mein Sohn{"Mein Sohn" ist hier wohl die Anrede eines Weisheitslehrers an seinen Schüler.} , denke immer an die Ermahnungen deines Vaters, und habe die Weisung deiner Mutter stets vor Augen;
9 wenn du auf ihre Worte hörst, wirst du Ehre und Anerkennung erlangen.{Wörtlich: denn ihre Worte sind wie ein schöner Kranz auf deinem Kopf oder wie eine Halskette.}
10 Wenn gottlose Leute dich beschwatzen, dann hör nicht auf sie!
11 Sie wollen dich überreden und sagen: "Komm, wir legen uns auf die Lauer und erschlagen jeden, der vorbeikommt - am liebsten rechtschaffene Menschen!
12 Wir überraschen und beseitigen sie restlos - so schnell, als hätte der Erdboden sie verschluckt!
13 Denk an die Beute, die uns winkt, wir werden reich sein!
14 Mach mit, wir teilen gerecht!"
15 Mein Sohn, laß dich nicht von ihren Überredungskünsten täuschen, gib dich bloß nicht mit ihnen ab!
16 Denn sie haben nur Böses im Sinn, jederzeit sind sie zum Mord bereit.
17 Es ist sinnlos, ein Fangnetz vor den Augen der Vögel auszubreiten - sie fliegen davon.
18 Ganz anders diese Verbrecher: Sie stellen sich selbst eine Falle und rennen auch noch hinein, sie verspielen ihr eigenes Leben.
19 So geht es jedem, der darauf brennt, sich an fremdem Hab und Gut zu bereichern: er wird dabei umkommen.
20 Hört! Die Weisheit ruft laut auf den Straßen, auf den Marktplätzen erhebt sie ihre Stimme.
21 Im Lärm der Stadt macht sie sich bemerkbar und ruft allen Menschen zu:
22
23 Hört, was ich euch sagen will! ann überschütte ich euch mit dem Reichtum meiner Weisheit und teile mit euch meine Lebenserfahrung.
24
25 Jeden Rat verachtet ihr, ber meine Weisungen rümpft ihr nur die Nase.
26 Aber eines Tages bricht das Unheil über euch herein, ann lache ich euch aus und spotte über euer Elend.
27 Wie ein Gewitter wird es euch überfallen, ie ein Sturm, der Angst und Schrecken mit sich bringt.
28 Dann werdet ihr um Hilfe schreien, ch aber antworte nicht. hr werdet mich überall suchen, ber ich lasse mich nicht mehr finden.
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30 Jeden Rat von mir weist ihr zurück -
31 dann tragt auch die Folgen eures Handelns, is ihr genug davon habt!
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33 Wer aber auf mich hört, lebt ruhig und sicher, or keinem Unglück braucht er sich zu fürchten."
1 Mein Sohn, höre auf mich, und befolge meine Ratschläge!
2 Nimm dir die Lebensweisheiten zu Herzen, die ich dir weitergebe, achte auf sie, und werde klug!
3 Ringe um Verstand und Urteilskraft,
4 suche danach voller Eifer wie nach einem wertvollen Schatz!
5 Dann wirst du Gott immer besser kennenlernen und Ehrfurcht vor ihm haben.
6 Er allein gibt Weisheit, und nur von ihm kommen Wissen und Urteilskraft.
7 Aufrichtigen Menschen verleiht er Glück; er hilft allen, die offen und ehrlich sind.
8 Wer andere gerecht behandelt und Gott verehrt, steht unter seinem Schutz.
9 Mein Sohn, wenn du auf mich hörst, wirst du vertraut mit dem, was richtig, gerecht und gut ist. So kannst du ein Leben führen, das Gott gefällt.
10 Du erlangst Weisheit und lernst, das Leben zu meistern; darüber wirst du dich selbst am meisten freuen.
11 Du lernst, wohlüberlegt zu handeln und dir selbst ein Urteil zu bilden.
12 So wirst du vor Fehlern bewahrt. Du bist gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen
13 und selbst krumme Wege gehen. Vom Guten haben sie sich abgewandt, sie verdrehen die Wahrheit und haben ihre helle Freude daran. Alles, was sie sagen und tun, ist verlogen und verkommen.
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16 Besonnenheit schützt dich auch vor einer fremden Frau, die dich mit schmeichelnden Worten umgarnt und dich verführen will.
17 Dem Mann, den sie in ihrer Jugend geheiratet hat, ist sie untreu - und damit bricht sie den Bund, den sie vor Gott geschlossen hat.
18 Wer sich ihrem Haus nähert, begibt sich in tödliche Gefahr.
19 Niemand, der sich mit ihr einläßt, findet wieder auf den richtigen Weg zurück.
20 Suche statt dessen nach guten Vorbildern, die dir zeigen, wie man ein gutes Leben führt.
21 Wer aufrichtig ist, wird dieses Land bewohnen;
22 wer aber unehrlich ist und Gott verachtet, wird daraus vertrieben.
1 Mein Sohn, vergiß nie, was ich dir beigebracht habe! Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen, und bewahre sie!
2 Dann wird es dir gutgehen, ein langes und erfülltes Leben liegt vor dir.
3 Sei gütig und treu, und werde nicht nachlässig, sondern sporne dich immer wieder an!
4 So wirst du Freundschaft und Ansehen bei Gott und Menschen finden.
5 Verlaß dich nicht auf deine eigene Urteilskraft, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn!
6 Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg.
7 Halte dich nicht selbst für klug; gehorche Gott und meide das Böse!
8 Das heilt und belebt deinen ganzen Körper, du fühlst dich wohl und gesund.
9 Ehre den Herrn mit deinen Opfergaben: Schenke ihm das Beste deiner Ernte.
10 Dann wird er deine Vorratskammern füllen und deine Weinfässer überfließen lassen.
11 Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an,
12 denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater den Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht dich auch der Herr.
13 Glücklich der Mensch, der weise und urteilsfähig geworden ist!
14 Er ist reicher als jemand, der Silber und Gold besitzt.
15 Selbst die größten Schätze und die schönsten Perlen verblassen gegenüber dem Wert der Einsicht.
16 Wer weise ist, wird lange leben und Reichtum und Ansehen erwerben.
17 Ja, die Weisheit schenkt Glück und Sicherheit;
18 sie allein gibt ein erfülltes Leben,{Wörtlich: sie ist ein Baum des Lebens für alle, die sie ergreifen.} und wer an ihr festhält, ist glücklich!
19 Durch Weisheit schuf Gott die Erde, mit seinem Verstand entwarfer das Weltall.
20 Seine Klugheit ließ die Quellen aus der Tiefe hervorsprudeln und Regen aus den Wolken fallen.
21 Mein Sohn, achte darauf, daß du die Weisheit und Besonnenheit nie aus den Augen verlierst!
22 Sie wird dein Leben erfüllen und dir Ansehen bei den Menschen geben.{Wörtlich: Sie werden Leben sein für deine Seele und Schmuck für deinen Hals.}
23 Dann kannst du sicher deinen Weg gehen, nichts bringt dich zu Fall.
24 Dein Schlaf ist ruhig und tief;
25 vor nichts brauchst du dich zu fürchten - auch nicht vor dem Unglück, das gottlose Menschen plötzlich trifft.
26 Denn der Herr beschützt dich; er läßt dich nicht in eine Falle laufen.
27 Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht.
28 Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst!
29 Nutze niemals einen Menschen aus, der dir sein Vertrauen schenkt.
30 Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat.
31 Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht, und nimm ihn dir nicht zum Vorbild.
32 Denn der Herr verachtet den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter.
33 Der Fluch des Herrn trifft alle, die ihn mißachten; aber er segnet den, der ihm gehorcht.
34 Er treibt seinen Spott mit allen, die ihn verspotten; aber er hilft denen, die wissen, daß sie ihn brauchen.
35 Wer klug und vernünftig ist, wird Anerkennung finden; aber ein Dummkopf erntet nichts als Verachtung.
1 Ihr jungen Männer, hört auf mich wie auf euren Vater! Achtet auf meine Lehre, damit ihr klug werdet!
2 Was ich euch zu sagen habe, ist gut - darum vergeßt es nicht.
3 Ich war das einzige Kind meiner Eltern, mein Vater und meine Mutter kümmerten sich sehr um mich.
4 Mein Vater sagte zu mir:"Denk allezeit über das nach, was ich dir beigebracht habe. Wenn du dich danach richtest, wirst du ein erfülltes Leben haben.
5 Erwirb Einsicht und übe dich im richtigen Urteilen. Vergiß meine Ratschläge nicht!
6 Trenne dich nie von der Weisheit, liebe sie, so wird sie dich beschützen und bewahren.
7 Nur eins im Leben ist wirklich wichtig: Werde weise! Werde verständig! Kein Preis darf dir zu hoch dafür sein.
8 Liebe die Weisheit, sie wird dir Ansehen verschaffen; ehre sie - dann erlangst du Ehre.
9 Sie wird dich schmücken wie eine wertvolle Krone."
10 Mein Sohn, höre auf meine Worte; dann wirst du lange leben.
11 Ich lehre dich, damit du weise wirst, und zeige dir den richtigen Weg.
12 Auf diesem Weg wird kein Hindernis dich aufhalten; selbst beim Laufen wirst du nicht stolpern.
13 Richte dich nach dem, was du gelernt hast, verwirf niemals die Lehre deiner Eltern! Nur so ist dein Leben gesichert.
14 Handle nicht so wie Menschen, denen Gott gleichgültig ist, nimm sie dir nicht zum Vorbild!
15 Folg nicht ihrem Beispiel, sondern meide das Böse - ja, flieh vor ihm, und bleib auf dem geraden Weg!
16 Diese gottlosen Menschen können nicht einschlafen, bevor sie nicht Schaden angerichtet haben; sie finden keine Ruhe, bis sie jemandem Unrecht zugefügt haben.
17 Was sie essen und trinken, haben sie durch Betrug und Gewalttat an sich gerissen.
18 Ihr Leben ist finster wie die Nacht, im Dunkeln tappen sie umher; und wenn sie fallen, wissen sie nicht einmal, worüber sie gestolpert sind. Wer aber Gott gehorcht, dessen Leben gleicht einem Sonnenaufgang: es wird heller und heller, bis es lichter Tag geworden ist.
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20 Mein Sohn, hör gut zu, und paß auf, was ich dir sage!
21 Verachte meine Worte nicht, sondern präg sie dir fest ein!
22 Sie geben dir ein erfülltes Leben und erhalten dich gesund.
23 Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!
24 Verbreite keine Lügen, vermeide jede Art von Falschheit!
25 Verliere nie dein Ziel aus den Augen, sondern geh geradlinig darauf zu.
26 Überleg sorgfältig, was du tun willst, und dann laß dich davon nicht mehr abbringen!
27 Schau weder nach rechts noch nach links, damit du nicht auf Abwege gerätst.
1 Mein Sohn, sei aufmerksam, und hör auf meine Lehre, denn ich weiß, wovon ich rede!
2 Dann lernst du, überlegt zu handeln, und an deinen Worten erkennt man, wie vernünftig du bist.
3 Die Frau eines anderen Mannes kann sehr verführerisch sein, wenn sie dich mit schönen Worten betört.
4 Aber das Ende wird schmerzhaft sein und der Nachgeschmack bitter.
5 Sie bringt dich an den Rand des Abgrunds und reißt dich mit in den Tod.
6 Sie umgarnt dich, damit du nicht merkst, wie du in dein Verderben läufst.
7 Ihr jungen Männer, hört auf mich, und vergeßt nie, was ich jedem von euch sage:
8 Geh einer solchen Frau aus dem Weg, laß dich nicht einmal in der Nähe ihres Hauses blicken!
9 Sonst verlierst du dein Ansehen, und in der Blüte deines Lebens richten grausame Menschen dich völlig zugrunde!
10 Fremde werden deinen Besitz an sich reißen; der Lohn deiner Arbeit gehört dann einem anderen.
11 Schließlich bist du völlig abgemagert, du siechst dahin und stöhnst mit letzter Kraft:
12 "Hätte ich doch die Ratschläge ernst genommen! Warum habe ich mich nur gegen die Ermahnung gewehrt?
13 Warum habe ich meinen Lehrern keine Aufmerksamkeit geschenkt und nicht auf sie gehört?
14 Fast hätte ich mich vor aller Augen ins Unglück gestürzt!"
15 Freu dich doch an deiner eigenen Frau! Ihre Liebe ist wie eine Quelle, aus der immer wieder frisches Wasser sprudelt.
16 Willst du sie verlieren, weil du dich mit anderen einläßt?{Wörtlich: Sollen sich denn deine Quellen auf die Straße ergießen und deine Bäche auf die Plätze?}
17 Dir allein soll ihre Liebe gehören, mit keinem anderen sollst du sie teilen!
18 Erfreue dich an deiner Frau, die du als junger Mann geheiratet hast.
19 Bewundere ihre Schönheit und Anmut!{Wörtlich: Sie ist (anmutig) wie eine Hirschkuh und wie eine Gazelle.} Berausche dich immer wieder an ihren Brüsten und an der Liebe, die sie dir schenkt!
20 Mein Sohn, willst du dich wirklich mit einer anderen vergnügen und mit einer fremden Frau schlafen?
21 Der Herr sieht genau, was du tust; nichts bleibt ihm verborgen.
22 Wer Gottes Gebote mißachtet, dreht sich selbst einen Strick und ist gefangen in seiner Schuld.
23 Wer sich nicht beherrschen kann, schaufelt sich sein eigenes Grab.
1 Mein Sohn, hast du dich mit Handschlag dazu verpflichtet, für die Schulden eines anderen aufzukommen?
2 Bist du an ein Versprechen gebunden, das du gegeben hast?
3 Dann gibt es nur einen Rat: Versuch so schnell wie möglich, davon freizukommen! Der Gläubiger hat dich in seiner Gewalt - also geh zu ihm, und bestürme ihn so lange, bis er dich freigibt.
4 Schieb es nicht auf - gönn dir keine Ruhe!
5 Versuch mit allen Mitteln, dich herauszuwinden und zu fliehen wie ein Tier vor seinem Jäger!
6 Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen:
7 Kein Vorgesetzter treibt sie an;
8 trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig, und im Herbst haben sie einen Vorrat für den Winter angelegt.
9 Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf?
10 "Laß mich noch ein bißchen schlafen", sagst du, "nur noch ein Weilchen!" -
11 und während du dich noch ausruhst, ist die Armut plötzlich da, und die Not überfällt dich wie ein Räuber.
12 Einen nichtswürdigen und gemeinen Menschen erkennt man an seinem Verhalten: Er verbreitet Lügen
13 und will dich mit seinen Gesten und Gebärden täuschen.{Wörtlich: er zwinkert mit den Augen, scharrt mit den Füßen und gibt einen Hinweis mit den Fingern.}
14 Sein Wesen ist falsch und heimtückisch, er hat ständig Böses im Sinn und legt es immer auf einen Streit an.
15 Darum wird ihn das Unglück plötzlich treffen; so unerwartet kommt sein Ende, daß er nicht mehr entrinnen kann.
16 Sechs Dinge sind dem Herrn verhaßt, und auch das siebte verabscheut er:{Es handelt sich um einen sogenannten "Zahlenspruch": Verschiedene Beispiele werden zusammengestellt und an ein bestimmtes Zahlenschema gebunden.} Augen, die überheblich blicken; ine Zunge, die Lügen verbreitet; ände, die unschuldige Menschen töten; in Kopf, der heimtückische Pläne ausheckt; üße, die schnell laufen, um Böses zu tun; in Zeuge, der falsche Aussagen macht; in Mensch, der Freunde gegeneinander aufhetzt.
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20 Mein Sohn, denke immer an die Lehren deines Vaters, und die Weisung deiner Mutter habe stets vor Augen!
21 Erinnere dich zu jeder Zeit an die Worte deiner Eltern, und bewahre sie in deinem Herzen!
22 Tag und Nacht sollen sie dich begleiten und dein Denken und Handeln bestimmen.
23 Die Erziehung deiner Eltern ist wie ein Licht, das dir den richtigen Weg weist; ihre Ermahnungen zeigen dir, wie du leben sollst.
24 Sie warnen dich vor der fremden Frau, der Frau eines anderen, die dich mit betörenden Worten lockt.
25 Laß dich nicht von ihren Reizen einfangen, fall nicht auf sie herein, wenn sie dir schöne Augen macht.
26 Für eine Hure bezahlst du nur so viel wie für ein Brot, aber wenn du mit einer verheirateten Frau die Ehe brichst, gefährdest du dich selbst.
27 Kann man etwa Feuer in der Manteltasche tragen, ohne den Mantel in Brand zu stecken?
28 Kann man etwa barfuß über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen?
29 Genauso schlimm sind die Folgen, wenn man mit der Frau eines anderen schläft: jeder, der es tut, wird bestraft.
30 Wer Brot stiehlt, weil er Hunger hat, wird nicht verachtet.
31 Wenn er ertappt wird, muß er es siebenfach ersetzen, aber das kostet ihn höchstens seinen ganzen Besitz.
32 Wer dagegen die Ehe bricht, hat den Verstand verloren und richtet sich selbst zugrunde.
33 Schimpf und Schande wird er ernten und sein Leben lang verachtet werden.
34 Ein eifersüchtiger Ehemann schnaubt vor Wut, und in seiner Rachsucht kennt er kein Erbarmen.
35 Keine Entschädigung, die du ihm anbietest, kein noch so großes Geschenk wird ihn besänftigen.
1 Mein Sohn, beachte, was ich dir sage, halte unter allen Umständen daran fest!
2 Lebe danach, so wirst du ein gutes Leben führen. Hüte meine Worte wie einen wertvollen Schatz,
3 denke jederzeit über sie nach, und schreibe sie dir ins Herz!
4 Kümmere dich um die Weisheit wie um deine Schwester, mach dir die Einsicht zur besten Freundin!
5 Das wird dich schützen vor jeder fremden Frau, die dir mit schmeichelnden Worten den Kopf verdrehen will.
6 Einmal stand ich am Fenster und schaute hinaus auf die Straße.
7 Dort sah ich eine Gruppe noch unerfahrener junger Männer. Einer von ihnen fiel mir durch sein kopfloses Verhalten auf.
8 Er lief die Straße hinunter, an deren Ecke eine bestimmte Frau wohnte, und ging auf ihr Haus zu.
9 Inzwischen war es schon dunkel geworden.
10 Da kam sie ihm entgegen, herausgeputzt und zurechtgemacht wie eine Hure. Sie war sich ihres Erfolgs sicher.
11 Leidenschaftlich und hemmungslos wie sie war, hielt sie es zu Hause nie lange aus.
12 Man sah sie jeden Tag draußen auf den Straßen und Plätzen, an jeder Straßenecke stand sie und schaute sich suchend um.
13 Jetzt ging sie auf den jungen Mann zu, umarmte und küßte ihn. Mit herausforderndem Blick sagte sie:
14 "Heute habe ich Gott ein Dankopfer gebracht, und davon ist noch Fleisch übrig.
15 Darum bin ich hinausgegangen, um dich zu suchen. Endlich habe ich dich gefunden!
16 Ich habe mein Bett mit schönen bunten Decken aus Ägypten gepolstert
17 und mit Parfüm besprengt .
18 Komm doch mit! Wir wollen uns die ganze Nacht hindurch lieben und uns bis zum Morgen vergnügen!
19 Mein Mann ist nicht da. Er ist auf Reisen und kommt noch lange nicht zurück !"
20
21 Mit diesen Worten reizte und erregte sie den jungen Mann.
22 Er folgte ihr ins Haus wie ein Ochse, der zum Schlachten geführt wird - in sein eigenes Verderben rannte dieser Dummkopf!
23 Ohne es zu wissen, lief er in eine tödliche Falle. Sie hatte ihn gefangen wie einen Vogel im Netz.
24 Darum hört auf meine Warnung, ihr jungen Männer, und befolgt sie!
25 Laßt euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg!
26 Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht, die Zahl ihrer Opfer ist groß.
27 Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds; wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.
1 Hört! Die Weisheit ruft, und die Einsicht läßt ihre Stimme erschallen!
2 Man sieht sie auf allen Straßen und Plätzen, an den Toren der Stadt - dort, wo jeder sie sehen kann - steht sie und ruft:
3
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5 Ihr Unerfahrenen, werdet reif und vernünftig! hr Tagträumer, wacht auf und nehmt Verstand an!
6 Hört auf mich, denn es ist wichtig für euch. as ich sage, ist aufrichtig und ehrlich.
7 Meine Worte sind wahr, denn ich hasse die Lüge.
8 Ich sage immer die Wahrheit, interlist oder Betrug sind mir fremd.
9 Meine Worte sind klar und deutlichfür jeden, der sie verstehen will.
10 Meine Ratschläge sollt ihr dankbarer annehmenals Silber oder Gold.
11 Denn Weisheit ist wertvoller als die kostbarste Perle, nvergleichlich mehr als alles, was ihr euch erträumt.
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13 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, der haßt das Böse. ch verachte Stolz und Hochmut, in Leben voller Bosheit und Lüge ist mir ein Greuel!
14 Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite; o werdet ihr klug und fähig zum Handeln.
15 Mit meiner Hilfe regieren Königeund erlassen Staatsmänner gerechte Gesetze.
16 Alle Machthaber der Welt können nur durch mich regieren.
17 Ich liebe den, der mich liebt; er sich um mich bemüht, der wird mich finden.
18 Ansehen und Reichtum biete ich an, leibender Besitz und Erfolg sind mein Lohn.
19 Was ihr von mir bekommt, st wertvoller als das feinste Gold, esser als das reinste Silber.
20 Wo Menschen gut und gerecht miteinander umgehenund nach Gottes Willen fragen, bin ich zu Hause;
21 alle, die mich lieben, beschenke ich mit Reichtum, a, ich vergrößere ihr Vermögen!
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23 In grauer Vorzeit hat er mich geschaffen; nd so war ich schon da, als es die Erde noch nicht gab.
24 Lange bevor das Meer entstand, wurde ich geboren. u dieser Zeit gab es noch keine Quellen,
25 und es standen weder Berge noch Hügel.
26 Ich war schon da, evor Gott die Erde mit ihren Feldern erschuf.
27 Ich war dabei, ls Gott den Himmel formte, ls er den Horizont aufspannte über dem Ozean,
28 als die Wolken entstandenund die Quellen aus der Tiefe hervorsprudelten,
29 als er das Meer in die Schranken wies, ie das Wasser nicht überschreiten durfte, ls er das Fundament der Erde legte -
30 da war ich als Kind an seiner Seite. ch erfreute mich an Gott und seinen Werken,
31 ich spielte auf seiner Erdeund war glücklich über die Menschen.
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33 Nehmt Belehrung anund weist sie nicht zurück, werdet vernünftig!
34 Glücklich ist, wer auf mich hörtund mich immerzu erwartet!
35 Wer mich findet, er findet das Leben und wird von Gott geliebt.
36 Wer mich aber verachtet, er zerstört sein Leben; er mich haßt, der liebt den Tod."
1 Frau Weisheit hat ein Haus gebaut
2 Sie hat ein Festessen vorbereitet, uten Wein geholt und den Tisch gedeckt.
3 Ihren Dienstmädchen befahl sie:"Geht auf den Marktplatz der Stadt, und ruft:
4 'Ihr Unerfahrenen - kommt zu mir! hr Tagträumer,
5 euch lade ich ein. ommt, eßt euch satt, und trinkt meinen guten Wein!
6 Bleibt nicht länger unvernünftig, angt ein neues Leben an, erdet reif und besonnen! "
7 Wer einen Spötter ermahnt, erntet nichts als Verachtung, und wer einen gottlosen Menschen tadelt, wird von ihm gemieden.
8 Darum weise nie einen Spötter zurecht, sonst haßt er dich. Ermahne lieber einen verständigen Menschen, denn er wird dich dafür lieben.
9 Unterweise den Klugen, und er wird noch klüger. Belehre den, der Gott gehorcht, und er wird immer mehr dazulernen.
10 Alle Weisheit beginnt damit, daß man Ehrfurcht vor Gott hat. Den heiligen Gott kennen, das ist Einsicht!
11 Ich, die Weisheit, schenke dir ein langes und erfülltes Leben.
12 Du tust dir selbst etwas Gutes, wenn du weise bist; aber wenn du über alles mit Spott hinweggehst, schadest du dir selbst.
13
14 Sie sitzt vor ihrer Haustüram Marktplatz der Stadt
15 und ruft allen, ie vorbeigehen und an nichts Böses denken, zu:
16 "Wer unerfahren ist, den lade ich ein!"Sie beschwatzt die Unvernünftigen:
17 "Es ist reizvoll, eimlich vom Wasser zu trinken, das anderen gehört, nd gestohlenes Brot schmeckt am besten!"
18 Wer auf sie hereinfällt, eiß nicht, daß es seinen sicheren Tod bedeutet. lle, die zu ihr gegangen sind, uhen schon im Totenreich.
1 Die folgenden Sprichwörter stammen von König Salomo: Ein vernünftiger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein uneinsichtiger aber bereitet ihnen Kummer.
2 Unrecht erworbener Besitz schadet nur, aber Ehrlichkeit rettet vor dem Verderben.
3 Gott gibt dem, der ihn liebt, alles Nötige. Wer jedoch von ihm nichts wissen will, dessen Hunger stillt er nicht.
4 Wer nachlässig arbeitet, wird arm; fleißige Hände aber bringen Reichtum.
5 Klug ist, wer schon im Sommer einen Vorrat anlegt. Wer dagegen die Erntezeit verschläft, ist ein Dummkopf.
6 Gott beschenkt jeden reich, der ihm gehorcht. Wer Gott mißachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.
7 An einen aufrichtigen Menschen erinnert man sich auch nach seinem Tod noch gerne; Gottlose dagegen sind schnell vergessen.
8 Ein verständiger Mensch läßt sich belehren, aber wer sich nichts sagen läßt und nur Unsinn redet, richtet sich selbst zugrunde.
9 Wer ehrlich ist, lebt gelassen und ohne Furcht; ein Unehrlicher aber wird irgendwann ertappt.
10 Betrug richtet Schaden an, und ein Schwätzer rennt in sein eigenes Unglück.
11 Wer Gott dient, dessen Worte sind eine Quelle des Lebens. Wer Gott mißachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.
12 Haß führt zu Streit, aber Liebe sieht über Fehler hinweg.
13 Ein vernünftiger Mensch findet das richtige Wort; ein unvernünftiger sollte geschlagen werden.
14 Wer klug ist, überlegt sich, was er sagt; aber ein Narr spricht vorschnell und richtet Schaden an.
15 Dem Reichen gibt sein Besitz Sicherheit; den Armen aber schützt nichts vor dem Untergang.
16 Wer Gott gehorcht, wird mit dem Leben belohnt; der Gottlose dagegen verstrickt sich in Schuld.
17 Wenn du Ermahnungen annimmst, bist du auf dem richtigen Weg; wenn du dich gegen sie sträubst, läufst du in die Irre.
18 Wer seinen Haß versteckt, ist ein Heuchler, und wer andere hinter ihrem Rücken verleumdet, ist ein hinterhältiger Mensch.
19 Wer viele Worte macht, wird sicher schuldig - darum hält der Kluge sich zurück.
20 Wer Gott gehorcht, spricht Worte so wertvoll wie reines Silber; die Gedanken des Gottlosen dagegen sind völlig wertlos.
21 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, hilft vielen Menschen durch das, was er sagt; ein Narr aber zerstört sich selbst durch seine Dummheit.
22 Reich wird nur der, dem Gott Gelingen schenkt; eigene Mühe allein hilft nicht weiter!
23 Der Unvernünftige freut sich an bösen Taten; ein Verständiger aber hat Freude an der Weisheit.
24 Wer von Gott nichts wissen will, dem stößt das zu, was er am meisten fürchtet; wer jedoch zu Gott gehört, bekommt, was er sich wünscht.
25 In der Stunde der Bewährung kann der Gottlose nicht bestehen,{Wörtlich: Wenn ein Sturm vorüberfegt, ist der Gottlose nicht mehr da.} aber wer Gott gehorcht, der steht auf festem Fundament.
26 Laß niemals einen Faulpelz für dich arbeiten, denn er wird dir schaden wie Zucker{Wörtlich: wie Essig.} deinen Zähnen und Rauch deinen Augen!
27 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, wird lange leben. Wer sich von ihm lossagt, wird früh sterben.
28 Wer Gott gehorcht, auf den wartet Freude; wer von ihm nichts wissen will, dessen Hoffnungen zerrinnen.
29 Der Herr beschützt die Aufrichtigen; aber er stürzt den ins Verderben, der Unrecht tut.
30 Wer Gott gehorcht, lebt ruhig und sicher; wer ihn mißachtet, hat keine Heimat.
31 Wer Gott liebt, sagt in jeder Lage das passende Wort; einem Lügner aber wird der Mund verboten.
32 Wer Gott gehorcht, dessen Worte sind wohltuend und hilfreich; aber was der Gottlose von sich gibt, richtet nur Schaden an.
1 Gott haßt eine falsch eingestellte Waage, aber er freut sich, wenn die Gewichte stimmen.
2 Hochmut kommt vor dem Fall, ein weiser Mensch ist bescheiden.
3 Der Ehrliche geht aufrichtig und sicher seinen Weg; ein Unehrlicher zerstört sich selbst durch seine Falschheit.
4 Reichtum bewahrt nicht vor Gottes Zorn; wer aber Gott gehorcht, bleibt von dem Verderben verschont.
5 Wer ehrlich ist und sich nach Gottes Geboten richtet, geht ungehindert seinen Weg; aber ein gottloser Betrüger wird zu Fall kommen.
6 Den Aufrichtigen rettet seine Ehrlichkeit; doch der, dem man nicht trauen kann, ist durch seine eigene Gier gefangen.
7 Mit dem Tod eines Gottlosen sterben auch seine Hoffnungen; alles, worauf er sich bisher verlassen hatte, hilft dann nicht mehr weiter.
8 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, wird aus der Not errettet; statt dessen gerät der ins Unglück, der von Gott nichts wissen will.
9 Wer Gott mißachtet, schadet anderen mit seinen Worten; wer Gott gehorcht, hilft anderen durch sein Wissen.
10 Die ganze Stadt feiert den Erfolg eines guten Menschen und bejubelt den Untergang eines Übeltäters.
11 Eine Stadt blüht auf durch ehrliche Menschen; aber die Worte der Gottlosen bringen ihr Unglück.
12 Wer verächtlich über seinen Mitmenschen herzieht, hat den Verstand verloren. Ein vernünftiger Mensch hält seine Zunge im Zaum.
13 Wer klatschsüchtig ist, wird auch anvertraute Geheimnisse ausplaudern; ein zuverlässiger Mensch schweigt.
14 Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde; wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit.
15 Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat, wird es eines Tages bereuen. Wer sich darauf gar nicht erst einläßt, hat seine Ruhe.
16 Eine Frau gewinnt Ansehen durch ein liebenswürdiges Wesen; andere werden durch Gewalt reich und berühmt.
17 Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit; der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
18 Wer Gott mißachtet, sammelt nur trügerischen Gewinn; wer Gott treu bleibt, erhält beständigen Lohn.
19 Wer sich unbeirrbar für das Gute einsetzt, der wird leben; wer Unrecht plant, kommt um.
20 Gott haßt die Heuchler und freut sich über jeden Aufrichtigen.
21 Du kannst sicher sein: Keiner, der Unheil stiftet, kommt ungeschoren davon; aber alle, die Gott gehorchen, bleiben verschont.
22 An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau.
23 Wer Gott die Treue hält, hat nur Gutes zu erwarten; aber die Hoffnungen der Gottlosen werden zerschlagen - nur Zorn bleibt zurück!
24 Manche sind freigebig und werden dabei immer reicher, andere sind geizig und werden arm dabei.
25 Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut; wer anderen hilft, dem wird geholfen.
26 Wer in Notzeiten sein Getreide hortet, um es dann um so teurer verkaufen zu können, den verwünschen die Leute; aber sie danken dem, der für sein Getreide keine Wucherpreise verlangt.
27 Wer auf Gutes bedacht ist, findet Zustimmung. Wer Böses ausheckt, den wird es selbst treffen.
28 Wenn du auf dein Geld vertraust, wirst du fallen wie ein welkes Blatt im Herbst. Lebe so, wie Gott es will, dann wirst du aufblühen wie die Pflanzen im Frühling.
29 Wer Haus und Familie vernachlässigt, wird schließlich vor dem Nichts stehen; und der Dummkopf wird zum Diener eines Klugen.
30 Wer Gott gehorcht, verhilft anderen zum Leben;{Wörtlich: Die Furcht des Gerechten ist ein Baum des Lebens.} ein weiser Mensch gewinnt die Herzen.
31 Wer Gott mit Ehrfurcht begegnet, wird hier auf Erden schon dafür belohnt; erst recht wird jeder bestraft, der von Gott nichts wissen will!
1 Wer dazulernen möchte, läßt sich gern sagen, was er falsch macht. Wer es haßt, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm.
2 Der Herr freut sich über gute Menschen, aber er verurteilt jeden, der hinterlistige Pläne schmiedet.
3 Wer sich von Gott lossagt, verliert jede Sicherheit; nur wer Gott vertraut, steht fest wie ein tief verwurzelter Baum.
4 Eine tüchtige Frau verhilft ihrem Mann zu Ehre und Glück{Wörtlich: ist die Krone ihres Mannes.} ; eine faule Schlampe aber ist Gift für ihn und raubt ihm jede Lebensfreude.
5 Wer zu Gott gehört, behandelt seine Mitmenschen gerecht; wer Gott mißachtet, versucht andere hereinzulegen.
6 Die Worte des Gottlosen bringen andere in tödliche Gefahr; aber was ein ehrlicher Mensch sagt, hilft ihnen wieder heraus.
7 Die Familie des Gottlosen wird aussterben - sein Name verschwindet für immer. Die Familie des Mannes, der Gott gehorcht, bleibt bestehen.
8 Jeder bewundert einen klugen Menschen, ein Dummkopf aber wird verachtet.
9 Wer kein Ansehen genießt, sich aber einen Diener leisten kann, ist besser dran als ein Wichtigtuer, der nichts zu essen hat.
10 Ein guter Mensch sorgt für seine Tiere, der Gottlose aber behandelt sie grausam.
11 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, ist leichtsinnig.
12 Wer Gott mißachtet, schreckt selbst vor unrechtmäßigem Gewinn nicht zurück; aber wer mit Gott lebt, ist freigebig.{Wörtlich: aber die Wurzel der Gerechten bringt Frucht.}
13 Die Worte eines bösen Menschen sind eine Falle; doch wer Gott gehorcht, fällt nicht hinein.
14 Wer Gutes sagt und tut, dem wird es gut ergehen. Denn der Mensch bekommt, was er verdient.
15 Ein Dummkopf weiß immer alles besser, ein Kluger nimmt auch Ratschläge an.
16 Wird ein Dummkopf gekränkt, macht er seinem Ärger sofort Luft; der Kluge beherrscht sich, wenn er bloßgestellt wird.
17 Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug.
18 Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.
19 Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen.{Wörtlich: Die wahrhaftige Lippe bleibt für immer, aber nur einen Augenblick lang die lügnerische Zunge.}
20 Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst um das Beste; denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt.{Oder: denn Freude erfährt nur der, der wertvollen Rat gibt.}
21 Kein Unglück geschieht den Menschen, die Gott gehorchen; über den Ungehorsamen aber bricht das Unheil zusammen.
22 Der Herr haßt Lügner, aber er freut sich über ehrliche Menschen.
23 Der Kluge prahlt nicht mit Wissen, ein Dummkopf aber kann seine Dummheit nicht verbergen.
24 Wer hart arbeitet, hat Erfolg und kommt nach oben; der Faule dagegen muß als Sklave dienen.
25 Sorgen drücken einen Menschen nieder - aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.
26 Wer Gott gehorcht, kann anderen den richtigen Weg zeigen; wer Gott mißachtet, läuft in die Irre.
27 Der Faulpelz erlangt nicht, was er begehrt; der Fleißige dagegen schafft sich einen bleibenden Besitz.
28 Wer Gott gehorcht, wird gut und sicher leben; auf seinem Weg lauert keine tödliche Gefahr.{Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.}
1 Ein vernünftiger Sohn läßt sich von seinen Elternzurechtweisen, der Spötter aber verachtet jede Belehrung.
2 Wer Gutes sagt und tut, wird auch Gutes erfahren; ein hinterlistiger Mensch aber sucht die Gewalt.
3 Wer seine Zunge im Zaum halten kann, schützt sich selbst. Ein Großmaul richtet sich zugrunde.
4 Der Faulpelz will zwar viel, erreicht aber nichts; der Fleißige bekommt, was er sich wünscht, im Überfluß.
5 Wer Gott liebt, haßt die Lüge; der Gottlose aber macht andere hinter ihrem Rücken schlecht.
6 Wer mit Gott lebt, lebt gut; den Gottlosen aber stürzt seine Schuld ins Verderben.
7 Einer gibt vor, reich zu sein - ist aber bettelarm. Ein anderer stellt sich arm und besitzt ein Vermögen.
8 Vom Reichen fordert man Lösegeld für sein Leben; der Arme braucht dies nicht zu fürchten.
9 Wer Gott treu bleibt, gleicht einem hell brennenden Licht. Der Gottlose aber ist wie ein Licht, das erlischt.
10 Wer überheblich ist, zettelt Streit an; der Kluge läßt sich etwas sagen.
11 Erschwindelter Reichtum schwindet bald; was man langsam erwirbt, das vergrößert sich noch.
12 Endloses Hoffen macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch schenkt neue Lebensfreude.{Wörtlich: ein erfüllter Wunsch ist ein Baum des Lebens.}
13 Wer guten Rat in den Wind schlägt, muß die Folgen tragen; wer sich etwas sagen läßt, wird belohnt.
14 Der Rat eines weisen Menschen hilft anderen zum Leben{Wörtlich: ist eine Quelle des Lebens.} und bewahrt sie vor tödlichen Fallen.
15 Der Vernünftige findet Anerkennung, wer aber nicht vertrauenswürdig ist, läuft in sein Unglück.
16 Der Kluge überlegt, bevor er handelt. Die Taten des Dummen zeigen, wie unüberlegt er ist.
17 Ein unzuverlässiger Botschafter richtet Schaden an, ein vertrauenswürdiger bringt Versöhnung.
18 Wer sich nichts sagen läßt, erntet Armut und Verachtung. Wer auf Ermahnungen hört, wird hoch angesehen.
19 Wie erfreulich ist es, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht! Darum kann der Dummkopf von seinen bösen Wünschen nicht lassen.
20 Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einläßt, schadest du dir nur.
21 Wer von Gott nichts wissen will, wird vom Unglück verfolgt. Wer aber Gott gehorcht, wird mit Glück belohnt.
22 Ein guter Mensch hinterläßt ein Erbe für Kinder und Enkelkinder, aber das Vermögen des Gottlosen geht über an den, der Gott dient.
23 Auf den steinigen Feldern der Armen wächst gerade genug zum Überleben, aber rücksichtslose Menschen nehmen ihnen auch das Letzte noch weg.
24 Wer sein Kind nie schlägt, der liebt es nicht. Wer sein Kind liebt, der bestraft es beizeiten.
25 Wer Gott gehorcht, hat genug zu essen. Wer sich aber von ihm lossagt, muß Hunger leiden.
1 Eine tüchtige Frau hält das Haus in Ordnung und sorgt für die Familie, eine leichtfertige aber zerstört alles.
2 Wer aufrichtig ist, nimmt Gott ernst; wer krumme Wege geht, mißachtet ihn.
3 Ein unverbesserlicher Starrkopf verrät sich durch hochmütiges Gerede, ein verständiger Mensch überlegt, was er sagt.
4 Ein leerer Stall bleibt zwar sauber - aber ohne Rinder gibt es keinen Ertrag!
5 Ein ehrlicher Zeuge sagt immer die Wahrheit aus, ein falscher Zeuge verbreitet Lügen.
6 Wer für alles nur Spott übrig hat, wird die Weisheit vergeblich suchen; wer aber vernünftig ist, findet sie schnell.
7 Gib dich nicht mit Dummköpfen ab - von ihnen hörst du nichts Vernünftiges!
8 Wer ist klug? Jeder, der sich richtig einschätzen kann. Wer ist ein Tagträumer? Jeder, der sich selbst betrügt.
9 Leichtfertigen Menschen ist ihre Sünde gleichgültig - ja, sie spotten darüber; aufrichtige dagegen finden Gefallen bei Gott.
10 Deine innersten Gefühle kannst du mit niemandem teilen - im tiefsten Leid und in der höchsten Freude ist jeder Mensch ganz allein!
11 Das Haus des Gottlosen wird abgerissen, aber die Familie des Aufrichtigen blüht auf.
12 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg - und läuft geradewegs in den Tod.
13 Hinter schallendem Gelächter verbirgt sich oft großer Kummer. Wenn die Freude verrauscht ist, bleibt die Trauer zurück.
14 Wer krumme Wege geht, bekommt, was er verdient; der Gute aber wird belohnt.
15 Nur ein gedankenloser Mensch glaubt jedes Wort! Der Vernünftige prüft alles, bevor er handelt.
16 Der Kluge ist vorsichtig, um Unrecht zu vermeiden; ein Dummkopfbraust schnell auf und fühlt sich auch noch im Recht.
17 Wer jähzornig ist, richtet viel Schaden an. Wer heimlich Rachepläne schmiedet, macht sich verhaßt.
18 Ein unverständiger Mensch kann nur Unwissenheit vorweisen, ein Kluger gewinnt Ansehen durch sein Wissen.
19 Der Böse wird dem Guten dienen, und der Gottlose muß sich erniedrigen vor dem, der Gott gehorcht.
20 Der Arme gilt nichts, sogar seine Nachbarn wollen nichts mit ihm zu tun haben; der Reiche aber hat viele Freunde.
21 Wer seinen Mitmenschen verachtet, der sündigt. Doch glücklich ist, wer den Hilflosen beisteht!
22 Wer Böses plant, gerät auf Abwege; wer Gutes im Sinn hat, wird Liebe und Treue erfahren.
23 Wer hart arbeitet, bekommt seinen Lohn - wer allerdings nur dumm schwätzt, wird arm!
24 Verständige Menschen werden mit Reichtum belohnt, Dummköpfe können nur ihre Gedankenlosigkeit vorweisen.
25 Ein ehrlicher Zeuge rettet unschuldige Menschen vor dem Todesurteil, ein falscher Zeuge ist ein gefährlicher Betrüger.
26 Wer Gott ehrt, lebt sicher und geborgen; sogar seine Kinder leben noch in dieser Geborgenheit.
27 Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, hat die Quelle des Lebens gefunden und vermeidet tödliche Fehler.
28 Stark und mächtig ist der Herrscher, der ein großes Volk regiert, aber wie kläglich steht er da, wenn seine Bevölkerung kleiner wird!
29 Wer seine Gefühle beherrscht, hat Verstand. Der Jähzornige stellt nur seine Unvernunft zur Schau!
30 Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen innerlich zerfressen.
31 Wer den Armen unterdrückt, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer dem Hilflosen beisteht, der ehrt Gott.
32 Wer sich von Gott lossagt, kommt durch seine eigene Bosheit um. Wer Gott vertraut, ist selbst im Tod noch geborgen.
33 Das Kennzeichen des vernünftigen Menschen ist Weisheit, sogar die Unvernünftigen können das erkennen.
34 Wenn ein Volk Gottes Gesetz befolgt, wird es stark. Verstößt es dagegen, stürzt es sich ins Verderben.
35 Ein kluger Diener erntet den Dank des Königs; aber den, der nur Schaden anrichtet, trifft sein Zorn.
1 Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort läßt ihn aufflammen.
2 Wenn kluge Menschen sprechen, wird Wissen begehrenswert; ein Dummkopf gibt nur Geschwätz von sich.
3 Gott durchschaut alles; er sieht, wenn Menschen Gutes oder Böses tun.
4 Ein freundliches Wort schenkt Freude am Leben, aber eine böse Zunge verletzt schwer.
5 Nur ein unverständiger Mensch verachtet die Erziehung seiner Eltern; wer sich ermahnen läßt, ist klug.
6 Wer Gott gehorcht, hat immer mehr als genug zum Leben; wer von ihm nichts wissen will, verliert seinen Besitz.
7 Ein verständiger Mensch gibt sein Wissen weiter, aber ein Dummkopf versteht nichts, weiß nichts und hat nichts zu sagen.
8 Der Herr haßt die Opfergaben gottloser Menschen, aber er freut sich über die Gebete der Aufrichtigen.
9 Gott verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn mißachten; aber er liebt den, der seine Gebote liebt.
10 Wer krumme Wege geht, wird hart bestraft; und wer jede Ermahnung verwirft, schaufelt sich sein eigenes Grab.
11 Gott sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches - erst recht durchschaut er die innersten Gedanken und Gefühle eines Menschen!
12 Ein Hochmütiger will nicht ermahnt werden, darum meidet er den Umgang mit klugen Menschen.
13 Einen fröhlichen Menschen erkennt man an seinem strahlenden Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.
14 Vernünftige Menschen möchten ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.
15 Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.
16 Lieber arm und Gott gehorsam als reich und voller Sorgen.
17 Lieber eine einfache Mahlzeit mit guten Freunden als ein Festessen mit Feinden!
18 Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, ein Geduldiger aber schafft Versöhnung.
19 Der Weg eines Faulpelzes ist dornenreich, dem Zuverlässigen aber stehen alle Wege offen.
20 Ein vernünftiger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein Dummkopf zeigt ihnen die kalte Schulter.
21 Wer unvernünftig ist, hat Spaß an Dummheiten; ein weiser Mensch handelt zielbewußt.
22 Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg.
23 Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß - wie gut ist ein wahres Wort zur rechten Zeit!
24 Der Kluge geht zielstrebig den Weg, der zum Leben führt; er meidet den Weg hinab ins Verderben.
25 Der Herr zerstört das Haus der Hochmütigen, aber den Grund und Boden der Witwen verteidigt er.
26 Böse Pläne sind dem Herrn verhaßt, aber aufrichtige Worte erfreuen ihn.
27 Wer sich auf unehrliche Weise Gewinn verschafft, stürzt seine ganze Familie ins Unglück; wer keine Bestechungsgelder annimmt, führt ein gutes Leben.
28 Ein zuverlässiger Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.
29 Gott ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.
30 Ein freundlicher Blick erfreut jeden, und eine gute Nachricht gibt neue Kraft.
31 Wer auf hilfreiche Ermahnung hört, den kann man klug nennen!
32 Wenn du jeden Tadel in den Wind schlägst, schadest du dir selbst. Wenn du dir etwas sagen läßt, dann gewinnst du Einsicht.
33 Wer Ehrfurcht vor Gott hat, erlangt Weisheit; bevor man zu Ehren kommt, muß man Bescheidenheit lernen.
1 Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat Gott.
2 Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber Gott prüft die Motive.
3 Vertraue Gott deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.
4 Alles hat Gott zu einem bestimmten Zweck geschaffen - der Gottlose ist für das Verderben gemacht.
5 Gott verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner gerechten Strafe!
6 Wer Gott treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Gott gehorcht, der meidet das Böse.
7 Wenn dein Handeln Gott gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, sich mit dir zu versöhnen.
8 Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.
9 Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.
10 Der König spricht in Gottes Auftrag, darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.
11 Gott möchte, daß die Waage richtig eingestellt wird und daß die Gewichte stimmen, denn er selbst hat diese Ordnung aufgestellt.{Wörtlich: Waagebalken und Waagschalen sind Sache des Herrn, sein Werk sind alle Gewichtssteine im Beutel.}
12 Könige hassen das Unrecht, denn Gerechtigkeit festigt eine Regierung.
13 Könige möchten die Wahrheit hören, darum achten sie ehrliche Menschen.
14 Im Zorn wird ein König töten, deshalb versucht ein kluger Mensch, ihn freundlich zu stimmen.
15 Wer in der Gunst des Königs steht, dem geht es gut; seine Anerkennung ist wie Regen, der Leben spendet.
16 Weisheit und Urteilsvermögen zu erlangen ist viel kostbarer als Silber oder Gold!
17 Wer ehrlich ist, meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.
18 Der Stolze wird gestürzt: ja, Hochmut kommt vor dem Fall!
19 Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!
20 Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, ist erfolgreich; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.
21 Man vertraut dem Urteil eines vernünftigen Menschen; und wenn er dazu noch gut reden kann, überzeugt er jeden.
22 Wer Verstand besitzt, hat ein erfülltes Leben; aber einen Dummkopf zu belehren, ist reine Zeitverschwendung.
23 Der Kluge redet so, daß man ihn leicht verstehen kann; deshalb überzeugen seine Worte.
24 Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper.
25 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg - und läuft geradewegs in den Tod.
26 Hunger treibt den Menschen an; er muß arbeiten, um satt zu werden.
27 Ein gemeiner Mensch gräbt vergangene Fehler anderer wieder aus{Wörtlich: gräbt Unheil.} ; seine Worte zerstören wie Feuer.
28 Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit, und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.
29 Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund und bringt ihn auf krumme Wege.
30 Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde; wer entschlossen die Lippen zusammenpreßt, hat es schon getan.
31 Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck - angemessen für alle, die Gottes Geboten folgen.
32 Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!
33 Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und Gott allein bestimmt die Antwort.
1 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!
2 Ein fähiger Diener ist höher angesehen als ein nichtsnutziger Sohn, ja, er wird zusammen mit den anderen Söhnen zum Erben eingesetzt.
3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, prüft allein der Herr.
4 Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.
5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.
6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.
7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wieviel weniger paßt Lüge zu einem zuverlässigen Menschen!
8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.
9 Wer über die Fehler anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.
10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!
11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffen.{Wörtlich: ein grausamer Bote wird gegen ihn gesandt.}
12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!
13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.
14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie gestautes Wasser, das plötzlich losbricht - darum laß es gar nicht erst so weit kommen!
15 Gott verabscheut es, wenn der Schuldige für unschuldig erklärt und der Unschuldige verurteilt wird.
16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen - er hat ja doch keinen Verstand!
17 Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder.
18 Wer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!
19 Der Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinaus will, wird tief fallen.{Wörtlich: und wer seine Tür zu hoch baut, sucht den Einsturz.}
20 Ein Heuchler hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt ins Unglück.
21 Wer einen nichtsnutzigen und charakterlosen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.
22 Ein fröhlicher Mensch lebt gesund; wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird krank und kraftlos.
23 Ein gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.
24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber die Gedanken des Dummkopfes sind sprunghaft; er denkt nichts zu Ende und kommt auch zu nichts.{Wörtlich: aber die Augen des Dummkopfs sind am Ende der Erde.}
25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern Ärger und Enttäuschung.
26 Es ist empörend, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; und wenn ein anständiger Mann Prügelstrafe bekommt, wird das Recht mißachtet.
27 Ein weiser Mensch gibt acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.
28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten - wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!
1 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; heftig wehrt er sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.
2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.
3 Wer sich von Gott lossagt, wird zwangsläufig schuldig, Schuld aber bringt Schande und Hohn.
4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.
5 Ein Richter tut Unrecht, wenn er den Schuldigen begnadigt und den Unschuldigen verurteilt.
6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.
7 Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.
8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.
9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, richtet genauso viel Schaden an wie einer, der alles zerstört.
10 Gott, der Herr, ist wie eine starke Festung: Wer auf ihn vertraut, ist in Sicherheit.
11 Der Reiche bildet sich ein, sein Besitz würde ihn schützen wie eine hohe Stadtmauer.
12 Stolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.
13 Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.
14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.
15 Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.
16 Ein Geschenk eröffnet viele Möglichkeiten, sogar den Zugang zu einflußreichen Menschen.
17 Wer als erster vor Gericht aussagt, scheint recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.
18 Bei einem Prozeß kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide gleich stark und einflußreich sind.
19 Ein Freund, den du enttäuscht hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.
20 Du mußt mit den Folgen deiner Worte leben - seien sie nun gut oder böse.
21 Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich.
22 Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte Gottes.
23 Wenn ein Armer etwas braucht, muß er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.
24 Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.
1 Lieber arm und ehrlich als ein selbstherrlicher Dummkopf, der Lügen verbreitet!
2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, mißlingt.
3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Schuld, macht dann aber Gott dafür verantwortlich!
4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.
5 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, wird bestraft; für ihn gibt es kein Entrinnen.
6 Einflußreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.
7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich - noch mehr halten seine Bekannten sich von ihm fern. Er erinnert sich an ihre Versprechungen, aber sie sind wertlos geworden.
8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.
9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon - er hat sein Leben verspielt.
10 Ein Leben im Überfluß paßt nicht zu einem leichtsinnigen und oberflächlichen Menschen - noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.
11 Ein vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.
12 Der Zorn eines Königs jagt Angst ein wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.
13 Ein nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine ewig nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein ständig tropfendes Dach.
14 Haus und Besitz kann man von den Eltern erben; aber eine vernünftige Frau schenkt nur Gott, der Herr.
15 Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf - und erntet Hunger dafür.
16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.
17 Wer den Armen etwas gibt, gibt es Gott, und Gott wird es reich belohnen.
18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, solange sie noch jung sind{Wörtlich: solange noch Hoffnung da ist.} , aber laß dich nicht dazu hinreißen, sie zu mißhandeln{Wörtlich: sie zu töten.} !
19 Wer jähzornig ist, muß seine Strafe dafür zahlen. Wenn du versuchst, ihn zu beschwichtigen, machst du alles nur noch schlimmer!
20 Höre auf guten Rat, und nimm Ermahnung an, damit du endlich weise wirst!
21 Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was Gott will.
22 Wer freigebig und gütig ist, wird von allen geschätzt; und besser ein Armer als ein Betrüger.
23 Wer Gott achtet und ehrt, hat ein gutes Leben. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.
24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!
25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.
26 Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein gemeiner und nichtsnutziger Mensch.
27 Wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst - dann hör doch gar nicht erst darauf!
28 Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; die Worte eines gewissenlosen Menschen säen Unheil und Verderben.
29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des überheblichen Besserwissers gehört der Stock!
1 Ein Biertrinker wird unangenehm laut, und ein Weinsäufer redet Blödsinn; wer sich betrinkt, ist unvernünftig!
2 Vor einem König nimmt man sich in acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.
3 Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einläßt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.
4 Wer faul ist, kümmert sich nicht um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.
5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.
6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?
7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!
8 Wenn der König Gericht hält, deckt er jedes Unrecht auf.
9 Wer kann schon behaupten: "Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen."?
10 Gott verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und haßt das Wiegen mit zweierlei Gewicht.
11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.
12 Gott hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.
13 Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Steh früh genug auf, damit du immer genug zu essen hast!
14 "Das ist viel zu teuer!" schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.
15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.
16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!
17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar angenehm sein, aber früher oder später hinterläßt es einen bitteren Nachgeschmack.
18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum überlege gut, bevor du in einen Kampf ziehst!
19 Wer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!
20 Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.
21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.
22 Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!
23 Gott verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.
24 Gott lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch sein Leben überblicken?
25 Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, bringt sich selbst in ausweglose Schwierigkeiten.
26 Ein weiser König entdeckt die Verbrecher und gibt ihnen eine harte Strafe .
27 Gott, der Herr, gab dem Menschen den Verstand, damit er seine innersten Gedanken und Gefühle überprüfen kann.
28 Wenn ein König freundlich und zuverlässig ist, dann steht seine Regierung fest und sicher.
29 Der Schmuck junger Menschen ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.
30 Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit - sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.
1 Wie man Wasser durch Kanäle in die gewünschte Richtung leitet, so lenkt Gott die Gedanken des Königs, wohin er will.
2 Der Mensch hält das, was er tut, für richtig; aber Gott, der Herr, prüft, warum der Mensch das tut.
3 Gott will, daß die Menschen gut und gerecht miteinander umgehen; das ist ihm viel lieber als ihre Opfergaben.
4 Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sich.{Wörtlich: die Leuchte der Gottlosen ist Sünde.}
5 Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.
6 Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.
7 Wer Gott mißachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, schadet sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.
8 Verschlungen und undurchsichtig sind die Wege des Menschen, der Schuld auf sich geladen hat; der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.
9 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!
10 Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; sogar sein Nachbar kann von ihm kein Mitgefühl erwarten.
11 Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.
12 Der gerechte Gott{Wörtlich: Der Gerechte. - Es könnte auch ein gerechter Herrscher gemeint sein.} achtet auf alle, die ihn ablehnen, und stürzt sie ins Unglück.
13 Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.
14 Wenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.
15 Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.
16 Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, auf den wartet der Tod!
17 Wer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm - ein aufwendiges Leben hat noch keinen reich gemacht!
18 Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.{Wörtlich: Lösegeld für den Ehrlichen ist der Gottlose, an die Stelle des Aufrichtigen tritt der Unaufrichtige.}
19 Lieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer schlechtgelaunten Frau, die ständig nörgelt!
20 Ein weiser Mensch kann mit seinem Reichtum gut umgehen, ein Dummkopf aber verschleudert ihn sofort.
21 Wer freundlich ist und andere gerecht behandelt, hat ein erfülltes Leben, er findet Anerkennung und Ehre.
22 Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und alle Befestigungen niederreißen, auf die sich die Einwohner verlassen.
23 Überlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!
24 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, ist überheblich und eingebildet.
25 Ein Faulpelz hat viele Wünsche, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger krumm zu machen. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.
26 Den ganzen Tag überlegt er, wie er für sich etwas bekommen kann; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.
27 Gott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.
28 Einem falschen Zeugen wird man auf Dauer nicht glauben; wer aber bei der Wahrheit bleibt, wird immer wieder angehört.
29 Wer Gott mißachtet, will durch ein überhebliches Gesicht Sorglosigkeit vortäuschen; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.
30 Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen Gott gerichtet sind.
31 Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten - den Sieg schenkt Gott allein!
1 Ein guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und beliebt sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.
2 Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen das Leben.
3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muß die Folgen tragen.
4 Wer Gott achtet und ihm gehorcht, besitzt Reichtum und Anerkennung und hat ein erfülltes Leben.
5 Der Weg hinterlistiger Menschen ist verschlungen und dornenreich; wer sein Leben liebt, hält sich fern von ihnen!
6 Erziehe dein Kind schon in jungen Jahren - es wird die Erziehung nicht vergessen, auch wenn es älter wird.
7 Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.
8 Wer andere ungerecht behandelt, stürzt sich selbst ins Unglück; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei!
9 Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, den wird Gott segnen.
10 Schicke den ewigen Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!
11 Wer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.
12 Der Herr sorgt dafür, daß die Wahrheit siegt, denn er entlarvt die Worte der Lügner.
13 Der Faulpelz findet immer eine Ausrede. "Ich kann nicht zur Arbeit gehen", sagt er, " auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet!"
14 Die verführerischen Worte einer fremden Frau sind so gefährlich wie eine tiefe Grube; wem Gott zürnt, der fällt hinein!
15 Ein Kind, das nur Dummheiten im Kopf hat, wird durch Strenge zur Vernunft gebracht.
16 Wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt oder wer den Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, der wird schließlich im Elend enden.
17 Höre, ich will dir erzählen, was weise Menschen gesagt haben. Nimm dir meine Worte zu Herzen,
18 behalte sie immer im Gedächtnis und rede davon; sie werden dir helfen.
19 Ich unterrichte gerade dich, damit du es lernst, dem Herrn zu vertrauen.
20 Schon vor einiger Zeit habe ich dir meine Ratschläge aufgeschrieben, um dir Einsicht zu vermitteln.{Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.}
21 Sie werden dir zeigen, wie zuverlässig die Wahrheit ist. Dann wirst auch du gute Antworten geben können, wenn dich Menschen um Rat fragen.
22 Beraube nicht den Armen, der sich nicht wehren kann, und hintergehe keinen Hilflosen vor Gericht!
23 Denn der Herr sorgt für ihr Recht, und denen, die sie hintergehen, raubt er das Leben.
24 Laß dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern,
25 sonst übernimmst du seine Gewohnheiten und bringst dich selbst zu Fall!
26 Verpflichte dich nie durch einen Handschlag, für die Schulden eines anderen zu bürgen!
27 Denn wenn du dann selbst nicht bezahlen kannst, nimmt man dir sogar dein Bett weg!
28 Versetze niemals die Grenzsteine, die deine Vorfahren festgesetzt haben!
29 Kennst du jemanden, der geschickt ist bei seiner Arbeit? Er wird erfolgreich sein,und du wirst ihn nur bei einflußreichen Leuten finden.
1 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast!
2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist!
3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbst.{Wörtlich: denn sie sind eine trügerische Speise.}
4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig!
5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg - wie gewonnen, so zerronnen!
6 Iß nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen,
7 denn er ist berechnend und gönnt dir nichts. "Iß und trink nur!" fordert er dich auf und verabscheut dich dabei.
8 Wenn du es merkst, wirst du erbrechen, was du gegessen hast; dann waren alle freundlichen Worte vergeudet!
9 Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deine Worte ohnehin nur verachten!
10 Versetze keine alten Grenzsteine, mache den Armen und Bedrängten niemals ihr Eigentum streitig!{Wörtlich: dringe nicht in die Felder der Waisen ein.}
11 Der Herr ist ihr starker Befreier, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.
12 Sei offen für Ermahnung, achte aufmerksam auf kluge Worte!
13 Erspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen!
14 Im Gegenteil: du rettest sein Leben damit!
15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber.
16 Wenn das auch deine Worte zeigen, bin ich glücklich.
17 Ereifere dich nicht über Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern eifere danach, Gott zu gefallen!
18 Dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.
19 Höre, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem geraden Weg zu bleiben!
20 Halte dich fern von den Weinsäufern und Schlemmern!
21 Auf sie wartet die Armut; denn wer nur noch ißt, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib!
22 Höre auf deinen Vater - er hat dich gezeugt! Und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!
23 Bemühe dich um das wirklich Wichtige: Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht. Sie sind schwer zu erwerben, gib sie daher nie wieder auf!
24 Der Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie glücklich macht doch ein vernünftiger Sohn!
25 Erfreue also deine Eltern!
26 Mein Sohn, vertraue dich mir an, und nimm dir mein Leben zum Vorbild!
27 Huren und Ehebrecherinnen sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen, schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt.
28 Sie lauern dir auf wie Räuber und verführen viele zur Untreue.
29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?
30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert.
31 Laß dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!
32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biß einer giftigen Schlange.
33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.
34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See - du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.
35 "Man muß mich geschlagen haben", sagst du, " aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!"
1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen, und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft!
2 Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.
3 Wer ein Haus baut, braucht Weisheit und Verstand;
4 wer dazu noch Geschick besitzt, kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.
5 Ein weiser Mann setzt seine Stärke richtig ein, und ein verständiger gebraucht seine Kraft sinnvoll.
6 Denn nur durch Überlegung führt man einen Kampf, und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.
7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn Wichtiges besprochen wird, dann bleibt ihm nur eins übrig: Schweigen!
8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, der ist bald als Lump verschrien.
9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen läßt, macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat, zieht sich den Haß der Menschen zu.
10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!
11 Rette die unschuldig zum TodeVerurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt wird!
12 Vielleicht sagst du: "Wir wußten doch nichts davon!" - aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.
13 Mein Sohn, iß Honig, denn das ist gut! So süß wie Honig für deinen Gaumen,
14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben. Suche sie, dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnungen werden nicht enttäuscht!
15 Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund und Boden zu entreißen!
16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.
17 Freue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz!
18 Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude mißfällt ihm - er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!
19 Sei nicht entrüstet über die Gottlosen, und ereifere dich nicht über sie!
20 Denn sie haben keine Zukunft - ihr Leben gleicht einem glimmenden Docht, der bald ganz erlischt.
21 Mein Sohn, ehre Gott und achte den König! Laß dich nicht mit Aufrührern ein, die gegen sie rebellieren!
22 Denn plötzlich können Gott oder der König alle ins Verderben stürzen!
23 Auch folgende Sprüche stammen von weisen Männern: in Richter muß immer unparteiisch sein!
24 Wenn er den Schuldigen für unschuldig erklärt, wird er vom Volk verachtet und gehaßt.
25 Wenn er sich aber für das Recht einsetzt, dann genießt er Ansehen und Glück.
26 Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft, so wie ein Kuß auf die Lippen!
27 Bestelle erst dein Feld, und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!
28 Sage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten!
29 Sprich nicht: "Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!"
30 Ich ging durch die Felder und Weinberge eines faulen und dummen Mannes.
31 Das Unkraut wucherte überall und bedeckte alles. Die Schutzmauer ringsum war schon verfallen.
32 Als ich das sah, dachte ich nach und zog eine Lehre daraus:
33
34 und während du dich ausruhst, st die Armut plötzlich da, nd die Not überfällt dich wie ein Räuber.
1 Auch die folgenden Sprüche sind von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.
2 Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht.
3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs.
4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvollen Schmuck daraus;
5 entferne die Verräter vom Hof des Königs, dann ist seine gerechte Herrschaft gesichert.
6 Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person!
7 Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als daß du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen mußt! enn du etwas Verdächtiges gesehen hast,
8 geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge zeigt, daß du im Unrecht bist?
9 Führst du einen Rechtsstreit mit deinem Nachbarn, dann zieh niemanden mit hinein, der dir im Vertrauen etwas mitgeteilt hat! Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat;
10 denn sonst wird jeder wissen, daß du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!
11 Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.
12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!
13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, so erquickend wie ein kaltes Getränk{Wörtlich: wie Schnee.} in der heißen Erntezeit.
14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.
15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.
16 Wenn du Honig findest, dann iß nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt und mußt dich am Ende noch übergeben!
17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!
18 Wer gegen seinen Nachbarn falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Hammer, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.
19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen - das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!
20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuen{Wörtlich: oder Essig auf Natron schütten.} .
21 Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken.
22 So wirst du ihn beschämen,{Wörtlich: So wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt häufen.} und der Herr wird dich belohnen.
23 Nordwind bringt Regen - und heimliches Geschwätz bringt verdrießliche Gesichter!
24 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!
25 Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle!
26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen läßt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.
27 Zu viel Honig ist nicht gut - genauso spare mit anerkennenden Worten!
28 Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.
1 Ehre und Anerkennung passen zu einem Übermütigen so wenig wie Schnee zum Sommer oder Regen zur Erntezeit.
2 Ein Fluch, der unbegründet ist, wird nicht eintreffen. Er gleicht den Vögeln, die fortfliegen und nicht wiederkommen.
3 Die Peitsche für das Pferd, das Zaumzeug für den Esel - und der Stock für den Rücken des Menschen, der keine Vernunft annimmt!
4 Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat!
5 Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, daß er nicht so klug ist, wie er denkt.
6 Wer eine Botschaft durch einen Unzuverlässigen überbringen läßt, der kann sich genausogut die Füße abhacken - es bringt ihm nichts als Unglück!
7 Ein Tagträumer kann mit einem Weisheitsspruch genausowenig umgehen wie ein Lahmer mit seinen Beinen.
8 Wer einem Übermütigen Ehre und Anerkennung erweist, handelt genauso sinnlos wie jemand, der einen Stein in der Schleuder festbindet.
9 Der Betrunkene kann sich nicht erklären, wie ein Dorn in seine Hand geriet - genauso unerklärlich ist ein Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfs.
10 So unverantwortlich wie ein Schütze, der wild um sich schießt, handelt, wer einen Unverständigen oder einen Dahergelaufenen für sich arbeiten läßt.
11 Ein Tagträumer, der auf seiner Dummheit beharrt, gleicht einem Hund, der wieder frißt, was er herausgewürgt hat.
12 Kennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!
13 Der Faulpelz hat immer eine Ausrede: "Ich kann nicht zur Arbeit gehen", sagt er, " auf der Straße könnte ja ein Löwe auf mich warten!"
14 Die Tür dreht sich in der Angel - und der Faule in seinem Bett!
15 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er ist zu bequem, sie zurück zum Mund zu führen!
16 Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können.
17 Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger ein{"handelt . . ein" ist sinngemäß eingefügt.} wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.
18 Wer einen anderen betrügt und dann sagt: "Ich habe doch nur Spaß gemacht!",
19 der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt!
20 Ohne Holz geht ein Feuer aus, und ohne Verleumder legt sich der Streit.
21 Ein streitsüchtiger Mensch läßt den Zank aufflammen wie Kohle die Glut und Holz das Feuer.
22 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.
23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.
24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten.
25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn seine Seele ist mit Haß durchtränkt!
26 Mag er seinen Haß auch durch Heuchelei verbergen - früher oder später kommt seine Bosheit vor aller Augen ans Licht!
27 Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!
28 Ein Lügner ist voller Haß und kennt kein Mitleid; wer andere verleumdet, bringt sie zu Fall.{Wörtlich: Eine Lügenzunge haßt die von ihr Zermalmten, und ein glatter Mund bereitet Sturz.}
1 Brüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst, denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!
2 Überlaß es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremderrühmt dich, als du selbst!
3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer - aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!
4 Heftiger Zorn und große Wut sind grausam - gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!
5 Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.
6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.
7 Wer satt ist, will auch den besten Honig nicht mehr sehen; dem Hungrigen aber schmeckt sogar das Bittere süß.
8 Wer seine Heimat verläßt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.
9 Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch angenehmer und wertvoller ist der gute Rat eines Freundes.
10 Verlaß niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.
11 Sei verständig, mein Sohn! Damit machst du mir Freude, und ich kann denen entgegentreten, die meine Arbeit verachten.
12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muß die Folgen tragen.
13 Wenn jemand so unüberlegt war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann nimm von seinem Besitz etwas als Pfand!
14 Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.
15 Eine Frau, die ständig nörgelt, ist so unerträglich wie ein tropfendes Dach bei Dauerregen!
16 Sie zum Schweigen zu bringen, ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!
17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.
18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.
19 Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst!
20 Der Abgrund des Totenreiches ist unersättlich - ebenso die Augen des Menschen: sie wollen immer mehr!
21 Gold und Silber werden im Ofen und im Tiegel geprüft, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.
22 Du kannst einen Unverständigen noch so lange schlagen - seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausprügeln!
23 Kümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen,
24 denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen!
25 Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen!
26 Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land.
27 Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.
1 Wer sich von Gott losgesagt hat, ist auf der Flucht, auch wenn niemand ihn verfolgt; wer aber Gott gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe.
2 Wenn ein Volk sich in Schuld verstrickt, dann spielen viele sich als Herrscher auf. Aber durch einen vernünftigen und einsichtsvollen Mann an der Spitze herrschen Recht und Ordnung.
3 Ein Armer, der die Armen ausbeutet, ist so schrecklich wie ein Unwetter, das den Ackerboden wegschwemmt und die Ernte verdirbt.
4 Wer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.
5 Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt.
6 Lieber arm sein und ehrlich leben, als reich sein und betrügen!
7 Ein junger Mann, der das Gesetz Gottes beachtet, ist klug. Wer aber mit Verschwendern Umgang pflegt, macht seinen Eltern Schande.
8 Wer seinen Reichtum durch Aufpreis und Zinsen vermehrt, muß sein Vermögen einmal dem überlassen, der den Armen hilft.
9 Wer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören - sein Gebet ist Gott zuwider!
10 Wer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.
11 Der Reiche hält sich selbst für klug, aber ein Armer, der Verstand besitzt, durchschaut ihn.
12 Wenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.
13 Wer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.
14 Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen.
15 Ein Herrscher, der Gott mißachtet, gleicht einem brüllenden Löwen und einem gereizten Bären - ein armes Volk ist machtlos gegen ihn!
16 Ein Machthaber ohne Verstand beutet seine Untergebenen aus; wer aber unehrlich erworbenen Gewinn haßt, der hat ein langes Leben.
17 Ein Mörder ist bis zu seinem Tode immer auf der Flucht - niemand soll ihn dabei aufhalten!
18 Wer ehrlich ist, dem wird immer geholfen; wer aber krumme Wege geht, wird plötzlich zu Fall kommen.
19 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, auf den wartet die Armut!
20 Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft.
21 Es ist nicht gut, parteiisch zu sein; aber manch einer läßt sich schon für einen Bissen Brot zum Unrecht verleiten!
22 Ein neidischer Mensch giert nach Reichtum und weiß nicht, daß Armut über ihn kommen wird!
23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.
24 Wer Vater oder Mutter beraubt und sagt: "Das ist kein Unrecht!", der ist nicht besser als ein Verbrecher!
25 Habgier führt zu Streit; wer aber dem Herrn vertraut, dem fehlt nichts.
26 Wer sich nur auf seinen Verstand verläßt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!
27 Hilf dem Armen, dann wirst du selbst nie Mangel leiden! Wenn du deine Augen vor der Not verschließt, werden viele dich verfluchen.
28 Wenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.
1 Wer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende - ohne jede Hoffnung auf Rettung!
2 Wenn Menschen, die Gott gehorchen, die Herrschaft ausüben, freut sich ein Volk. Wenn aber ein gottloser Herrscher regiert, kann es nur noch stöhnen.
3 Wenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude. Wenn du dich mit Huren einläßt, verschleuderst du dein Vermögen!
4 Wenn ein König das Recht beachtet, lebt sein Volk in Glück und Sicherheit; doch wenn er immer neue Steuern aus ihnen herauspreßt, richtet er das Land zugrunde.
5 Wer andere mit schmeichelnden Worten umgarnt, breitet ein Fangnetz vor ihren Füßen aus.
6 Der Böse verstrickt sich immer tiefer in seine Schuld; wer aber Gott gehorcht, singt vor Freude und Glück!
7 Wer Gott liebt, verhilft den Armen zu ihrem Recht; doch der Gottlose empfindet für sie kein Mitgefühl.
8 Spötter bringen die ganze Stadt in Aufruhr, weise Menschen jedoch wenden den Zorn ab.
9 Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben - aber sagen läßt er sich nichts!
10 Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten.
11 Nur ein Dummkopf läßt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.
12 Wenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört, werden alle seine Untergebenen zu Betrügern!
13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam: Gott gab beiden das Augenlicht!
14 Wenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher.
15 Strenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.
16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.
17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.
18 Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!
19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen. Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.
20 Kennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!
21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!
22 Wer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!
23 Wer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden; der Bescheidene dagegen wird geehrt.
24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, der muß lebensmüde sein! Er hört den Fluch des Gerichts, aber anzeigen kann er den Räuber nicht.
25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.
26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, doch der Herr allein verschafft jedem Recht!
27 WerGott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott mißachtet, verabscheut den Aufrichtigen.
1 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn Jakes aus Massa. Dieser Mann sagte: ch habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!{Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten. Man kann auch übersetzen: aus Massa. Ausspruch des Mannes zu Itiel, zu Itiel und Ukal.}
2 Denn ich bin dümmer als jeder andere Mensch und besitze keinen Verstand.
3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den lebendigen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.
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5 Was Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.
6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!
7 Herr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe:
8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und laß mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!
9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, daß ich dich brauche, und frage: "Wer ist denn schon der Herr?" Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!
10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du mußt es büßen!
11
12 Was müssen das für Leute sein, ie sich selbst für untadelig haltenund doch besudelt sind mit ihrer Schuld!
13 Was müssen das für Leute sein, ie hochmütig und überheblichauf andere herabschauen!
14 Was müssen das für Leute sein, ie alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeutenund von der Erde vertilgen!{Wörtlich: deren Zähne Schwerter sind und Messer ihr Gebiß, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen weg aus der Mitte der Menschheit.}
15 Manche Leute sind wie Blutegel: "Gib her, gib her!" fordern sie und saugen andere damit aus.{Wörtlich: Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her, gib her!} Drei sind unersättlich, und auch das vierte bekommt niemals genug:{Es handelt sich hier um einen sogenannten "Zahlenspruch": Verschiedene Beispiele werden zusammengestellt und an ein bestimmtes Zahlenschema gebunden.}
16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrißt.
17 Wer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!
18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das vierte verstehe ich nicht:
19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!
20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt:{Wörtlich: Sie ißt, wäscht ihren Mund und sagt.} "Ich habe doch nichts Böses getan!"
21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das vierte kann es nicht ertragen:
22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt,
23 wenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.
24 Vier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug:
25 die Ameisen - sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an;
26 die Klippdachse - sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften;
27 die Heuschrecken - sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus;
28 die Eidechsen - du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!
29 Drei schreiten stolz umher, und auch der vierte hat einen majestätischen Gang:
30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat;
31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.
32 Wenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!
33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!
1 Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Muttergab sie ihm mit auf den Weg.{Oder: Folgende Worte stammen von Lemuel, König von Massa.}
2 Sie sagte:"Du bist mein Sohn - ich habe Gott um einen Sohn gebeten, und du bist die Antwort! Was soll ich dir raten?
3 Laß nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebracht!{Oder: und sei nicht darauf aus, viele Könige zu Fall zu bringen.}
4 Höre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein!
5 Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen.
6 Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind!
7 Laßt sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!
8 Du aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!
9 Sprich für sie, und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!"
10 Eine tüchtige Frau - wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!
11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.
12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.
13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.
14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.
15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.
16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.
17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muß, das packt sie an!
18 Sie merkt, daß ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.
19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst.
20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.
21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.
22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.
23 Ihr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.
24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbstgemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.
25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.
26 Sie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.
27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht - nur Faulheit kennt sie nicht!
28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwenglichen Worten:
29 "Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!"
30 Anmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind - doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!
31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!